40 wichtige Tipps für den Start in die Selbständigkeit – Teil 2

Nachdem ich bereits gestern 20 Tipps und Erfahrungen für den erfolgreichen Start in die Selbständigkeit veröffentlicht habe, folgen heute nun 20 weitere Tipps.

Auch diese Tipps sind aus meinen eigenen Erfahrungen als Selbständiger in den letzten Jahren entstanden. Einiges würde ich sicher heute anders machen, wenn ich nochmal starten würde.

Allerdings haben sich viele Entscheidungen auch als richtig erwiesen und aus diesen Erfahrungen heraus sind die Tipps entstanden.

Viel Spaß beim Lesen und wenn ihr Ergänzungen und eigene Tipps habt, dann nur her damit.

20 weitere Tipps für den Start in die Selbständigkeit

Die folgenden Tipps sind wieder alphabetisch aufgelistet.


Kundengewinnung

Das Thema Kundengewinnung spielt bei vielen Existenzgründern eine wichtige Rolle, gerät nach einer gewissen Zeit dann aber etwas in den Hintergrund. Dabei sollte man sich regelmäßig die Zeit für Neukundengewinnung nehmen.

Ich kenne die ein oder andere Firma, die genau das nicht gemacht hat. Und nachdem die guten Zeiten vorbei waren, hat man panisch versucht die Neukundengewinnung wieder anzukurbeln. Teilweise war es dann einfach zu spät. Neukundengewinnung ist ein permanentes Thema.


Kundenservice

Kundenservice ist ein zweischneidiges Schwert. Zum einen ist es sehr wichtig, dass man bestehende Kunden gut behandelt und bei auftretenden Problemen unkompliziert und schnell hilft. Auch präventiver Kundenservice ist zu empfehlen. Also einfach mal den Kunden was Gutes tun, bevor sie mit einem Problem kommen.

Allerdings neigt ein Teil der Kunden auch dazu, nicht nur den Finger zu nehmen, den man ihnen reicht, sondern gleich die ganze Hand. Hier sollte man genau aufpassen, wie die einzelnen Kunden reagieren. Tendiert ein Kunde dazu, den Service schamlos auszunutzen, sollte man auch zeitig genug die Reißleine ziehen. Kundenservice ist wichtig, aber man sollte aufpassen.


Kundenzahl

Es gibt verschiedene Meinung zum Thema “Für wenige große Kunden oder lieber viele kleine Kunden arbeiten“. Das sollte man sich vorher gut überlegen.

Ich habe mich bewusst für viele kleine Kunden entschieden. Aus 2 Gründen: Zum einen lebe ich eher im ländlichen Bereich und wollte nah am Wohnort arbeiten und nicht so viel unterwegs sein. Mit 2 kleinen Töchtern war mir das sehr wichtig. Zum anderen ist es einfach weniger Risiko viele kleine Kunden zu haben. Wenn da mal einer wegbricht ist das nicht so schlimm.

Wenige große Kunden haben aber auch Vorteile, wie etwa die meist bessere Bezahlung und den geringeren Verwaltungsaufwand. Hier sollte jeder überlegen, was ihm besonders wichtig ist und darauf basierend seine Strategie planen.


Motivation

Das Thema Motivation ist gerade bei Selbständigen, die von zu Hause arbeiten ein sehr wichtiges Thema. Aber auch im eigenen Büro ist man nicht automatisch immer motiviert.

Für mich ist es z.B. wichtig, dass ich immer ein Ziel vor Augen habe. Das kann ein kommender Urlaub sein, eine Anschaffung auf die ich mich freue oder ein bestimmtes Ziel, dass ich bei einer Website (z.B. Besucherzahlen) erreichen will. Viele kleine und nicht so weit entfernt liegende Ziele/Meilensteine motivieren mich deutlich mehr, als ein ultimatives Ziel in der ferneren Zukunft.

Auch gewisse routinemäßige Abläufe können motivieren und z.B. den Start in den Tag vereinfachen.

Geld zu verdienen ist für viele zwar eine sehr gute Motivation, aber alleine wird diese nicht ewig halten. Spaß an der Arbeit ist immer noch einer der besten Motivations-Steigerer.


Mundpropaganda

Für mich ist die Mundpropaganda mittlerweile die beste und effektivste Methode zur Neukundengewinnung. Anzeigen schalte ich gar nicht mehr und außer der eigenen Website muss ich eigentlich nichts für Neukunden tun. Außer eben die Mundpropaganda forcieren.

