Werbung im eigenen Blog verkaufen Teil 2

Werbung im eigenen Blog verkaufenVor einer ganzen Weile (Mitte 2008) habe ich eine dreiteilige Artikelserie zum Thema “Werbung im eigenen Blog verkaufen” veröffentlicht.

Darin bin ich auf die einzelnen Schritte eingegangen, die man dabei beachten sollte und muss:

  1. Voraussetzungen, die Erhebung der eigenen Statistiken
  2. Festlegen der Preise, die Erstellung einer “Hier Werben”-Seite & nützliche WordPress-Plugins
  3. Wie man Werbekunden findet

Diese Artikel-Serie ist trotz Ihres Alters immer noch aktuell und wer Werbeplätze in seinem Blog oder seiner Website verkaufen will, der sollte sich diese 3 Artikel auf jeden Fall durchlesen.

Seit dieser Zeit habe ich aber natürlich auch eine Menge neue Erfahrungen bzgl. der Vermarktung von Werbeplätzen gesammelt.

Seit einigen Monaten sind alle Werbeplätze auf “Selbständig im Netz” komplett ausgebucht und es gibt sogar eine Warteliste.

Deshalb möchte ich in diesem Artikel meine Erfahrungen mit euch teilen und weitere Tipps geben, wie ihr möglichst viel mit euren Werbeplätzen verdient. Es kamen in den letzten Monaten einige Fragen bzgl. dieses Themas und ich versuche, diese hier für alle zu beantworten.

Ist Bannerwerbung nicht tot?

Bannerplätze zu verkaufen hört sich so ungemein Web 1.0 mäßig an. Schließlich hört man ja überall, dass Banner nichts mehr bringen.

Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Es waren nicht die Banner selber, die nicht mehr funktioniert haben, sondern die Art und Weise, wie sie eingebaut wurden. Da hat man auf dutzenden Webseiten ein und dasselbe Banner eingebaut, egal ob die eigene Zielgruppe da wirklich unterwegs war oder nicht.

Dass dies nicht effektiv ist, dass haben dann irgendwann die werbenden Unternehmen selber auch gemerkt und der Bannermarkt ist zusammengebrochen.

Doch in Zeiten des Web 2.0 und der Blogs ist die Bannerwerbung wieder im Aufschwung.

Gerade kleine bis mittlere Firmen haben erkannt, dass sie über Blogs mit bestimmten Themenschwerpunkten sehr gut die eigenen Zielgruppen erreichen können.

Klasse statt Masse heißt nun das Motto.

Warum überhaupt Werbeplätze verkaufen?

Aus Sicht von Bloggern und Website-Betreibern ist der Verkauf von Bannerplätzen auch eine interessante Sache.

Es gibt einige Vorteile, die diese Einnahmequelle mit sich bringt:

  • Es ist immer besser, mehrere Einnahmequellen zu haben. Bannerwerbung (Direktvermarktung) stellt eine zusätzliche Einnahmequelle dar.
  • Mit Bannerwerbung kann man sehr stabile Einnahme generieren. Einmal verkauft, hat man über den gesamten Buchungszeitraum die Einnahmen. Wenn ein Werbekunde geht, fallen zudem nicht gleich alle Einnahmen zusammen.
  • Man ist damit auch relativ unabhängig. Durch die Direktvermarktung der Bannerplätze hat man keine Zwischenhändler der einen sperren oder rauswerfen könnten.
  • In der Regel ist die Direktvermarktung auch profitabler, weil eben der Zwischenhändler wegfällt.
  • Man hat die optimale Kontrolle über die Werbung, die bei einem erscheint.

Wie immer im Leben gibt es aber auch ein paar Nachteile der Direktvermarktung:

  • Die Einstiegsbarriere ist relativ hoch. Erstmal Werbekunden zu finden ist gerade für kleinere Blogs sehr schwer. Größere Blogs, mit der richtige Zielgruppe, haben es da deutlich einfacher.
  • Der Aufwand ist relativ hoch, da man die Werbekunden selber betreut, die Banner ein- und wieder ausbaut und die Rechnungen schreibt.

Aus meiner Sicht überwiegen die Vorteile aber auf jeden Fall und wenn man eine gewisse Größe erreicht hat und die richtige Zielgruppe für werbetreibende Unternehmen besitzt, dann lohnt sich die Direktvermarktung.

Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass der Verkauf von Bannerplätzen nicht für jeden Blog funktioniert.

Eignet sich mein Blog für den Verkauf von Bannerplätzen?

Anhand der folgenden Fragen kann man für sich selbst herausfinden, ob der eigene Blog sich für den Verkauf von Bannern eignet:

  • Habe ich eine relativ genaue Zielgruppe als Leser (gut) oder kommt Hinz und Kunz auf meinen Blog (eher schlecht)?
  • Gibt es in meiner thematischen Branche kleine und mittlere Firmen, die Produkte und Dienstleistungen für meine Zielgruppe anbieten?
  • Habe ich Leser, die Bannerwerbung tolerieren oder die sofort rebellieren?
  • Wie viel Traffic hat mein Blog und wie sieht das im Vergleich zu thematisch ähnlichen Blogs aus?
  • Welchen Ruf hat mein Blog in meiner Nische? Habe ich mir schon einen gewissen Experten-Status aufgebaut?

Der eigene Blog muss nicht der Top-Blog der Branche sein. Aber er sollte auch nicht einer unter hunderten sein. Gerade im Bereich der Direktvermarktung muss man schon eine gewisse Reichweite (relativ gesehen) in seiner Branche haben.

“Selbständig im Netz” hatte beim Beginn der Direktvermarktung (Januar 2008) noch nicht so überragende Besucherzahlen (15.157 Visits und 29.403 PageViews). Dementsprechend wenige Werbekunden hatte ich zu Beginn.

Doch mit der Zeit stieg die Bekanntheit und auch die Besucherzahlen. Und mittlerweile habe ich schon den dritten Monat in Folge alle Bannerplätze restlos verkauft.

Kurz gesagt: Man sollte schon einen gewissen Punkt erreicht haben, um von potentiellen Werbekunden wahrgenommen zu werden.

Tipps, um Werbekunden zu finden

Für die meisten Blogger liegt hier genau das Problem.

Auch ich habe am Anfang versucht Firmen anzumailen und Bannerplätze anzubieten. Aber das ist eigentlich nichts weiter als Spam und hat bei mir (und vielen anderen) nicht funktioniert.

Hier ein paar Tipps, wie man Werbekunden findet:

  • Man sollte nicht verkrampft nach Werbekunden suchen. Stattdessen sollte man seinen Blog selbst so hochwertig und attraktiv für Werbekunden machen, dass diese kommen.
  • Eine “Hier werben”-Seite sollte man einbauen, um interessierten Besuchern sofort die notwendigen Informationen zur Bannerschaltung zu geben. Zudem sollte man diesen Link nicht im Footer (ich habe im Footer zusätzlich nochmal Informationen für “Sonsoren”) verstecken, sondern deutlich sichtbar einbauen.
  • Der Inhalt einer “Hier werben”-Seite ist natürlich frei gestaltbar, sollte interessierten Firmen aber alle wichtigen Infos geben. So gebe ich auch immer die Bannerpreise mit an und liste natürlich auch die Besucherzahlen auf. Zu Anfang solltet ihr es auch nicht mit den Optionen übertreiben. 2 Bannerplätze (z.B. die beliebten 300×250 und 468×60 Pixel) und eine monatliche Abrechnung. Weitere Tipps zur Gestaltung der “Hier werben”-Seite.
  • Auch ein eigenes Banner mit dem Hinweis “Hier könnte ihre Werbung stehen” hat schon positives bewirkt.
  • Gerade zu Beginn lohnt es sich sehr auch Banner “kostenlos” abzugeben. Fragt bei Firmen nach, ob diese ein kleines Gewinnspiel mit Preisen sponsern. Als Gegenleistung bekommen diese ein Werbebanner für 1 Monat. Das sorgt einerseits für wichtige neue Kontakte zu Firmen und andererseits sehen Besucher eures Blogs nicht nur leere Bannerflächen (keine Firma will der erste Werbekunde sein), sondern tatsächlich andere Firmen. Und wenn dieser Sponsor dann tatsächlich neue Besucher über das Banner bekommt, bucht er es nach dem Monat evtl. weiter.
  • Man sollte auch nicht zu schüchtern sein und auch mal einen Post darüber schreiben. Damit kann man seinen Lesern erläutern, warum man Bannerplätze verkauft und dass man dabei sorgfältig vorgeht. Andererseits werden so vielleicht noch ein paar neue Firmen aufmerksam.
  • Eine sehr gute Möglichkeit Werbekunden zu finden ist es, Produkte und Dienstleistungen im eigenen Blog zu vergleichen und zu testen. Einerseits sorgt es bei den entsprechenden Firmen für Aufmerksamkeit und andererseits zeigt es den potentiellen Werbekunden, dass sich der eigene Blogs mit genau den “richtigen” Themen beschäftigt. Das hat mir z.B. die ersten Werbekunden gebracht.
  • Es lohnt sich auch mal zu schauen, welchen Firmen mit passenden Produkten und Dienstleistungen Affiliate-Programme betreiben bzw. schon in anderen Blogs werben. Diese sind dann offensichtlich schon aufgeschlossener gegenüber Werbung im Internet.
  • Ist erstmal der Kontakt entstanden, aber der Werbekunde zögert, dann kann man ihm auch anbieten, erstmal eine Woche testweise Werbung zu schalten. Das schafft Vertrauen.

Um es kurz zusammen zu fassen. Man sollte nicht einfach “kalt” auf Firmen einstürzen und mit der Tür ins Haus fallen. Es ist immer besser erstmal einen Kontakt aufzubauen (Reviews, Gewinnspiel-Sponsoring usw.) und einen Ansprechpartner zu finden. Dann ergeben sich entsprechende Bannerverkäufe meist von selbst.

Es gibt natürlich noch weitere Methoden zur Gewinnung von Werbekunden, die im Web immer wieder genannt werden. Dazu gehört natürlich erstmal das schon genannte “kalte” anmailen von Firmen, das Einstellen von Bannerplätzen in eBay oder die Nutzung von Banner-Marktplätzen. Natürlich kann man das alles probieren, aber für mich waren diese Wege nicht effektiv.

Wie gesagt, durch den Aufbau eines persönlichen Kontaktes und indem man seinen Blog attraktiv für Werbekunden macht (Inhaltlich, von der Zielgruppe her und natürlich auch von den Besucherzahlen) kommen Bannerbuchungen zustande.

Was suchen Werbekunden?

Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Beweggründe und Faktoren, die Firmen bei der Suche nach Werbemöglichkeiten antreibt:

  • Es muss die richtige Zielgruppe sein. Und die leiten Firmen in der Regel aus dem Inhalt des Blogs ab.
  • Werbekunden wollen hohe Klickraten und natürlich auch Conversions. Man kann das zwar nicht verallgemeinern, aber ein Bannerplatz in der Sidebar relativ weit unten, wird die Werbekunden nicht gerade in Aufregung versetzen. Ein Bannerplatz im Content, der sofort nach dem Laden der Website sichtbar ist, ist da viel besser.
  • Verlässliche Besucherstatistiken sind wichtig. Google Analytics ist sehr verbreitet und bietet damit auch eine verlässliche Vergleichsbasis.
  • Firmen suchen in der Regel ein seriöses Umfeld. Wer zur Traffic-Steigerung z.B. Adult-Artikel veröffentlicht, der braucht sich nicht zu wundern, wenn Werbekunden fernbleiben.
    Alle Teile eures Blogs (Domainname, About Page, Inhalt und Anzahl der Posts, viele Kommentare, Blog-Thema, PageRank, Rechtschreibung, Ehrlichkeit/Charakter/Stil des Bloggers etc.) spielen eine mehr oder weniger große Rolle dabei, wie potentielle Werbekunden euren Blog wahrnehmen. So kann eine spezielle eMail für Werbeanfragen für den einen oder anderen potentiellen Werbekunden schon ein sehr wichtiges Anzeichen für einen professionellen Blog sein. Es ist halt das Gesamtpaket.
  • Nicht vergessen sollte man flexible Bezahlungsmöglichkeiten. Zwar bezahlen die meisten meiner Kunden per Überweisung. Aber auch andere Methoden, z.B. Paypal sollte man anbieten.
Ab wann sollte ich Werbeplätze verkaufen?

Wie schon oben gesagt, gibt es auf diese Frage keine allgemein gültige Antwort.

In einer Nische kann es bei 5.000 Besuchern im Monat soweit sein, in einer anderen erst bei 50.000.

