Google Analytics nun sicherer (und nutzlos)?

Gestern wurde bekannt, dass Google auf die Kritik der deutschen Politik und der Datenschützer reagiert hat.

Mit 2 Neuerungen will man den Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen und den Datenschutz wieder stärker in den Vordergrund rücken.

Doch so löblich diese Änderungen sind, so kritisch sehe ich zumindest eine Änderung. Für mich könnte es bedeuten, dass ich in Zukunft nicht mehr Google Analytics einsetze.

Wieso und welche Änderungen Google genau eingeführt hat, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Google Analytics und der Datenschutz

Noch gestern habe ich in einem Artikel das Pro und Kontra von Google Anwendungen für Selbständige abgewogen.

In diesem Artikel habe ich auch erklärt, dass ich z.B. Google Analytics für sehr nützlich halte und deshalb auch gern einsetze.

Und das, obwohl schon seit Monaten Diskussionen über den Datenschutz bei Google Analytics laufen. Hintergrund der Diskussion ist, dass Google Analytics theoretisch sehr konkrete Nutzerprofile erstellen könnte. Und da Analytics bisher auch die IP-Adresse jedes Nutzers gespeichert hat, war es theoretisch möglich, dass Google Profile von realen Personen anlegen konnte.

Mal abgesehen davon, dass dies jeder ISP könnte, halte ich Googles Aussagen hinsichtlich des Datenschutzes (sie haben immer wieder betont, dass eine solche Profilerstellung niemals erfolgt) für glaubhaft. Aber das ist meine persönliche Meinung und deshalb sicher nicht allgemein relevant.

Die Diskussion war jedenfalls entbrannt und in Deutschland wurde schon darüber spekuliert, ob man Ärger bekommen kann, wenn man Google Analytics weiterhin einsetzt.

Google hat nun reagiert und will mit 2 Änderungen den Datenschützern entgegen kommen. Leider halte ich nur eine Änderung davon für sinnvoll, auch wenn die andere Änderung aus Google-Sicht sehr konsequent ist.

Analytics Opt Out

Die erste Änderung kommt in Form eines Browser-Plugins. Für den Chrome, den Firefox und den Internet-Explorer bietet Google nun ein Plugin an, welches nach der Installation verhindert, dass Google Analytics noch funktioniert.

Es werden dann automatisch auf keiner Seite, die Analytics nutzt, mehr Daten erfasst. Das hört sich für manche sicher erstmal toll an, aber aus Sicht der Website- und Blog-Betreiber ist das eher eine Katastrophe.

Wenn ich mir vorstelle, dass 10, 20 oder 30% der Internet-Nutzer dieses Plugin installieren, dann sind die Google Analytics-Auswertungen in meinen Augen in Zukunft wertlos. Natürlich kann man immer noch Trends erkennen. Auch wenn nur 50% der Leser durch Analytics erfasst werden, kann man Aussagen darüber treffen, ob eine neue Seite gut ankommt etc.

Relative Aussagen und Trends werden also weiterhin möglich und aussagekräftig sein.

Allerdings kann man sich eben nicht mehr auf die absoluten Zahlen verlassen. Sicher sind auch die bisherigen Zahlen eher Näherungswerte, da keine Statistik-Software in der Lage ist, wirklich zu 100% reale Nutzer von Bots zu unterscheiden.

Aber Google Analytics war da in meinen Augen sehr gut. Nun gibt es einen Teil X der Leser, der gar nicht mehr erfasst wird. Das macht Aussagen über die Gesamtzahl der Leser einer Website nahezu unmöglich. Und so kann man z.B. potentiellen Werbekunden keine zuverlässigen Zahlen mehr nennen.

In meinen Augen ist so ein Plugin aus Datenschutz-Sicht zwar toll und man gibt Usern wirklich die volle Kontrolle in die Hand, aber für Website-Betreiber ist es völlig überzogen.

IP-Masking

Die zweite Änderung nennt sich IP-Masking. Dabei handelt es sich um eine Möglichkeit für Website-Betreiber, die Erfassung der IP-Adressen zu unterbinden. Zumindest werden die letzten 8 Bits einer IP-Adresse unkenntlich gemacht und Google hat dadurch nicht mehr die theoretische Möglichkeit, Nutzerprofile anzulegen.

Das halte ich für eine sehr gute Lösung und es hätte in meinen Augen viel mehr Sinn gemacht, diese Funktion als Standard einzuführen. Damit hätten Datenschützer keine Argumente mehr gehabt, dass Google über die IP-Adresse an Personennamen etc. herankommt und die User verfolgen kann.