Denn ganz von allein empfehlen viele Kunden einen nicht weiter. Das Buch “Endlich Empfehlungen” gibt eine Menge Tipps was man tun kann und sollte, um die eigenen bestehenden Kunden zu einer effektiven und wichtigen “Marketing-Waffe” zu machen. Das Buch habe ich hier im Blog schon mal besprochen.

Der Artikel “Kundenstimmen optimal einsetzen” zeigt zudem, wie man Kundenstimmen zur Neukundengewinnung einsetzen kann.


Nein sagen lernen

Gerade zu Beginn der Selbständigkeit ist man über jeden Auftrag froh. Allerdings sollte man nicht pauschal immer ja sagen. Besonders dann nicht, wenn man ein komisches Gefühl in der Magengegend hat.

Auch wenn man Aufträge zu Anfang braucht, ist nicht jeder Auftrag wirklich hilfreich. Wie im ersten Artikel schon erläutert, sollte man sich auf seine Kernkompetenz konzentrieren und vor allem effektive Aufträge mit einem sehr guten Aufwand/Ertrag Verhältnis umsetzen.

Natürlich gibt es auch Aufträge, die nicht so effektiv sind, aber weil man dadurch eine wichtige Referenz bekommt oder z.B. einen wichtigen Kontakt knüpfen kann, lohnen sie sich dennoch. Aber das sind eher Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Als Selbständiger muss man einfach lernen auch Nein zu sagen.


Netzwerk

Kontakte sind sehr wichtig für eine erfolgreiche Selbständigkeit. Deshalb sollte man die Möglichkeit nutzen und andere Leute aus der Branche kennenlernen. Nicht mit dem vordergründigen Ziel Aufträge zu ergattern, denn dieses “um Aufträge betteln” kommt meist nicht gut an.

Stattdessen profitiert man von dem Wissensaustausch und so hat man nach einer gewissen Zeit auch eine gute Auswahl an Partnern, auf die man bei bestimmten Projekten zurück greifen kann.

Und bei einem guten Vertrauensverhältnis kommt dann sicher auch der ein oder andere Auftrag dabei raus.

Allerdings bin ich kein Fan von den “Ich bin überall und bei jeder Gelegenheit dabei”-Selbständigen. Da merkt man in der Regel sofort, dass die einem dann nur was verkaufen wollen. Ich gehe dorthin, wo ich die Leute nett finde und mich wohl fühle.


Präsentation

Das eigene Auftreten ist bei Selbständigen sehr wichtig. Damit meine ich nicht das eigene große Auto sondern das selbstsichere Auftreten und das Vertrauen, welches dadurch entsteht.

Zudem sollte man sich bewusst sein, dass die Menschen eben erstmal das Äußere sehen. Da kann man noch so ein toller Handwerker sein, wenn man mit fettigen Haaren und kaputten Zähnen vor der Tür steht, ist der Ersteindruck schlecht. Und davon leiten potentielle Kunden auch die Leistungen ab.

Stattdessen sollte man sympathisch und angemessen rüberkommen. Auch nicht “Over the Top”.

In diesem Artikel habe ich ein gutes Beispiel dafür, welchen Unterschied die Präsentation macht.


Rechtsform

Das Thema Rechtsformen ist ein Thema für sich. Deshalb nur kurz ein paar Worte und ein paar interessante Links.

Für die meisten Leser wird sicher die Wahl zwischen normalem Einzelunternehmer und Kleinstunternehmer fallen. Letzteres hat ein paar Vereinfachung, wie etwa die fehlende Umsatzsteuer. Allerdings gibt es auch Verdienstgrenzen und deshalb sollte man sich schon überlegen, ob man längerfristig nur wenig verdienen will.

Alternativ wäre z.B. auch noch die Mini-GmbH möglich, was aber auch Haken hat und auch die Ltd. wird von vielen gern genommen.

Vermeintlich günstige Rechtsformen haben oft einen Vertrauensnachteil.

Ich habe mich für die normale Selbständigkeit als Einzelunternehmer entschieden und bin bislang damit sehr gut gefahren.

Weitere Infos dazu:
So gründen Sie eine Mini-GmbH
Umfangreiche PDF-Datei zur GmbH und Mini-GmbH (UG)
Rechtsformen in Deutschland


Referenzen

Ich habe damals den Fehler gemacht, ohne Referenzen zu starten. Deshalb war der Start in die Selbständigkeit auch relativ zäh.