Generell kann man die Direktvermarktung angehen, wenn man eine gewisse Aufmerksamkeit in der eigenen Nische erreicht hat. Ein gutes Zeichen sind auch Anfragen und Kontakte von Firmen aus der Branche.

Hat man in den letzten 1-2 Monaten starke Traffic-Anstiege, dann kann das auch ein guter Moment sein. Dieses Wachtum sollte man potentiellen Werbekunden zeigen und damit auch zeigen, dass eine längerfristige Buchung sehr interessant sein kann und das Banner effektiv günstiger wird.

Je nach Nische kann es schon bei 100 Besuchern am Tag losgehen. Bei Mainstream-Themen dagegen erst später.

Als wichtig empfinde ich auch die psychologische Wirkung des Bannerpreises. Firmen sind es meist gewohnt für Zeitungswerbung hunderte Euro hinzulegen. Wenn man dann ein Banner für 10,- Euro im Monat anbietet, nehmen das viele Firmen gar nicht ernst.

Den richtigen Zeitpunkt herauszufinden ist nicht einfach. Man sollte sich einfach vorsichtig herantasten und schauen, ob grundsätzliches Interesse besteht.


Wie sollte ich die Preise festlegen?

Die einfachste Antwort ist: Man kann immer so viel verlangen, wie jemand bereit ist dafür zu bezahlen.

Man sollte sich erstmal darüber klar werden, dass man es nie allen recht machen kann. Es gibt die unterschiedlichsten Vorstellungen bei Werbekunden. Ich habe schon alles gehört, von “Die Bannerpreise sind viel zu hoch” bis “Die Preise sind viel zu niedrig”.

Es wird immer Firmen geben, die Werbung für ein 1 Euro haben wollen. Aber diese Werbekunden willst du nicht.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Bannerpreise festzulegen.

Für mich hat sich bewährt, ein “Alternativen”-System zu verwenden. Dafür schaue ich, was ich an einem Bannerplatz z.B. mit AdSense oder mit einem Affiliate-Banner verdiene. Ein verkauftes Banner müsste da schon ein wenig mehr bringen, warum sollte ich sonst überhaupt Bannerwerbung verkaufen.

Zudem sollte man sich darüber im Klaren sein, welche Bannerplätze am begehrtesten sind. Diese sollten natürlich auch am teuersten sein.

Sollte dir der Preis für ein Banner (z.B. direkt im Content) zu hoch erscheinen, dann splitte den Bannerplatz doch einfach. Für 50% der PageViews wird Banner A eingeblendet und für die anderen 50% Banner B.

Natürlich kann man auch mal schauen, was andere Blogs so verlangen, aber eigentlich ist das zweitrangig. Denn wir wollen unsere Einnahmen optimieren.

Wie gesagt, man muss immer schauen, was die Werbenden bereit sind zu zahlen. Testen, testen, testen.
Ich hatte schon Werbekunden, die unbedingt mehr zahlen wollten, als ich gefordert habe. 🙂

Habe ich alle Bannerplätze zu den alten Preisen verkauft, erhöhe ich die Preise und versuche wieder alle Plätze zu verkaufen usw.


Wann sollte ich die Preise erhöhen?

Spätestens wenn man alle seine Bannerplätze verkauft hat und weitere Kunden anklopfen, sollte man die Preise erhöhen.

Ich habe eine Warteliste für Werbeplätze und sobald sich diese füllt, plane ich die Erhöhung der Bannerpreise.

Eine anderes Signal für zu niedrige Preis ist, wenn Werbekunden immer wieder ihre Buchung verlängern.

Man sollte ebenfalls beobachten, ob Alternativ-Einnahmen steigen. Sind zum Beispiel die Einnahmen durch AdSense deutlich gestiegen, sollte man mit dem Bannerpreisen nachziehen.


Übertreibt es nicht!

Geld verdienen ist schön und der Drang, immer mehr zu verdienen ist nicht zu unterschätzen.

Deshalb solltet ihr nicht versuchen, immer neue Bannerplätze einzubauen. Das verärgert nur die Leser und auch Werbetreibende finden es nicht unbedingt besser, wenn noch mehr andere Banner im Blog auftauchen.

Also auch hier lieber Klasse statt Masse.


Werbekunden behalten

Man sollte nicht immer nur auf die Suche nach neuen Werbekunden gehen, sondern auch die bestehenden pflegen.

