Nicht an Geld denken, um Geld zu verdienen!

Nicht an Geld denken, um Geld zu verdienen!Wer träumt nicht davon, im Internet Geld zu verdienen? Einen Blog oder eine Website zu betreiben, Spaß beim Schreiben zu haben und dann auch noch Geld verdienen. Irgendwann vielleicht sogar so viel, dass es zum Leben reicht.

Dieser Wunsch ist ein wichtiger Antrieb überhaupt irgendwann (finanziell) erfolgreich sein zu können. Aber leider ist gerade dieser Traum sehr oft der Grund, warum Blogger und Website-Betreiber scheitern.

Wieso Blogger und Website-Betreiber am Geld verdienen scheitern und wie du das verhinderst, zeigt dieser Artikel.

Geld als Segen und Fluch

Wie gesagt, ohne einen Traum oder eine Vision, wird man auch in der Wirtschaft nicht erfolgreich werden. Man braucht einen Antrieb, der einen in schwierigen Zeiten und wenn man keine Lust hat dazu bringt, sich hinzusetzen und zu arbeiten.

Ob es sich dabei um einen Blog handelt, Online-Shop, Nischenwebsite, Webdesigner, Grafiker, Dienstleister, Affiliate oder was auch immer, ist meist egal.

Wer nicht weiß, wofür er auf Dauer arbeitet, wird irgendwann ausbrennen und die Motivation verlieren.

Und Geld allein ist keine gute Motivation. Finanzielle Unabhängigkeit, tolle Urlaube, ein eigenes Haus, eine glückliche Familie, ein spezielles Hobby sind dagegen eher als Ziele und Träume geeignet, da man damit ein konkretes Ziel abseits vom “Reich werden” verbindet.

Aber um Ziele soll es heute gar nicht gehen, sondern um die Grundeinstellung des Shop-Betreibers, Bloggers, Webmasters etc..

Wenn diese Grundeinstellung falsche Schwerpunkte hat, dann ist die Chance recht hoch, dass man scheitert.

Die falsche Einstellung als Blogger und Website-Betreiber

In den vergangenen Jahren habe ich viele Blogs kommen und gehen gesehen. Das ist an sich nichts ungewöhnliches und auch kein Problem. Aber gerade die Blogs, die mit finanziellen Zielen gestartet sind, habe ich mir genauer angeschaut und immer wieder den selben Fehler entdeckt.

Ich spreche hier von Blogs, aber diese Aussagen gelten meiner Ansicht nach auch für viele andere Internet-Projekte und Social Media Auftritte gleichermaßen.

Der häufigste und wichtigste Fehler liegt in der Einstellung der Blogger. Viele davon sehen große Blogs und lesen über Einnahmen im vierstelligen Bereich und möchten dies natürlichselber ebenfalls erreichen. Leider gehen Sie zwar mit einer guten Motivation, aber mit der falschen Einstellung an die Arbeit.

Und die falsche Einstellung ist:
Sie denken beim Schreiben Ihrer Artikel/Inhalte vor allem ans Geld verdienen und nicht an die Leser.

Dies äußert sich dann unter anderem wie folgt:

  • jeder Artikel enthält viele Affiliate-Links und -Banner
  • es werden Produkte unkritisch empfohlen
  • man ließt wenig über persönliche Erfahrungen
  • schlechte Lesbarkeit der Artikel für die Nutzer, aber gute Suchmaschinenoptimierung (SEO-Überoptimierung)
  • Maßnahmen zur Traffic-Steigerung, die dem Image und der Glaubwürdigkeit schaden (z.B. thematisch fremde Artikel in Fachblogs)
  • viel zu viel Werbung
  • nach vielen Artikeln zum Start lässt die Schreibfrequenz nach
  • und vieles andere mehr …

Dies hat dann die folgenden Auswirkungen.

Auswirkungen

  1. Internet-Nutzer sind auf der Suche nach Lösung und wollen Bedürfnisse befriedigen. Ein Blogger, der beim Schreiben ans Geld denkt, denkt an sich und nicht an die Wünsche und Bedürfnisse des Lesers. Das merken Nutzer natürlich sehr schnell und so werden nur wenige den Feed abonnieren oder wiederkommen.
  2. Wer beim Schreiben immer ans Geld denkt, der wird sehr schnell enttäuscht werden. Denn ähnlich wie im realen Leben, dauert der Aufbau eines Online-Business seine Zeit. Es bedarf Ausdauer und Leidenschaft, um täglich effektiv zu arbeiten. Ist die tägliche Hauptmotivation der Spaß an der Sache und ein Bedürfnis, den Lesern etwas zu geben und sie zufrieden machen, dann durchsteht man auch Durststrecken. Ist Geld die tägliche Motivation, wird man sehr schnell aufgeben, wenn das Geld nicht sofort kommt.

Viele der heute so bekannten Top-Blogger haben Jahre gebraucht, um sich diesen Status aufzubauen. In dieser Zeit haben sie nach ihrem Arbeitstag in der Nacht gebloggt und haben mit Leiderschaft und Spaß etwas aufgebaut. Das sehen die meisten nur leider nicht.