Bevor man sich selbständig macht, sollte man auf jeden Fall für Referenzen sorgen, da viele potentielle Kunden gern etwas sehen möchten, um nicht die Katze im Sack zu kaufen.

Also sollte man neben dem bisherigen Job oder neben dem Studium auf jeden Fall schon kleinere Aufträge umsetzen, um zum Start der Selbständigkeit auf jeden Fall schon ein Portfolio zur Verfügung zu haben. Das hört sich zwar nach zusätzlicher Arbeit nach Feierabend an und dazu oft auch unbezahlt. Aber es ist sehr wichtig.


Re-Investieren

Natürlich ist es gerade zu Beginn der Selbständigkeit oft so, dass das Geld gerade so zum Leben reicht. Allerdings sollte man sich möglichst schnell angewöhnen, eine gewissen Teil des Gewinns wieder zu investieren.

In neue Technik, in weitere Standbeine, in Werbung, in Kundengewinnung usw. Es ist sehr wichtig, dass man nicht nur Geld raus zieht, sondern die eigene “Firma” weiter ausbaut und das Wachstum unterstützt.


Rücklagen

Ebenso sollte man einen Teil des Gewinns in Rücklagen einbringen.

Im Gegensatz zu einem Angestelltenverhältnis oder bei einem festen Lohn, schwanken die Einnahmen eines Selbständigen mehr oder weniger stark.

Schlechte Zeiten bei der Auftragslage, lange Zahlungszeiten, schlechte Zahlungsmoral, Krankheit und vieles andere kann zum Rückgang der Einnahmen führen und da braucht man ein Polster.

Auch für größere Anschaffungen (Technik, Firmenwagen etc) sollte man Geld ansparen und nicht immer nur auf Kredite setzen.


Steuern

Das Thema Steuern wird von vielen Selbständigen unterschätzt.

Man sollte sich bewusst sein, dass ab dem Punkt, wo man eine regelmäßige Gewinnerzielungsabsicht verfolgt, das Finanzamt aktiv wird. Natürlich gibt es Grenzen, unter denen z.B. keine Einkommenssteuer fällig wird. Aber Umsatzsteuer wird z.B. immer fällig (außer bei der Kleinstunternehmer-Regelung).

Ich lege mir deshalb einen festen Betrag auf ein Extra-Konto, um die regelmäßigen Zahlungen von Umsatzsteuer und der jährlichen Einkommenssteuer zur Verfügung zu haben.

Da sind schon manche Selbständige böse auf die Nase gefallen. Am besten mal mit dem Steuerberater darüber sprechen. Die können auch schon recht genau abschätzen, was an Steuern demnächst kommt.


Stundenlohn / Preise

Die Festsetzung des eigenen Stundenlohns ist eine Wissenschaft für sich. Ich habe das damals bei der Existenzgründung natürlich auch gemacht, aber relativ schnell gemerkt, dass es so nicht funktioniert.

Zum einen, weil man in der Regel doch deutlich weniger Arbeitszeit wirklich bei Kunden abrechnen kann. Oft wird zu optimistisch geschätzt. 30-50% der eigenen Arbeitszeit werden oft nicht bezahlt.

Zum anderen beurteilen viele Existenzgründer die eigenen Kosten zu niedrig. Und von Rücklagen und Investitionen gar nicht zu reden.

Hier gibt es einen guten Stundensatz-Kalkulator.

Ich bin schon vor längerer von der Kalkulation nach Stundensätzen abgegangen. Ich berechne Festpreise, die sich zum Teil nach dem Arbeitsaufwand plus Gewinn errechnen, sich aber auch noch am Kunden selbst orientieren.

Diese Methode der Preisfindung habe ich aus dem amerikanischen / australischen Markt abgeschaut, wo die Preise oftmals eher darauf basieren, welchen finanziellen Nutzen der Kunde aus dem Projekt zieht und weniger von den eigenen Kosten ausgeht. Das mag für den einen oder anderen ungewöhnlich sein, aber die Preisfindung sollte eben eher darauf basieren, was ein Kunde bereit ist zu zahlen. Vor allem bei Dienstleistungen, aber auch bei Produkten.

Dazu folgt demnächst noch ein Artikel.