Dazu gehören zum Beispiel “Dankeschön-Preise” bei Preiserhöhungen. Ich gebe bestehenden Werbekunden noch ein Zeit lang die Bannerplätze zu den alten Preisen.

Auch die Kooperation mit bestehenden Werbekunden festigt die Beziehung. So habe ich auch schon aktuelle Aktionen von Werbekunden verlinkt bzw. Produkte getestet. Man sollte sich aber nicht zum Sklaven der Werbekunden machen und deutlich sagen, dass man immer kritisch bleibt. Sonst verspielt man sich schnell das Vertrauen der Leser.

Es hilft auch sehr den direkten Kontakt mit den Werbekunden zu pflegen.

Ich erwähne meine Werbekunden auch in meinen monatlichen Rückblicken und bringe ihnen dadurch auch noch den einen oder anderen Besucher.

Bietet euren Werbekunden auch an, in der Buchungszeit mal das Banner zu wechseln, wenn der Kunde das möchte.

Fazit: Vergesst nicht eure bestehenden Werbekunden.


Workflow zur Verwaltung der Werbekunden

Es braucht keine Highend-Software um Werbekunden zu verwalten.

Ich nutze dafür Excel und habe mir dort für jeden Monat die Bannerplätze samt Preise eingetragen. Wenn ich einen Werbekunden für einen Bannerplatz habe, dann trage ich diesen an der entsprechenden Stelle ein und schreibe hinzu, bis wann die Buchung läuft. So kann ich auch zeitig genug nachfragen, ob eine Verlängerung gewünscht ist. Das sollte man im übrigen nicht zu spät tun, dann man sonst keine Zeit mehr hat ggf. einen neuen Werbekunden zu finden.

Es vereinfacht auch die Verwaltung der Werbekunden, wenn man etwas längere Buchungszeiträume vereinbart. Wenn man ein Banner für 3 Monate verkauft, dann muss man in dieser Zeit nichts machen.

Viele Kunden kann man für eine längere Buchung gewinnen, indem man ihnen z.B. Rabatte anbietet. Statt 50,- Euro pro Monat kostet ein Platz 120,- Euro für 3 Monate. Allerdings sollte man nicht zu lange im voraus die Banner verkaufen. Wer ein Banner für 1 Jahr verkauft, der freut sich vielleicht zu Beginn. Wenn sich die Besucherzahlen nach 6 Monaten aber verdoppelt haben, dann ärgert man sich, dass man da noch 6 Monate ein “billiges” Banner einbauen muss.

Ich stelle die Rechnung für Werbekunden generell im voraus und erspare mir dadurch Zahlungsausfälle.

Wichtig ist es hierbei, die eigene Verantwortung zu kennen und auch dementsprechend zu handeln. Das heißt, dass die Banner auch wirklich von Tag 1 bis Tag X (wie vereinbart) geschaltet werden und man hier nichts verschläft.


Auf was muss man noch achten?

Wie schon gesagt, sollte man nicht zu gierig werden. Ich habe auch schon einige Werbeanfragen angelehnt, weil ich entweder die Firmen/das Produkt nicht seriös fand oder selber schlechte Erfahrungen gemacht habe. Auch wenn die Werbung einfach nicht zum eigenen Blog passt, sollte man stark bleiben und ablehnen.

Unpassende und unseriöse Werbung fällt auf den eigenen Blog und das eigene Image zurück.

Wie schon gesagt, Vorkasse sollte eigentlich Standard sein. Nur in Einzelfällen, sollte man, wenn überhaupt, davon abrücken.

Man sollte auch nicht nach PageViews abrechnen, da dies einfach zu viel Aufwand ist. Feste Monatspreise sind für euch besser und schneller abzurechnen und für die Werbekunden besser planbar.

Ihr solltet auch keine PageViews oder vor allem Klicks garantieren. Wenn ihr die Traffic-Entwicklung auf eurer “Hier werben”-Seite angebt, dann sieht der Werbekunde sehr gut, was er erwarten kann.

Und die Klickrate hängt weniger von deinem Blog und deinem Traffic, sondern vor allem vom Banner und dem darauf beworbenen Produkt ab. Ich hatte schon Werbekunden, die sehr zufrieden mit den Klicks waren und andere, die kaum Klicks hatten.

Am wichtigsten ist jedoch die Verantwortung. Gegenüber euren Lesern habt ihr die Verantwortung, dass ihr euch trotz der Monetarisierung nicht verkauft. Banner verkaufen um jeden Preis geht nach hinten los.

Gegenüber den Werbekunden habt ihr die Verantwortung, die vereinbarten Zeiten einzuhalten und ehrlich zu sein. Als mein Blog mal wegen eines Hosting-Umzugs 2 Tage nicht erreichbar war, habe ich meine Werbekunden darüber informiert und die Banner 2 Tage länger laufen lassen.

Man sollte auch nicht einfach aufhören zu bloggen und nach 30 Posts im Vormonat, im nächsten Monat nur 2 veröffentlichen.


Fazit

Werbeplätze zu verkaufen ist eine komplexe Angelegenheit. Wer sich der Sache aber zum richtigen Zeitpunkt seriös annimmt, der wird eine zusätzliche Einnahmequelle etablieren können, die gute und stabile Einnahmen einbringt.

Peer Wandiger

31 Gedanken zu „Werbung im eigenen Blog verkaufen Teil 2“

  1. Sehr schöner Beitrag. Kommt mir gerade gelegen, weil ich auch am überlegen bin, was und wie ich bei der Direktvermarktung machen und beachten muss.

    Thx

    Antworten
  2. Das Beste ist, wenn der eigene Blog wie ein Magnet interessante Werbekunden anzieht. Dies geschieht natürlich nicht von heute auf morgen. Aber wenn man über die Zeit regelmäßig aktiv ist und seine Leser mit interessanten Artikeln erfreut, werden die ersten Werbekunden “wie von alleine” kommen.

    Und in der Tat: Direktvermarktung ist eine der effektivsten Möglichkeiten, seinen Blog zu monetarisieren. Voraussetzung ist, das man mit dem Blog eine bestimmte Interessengruppe erreicht, die auch der Werbekunde ansprechen möchte.

    Leider glauben noch zu viele Blogger mit allerweltsthemen möglichst viele Leser zu erreichen und wundern sich dann, dass sie keine Werbekunden bekommen und auch mit AdSence und etwas Affili keine wirklich nennenswerten Einnahmen erzielen.

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  3. Dieser Beitrag ist spitz! Genau so wie die 3 teilige Artikelserie. Er ist informativ und sehr umfangreich.
    Einfach klasse!

    *Daumen hoch* 😉

    Antworten
  4. Hallo Peer,
    sehr schöner Artikel mit entsprechenden Mehrwert für den Leser.
    Ich denke diese Art der Artikel sind auch der Grund, dass dein Blog so erfolgreich ist.

    Gruß
    Thomas

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  5. Super Artikel, Danke. Wenn ich das mal ernsthaft vorhabe, werde ich mich mit Sicherheit hier noch mal informieren.
    Gruß, Martin

    Antworten
  6. Hut ab! Ein sehr ausführlicher und informativer Beitrag. Genau nach so einem artikel war ich auf der suche. Hat mir weitergeholfen und werde es natürlich versuchen in die Tat umzusetzen 😉 Danke Peer

    Antworten
  7. Dieser Artikel ist perfekt und sehr ausführlich, eine Hilfe für jeden Blogger der sich Gedanken um die Blogvermarktung macht! Eine bessere Anleitung kann man gar nicht bekommen! Vielen Dank.

    Antworten
  8. Super Artikel. Ich kann dir in vielen Punkte beipflichten.
    Direktvermarktung, Adsense und Trigami sind bei mir die Haupteinnahmequellen meiner Blogs. Wobei mein tatsächlichen Einnahmen nur zu einem kleinem Teil aus meinen Webseiten resultiert.

    Bei der Vermarktung darf man auch nicht vergessen, dass Rechnungen gestellt, Verhandlungen ohne Erfolg abgebrochen werden müssen, etc.
    Und bis man wirklich einen Blog hat, der regelmässig Geld abwirft ist es tatsächlich ein weiter Weg. Dein Blog zeigt allerdings sehr schön dass es durchaus möglich ist.

    VG
    Jerome

    Antworten
  9. Interessant wäre ja auch zu wissen, wie man z.B. auf einer “lokalen” Webseite Werbung für “reale” Firmen machen kann. Also Firmen, die eventuell nicht im Internet vertreten sind und somit die Auswertung der Conversion eher kompliziert ist.

    Anregungen?

    Antworten
  10. Ein sehr interessanter und hilfreicher Beitrag.

    Mal sehen das ich nun alles richtig umsetzen kann um Werbung (Banner) auf meinen Blog zu verkaufen.

    Antworten
  11. Danke Peer. Ein 1A Beitrag. Werd das Gefühl nicht los, dass meine Mail der Auslöser für den Artikel war… 😕 Hab mir das Teil gebookt und heute Zeit gefunden ihn zu lesen. Werde sicher einige Tipps umsetzen. 😀 Thnx

    Antworten
  12. @ Kevin
    Neben den Besucherzahlen kommt es eben, wie oben geschrieben, auf das Thema und die Zielgruppe an.

    Hast du schon Kontakte zu Firmen geknüpft bzw. hast du eine “Hier werben”-Seite?

    Antworten
  13. Och, ich habe auch keine Werbepartner. Nur Adsense. Und selbst das nur sporadisch. Naja – bei nem Blog in dem es viel Freeware gibt, gibt es kaum Interessenten für Werbung 😉

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  14. Wie läuft denn die Erfolgskontrolle wenn man die Banner nicht nach Pageimpressions, sondern nach Laufzeiten verkauft?

    Antworten
  15. Die Erfolgskontrolle erfolgt durch den Werbenden. Wenn er mir eine spezielle URL gibt, dann kann er die Klicks tracken. Mehr Erfolgskontrolle gibt es nicht.

    Antworten
  16. Vielen Dank für den tollen Artikel, der bei mir gerade zum rechten Zeitpunkt kommt. Denn ich bin auch gerde dabei ins Direktmarketing einzusteigen. Das erste Monat war zwar noch nicht sehr erfolgreich, aber ich denke es wird wohl noch etwas Zeit benötigen.
    Ich werde auf jeden Fall noch ein paar von deinen Tipps umsetzen und dann kann ja nichts mehr schief gehen 😀
    Viele Grüße
    Thomas

    Antworten
  17. Danke für die Tipps, bin auch schon seit einiger ZEit verzweifelt am testen. MAl sehen ob es wirklich was bringt, den Hinweis im oberen Bereich der Seite anzubringen, das man hier werbung kaufen kann.

    Antworten
  18. Hallo zusammen! Sehr informative Seite, aber eine Sache ist mir immer nicht ganz klar: Wenn ich einen Blog auf wordpress oder blogger etc. habe, darf ich dort auch einfach werbung selbstvermarkten, also einfach banner irgendwelcher unternehmen in meinem blog platzieren und dafür geld kassieren? Kann ich mir eigentlich nur schwer vorstellen, da diese ganzen Anbieter wie z.b. Google ja den ganzen Blog-Service umsonst anbieten.

    Antworten
  19. Am besten mal die AGBs dieser Dienste lesen. Aber ich denke, meistens wird es schon so sein, dass man keine eigene Werbung einbauen kann.

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  20. Super Artikel! Ich bin pingelig, ich weiss 😉
    Statt “460×68 Pixel” sollte es “468×60 Pixel” heißen 😉

    Andreas

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  21. Vielen Dank für Deinen Artikel! Ich habe ihn und auch andere Artikel von Dir zum Thema “Werbung” mit großen Interesse gelesen und bin jetzt am überlegen was ich davon auf meiner Seite umsetzen kann.

    Viele Grüße,
    Sebastian

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  22. Toller Artikel. Hört sich gleichzeitig aber auch ziemlich kompliziert und arbeitsintensiv an. Die extra Arbeit, im Vergleich zu Adsense zu schalten, lohnt sich dann sicher nur bei wirklich hohen Besucherzahlen.

    Antworten
  23. Ein sehr detaillierter Artikel! Da werde ich mich am Wochenende gleich mal an die Erstellung einer “her werben” Seite machen. Danke für so viel geballte Information!

    Antworten
  24. Hallo Peer,

    nutzt du eine Software für die Werbeplatzverwaltung, mit der du den Werbekunden nach Ablauf der Werbephase auch Erfolgszahlen (z. B. Anzahl Einblendungen, Klicks, etc.) bekannt gibst?

    Antworten
  25. Hi.

    Mich würde interessieren wie eine Rechnung an einen Kunden für eine Bannerbestellung beispielhaft aussieht. Worauf ist bei der Rechnungserstellung zu achten!? Danke.

    LG Martin

    Antworten

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