Und für Website-Betreiber wäre die Welt auch noch in Ordnung, da immer noch alle Besucher von Analytics erfasst worden wären. Für die normalen Analytics-Nutzer war es ja bisher auch nicht möglich in den Statistiken einzelne User zu analysieren. Da hätte sich also nichts geändert.

Lediglich die geografische Zuordnung von Lesern wäre nicht mehr so genau möglich wie bisher.

Ich aktiviere heute in meinen Blogs dieses IP-Masking Feature.

Die Folgen des Opt Out

Wie oben schon geschildert, werden die Statistiken in Analytics nun weniger verlässlich und mehr oder weniger stark sinken.

Damit wird zumindest für mich Analytics unattraktiv und ich werde mich wohl nach einem anderen Anbieter umschauen.

Ich verstehe auch nicht, warum Google nun diesen Weg eingeschlagen hat. Das Plugin läuft nur auf 3 Browsern und auf Safari und Opera z.B. nicht.

Natürlich gibt man den Nutzern damit die Möglichkeit in die Hand, sich komplett der Analytics Erfassung zu entziehen. Allerdings schießt sich Google damit selber ins Bein und entwertet den eigenen Dienst Google Analytics damit.

Es wäre doch viel logischer gewesen alles zu unternehmen, um die erfassten Daten von Analytics zu anonymisieren. Eben durch dieses IP-Masking als Standard-Einstellung. Damit wäre aber die Datenbasis komplett geblieben.

In meinen Augen eine sehr merkwürdige Entscheidung, die auch nach dem Street View Desaster ein wenig wie eine Panik-Reaktion aussieht.

Google und die Wahlfreiheit

Wie auch im gestrigen Artikel geschrieben, ist Google ein Vorbild was die Wahlfreiheit angeht. Wie Matt Cutts auch nochmal erläuterte, will Google keine Nutzer an sich ketten, wie es viele andere Unternehmen tun.

Stattdessen wurden und werden in die Google-Anwendungen sehr einfache Export- und Lösch-Funktionen eingebaut, damit man als Kunde jederzeit von einem Google-Produkt auf ein anderes wechseln kann.

Das ist vorbildlich und zeigt in meinen Augen sehr deutlich, dass es Google mit dem Datenschutz und der Wahlfreiheit der Nutzer deutlich ernster nimmt als viele Web-Konkurrenten.

Insofern ist es aus Googles Sicht nur konsequent nun so ein Plugin anbzubieten, damit man als User komplett aus Analytics “aussteigen” kann.

Fazit

Natürlich werde ich erstmal abwarten, wie sich die Analytics-Zahlen und das ganze Thema entwickeln. Dann werde ich entscheiden, ob ich weiter Analytics einsetze oder auf einen anderen Anbieter wechsle.

Natürlich finde ich Datenschutz wichtig, aber ich will vor allem verlässliche Statistiken. Leider ist dies mit dieser Änderung durch Google nicht mehr gegeben.

Wie seht ihr die Änderungen seitens Google?

Werdet ihr weiterhin Google Analytics nutzen?

  • Keine Ahnung. Ich warte erstmal ab. (41%, 121 Stimmen)
  • Nein, die Analytics-Zahlen sind nun nicht mehr zuverlässig. (24%, 69 Stimmen)
  • Ja, ich finde die Änderungen nicht schlimm. (22%, 64 Stimmen)
  • Ich habe Analytics noch nie genutzt. (14%, 40 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 293 (max. 1 Stimmen)

Weitere Diskussionen zu diesem Thema bei Timo Aden und auf Blogszene.com.

Peer Wandiger

51 Gedanken zu „Google Analytics nun sicherer (und nutzlos)?“

  1. Hallo Peer,

    ich glaube nicht, dass Google Analytics dadurch weniger nützlich wird. Selbst wenn 10% das Plugin einsetzten, was ich nicht glaube hat man immer noch sehr genau Zahlen die sich auswerten lassen. Letztendlich kommt es auf den Webseiten Betreiber an, was er mit den Daten macht. Denn aufzeichnen kann jeder aber aus den Daten einen Mehrwert ziehen, dass ist ja die Kunst. Bei der IP-Masking falls aktiviert, werden halt die Karten-Overlay Reports etwas ungenauer aber immer noch nicht wertlos. Zudem muss es ja auch erstmal aktiviert werden 😉

    Mirco

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  2. Finde das Thema deutlich überbewertet – mit “NoScript” und ähnlichen Addons konnte man sich bislang schon (auch) der Google Analytics Zählung entziehen, mit dem offiziellen Plugin geht’s jetzt halt noch ein bisschen zielgerichteter. Denke aber das Nutzungsniveau wird sich webweit betrachtet im niedrigen Promillebereich bewegen, sowas nutzen doch nur einige wenige besonders gut Informierte/besonders Sorgsame. Und wer ‘ne Special Interest Website mit dieser Zielgruppe hat, war ohnehin bislang schon gut beraten, auf Tools wie Analytics oder eTracker zu verzichten.

    Ciao
    Johannes

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  3. Hmmm, benutze schon seit längerem PIWIK und SHOPINTERNE Statistiktools (da gibts nette Addons für xtc und seine Derivate). Die Frage ist, ob ein Trackingserver einer deutschen Anbieters mit Datenschutzbeauftragtem nach deutschem Recht nun Sinn macht. Wäre vielleicht ne Geschäftsidee als Abomodell? Reines Behavioral- und Geotargeting mit IP-Maskierung, ohne Opt-Out? An die RA unter den Lesern. Was haltet ihr denn davon? Und Per, würdest du für einen solchen Dienst pro Jahr einen Betrag X abdrücken?
    Liebe Grüße aus Mainz

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  4. Auch ich halte das IP-Masking für eine tolle Neuerung – das war ja genau das was die Datenschützer und die Konkurrenz (die das schon hatte) angeprangert hat. Note 1 für diese Funktionalität.

    Genau wie Du halte ich aber dieses Opt-Out für den falschen Weg und frage mich was der Sinn dahinter ist. Was hat sich Google dabei gedacht? Die absoluten Zahlen sind ja einer der wichtigsten Werte (auch für meine Kunden) und die werden damit verfälscht und um welchen Faktor kann man auch nur raten. Meiner Meinung nach eine sinnlose Funktion die Google hier eingeführt hat, die hoffentlich wieder entfernt wird da ich sonst (leider) auch andere Tools nutzen muss.

    LG Jürgen

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  5. Hallo,

    Interessanterweise könnten in meinem Fall die Änderungen dafür sorgen, dass ich Analytics wieder einsetze, nachdem ich es für Piwik verbannt hatte. Damals war das IP-Masking der Hauptwechselgrund, jetzt kann ich gerne wieder Google die DB vollpacken statt meine eigene 😉

    Das Opt-Out ist ja nichts neues, wenn wirklich 10% der User das installieren, dann wäre ich sehr überrascht. Erreichen kann man den gleichen Effekt ja mit jedem beliebigen Script/Ad-Blocker…

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  6. Hallo Peer,

    auch ich halte das Opt-Out für eine schlechte Entscheidung von Google. Wenn sich die Zahlen der einzelnen Statistiken drastisch nach unten bewegen, wird es eine “kleine” Flucht weg von Analytics geben und das kann eigentlich nicht im Sinne von Google sein.

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  7. Aber es müsste ja theoretisch weiterhin möglich sein die in Analytics definierten Ziele zu erfassen. Die Danke-Seite als Ziel wird doch immer noch getracked werden, oder?

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  8. Das JavaScript von Google Analytics wird überhaupt nicht mehr ausgeführt. Durch das Plugin ist es für Analytics so, als wäre dieser Leser nie auf der Seite gewesen.

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  9. @Johannes #2
    So sieht es aus. Ich surfe auch nur mit NoScript durch die Gegend und mir als User ist es ehrlich gesagt vollkommen egal, ob ein Webseitenbetreiber meinen Besuch statistisch auswerten kann oder nicht.

    @Peer:
    Schau dir piwik an. Top-Tool. Erweiterbar und man hat die Daten “bei sich daheim” liegen, was durchaus seine Vorteile hat.

    Generell:
    Find ich gut, dass du auf meine Hinweise eingegangen bist.
    https://www.trending.de/2010/05/25/selbstaendig/sollten-selbstaendige-google-nutzen/#comment-36006 (Ein Hinweis auf die Kommentare wäre eventuell bei der Verlinkung oben hilfreich, da die Kommentare ja durchaus auch hilfreich sind).

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  10. Ist denn bekannt was genau diese Plugins machen?
    Steht irgendwo ganz genau das Besucher mit aktivem Plugin absolut ignoriert werden? Oder werden diese Besucher zwar gezählt aber nicht mit IP & Co erfasst?

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  11. Tja, was soll ich dazu sagen? Ich nutze ja seit kurzem wieder Analytics. Vor allem auch weil Peer es indirekt empfohlen hat um so genau Zahlen zu bekommen. Nebenbei habe ich noch Slimstat am laufen, was ähnliche Zahlen anzeigt. Piwik kenne ich noch nicht!

    Tja, ich denke ich werde mich an Peer orientieren und erst einmal abwarten!

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  12. Das Problem bei Google Analytics war ja bisher immer, dass die IP-Adresse gespeichert und auch noch an einen Dritten (Google) weitergegeben wird. Wenn die IP-Adresse als personenbezogenes Datum gilt (hier gibt es ja noch keine eindeutige Rechtsprechung, scheint aber so zu kommen), ist dies gemäß BDSG verboten. Durch die Maskierung der IP-Adresse wäre Analytics in dem Fall wieder legal einsetzbar. Dennoch gefällt mir Piwik besser, da die Daten auf dem eigenen Server gespeichert werden. Man behält so die Kontrolle über die gesammelten Daten. Allein der Gedanke, dass Google genaue Benutzerprofile erstellen könnte, ist ja für viele schon abschreckend genug.

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  13. Hallo, also der Otto Normalnutzer wird wohl eher weniger wissen, was ein Plugin ist und wie man es installiert. Erfahrene Nutzer werden sich wohl die Frage stellen, warum sie nun ausgerechnet noch ein Google Plugin installieren sollen. Was die Conversionoptimierung angeht, wird dies wohl eher weniger Auswirkungen haben, aber Blogger die mit den Google Analytics Statistiken neue Werbekunden werben, sollten die Traffikzahlen im Auge behalten und ggf. später wechseln.

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  14. Moin.
    Ich sehe das ähnliche wie Peer. Ich werde noch abwarten, aber schon einmal meine Fühler nach Alternativen ausstrecken. Denn ich bin der Überzeugung, dass sich dieses Plugin in Deutschland stark verbreiten wird.

    Spätesten wenn die bekannten Computerzeitschriften ihren Lesern wieder einmal klarmachen, wie wichtig es ist, ihre Privatsphäre vor Googel zu schützen. Denn dann kann man an einem Finger abzählen, dass sehr sehr viele Menschen diesen Empfehlungen folgen werden.

    Nicht ohne Grund gab es vor kurzem eine heftige Diskussion über Adblocker und ihre Folgen. Auch hier wurden zahlreiche Empfehlungen ausgesprochen.

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  15. Ich find es ein wenig fragwürdig, ob es was bringt, im Sinne des Datenschutzes. Dann nimmt man einfach das nächst beste Analyse-Tool wie Piwik etwa… von den Nachteilen mal ganz abgesehen, wie wirkt sich das Tool wohl auf Tracking-Codes aus oder wenn ich quasi mit IP-Masking auf mein Online-Banking zugreife… vielleicht gar nicht, aber irgendwie ist es mehr ein Zugeständnis von Google den deutschen Datenschutz zu besänftigen… oder hätte es Google auch ohne diese Diskussion eingeführt. Wer weiß.

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  16. Wie kann man denn das IP-Masking Feature aktivieren?

    Schließe mich auch der Mehrheit an: Dieses Plugin braucht doch nun wirklich keiner. Durch das Maskieren von den IPs würde das den Datenschützern doch bereits reichen …

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  17. Lächerlich was da auf golem zu lesen ist.

    Google wälze die Verantwortung auf Nutzer ab – Ja Einer muss sie ja tragen.
    Oder ist jetzt etwa auch die Bank dafür verantwortlich, wenn der User eine Phishing-Mail öffnet?

    Und was macht der Bundestrojaner? Wie siehts aus lieber Herr Datenschutz? Sind wir nicht alle ein bisschen gläsern?

    Bald wird piwik wohl auch noch an den Medienpranger gestellt und was nutzen wir dann? e-Tracker?

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  18. Ich habe Analytics eh noch nie genutzt – und werde es auch nicht nutzen; gerade jetzt nicht, wo die Opt-Out Möglichkeit besteht. Für meine bescheidenen Zwecke reicht das WordPress.com Stats Tool in Verbindung mit den Stats des Webservers völlig aus.
    Für andere große Projekte mag das AddOn ärgerlich sein, doch glaube ich nicht, dass es soviele User tatsächlich nutzen werden.

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  19. Jear, nun schiesst sich Google Analytics selber ab, ohne weiteres zutun. 😆

    Wozu braucht es überhaupt GA, gibt doch unzählige Alternativen. Ausserdem ist es doch eh so, das bei jedem Statistik-Programm was anderes rauskommt, als beim vorherigen. Sich nur auf explizit 1 Programm zu beschränken ist schon recht GaGa… :mrgreen:

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  20. Finde das Opt-Out auch unverständlich. Aber ich denke, dass es auf den Themenbereich einer Webseite ankommt. Ein Blumenblog wird da sicher eine geringere Quote haben, die das Plugin installiert haben, als ein Seo-Blog.
    Ich setze ja 2 Statistiktools ein, mal sehen, ob sich der Unterschied deutlich bemerkbar macht.

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  21. So negativ sollte man das Browser-Plugin nicht sehen:
    1. Auch bisher haben viele insbesondere Firefox-Nutzer bereits GA ausgeschlossen, indem sie NoScript etc. installiert haben. (NoScript rangiert seit Monaten in den TopTen der Plugin-Downloads für FF). Von daher war weder GA vollständig noch irgend ein anderes JS-basiertes Statistiktool.

    2. Ich glaube ich auch nicht, dass das Plugin eine große Verbreitung erfahren wird. Wer eine Google-Paranoia hat, wird diese nicht unbedingt mit einem Google-Progrämmchen kurieren.

    3. Selbst wenn ein Teil der Besucher nicht erfasst wird (wie bereits jetzt ja auch durch NoScript, deaktiviertes JS etc. pp.), ändert dies nicht signifikant die Aussagekraft der von GA ermittelten Trends. Lediglich die absoluten Besucherzahlen würden sinken – aber das auch bei allen GA-nutzenden Sites, so dass es im Vergleich wieder “passt”.

    Wichtiger erscheint da schon die Möglichkeit der IP-Maskierung, die den größten Teil der Bedenken deutscher Datenschützer beseitigen dürfte (auch wenn die Maskierung nur der D-Klasse für besucherschwache Seiten datenschutzrechtlich “knapp” sein dürfte). Aber die zeigt Google bisher leider nur für das “alte” GA-Script, nicht dagegen für performantere asynchrone.

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  22. Die Zielgruppe des Plugins sind doch klar informierte User, die sich Gedanken machen und ihre Daten für sich behalten wollen. Das ist aber ganz ehrlich ein verschwindend geringer Teil der User und dieser Teil benötigt wie oben bereits angemekrt dieses Opt-Out-Plugin nicht, da es auf andere und bessere Lösungen setzt.

    Als Seitenbetreiber sind die Skriptblocker eh problematisch. Um ein besseres Gefühl zu bekommen müsste man mehrere Analyse-Tools die auf JavaScript setzen (GA, Piwik) und wenigsten ein serverseitiges nehmen (AWStats) und hier genau analysieren wie die Zahlen aussehen und sich entwickeln. Wer das bisher nicht getan hat ist nun natürlich gekniffen, denn angenommen das Plugin verbreitet sich rasant, hat man keine Referenzdaten der anderen Tools aus der Prä-Plugin-Ära.

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  23. Denke das ist ein “pro forma” von Google. :mrgreen:

    1. Die Verantwortung für die geografische Datentransparenz liegt nun beim Website-Betreiber. Durch das PlugIn sorgt der Website-Betreiber dafür, dass Google nur noch einen Teil der Besucher-IP speichern kann, mit dem Ergebnis, dass auch die Auswertung seiner eigenen Daten in puncto Geografie nicht so genau sind. Das ist meiner Meinung nach noch kein Beinbruch.

    2. Mit dem Opt-Out Ad-On sieht das schon etwas anders aus. Hier liegt die gesammte Datentransparenz des Besuchers nun in dessen Hand.Der Website-Besucher kann hiermit also bestimmen, ob dem Website-Betreiber alle Daten zur Auswertung übermittelt werden sollen, oder nicht. (Funktionier nur für 3 Browser: IE, FireFox und GoogleChrome).

    Tragisch für den Website-Betreiber? Nein, nur auf den ersten Blick. Ein Website-Besucher hatte schon immer die Möglichkeit seine Daten zu schützen, um u.a. Rückverfolgung usw. zu verhindern. Das machte er (z.B.) per TraXEx.

    Ein Website-Besucher konnte auch schon immer seine IP verbergen, und zwar vollständig, für alle Browser. Mit Hide&Change und SmartHide geht das zum Beispiel. Oder durch IP-Masquerading (Nat/Pat). Das geht seit mehr als 10 Jahren (zumal man bedenken sollte, dass die IP zum Provider in der Regel dynamisch ist, welcher User hat schon eine feste Standleitung).

    Fazit: Würde zwar nicht mit Zuckerberg sagen: “The Age of Privacy is over”, aber: “The Age of Privacy is up to me!”

    Und für Website-Betreiber ändert sich meiner Meinung nach nichts Wesentliches. Eine 100%ig genaue und sichere Website-Analyse war noch nie möglich. 😉

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  24. So schlimm finde ich das auch nicht. Mit NoScript bzw. anderen Javascript-Blockern sind vielleicht 3-4% unterwegs und die Gruppe ist sowieso nicht Werberelevant. Und ich denke nicht, dass sich jetzt viele das Anti-Analytics Add-on installieren.

    Und ich für meinen Teil brauche für Teile meiner Werbekunden, eben eine Information, die besagt aus welcher Region ein Besucher kommt. Was nützt einem Werbetreibenden in Deutschland, wenn die Seite 90% der Besucher aus Indien hat.

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  25. Das Opt-Out ist ja von Google eher ein Angebot im Rahmen einer Selbstregulierung, weil man das mit dem Unmasking dem Durchschnittsuser und/oder Datenschützer eher nicht erklären kann.

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  26. Was für eine seltsame diskussion.monatelang wir ga an den pranger gestellt weil es angeblich nicht datenschutzkonform ist.nun tut google etwas sinnvolles im sinne der nutzer und wieder motzen alle rum? Das kann ich nicht nachvollziehen.haben denn alle nichts besseres zu tun als sich ständig nach neuen tools umzusehen? Macht doch einfach mal richtig web analyse! Im übrigen war es keine panik reaktion von google,sondern eine feature entwicklung dir vor ca. 1 jahr begann-weit vor irgendwelchen beschlüssen des düsseldorfer kreises! Außerdem,ich denke nicht,dass eine wirklich relevante anzahl an usern das plugin nutzen wird-die mehrzahl weiß weder was google analytics noch was ein plugin ist! Ich rate daher zur allgemeinen entspannung bzgl ga. Btw. Zum thema gibts auch einen post bei mir: http://www.timoaden.de

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  27. Finde ich keine seltsame Diskussion. Ich habe mich nie über den Datenschutz bei Google beschwert. Das waren eine Handvoll Datenschützer. 🙄

    Ich habe dagegen schon vor Monaten befürchtet, dass GA vielleicht irgendwann nicht mehr erlaubt ist. Nun macht Google diesen Präventiv-Schritt, den ich zumindest teilweise nicht nachvollziehbar finde. Ich finde es einfach zu weit gehend.

    Ich würde die Plugins auch nicht unterschätzen. Wenn ein paar große Meinungsmacher (Computer-Bild und Co.) große Panik-Artikel über Datenschutz schreiben und das Plugin empfehlen, können es schon einige werden.

    Und dadurch wird die Datenbasis von Analytics nicht besser.

    Allerdings schließe ich mich der Aussage an, dass man nicht in Panik verfallen sollte. 🙂

    Antworten
  28. Das sind sehr heftige Änderungen, ich glaube auch nicht das ich Google Analytics dann noch verwenden werde! Interessant werden dann langsam andere Tracking Systeme denke ich!

    Mal sehen wie es hier weiter geht?

    Grüße Toni

    Antworten
  29. Piwik ist zwar eine gute Alternative. Bring jedoch einige Nachteile mit (wie Installation auf eigenem Server, Pflege usw.).

    @ Peer: Da stimme ich dir voll und ganz zu. Sollte Computer-Bild darüber berichten, werden viele dem Rat folgen. Der Bericht wird auch kommen…

    Antworten
  30. Den normalen User sollte man auch nicht überschätzen. Da müssen Computer Bild und Co. schon eine Menge in Sachen Panikmache tun, ehe die User reagieren und sich ein Plugin installieren.

    Antworten
  31. “eine Handvoll Datenschützer” … jetzt stell eben diese Leute mal nicht so dar, als wären die “schuldig”. Klingt ja fast so, als würdest du mit hier dem Datenschutz und dem Kampf um denselben die Existenzberechtigung in gewissen Situationen absprechen. Hoffe, dass ich das nur falsch aufgefasst habe!

    @Alexander Langer:
    Ich sehe das so wie du. Die Kombination zwischen unterschiedlichen JS-basierten Methoden, z.B. von mir aus einem Zählpixel und einem serverseitigem Tool wie AWStats, dessen Daten ich mir gerne als Basis für weitergehende Analysen vornehme bzw. vorgenommen habe (habe es aktuell nicht mehr als Admin im Betrieb), bringt einem erst die wirklichen Möglichkeiten, seine Zugriffe/Besuche zu analysieren.

    Ist ja schön, dass GA da der Vorreiter war, was die Darstellung und auch die Möglichkeiten des Trackings angeht, aber niemand hat gesagt, dass GA das non-plus-ultra ist.

    Und es spricht ja gar nichts dagegen es weiter zu nutzen. Sofern man Referenzdaten anderer Tools hat, ist eine Anpassung doch einfach möglich!

    Antworten
  32. @Peer
    Computer-Bild verwendet selbst Google Analytics, da wird sicher niemand Panik machen 😉

    @Benni
    Die Diskussion um den Datenschutz, ist an dieser stelle wohl wirklich von einigen Wenigen überzogen dargestellt. Letztlich ist es nie möglich völlig anonym zu sein, solange eine Leitung in dein Haus geht, gibt es einen Weg, dich zurückzuverfolgen. Und IP-Adressen sind auch nicht das Nonplusultra für eine Zuordnung. Ein Fingerprint der Browsereinstellungen (z.B. mit Version, OS, verfügbare Fonts) ist ist mindestens genausogut.

    Antworten
  33. Ich denke mal, da wird sich nicht viel ändern, da sich kaum jemand das Plugin einrichten wird, denn warum soll ich das meinen Browser antun und noch mehr Last erzeugen, um genau ein Tool auszuschalten, denn da gibt es ja bekanntlich noch so viele andere Möglichkeiten. (was ist denn eigentlich mit Seiten wo Adsense läuft etc.?)
    Das Tool ist nur für die Politik und heute Abend die Tagesschau, mehr nicht.

    Antworten
  34. Ganz ruhig Benni.
    Wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass nicht ich hier Google vor ein paar Monaten wegen Datenschutz runter gemacht habe. Das klang bei Timo so.
    Und insgesamt finde ich es auch gut, dass es in Deutschland eine starke Lobby für den Datenschutz gibt.

    Allerdings halte ich es auch teilweise für albern, was da manche Politiker jetzt schon wieder für eine Show draus machen. Als ob gerade wieder Wahlen anstehen würden.

    Wie auch immer. Im Artikel habe ich klar gesagt, dass ich mir eine generelle Anonymisierung der User-IPs gewünscht hätte. Das hätte für klare Verhältnisse gesorgt und fertig.

    Der Mischmasch mit Plugins und freiwilligem angepassten Analytics-Code halte ich für dagegen für inkonsequent.

    Antworten
  35. Datenschutz ist eine wichtige Sache, keine Frage. Andererseits, was wäre das Internet ohne Ip-Adressen? 🙂 Ich hatte GA trotzdem im Einsatz und war bisher immer zufrieden damit und ich teile deine Meinung das GA demnächst keine zuverlässigen Zahlen mehr liefern wird. In diesem Punkt müssen dann auch Anbieter von bezahlten Reviews sich ein anderes Messverfahren als Grundlage aussuchen befürchte ich.

    Ich werde abwarten was sich diesbezüglich in den nächsten Tagen tut, sehe mich aber wieder zu den Apache Log Files wechseln und werde wohl diese künftig auslesen 🙂

    Antworten
  36. Ich glaube ein weiteres Problem ist nicht nur die verfälschte Statistik, sondern auch die Monetarisierung der Bannerplätze anschließend.
    Erklär mal deinen Kunden, dass du eigentlich 10% mehr Besucher hast, aber man siehts nur eben nicht^^

    Antworten
  37. Die Reaktion von Google, hier alle Parteien mit einem “Abwasch” zu befriedigen, kann ich verstehen. Das IP-Masking ist u.a. für die Datenschützer und die Rechtsanwälte, das Plugin für die User. Denn seien wir mal ehrlich: Bei der Panik-Mache vor ein paar Monaten hätten Mitbewerber, Datenschützer und Verlage (die alle aus unterschiedlichen Gründen nicht gut auf Google zu sprechen sind) doch die Steilvorlage genutzt, wenn Google das eine oder das andere NICHT gelauncht hätte. So kann nun keiner mehr meckern. Ob das nun jeweils Sinn macht, ist bei der teilweise völlig panischen Datenschutz-Diskussion in Deutschland nur noch zweitrangig von Bedeutung.

    Das Einzige, was ich nicht wirklich verstehe, ist, warum Google sich so lange auf der Nase herumtanzen hat lassen. Denn die eine Zeile Code zum anonymisieren der IP (mit dem entsprechenden Backend) wird wohl nicht wirklich Monate Entwicklerarbeit gekostet haben. Das hätte Google viel früher launchen und sich viel Imageverlust ersparen können. Google hat hier wohl die Tragweite der ganzen Thematik schlicht und einfach lange Zeit unterschätzt.

    Ich glaube auch nicht, dass das Plugin reißenden Absatz finden wird. Zum einen sind wie schon gesagt die ganzen NoScript-Plugins auch nicht massenhaft im Einsatz, zum anderen sind die ganzen technischen Cookie-Unterdrücker trotz ähnlicher Diskussion ebenfalls nur bei weit unter 10% aller Nutzer aktiv.

    Ergo: Google Analytics war und ist zwar kein weißer Ritter, bleibt aber wohl nach wie vor klarer Marktführer und Benchmark der Branche.

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  38. Google hat genau das richtige gemacht.
    Da Google anderen zuvorkommen wollte, denn stellt euch mal vor, wenn Microsoft bei seinem Browser so ne Google Analytic-Sperre einbaut ??
    Dann könnte der IE wieder sehr stark werden und das würden denn Hauseigenen CROME (die grosse Zukunft von Google) sehr schwächen.
    Darum hat Google sofort reagiert und eben den kritischen Usern die Option gegeben.
    Das es am Ende dann sowieso nur 10% +- dann einsetzen werden ist ja wieder was anderes, und solange es die Mehrzahl nicht aktiviert, werden die Zahlen weiterhin bei Google Analytic die besten sein.
    Und selbst wenn nicht, nun, damit wird die Welt bei Google sicher nicht einbrechen, da Google selbst Analytic nicht braucht um das zu erfahren was wichtig ist… 😉

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  39. Ich arbeite seit einigen Monaten mit Piwik (http://piwik.org/). Vom Funktionsumfang her wie Analytics, beliebig viele Webseiten mit einer Installation erfassbar und die volle Kontrolle über die Daten. Per Plugin lässt sich auch die IP kürzen oder ganz aus den Logs entfernen.

    Antworten
  40. Finde solche Aussagen wie die Nummer 11 ziemlich bescheiden. Wenn es nur solche Leute gäbe, würden die qualitativen gratis Artikel bald sehr sehr rahr werden. Und ich wette der nette Benni (#11) ist einer der ersten, der sich beschwert wenn man im Internet was bezahlen muss…

    Antworten
  41. @38 Wie bereits in anderen Antworten geschrieben (nicht nur von mir) ist das ja nur ein Problem, wenn man ausschließlich auf GA setzt. Macht man das ist man schlichtweg selbst schuld! 😉

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  42. Da pflichte ich deepestblueandy bei. Lasst uns doch nicht in Panik verfallen, sondern in aller Ruhe abwarten, was passiert. Das ist doch das Gute an der Statistik, dass man Vergleichsdaten hat. Ich bin mir ganz sicher, dass Peer hier in Bälde konkrete Vergleichsstatistiken präsentieren wird 😉 Und wenn wir alle die Zahlen beobachten, wird man den Verlust ganz gut beziffern können. GA hatte auch bislang schon eher relative Aussagekraft, als dass es die realen Besucher erfasst hätte. Geht bei der Technologie ja auch gar nicht. Insofern wird die Dunkelziffer zwar höher, statistische Vergleichbarkeit besteht aber vermutlich auch weiterhin.

    Antworten
  43. Ich glaube kaum, dass Google mit diesen kleinen Änderungen den zahlreichen Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen kann. Vielmehr würde ich sagen, dass es sich hierbei einmal mehr um einen mageren Versuch handelt die Wogen zu glätten.

    Antworten
  44. Ich werde auch erstmal abwarten und schauen wie sich die Stats so entwickeln. Wenn es mir nicht mehr zusagt weich ich auf eine eigen gehostete Lösung aus.

    Antworten
  45. Slimstat ist für xt-commerce schon immer ne alternative gewesen. der direkte vergleich zu GA zeigt ähnliche ergebnisse. ansonsten: auch PIWIK muss in der datenschutzerklärung erläutert werden. datenschutzbeauftragten ernennen! Bei PIWIK auch die letzten acht bit maskieren, und gut ist.

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  46. Naja, mal sehen.
    Dann installiere ich vermutlich doch lieber ein anderes Statistik-Tool, auch wenn mir Google Analytics immer gut gefiel.

    Aber gut, erstmal abwarten und gucken, was kommt. 😉

    Antworten
  47. Mal ne andere Frage: Müssen / sollen wir unsere Datenschutzerklärungen, bzw. Impressum dahingehend anpassen, dass wir auf das Plugin verweisen? Machst Du was bzw. wie siehst Du das Peer?
    Weiter denke ich, dass auch die Alternativen nicht lange herhalten werden. Die Datenschützer sind jetzt zwar erst mal geballt auf Analytics losgegangen, werden sich nun wohl aber auch auf die Alternativen konzentrieren. Die wollen ja schließlich, dass die Leute nicht mehr auszuwerten sind und nicht nur von Google, sondern von allen 🙁 Damit wirds über kurz oder lang “Jacke wie Hose” sein, was man verwendet…

    Antworten
  48. Gute Frage.
    Ich bin kein Rechtsexperte. Aber es kann nicht schaden, das Plugin zu erwähnen. Es ließt ja kaum jemand das Impressum. 🙂

    Ich werde dort dann auch noch erwähnen, dass die IP-Adresse maskiert wird.

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