Technik

Zum Thema Technik und wie wichtig in meinen Augen eine aktuelle Technik ist, habe ich schon mal was geschrieben. Deshalb nur kurz. Mittlerweile habe ich den dritten Arbeitsrechner, was bedeutet, dass ich im Schnitt alle 16 Monate einen neuen Rechner kaufe.

Die Wartezeiten und Probleme, die sich durch zu alte Hardware ergeben summieren sich einfach zu stark. Und gute Bürorechner sind heute auch nicht mehr so teuer.

Gute Software (wo es auch sehr viele kostenlose Lösungen gibt) ist ebenfalls sehr wichtig und spart viel Zeit.

Auch im Handwerk lohnt sich die Investition in aktuelle Technik häufig. Man sollte nie unterschätzen, wie viel Geld eine Einsparung von Zeit wert ist.


Unternehmensführung

Als Selbständiger macht man eben nicht mehr nur seinen fachlichen Job, sondern hat ein (kleines) Unternehmen zu führen. Dessen sollte man sich bewusst sein und immer mal wieder einen Schritt zurück treten und das große Ganze betrachten.

Es sind schon viele Selbständige gescheitert, weil sie den Business-Teil ihrer Selbständigkeit nicht im Griff hatten. Fachlich waren sie dagegen super.

Als Selbständiger ist man eben nicht nur fachlich ausführender, sondern auch Marketing-Chef, Einkäufer, macht die Verwaltung, Controller, evtl. Personalchef usw.


Website

Eine Website ist heutzutage für fast alle Selbständigen ein Muss. Nicht nur die jüngere Generation nutzt zur Recherche nach Anbietern, Dienstleistungen und Produkten das Web intensiv.

Deshalb sollten eine Firmenwebsite und evtl. auch ein Firmenblog wichtige Bestandteile der eigenen Marketing-Strategie sein.

Meine Firmenwebsite ist regional ausgerichtet und bringt mir regelmäßig neue Aufträge.

In den nächsten Tagen werde ich alle meine Artikel über Firmenwebsites auf einer eigenen Seite nochmal zusammenfassen.


Weiterbildung

Man lernt nie aus. Das wurde mir schon als Kind beigebracht und es stimmt.

Als Selbständiger sollte man immer versuchen auf dem aktuellen Stand zu sein. Das bedeutet nicht, dass man jeden Trend mitmachen muss, aber man sollte wissen, um was es geht.

Weiterbildung ist nicht nur im Technikbereich wichtig, auch in den meisten anderen Branchen geht die Entwicklung voran und deshalb sollte man regelmäßige Weiterbildung in den Arbeitsalltag einkalkulieren.


Werbung

“Wer nicht wirbt, der stirbt”. Dieser Leitsatz gilt noch immer, auch wenn sich die Bedingungen sicher verändert haben. Einfach nur eine Anzeige in der Zeitung ist heute nicht mehr wirklich effektiv. Das musste ich zum Start meiner Selbständigkeit auch auf die harte Tour lernen.

Stattdessen geht es darum, die eigene Zielgruppe möglichst effektiv (viel Ergebnis bei wenig Kosten) zu erreichen. Guerilla Marketing ist da ein Stichwort. Online Werbung ein anderes.

Deshalb sollte man sich schon bei der Planung der eigenen Selbständigkeit genau darüber Gedanken machen, welche Werbe-Maßnahmen man einsetzen möchte. Und dann gelten auch hier die Grundsätze “Testen” und “Optimieren”.

Wie ich schon geschrieben habe, bin ich auf Online-Marketing und Empfehlungs-Marketing umgestiegen. Andere Selbständige nutzen wiederum andere Marketing-Kanäle und sind damit erfolgreich.

Hier findet ihr eine Auswertung meines eigenen Marketing-Mixes circa ein Jahr nach meinem Start in die Selbständigkeit.


Ziele

Ziele sind für mich sehr wichtig. Sie geben eine Richtung vor und helfen dabei, die richtigen Mittel und Maßnahmen auszuwählen.

Ziele sind aber auch für die eigene Motivation sehr wichtig und ohne Ziele wird man auch nie messen können, ob man erfolgreich war oder nicht.

Es gibt einen weiteren guten Spruch “Wenn man das Ziel nicht kennt, ist kein Weg der richtige.”

Fazit

Das waren also meine 40 Tipps und Erfahrungen. Ich hoffe ihr findet sie nützlich und könnt das ein oder andere mitnehmen.

Ich werde natürlich auch weiterhin viele Erfahrungen sammeln und würde mich auch über eure Tipps freuen.

Peer Wandiger

28 Gedanken zu „40 wichtige Tipps für den Start in die Selbständigkeit – Teil 2“

  1. Danke für den ausführlichen Artikel. Du machst deine Arbeit wirklich toll! Übrigens: Zum Thema Ziele, und vorallem Motivation, erscheint heute ein hilfreicher Artikel auf meinem Blog!

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  2. Schade, für mich kommen die Tipps ein paar Monate zu spät 😉 Für Einsteiger und Untentschlossene aber wirklich hilfreich.

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  3. Schön, dass du das Thema Steuern ansprichst. Das unterschätzen wirklich viele. Wer zum Beispiel als Affiliate viel bei AdWords macht hat durch die hohen Ausgaben häufig auch niedrigere Margen. Aber es passt und man denkt es ist alles im grünen Bereich…bis das Finanzamt kommt! 😀

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  4. Die Artikelserie ist Peer wieder mal sehr gelungen. Ein großes Lob auch von mir. Ich denke, dass die aufgezählten Punkte zu den wichtigsten Tipps zählen.

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  5. Schöne Anleitung!
    Das Thema Referenzen ist sehr wichtig für Unternehmer, welche etwas produzieren. Hier kann man auch immer schön einzelne Kundenmeinungen präsentieren, was sehr wichtig ist für Entscheidungen neuer möglicher Kunden (Kundengewinnung).
    Der Kreislauf sollte ein Komplettpaket sein und das eine ist mit dem anderen ungeheuer wichtig.
    Ich als selbständiger, der nichts praktisches für andere “baut” muss meine anderen Dienste dann so präsentieren, aus Sicht des Kunden, warum es für ihn gut ist..
    Kaufentscheidungen sind vorwiegend emotional – das wäre noch ein Selbständig-Tipps von mir.
    Redet mit den Leuten, verbindet Leute miteinander – dann wird man sehen, das alles viel lockerer geht und die Gewinnchancen höher stehen.

    Selbständige neigen am Anfang (je nach Branche) dazu, das Unternehmen aufzubauen ohne sich Gedanken an Neukunden zu machen und haben darüber hinaus, nicht die Strategie.

    Ich denke das sind alles Erfahrungen, die jeder erst durchleben muss, um es richtig zu verstehen.

    Klasse Beitrag Peer, wie immer TOP 🙂

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  6. Viele gute Tipps! Wenn ich denke, wie das Internet die Selbständigkeit fördert; gabs zu meiner Zeit leider noch nicht. Das Web bietet nicht nur neue Möglichkeiten zur Selbständigkeit, sondern viele Chancen für die Online-Weiterbildung und neue Vermarktungsmöglichkeiten.

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  7. Ja das mit der Werbung für sein Unternehmen, ist ne Sache für sich. Da geht es wirklich um probieren der einzelnen Werbemaßnahmen.

    Anfangs dachte ich Werbeflyer wehren eine gute Idee. Insgesamt wurden 10.000 Flyer mit Werbecodes bzw. Gutscheinen für meinen Online-Shop gedruckt. Doch am Ende war die Enttäuschung groß, wenn man die Resonanz gesehen hat. Flyer sind für ein Online-Shop nicht die beste Werbemaßnahme. (auf jedenfalls nicht bei meinen Online-Shop)

    Auch sind nicht alle Preissuchmaschinen für jeden Online-Shop gleich. Da geht es wirklich darum die passende Kundschaft einer Preissuchmaschine anzusprechen. Hat zwar länger gedauert bis die passende Preissuchmaschine gefunden wurde, aber dies gehört wohl dazu, das man erst Geld wo reinsteckt wo keins rauskommt 🙄

    Mundpropaganda bzw. Kundenmeinungen in Foren/Portalen sind für den Anfang wirklich Goldwert. (natürlich nicht nur für den Anfang) Man erhält zum einem hilfreiche Tipps von Kunden und zumal lieben es Kunden Mitsprachrecht zu haben und so zu sagen etwas bewirkt zu haben, wenn der Tipp umgesetzt wurde oder verbessert worden ist. Da hat man schon fast die Garantie dass der Kunde über das Unternehmen sprich und es sogar empfiehlt, da er ja etwas beigetragen hat.

    Alles braucht jedoch seine Zeit. Man kann wirklich nicht erwarten das man 1.000 Euro in eine Werbemaßnahme steckt und das doppelte bzw. 3 fache rausbekommt. Man sollte froh sein, wenn man die 1.000 Euro wieder rein bekommt und den Kunden zufrieden stellt, damit aus diesem Kunden ein Stammkunde wird, wobei sich dann die Werbemaßnahme dann auf lange sicht bewert. Wie schon erwähnt, man(n) wird nicht über Nacht reich, sonder die Ausdauer wird da stark beansprucht. Durchhalten! Man sollte sich auch nicht an etwas festbeißen was kein Gewinn erbringt und nur ein Kostenfresser ist, aber dies zu unterscheiden erfordert die Erfahrung die man sich mit der Zeit selber beibringt.

    Eigentlich wollte ich nicht so viel schreiben :mrgreen:

    Wünsche noch allen ein erholsames Wochenende!
    Toller Beitrag, hätte ich dein Blog schon vor meinem Gang in die Selbständigkeit gekannt, hätte ich wohl die eine oder andere Sache von vornherein anders bzw. besser gemacht.

    Gruß
    Andreas H.

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  8. Hallo Peer,

    ich schließe mich allen meinen Vorrednern an. Alle deine Tipps haben mir gut gefallen. Vielleicht mit einer Ausnahme, der mit dem “Backup” aus Teil 1. Die Vernachlässigung des Backups vieler Kleinunternehmer ist zum Teil unser Broterwerb. 😉

    Du erwähnst die kostenlose Vorträge der IHK. Ich kann sie nur empfehlen. Nicht nur wegen der Vorträge, sondern auch wegen der Kontakte und des Austausches in den Pausen und danach.

    Für uns war auch sehr hilfreich der Beitritt in den hiesigen Gewerbeverein, durch den wir automatisch auch Mitglied im Bund der Selbständigen sind. Der Jahresbeitrag ist eine Investition die sich in meinen Augen lohnt.

    Und was die Steuern betrifft, das kann ich aus meiner langjährigen Berufserfahrung nur bestägigen.

    Gruß
    Christa Schwemlein

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  9. Hallo Peer,

    ich kann mich meinen “Vorlobern” nicht ganz anschließen. Die Liste ist oberflächlich betrachtet zwar beeindruckend, doch für einen “Frischling” sind das zu viele Kategorien. Da es keine Gewichtung gibt, fällt es Neugründern schwer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Für jemanden, der schon einige Zeit selbständig ist, kann sie als Gedankenstütze oder ToDo Liste dienen, aber das war’s dann schon.

    Wirklich gut würde die Liste, wenn man zu jedem Punkt eine Bewertung (im Sinne einer Priorität) und detailierte Informationen und weiterführende Artikel oder Links hinzufügen würde.

    Ich stelle bei unseren Kunden / Neugründern in den ersten beiden Jahren immer wieder fest, dass sie sich auf ihre jeweilige Kernkompetenz konzentrieren und (fast) alles andere vernachlässigen. Ich lasse in solchen Fällen den Kunden sein Unternehmen mit einem Großkonzern vergleichen:

    1) Welche Abteilungen / Bereiche hat ein Konzern, die für sein Überleben wichtig sind?
    2) Welche dieser Bereiche denkt der Selbständige ab?
    3) Woran muss er arbeiten?
    4) Wie sehen die nächsten Schritte aus?

    Das leuchtet den meisten ein und hat sich als erfolgreiche Strategie erwiesen.

    Wichtig wären auch Infos, wie die Selbständigen die Tipps umsetzen (Stichwort: Transfer in den Alltag).

    VG

    Tom

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  10. @ Tom
    Zum einen sind die beiden Listen wirklich subjektive Erfahrungen meinerseits (was ich auch geschrieben habe) und keineswegs allgemeingültig und abschließend.

    Die geforderte Gewichtung ist so auch nicht machbar, da unterschiedliche Jobs und Branchen unterschiedliche Anforderungen stellen.

    So ist bei mir z.B. die Computertechnik und Backups extrem wichtig. In einer anderen Branche kann das ganz anders sein.

    Zudem sind es nur 2 Artikel, die schnell gelesen sind. Es handelt sich nicht um ein Fachbuch mit 300 Seiten, wo die Leser nicht wissen wo sie anfangen sollen.

    Aber um dich zu beruhigen, ich plane eine längere Artikel-Serie zum Thema Existenzgründung/Selbständigkeit. Da kann ich dann auf einzelne Themen genauer eingehen.

    Falls du dich für ein Interview bereitstellen möchtest, dann nur los. 😀

    Antworten
  11. Der Artikel ist sehr interessant für mich, da ich derzeit noch hauptberuflich kaufmännischer Angestellter bin und nebenberuflich auch selbstständig bin. Irgendwann möchte ich jedoch in die völlige Selbstständigkeit wechseln, aber bis jetzt sprechen für mich persönlich noch einige Faktoren dagegen.
    Danke für die Tipps, ich werde davon mit Sicherheit welche beherzigen.

    Antworten
  12. Man sieht der Liste an, dass sie auf echte Efahrungen beruht und kein zusammenklautes Zeug enthält. Das macht die Praxistauglichkeit dieser Liste aus.

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  13. @Peer

    Mir ist klar, dass es sich bei der Liste um deine persönlichen Erfahrungen handelt, und die sind immer subjektiv. Die Liste ist auch “praxistauglich” (@Joaquin) für jemanden, der schon Praxis hat und das beurteilen kann. Ein Neugründer jedoch steht vor dieser Liste und sagt sich: “Wow, das muss ich alles beachten? Wo fange ich da an?” Das meinte ich mit Gewichtung.

    Ich bekomme in meinem Job (hauptberuflich) Einblick in die Prozesse und die Funktionsweise sehr große Konzerne. Zweitberuflich unterstütze ich meine Frau beim Aufbau ihres eigenen Unternehmens und dabei geht es für mich im Wesentlichen um den Support von Neugründern. Und wenn ich mir die Kandidaten der letzen zehn Jahre vor den Augen Revue passieren lasse, dann finde ich kaum einen, der mit deiner Liste (die für mich ein ungeschliffener Rohdiamant ist) nicht überfordert wäre.

    Das meinte ich mit dem “Großkonzern-Vergleich”: Es gibt immer Abteilungen, die nicht unbedingt notwendig für das Überleben sind, doch die Kernbereiche müssen vorhanden sein: Produktentwicklung (egal ob “hartes” Produkt oder Dienstleistung), Einkauf, Produktion, Marketing, Buchhaltung, etc. Die Gewichtung muss sich natürlich im Laufe der Selbständigkeit ändern, doch darf keiner der Punkte vernachlässigt werden.

    Und wenn ich mir nun die Kandidaten der letzen Jahre ansehe, die gescheitert sind, dann gibt es zwei Punkte, die meist ausschlaggebend waren: mangelndes Engagement (und damit Professionalität) und ausschließliche Konzentration auf persönliche Interessen (der Grund, warum jemand sich selbständig gemacht hat) und Vernachlässigung der Kerntätigkeiten.

    Natürlich sind solche Sachen wie “Backup” für jeden Selbständigen elementar, doch wenn ich einer zweitberuflichen Neugründerin etwas von Backup erzähle, sieht die mich nur schräg von der Seite an. Sie wird mich verstehen, wenn ihr die Festplatte abraucht. (Hier könnte man auch Outsourcing ansprechen: Das Anlegen von Backups auf den Sohn outsourcen :-), aber ich möchte die Sache nicht auf die Spitze treiben).

    In Blogs stoße ich immer wie auf solche oder ähnliche Listen, bei denen ich nicht einmal ein Kommentar hinterlassen würde: Es lohnt sich nicht. Deine Liste ist die beste, die ich bisher gefunden habe, deshalb auch mein Feedback: Arbeite daran weiter, vertiefe die jeweiligen Inhalte, bringe Beispiele, betrachte die vielfältigen Anforderungen deiner Leser. Der letzte Punkt ist der schwierigste: Der Perspektivwechsel. Ich habe dazu “zufällig ;-)” auf meinem Blog einen Artikel veröffentlicht.

    Wenn du deine geplante Artikelserie entsprechend aufbereitest, könnte die wirklich mächtig werden.

    Viel Glück und einen heißen Finger wünscht dir

    Tom

    P.S. Bezüglich Interview: Habe ich noch nie gemacht, bin aber zu allen Schandtaten bereit 😉

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  14. Hallo.. also deine Artikel haben wirklich eine hohe Qualität und dein Blog ist zu einem der Blogs geworden, bei denen ich nun regelmäßig reinschaue – vielen Dank mal an dieser Stelle 🙂

    lg Hanns

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  15. @ Tom
    Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Existenzgründer-Zeit nun doch schon wieder länger zurückliegt.

    Ich werde versuchen, mich in der Artikel-Serie in die Haut von Existenzgründern zu versetzen. Wenn ich darüber nachdenke, was in den letzten 4-5 Jahren so alles passiert ist, dann reicht das für mindestens 10 Jahre bei einem Angestellten. 😉

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  16. Der Artikel ist meiner Meinung nach sehr gut geschrieben. Deine Tipps finde ich sehr hilfreich für alle, die in Selbständigkeit wechseln wollen.

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  17. Sehr guter Bericht,

    aus Fehlern lernt man und die wird jeder Selbständige im laufe seiner Karriere machen.

    Ich musste dort auch schon vor Jahren mal durch, hab mich dann für das Angestelltenverhältnis + Selbstständigkeit entschieden. Dazu noch ein WiWi Studium, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein.

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  18. Muss mich meinen Vorredner anschließen, guter Bericht, allerdings dient er wohl eher als Gedankenstütze und weniger als Leitfaden, aber ich denke, genau das soll er auch sein.
    In einem Punkt muss ich dir aber noch wiedersprechen und zwar die Aussage, dass die Umsatzsteuer immer fällig ist. Dem ist nicht so, wenn man eine Ware oder Leistung ggü. einem Unternehmen in einem Drittland erbringt. Klingt banal, aber ist in der Tat eine gute Möglichkeit den Gewinn zu steigern, durch die Wahl entsprechender Kunden.

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  19. Was mich wundert ist das du bei dem Punkt Internetauftritt nicht darauf hinweist wie wichtig ein Impressum für den Gewerbetreibenden ist. Wenn dort von Anfang an nicht genügend aufpasst hat man sehr schnell unangenehme Post im Briefkasten.

    Nur ein Tipp am Rande: Auch wenn man als Gewerbetreibender / Einzelunternehmer seine Geschäfte selbst führt ist man noch lange kein Geschäftsführer 🙂 Und in bezug auf Angabe von Steuernr. und UST-ID werden teilweise Anfängerfehler gemacht die einen u.U. teuer zu stehen kommen.

    @Hahn Andreas
    Kommt auf den Onlineshop an. Wenn bei einem T-Shirt Shop die Flyer vor einem Textil Discounter verteilt werden wo man schon T-Shirts für den preis der Versandkosten im nlineShop bekommt, dürfte das eher negativ Marketing sein 🙂

    Habe ich aber einen Shop mit Heimtierbedarf und Tierfutter, lasse mir Flyer drucken und besuche damit den Hundeverein um die Ecke, und biete im Umkris von 5 km die Lieferung kostenfrei nach Hause an, kann sich das rechnen.

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  20. Die rechtlichen Aspekte wie eben Impressum sind natürlich auch ganz wichtig. Aber es gibt noch so viele kleine, aber wichtige Dinge, die ich nicht aufgelistet habe, da kommt bestimmt noch ein 3.Teil zusammen.

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  21. @Peer
    Was ich bisher gelesen habe ist doch total in Ordnung, auf Einzelheiten kann man dann individuell eingehen und so freue ich mich schon auf Teil 3 🙂

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  22. Jetzt wollte ich mir gerade auf Deine Empfehlung hin das Buch “Endlich Empfehlungen” bei Amazon bestellen. Ist aber leider nicht mehr erhältlich ….

    Gruß Michael

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  23. Der zweite Teil dieses Artikels hat mir echt gut gefallen. Ich selbst bin nun auch ca. 4 Jahre als Freiberufler tätig und habe die Sache mit dem “Nein sagen” (und auch meinen) Gott sei Dank von Anfang an kapiert. Mit meiner Einschätzung bin ich hierbei lediglich einmal auf die Nase gefallen, was mich dann aber trotzdem ein gutes Stück zurück geworfen hat.

    Mein Dank gilt Peer vor allem für die interessante Idee der Preisfindung als Festpreis auf Basis des finanziellen Nutzens für den Kunden.

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  24. Eine Freundin hat vor kurzem ihren Steuerberater bekommen. Sie unterstützt die Selbstständigen in ihrem Freundeskreis, wann sie nur kann. Finde das sehr lieb von ihr, habe sie aber auch schon darauf hingewiesen, dass sie sich nicht zu viel zumuten soll.

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