Die richtige Einstellung zum Geld verdienen

Motivation ist eine faszinierende Sache. Ohne die richtige Motivation wird es vielen sehr schwer fallen etwas zu erreichen.

Das gilt auch für Blogger und Website-Betreiber. Deshalb sollte man sich eine Grundeinstellung zulegen, die weg vom Geld verdienen, hin zu kurzfristigen Belohnungen, für den Blogger selber und für die Leser, geht. Sehr oft ist der Unterschied zwischen einem erfolgreichen Blog und einem gescheiterten hauptsächlich die Motivation des Betreibers.

Deshalb empfehle ich als Grundeinstellung “Nicht an Geld denken, um Geld zu verdienen”.

Wer sich täglich an seinen Computer setzt und Spaß am Schreiben hat, mit Freude auf die Kommentare der Leser eingeht und sich beim Schreiben überlegt, mit welchem Thema er besonders viele Leser (seiner Zielgruppe) glücklich machen und deren Bedürfnisse befriedigen kann, der hat eine sehr gute Grundlage für den Erfolg.

Ich weiß nicht wer von euch den Film “Feld der Träume” mit Kevin Costner kennt. Das Grundthema des Films finde ich passt sehr gut zu diesem Ansatz. Es geht darum etwas zu geben, bevor man etwas bekommt. Man sollte mit Leidenschaft und Spaß bei der Sache sein und nicht von Anfang an nur etwas wollen.

Beispiele

Im Folgenden ein paar Beispiele, um zu verdeutlichen, was ich meine.

  • Selbstaendig-im-netz.de

    Ich habe diesen Blog im Februar 2007 nicht mit dem Ziel gestartet viel Geld zu verdienen. Damals wollte ich einfach nur meine Erfahrungen mit meiner Selbständigkeit anderen Selbständigen und Existenzgründern mitteilen. Zudem wollte ich das Medium Blog kennenlernen und schauen, was in Deutschland grundsätzlich mit einem Blog möglich ist.

    Zuerst kamen die treuen Leser und die guten Besucherzahlen und dann die Einnahmen.

  • Abenteuer-Brettspiele.de

    Mein Anfang 2017 gestarteter Brettspiel-Blog soll irgendwann sicher auch mal Geld abwerfen, aber das war nicht die Motivation für den Start. Ich wollte über meine Hobby schreiben und anderen Brettspiel-Fans interessante Infos und Tipps zur Verfügung stellen, selber neue Spiele ausprobieren und einfach eine wichtige Anlaufstelle für dieses Thema werden.

  • Newsletter Blog

    Nach den konkreten Beispielen nun ein paar fiktive. Wenn man z.B. einen Blog über Newsletter Marketing startet, könnte es zwei Einstellungen des Bloggers geben. Zum einen könnte er versuchen, sehr gute Tipps (viele aus eigener Erfahrung) für den Erfolg mit Newsletter Marketing zu geben und auch gute und empfehlenswerte Softwarelösungen und Services auflisten. Oder er veröffentlicht ausschließlich Artikel mit Referral-Links, um möglichst viele Vergütungen zu bekommen und Geld zu verdienen.

    Der Unterschied in der inhaltlichen Ausrichtung ist schon erkennbar. Viel wichtiger ist aber die psychologische Wirkung. Denn bei ersterem Ansatz hat man die Leser im Blick, bei letzterem nur sich selbst. Die Chancen stehen bei der ersten Variante viel besser erfolgreich zu werden (sprich treue Leser zu gewinnen und sich auf Dauer etwas aufzubauen).

  • Abnehmblog

    Mit dem Thema “Abnehmen” kann man viel über Affiliate-Programme verdienen. Aber auch hier stellt sich die Frage nach der Einstellung des Bloggers und damit nach der inhaltlichen Ausrichtung. Will ich anderen Menschen helfen und deren Bedürfnisse befriedigen oder geht es mir in erster Linie um Affiliate-Sales?

    Letzteres wird die Besucher wohl nicht so glücklich machen und damit auf Dauer auch nicht den Blogger. Deshalb macht es hier viel mehr Sinn selber abnehmen zu wollen und die eigenen Erfahrungen und Tipps mit den Lesern zu teilen.

  • Musik-Shop

    Ich sehe bei einem Online-Musik-Shop viel größere Erfolgschancen für einen Musikfan, der eine bestimmte Musikrichtig liebt und dazu mit Herzblut einen Shop führt.

    Wer nur darauf spekuliert, mit populären Bands Umsatz zu machen, hat meist weniger Erfolg mit dem Aufbau einer treuen Leserschaft und auch einer eigenen Zufriedenheit, die über das reine Geld verdienen hinaus geht.

Ich hoffe die Beispiele machen deutlich, worauf ich hinaus will. Geld verdienen ist natürlich okay und ich bin selber jemand, der sich als Selbständiger sehr viel mit diesem Thema auseinander setzt (und setzen muss, da ich davon ja lebe).

Doch um Geld zu verdienen sollte man nicht mit einem Schild auf der Stirn herumlaufen: “Ich will Geld verdienen”. Das schreckt Internetnutzer eher ab, von der eigenen Motivation ganz zu schweigen.

Die Business-Einstellung

Das bedeutet nun aber nicht, dass man sich nicht um Business-Dinge kümmern muss. Der Verkauf von Bannerplätzen, die Optimierung von AdSense-Anzeigen, das Testen von Affiliate-Links usw. erfordert eine Business-Einstellung und auch Know How.

Doch diese Business-Einstellung sollte auch enthalten, dass der Kunde/Leser im Vordergrund steht und dass auf meiner Prioritäten-Liste die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe ganz oben stehen sollten.

Dass man als Selbstständiger natürlich Geld verdienen will und muss, ist ja klar. Deshalb sollte man dafür auch einen Plan haben und daran arbeiten die eigenen Einnahmen zu steigern. Es sollte nur nicht die einzige Motivation sein und dazu führen, dass man schlechte Entscheidungen trifft, nur weil die Dollar-Zeichen in den Augen aufblitzen.

Zumal Geld als Motivation bei weitem nicht so lange funktioniert, wie viele glauben. Um über Jahre hoch motiviert zu sein, braucht es einfach mehr.

Ein Drahtseilakt

Das ist zugegebenermaßen ein Drahtseilakt. Ich spüre das auch immer wieder.

Es gab in der Geschichte von Selbständig im Netz schon viele Momente, in denen ich darüber nachgedacht habe, wie weit ich gehen kann. Wie viel Werbung blende ich ein? Schreibe ich bezahlte Posts? Auf welche Art kann ich Affiliate-Links einbauen? usw.

Mir persönlich hilft es, wenn ich einen Schritt zurücktrete und mir 2 Dinge überlege:

  1. Wie wird sich meine Entscheidung langfristig auswirken? Zahle ich damit auf mein “Blog-Konto” ein oder hebe ich eher etwas ab?
  2. Ich überlege mir, wie ich mir meinen Blog wünschen würde, wenn ich ein normaler Leser meines Blogs wäre.

Es ist verlockend dem Ruf des Geldes zu folgen. Wenn man mal eine 100,- Euro Affiliate-Provision erhalten hat und sich vorstellt was reinkommt, wenn man ab jetzt viel öfters diesen Affiliate-Link einbaut, dann muss man sich schon manchmal bremsen, ich kenne das selber. 🙂

Es gibt kein “Muss”

Die in diesem Artikel dargestellte Meinung ist natürlich meine persönliche. Wer dazu eine andere Meinung hat sollte wissen, dass ich meine Meinung niemandem aufzwinge.

Es gibt sicher auch andere Herangehensweisen an das Internet-Business und das Geld verdienen im Internet. Ich bin aber jemand, der sich vor allem langfristig etwas aufbauen möchte, das die Leser in erster Linie sehr gern lesen und nutzen und woraus ich dann in zweiter Linie finanziell Kapital schlage.

An meiner Arbeit Spaß haben und glücklich sein steht im Vordergrund. Wenn ich damit genug Geld verdiene, um davon zu leben, ist das natürlich super. Aber eben nicht umgedreht.

Ich bin mir sicher, dass “Selbständig im Netz” heute nicht mehr existieren würde, wenn mein erster Gedanke am Morgen “Ich muss Geld verdienen” wäre. Dann hätte ich mit Sicherheit nicht schon mehr als 3.000 Artikel mit ein paar Millionen Wörtern geschrieben. 🙂

Was ist eure Meinung dazu?

Peer Wandiger

3 Gedanken zu „Nicht an Geld denken, um Geld zu verdienen!“

  1. Hallo Peer,
    ich gebe Dir absolut Recht.
    Jeder kann Geld im Internet verdienen und immer mehr versuchen es auch.
    Allerdings ist nicht jeder bereit, wie Du hier auf Deinem Blog ein paar gute Tipps aus Deiner Trickkiste bekannt zugeben.

    Einer meiner Mentoren sagt:
    Gib ein paar Monate alles, was Du Deinen Besuchern geben kannst und ich verpreche dir, Du wirst Dich von der Menge abheben und wirst es von ihnen hundertfach zurück bekommen.

    Antworten
  2. Zumindest sollte man als Anfnger nicht zu sehr ans Geld verdienen denken, wenn man eine Webseite bastelt oder an einem Blog arbeitet.
    Meine erste Seite hatte nicht das Ziel Geld damit zu verdienen, das war eine private Seite in reinstem HTML von Hand gebastelt, was heute keiner mehr macht, und auch fast niemand mehr könnte.
    Gelt verdienen, auf das bin ich früher eher durch Zufall gekommen, war nie ein Hauptziel von mir.

    Antworten
  3. Das ist auch eine Lektion, die ich immer wieder aufs Neue lerne: Wie helfe ich den Nutzern, also welchen Mehrwert kann ich schaffen? Gerade die Artikel, die ich geschrieben habe, um einen “Service” anzubieten, in die viel Recherche geflossen ist, sind die, die die meisten Besucher bringen – bei denen habe ich nicht einmal an die Monetarisierung gedacht. Von daher schließe ich mich deinem Artikel voll an, du hast alles sehr gut strukturiert zusammengetragen.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar