Bezahlte Inhalte – Ist das die Zukunft?

Über kaum ein Thema gibt es im Web wohl so unterschiedliche Meinungen wie über “bezahlte Inhalte”.

Als vor vielen Jahren das Web langsam populär wurde, entstand auch eine “Kostenlos-Kultur”, die untrennbar mit dem Web verbunden zu sein schien.

Website-Inhalte, Fotos, Videos usw. waren kostenlos und die Nutzer hielten das für selbstverständlich. Und auch heute noch sind die allermeisten Informationen im Web kostenlos.

Doch wie sieht die Zukunft aus? Erleben bezahlte Inhalte noch den großen Durchbruch? Welche Rolle spielen dabei Apps und das mobile Web?

Und was bedeutet das alles für Selbständig im Netz?

Alles kostenlos?

Während die meisten Menschen kein Problem damit haben, für Produkte, Dienstleistungen etc. Geld zu bezahlen, scheint das bei Informationen anders zu sein.

Umfrage kommen immer wieder zu dem gleichen Ergebnis. Nur sehr wenige Internet-Nutzer sind bereit für Inhalte Geld auszugeben. Eindeutig könnte man meinen.

Allerdings sind solche Umfragen immer mit Vorsicht zu genießen. Würde man die Internet-Nutzer fragen, ob sie Bannerwerbung mögen, würden wahrscheinlich 99% mit Nein antworten. Und trotzdem funktioniert Bannerwerbung, egal wie oft diese schon tot gesagt wurde.

Man sollte sich also nicht von Umfragen abschrecken lassen.

Trotzdem ist es heute im Web ja so, dass es eine unüberschaubare Anzahl an Informationen gibt und in vielen Bereichen muss man gar keine kostenpflichtige Alternative in Betracht ziehen.

Sind bezahlte Inhalte im Web gescheitert?

Inhalte kosten!

Machen wir uns nichts vor, Inhalte kosten Geld.

Ganz besonders, wenn diese qualitativ hochwertig aufbereitet sind. Da sitzen Autoren Stunden lang an einem Artikel und das jeden Tag, um regelmäßig Inhalte online bringen zu können.

Und auch wenn es ganz normal ist, dass man so wenig Geld bezahlen will wie möglich, sollte es allen klar sein, dass niemand davon leben kann, kostenlos zu arbeiten.

Aber auch Inhalte, die nicht professionell erstellt werden und z.B. in der Freizeit entstehen kosten etwas. Und das ist Zeit.

Es stellt sich also nicht die Frage ob Inhalte etwas kosten. Das tun sie immer. Die Frage ist, ob ich damit Geld verdienen muss/will oder eben nicht.

An der Stelle kann man also schon mal festhalten, dass es auch immer kostenlose Inhalte geben wird. Einfach weil nicht jeder “Autor” mit seinen erstellten Inhalten Geld verdienen will/muss.

Hobby-Blogs, Foren usw. sind dafür beste Beispiele.

Werbung und andere Finanzierungsmethoden

Die meist genutzte Methode zur Finanzierung von Online-Inhalten ist die Werbung. Werbebanner gibt es auf kleinen Blogs genauso wie auf riesigen Portalen.

Der einzige Werbemarkt, der laut Prognosen in den nächsten Jahren stark wachsen wird, ist die Online-Werbung (siehe Studie “Die kommerzielle Zukunft redaktioneller Inhalte im Internet“).

Aber auch wenn mittlerweile viele Online-Portale eine große Reichweite haben, können viele von den Werbeeinnahmen einfach nicht leben.

Das hat sicher viele Gründe. Aber natürlich teilen sich die Werbebudgets im Web eben auch auf viel mehr Plattformen auf, als das z.B. im Print und TV der Fall ist.

Zudem ist auch bei den Werbepreisen im Web große Transparenz und eine gewisse “Geiz ist Geil” Mentalität vorhanden.

Da bleibt dann für eine einzige Website vom großen Werbekuchen nicht so viel mehr übrig.

Bei mir im Blog läuft die Direktvermarktung von Bannerwerbung ganz gut. Aber zum einen könnte ich davon allein nicht leben und zum anderen funktioniert das nicht in jedem Blog oder jeder Website so gut.

Neben der Bannerwerbung gibt es noch andere Einnahmequellen, die eine Alternative zu bezahlten Inhalten darstellen. So ist Affiliate-Marketing eine neue Einnahmequelle, die es offline so nicht gab.

Und auch aktuelle Trends wie etwa Flattr sind interessant, werden aber nach meiner Meinung keine wirkliche Veränderung an der Situation herbeiführen. Zu Flattr aber nochmal separat in einem Artikel mehr.

Bleibt also festzuhalten, dass Werbe-Einnahmen und auch andere Einnahmequellen gut funktionieren können, aber meist nicht wirklich alle Kosten decken bzw. Gewinn abwerfen.

Hier kann und muss bezahlter Content in Zukunft also seinen Beitrag leisten.

geschlossene vs. offene Systeme

Ein wichtiger Aspekt für die Zukunft bezahlter Inhalte ist in meinen Augen der Wandel von offenen zu geschlossenen Systemen.

Bisher war das Internet ja immer gleich zu setzen mit dem Browser. Jeder konnte veröffentlichen und jeder konnte auf alles zugreifen.

Der Browser ist kostenlos und unterliegt keinen Einschränkungen.

Mit dem Durchbruch der mobilen Internet-Nutzung (Smartphones, Tablets usw.) könnte sich das aber ändern.

Natürlich gibt es auch da Browser, aber die Nutzung des Internets verlagert sich immer mehr auf Apps (Anwendungen), die bestimmte Informationen aus dem Internet holen bzw. bestimmte Interaktionen mit dem Internet zulassen.

Ein gutes Beispiel dafür ist Apple. Auf dem iPhone und auch auf dem iPad sind Apps sehr beliebt und verändern zum Teil auch die Internet-Nutzung.

Und das könnte dazu führen, dass viele User in Zukunft eher bereit sind, für Internet-Inhalte zu bezahlen.

Denn oft liegt es daran, dass die Denkweise von Internet-Nutzern einfach schon so eingefahren ist, dass alles was im Browser steht kostenlos sein muss.

Bietet man die selben Informationen aber in anderer Form an (z.B. ein eBook, Buch, Hörbuch oder eben einer App), dann ist ein Teil zumindest eher bereit dafür zu zahlen.

Und solche geschlossene Systeme haben dann ja auch den Effekt, dass man oft eben nicht einfach zu einem passenden kostenlosen Angebot wechseln kann, wenn man das geschlossene System nutzen will.

Und anders als im “normalen” Web, können Inhalte auch nicht so einfach kopiert werden.

Das mobile Web und die damit einhergehende andere Nutzung des Webs können also durchaus in Zukunft dazu beitragen, dass bezahlte Inhalte mehr genutzt werden.

Faktoren für zahlende Kunde

In einem sind sich viele Experten aber einig. Bezahlte Inhalte müssen, um genügend Abnehmer zu finden, möglichst viele der folgenden Faktoren erfüllen:

  • Einzigartig
    Inhalte die einzigartig sind, also nicht woanders kostenlos zu bekommen sind, werden sich natürlich, wenn Bedarf daran besteht, gut verkaufen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Inhalte, die es auch an vielen anderen Orten im Web kostenlos gibt, kaum zahlende Käufer finden werden.
  • Schneller
    Für einen Teil der Nutzer ist es sehr wichtig die Inhalte schnell zu bekommen. So habe ich vor einer Weile über Börsen-/Trading-Info-Anbieter gelesen, die aktuelle News 1 Stunde später kostenlos veröffentlichen. Wer diese aber 1 Stunde eher haben möchte, muss dafür Geld bezahlen. Und dies tun wohl viele.
  • Einfacher
    In einer hektischen Zeit mit sehr vielen externen Reizen und einem Informationsüberangebot sind viele Nutzer auch bereit Geld für Inhalte zu bezahlen, wenn sie diese Infos dadurch einfacher bekommen. Immer wieder wundern sich hier Leser darüber, dass eBook sich teilweise gut verkaufen, da es die Infos ja auch alle im Netz gibt. Aber es macht halt für viele einen Unterschied, ob sie stunden- oder tagelang nach Infos suchen müssen oder dies für einen Betrag X vermeiden können.
  • Besser
    Natürlich ist dies das beste Argument für bezahlte Inhalte. Wenn ich einfach bessere Informationen als alle anderen anbiete, dann ist dies das beste Verkaufsargument. Allerdings ist dieser Punkt meist auch am schwersten umzusetzen.
  • Exklusiv
    Hier spielt Psychologie rein. Für einen Teil der Nutzer ist es bares Geld wert, etwas zu bekommen, was nur wenige bekommen.
  • Image
    Wer ein gutes Image hat, der besitzt auch Vertrauen. Und die Nutzer vertrauen dann darauf, dass die kostenpflichtigen Inhalte das Geld auch Wert sind.

Kombiniert man diese Faktoren, dann kann man wirklich Inhalte erzeugen, für die viele User bereit sind Geld zu bezahlen.

Bietet man z.B. Finanzinfos an, die sonst nur aufwendig zusammen zu tragen sind (Einfacher), versendet diese umgehend bei bekannt werden, am besten noch vor den News-Seiten (Schneller), fügt eigene Expertenanalysen hinzu (einzigartig) und bietet diese Infos nur 100 Leuten an (Exklusiv), dann kann man dafür (natürlich wenn es grundsätzlich eine Zielgruppe dafür gibt) viel Geld verlangen und es wird Leute geben, die dafür zahlen.

Ein anderes Beispiel sind Membership-Sites, also Websites nur für zahlende Mitglieder. Wenn jemand einzigartige Inhalte einer begrenzten Zahl von Nutzern anbietet und dieser jemand auch noch ein gutes Images bei der Zielgruppe besitzt, dann finden sich auch viele, die dafür zahlen.

Voraussetzung ist natürlich immer, dass die Inhalte für eine Zielgruppe relevant sind. Wenn es keine Zielgruppe für die Inhalte gibt oder die Inhalte für die Zielgruppe nicht relevant sind, dann nutzen natürlich auch die Faktoren nichts.

Gute Beispiele für bezahlte Inhalte findet man auf upload-magazin.de.

Nur die Nische oder die Masse?

Im Gegensatz zu Werbung im Web, funktionieren bezahlte Inhalte vor allem in Nischen und bei kleinen Zielgruppen.

Das liegt unter anderem daran, dass man die Inhalte sehr genau auf die Bedürfnisse einer Zielgruppe zuschneiden kann. Zudem gibt es in der Regel weniger Konkurrenz durch kostenlose Infos.

Deshalb denke ich, dass auch relativ kleine Websites und Blogs mit bezahlten Inhalten Geld verdienen können.

Das heißt aber nicht, dass sich bezahlte Inhalte und z.B. Werbeeinnahmen ausschließen. Wie oben schon erwähnt, wird man meist nur durch eine Kombination von Einnahmequellen in den Gewinnbereich kommen.

Insofern macht es oft Sinn, für die große Masse z.B. auf Bannerwerbung zu setzen und für einzelne Unter-Zielgruppen bezahlte Zusatz-Inhalte anzubieten.

Was bedeutet das alles für Selbständige im Netz?

Wer als Selbständiger im Netz von Inhalten lebt, die er online bereit stellt, sollte das Thema “bezahlte Inhalte” nicht unterschätzen.

Man sollte zwar nicht erwarten, dass dies die einzige und auf jeden Fall glücklich machende Einnahmequelle sein wird.

Aber in Zukunft wird bezahlter Content wahrscheinlich besser akzeptiert sein. Das zeigt z.B. eine Umfrage. Neben gebildeteren Nutzern sind vor allem jüngere Nutzer eher bereit, Geld für Inhalte auszugeben.

Es müssen aber die genannten Faktoren dabei sein, um bezahlte Inhalte wirklich erfolgreich einführen zu können.

Und insgesamt macht es eben die Mischung. Bannerwerbung wurde schon so oft totgesagt. Und es gibt sie immer noch und sie ist profitabler denn je.

Es wird also auch in Zukunft eher eine Evolution und keine Revolution beim Geld verdienen im Web sein.

Im Artikel “So verdienen Blogger mit kostenpflichtigen Inhalten” habe ich schon mal einige Möglichkeiten vorgestellt und auch Tipps zur Vermarktung der bezahlten Inhalte gegeben.

Peer Wandiger

22 Gedanken zu „Bezahlte Inhalte – Ist das die Zukunft?“

  1. Ja das ist schon so eine Crux mit den bezahlten Inhalten. 😉

    Ich für meinen Teil bevorzuge sowohl als Konsument wie auch als Autor eher das Model, wo die Inhalte über oder durch Werbung finanziert werden und Ich nicht direkt bezahle dafür.

    Denn bei dem direkten Bezahlmodel, ergibt sich dann eine Art von Abhängigkeit zwischen Autor und Leser, genau das will ich jedoch nicht haben, vor allem als Autor von Inhalten nicht!

    Abhängigkeit kann auch gleichgesetzt werden mit Verpflichtung in dem Fall. 😉

    Auf der Anderen Seite sind Bezahl-Inhalte in meinen Augen kaum noch das Geld wert das dafür verlangt wird. Ausnahmen bilden für mich selten mal DER SPIEGEL, FOCUS und DIE ZEIT, wobei ich keines dieser Medien regelmässig lese. 😐

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  2. Einen Satz finde ich besonders gut: “Im Gegensatz zu Werbung im Web, funktionieren bezahlte Inhalte vor allem in Nischen und bei kleinen Zielgruppen.”
    Den sollte man sich zweimal durch den Kopf gehen lassen und überlegen, ob man nicht selber etwas anbieten kann.

    Planst Du denn kostenflichtigen Content?

    Gruß
    Carsten

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  3. Ein Problem von bezahlten Inhalten ist neben der Akzeptanz die technische Umsetzung.
    Es hat sich bisher nicht DAS Mikropayment-System durchgesetzt, das alle User installiert haben und mit dem nur per Bestätigungs-Klick bezahlt werden kann.

    Wenn es dieses System gäbe und Peer in diesem Artikel nach einer kurzen Inhaltsangabe und einem Drittel des Contents einen Knopf eingebaut hätte (für 10Ct den Rest lesen), dann hätten interessierte Leser, andere lesen diesen Text sowieso nicht, einfach auf diesen Knopf gedrückt und der Drops wäre gelutscht.
    Bei 1.000 Lesern wäre das 100 Euro und somit sicher interessant für Peer.

    Die Alternative Paypal ist
    1. leider zu kompliziert
    2. zu teuer. Paypal nimmt meiner Kenntnis nach mindestens 35 Ct Gebühr.

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  4. Tatsache ist, dass jeder Website-Besitzer mit der Website Geld verdienen möchte, auch wenn nur, um die laufenden Kosten, wie z.B. Webhosting zu decken. Es gibt meiner Meinung nach zwei Arten von Inhalten: Standart-Inhalte und Premium Inhalte. Die Normalen Inhalte sind zwar nützlich, diese kann man meist jedoch auch auf anderen Webseiten bekommen, daher kann man diese kostenlos anbieten, um den Besuchern und Google einen Grund zu geben, die eigene Website wieder zu besuchen.

    Premium-Inhalte dagegen sind einzigartig und haben einen höheren Wert als die normalen Inhalte, zumindest kann man für diese ruhig Geld verlangen. Wenn ich mich hinsetze, eine Schritt für Schritt Anleitung zusammenstelle, die dem Leser z.B. ein Ergebnis verspricht, würde ich die Anleitung für Geld anbieten oder nur meinen Mitglieder zur Verfügung stellen, die für die Mitgliedschaft eine Gebühr bezahlen. Irgendwie muss jeder Website-Betreiber für Seine Zeit, die er für Inhalterstellung investiert, bezahlt werden, vor allem dann, wenn die Inhalte sehr wertvoll sind.

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  5. Hm… auf jeden Fall interessanter Artikel, zumal ich selbst ja gerade sozusagen an der Schwelle stehe 😉

    Aber auch mich interessiert:
    Ist hier auf SiN denn kostenpflichtiger Content in Planung?

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  6. Oftmals ist es doch aktuell so, dass man gar nicht weiß, für was man zahlt. Gerade bei Zeitungsartikel. Ich hab das tatsächlich EINMAL gemacht und danach dachte ich mir .. wei, was bist du bescheuert. Hättest du auch in einem der freien News-Seiten lesen können.

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  7. Tatsache ist, dass jeder Website-Besitzer mit der Website Geld verdienen möchte”
    “Irgendwie muss jeder Website-Betreiber für Seine Zeit, die er für Inhalterstellung investiert, bezahlt werden”

    Widerspreche ich. Pauschal ist das so nicht haltbar, da es, wie Peer schon schriebt, auch eine Menge an Hobbyseiten gibt, die darauf verzichten.

    Beispiel: ich. :mrgreen:

    Ich geb massenhaft Geld aus, um Artikel (= Spielberichte) schreiben zu können und mir reicht ein Klaps auf die Schulter (ich kenne den Großteil meiner Leser) als Dank.

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  8. Ich hätte damit kein Problem wenn es sich dabei um gute Inhalte handelt, dafür auch zu zahlen. Bei den Werbeformen nerven die meisten einfach nur. Adsense find ich annehmbar, Bannerchen auch, aber Flash Layer oder die Seite komplett auf die Werbung ausrichten (manchmal bei GMX zu finden) finde ich persönlich richtig übel.

    Abos beziehe ich ja auch im richtigen Leben (Zeitschriften) Abos. Sonst geb ich LexX aber Recht. Bei einigen lohnt es sich schon gar nicht mehr da noch Geld auszugeben.

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  9. Erst muss ein einfache Micropayment her damit so was funktionieren kann. Schließlich werden die Preise für einzelne Artikel wohl nur im unteren Bereich liegen und selbst ein Monats Abo wird selten mehr wie 10 Euro kosten. Wichtig ist auch die Kostenstruktur für ein Anbieter. Was nützt es dir wenn du 1,50 Euro bekommst aber hierfür schon 0,35 Euro an Gebühren zahlen muss.

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  10. “Machen wir uns nichts vor, Inhalte kosten Geld […] Da sitzen Autoren Stunden lang an einem Artikel und das jeden Tag, um regelmäßig Inhalte online bringen zu könne […] Aber auch Inhalte, die nicht professionell erstellt werden und z.B. in der Freizeit entstehen kosten etwas. Und das ist Zeit.”

    Zeit – that’s it! Danke für diesen Artikel 🙂

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  11. Sehr guter Artikel, der sehr schön zeigt das sich bald in Teilen ein Wandel vollziehen wird. Die “Geiz ist Geil Mentalität” hat sicherlich auch dazu beigetragen, das in vielen Bereichen, auch im Open Source Sektor, nur noch Wenige bereit sind, die Leistungen der Entwickler und Autoren zu würdigen. Noch vor 5 Jahren war es eine Selbstverständlichkeit, den “Donate Button” zu betätigen und durch eine “Spende” das Projekt, bzw. die Software zu unterstützen. Diese Selbstverständlichkeit hat doch in den letzten Jahren stark abgenommen und so finde ich es folgerichtig, zukünftig für gute Leistungen und Mehrwert auch zu zahlen.

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  12. Das erinnert mich irgendwie an die Diskussion, ob man die Fußball-WM auf Sky oder im ZDF anschaut. Manche schwören ja auf die Kommentare von Marcel Reif und sind bereit dafür zu zahlen – andere, zu denen ich mich zähle, ist es egal und geben sich mit Bela Rethy ‘zufrieden’. Ich weiß nicht so recht, für welche Inhalte ich bereit wäre extra zu zahlen – gerade im Hinblick darauf, dass man auch als Autor mit Werbung in den Beiträgen ‘gut’ verdienen kann und nicht wirklich auf extra Zahlungen angewiesen ist – zumindest ab einer bestimmten Blog-Popularität.
    Ich glaube Akademie xy de oder so, von denen manchmal Beiträge bei Google-Suchanfragen auftauchen und wo man quasi nur einen Teaser / Textauszug bekommt und für den Rest zahlen muss, bei denen schließe ich das Fenster gleich reflexartig … kommt wahrscheinlich auch auf die Inhalte an, wenn ich mich nur kurz über etwas informieren möchte, dann kaufe ich auch nicht gleich die Fachzeitschrift… aber was soll’s – ich denke, wer gute Inhalte bereitstellt kann es anders vermarkten….

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  13. Bei meinem eigenen Angebot ist meine Entscheidung bewußt zu Gunsten des bezahlten Contents gefallen. Nach eingehender Studie des Affiliate Marketings habe ich mich dagegen entschieden. Erstens eignet sich ein Verlag nicht besonders dafür. Es macht für mich einfach keinen Sinn sich mit Fremd-Ballast in den Longtail von z.B. Amazon einzugliedern. Zweitens ist mir der ganze Aufwand im Vergleich zum eventuellen Gewinn zu hoch. Drittens konnte ich mich noch nie für Spekulationen erwärmen. 😉

    Jetzt muss ich also “nur noch” ein adäquates Pay-System finden. – Im Netz geistert die Mär, Google würde an einem Micropayment-System für Verlage arbeiten. Ach wie wunderbar, ich wäre happy. Es wäre ein weiterer Grund auch im englischsprachigen Raum zu expandieren.
    🙂

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  14. @Autorin
    Wenn Du Deinen Namen mit Deiner Seite verlinken würdest, dann könnte man sich Dein Angebot angucken. Die Verlinkung der Website ist also nicht nur als Spam für Backlinks da, sondern macht durchaus Sinn, wenn es nicht spammy gemacht ist. 😉

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  15. Ich persönliche denke nicht, dass sich bezahlte Inhalte wirklich durchsetzen werden. Wer Geld für seine Informationen verlangt, dessen informationen müssen entweder höchst exklusiv sein oder von wirklich hoher Qualität. Und es wird immer andere geben die ähnliche Informationen kostenlos anbieten. Im Zeitalter von Wikipedia und Co denke ich, sind bezahlte Inhalte (bis auf wenige Ausnahmen) Utopie!

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  16. Hi Peer,

    hab zu dem Thema mal einen Artikel geschrieben… vielleicht interessiert es jemanden: http://techoblog.de/?p=534

    Ich persönlich bin überzeugt davon, dass immer mehr Seiten kostenpflichtige Inhalte anmelden werden. Die es schon heute tun müssen zwar einen großen Rückschlag an Besucherzahlen hinnehmen, doch irgendwer muss ja anfangen 🙂

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  17. Also bezahlte Inhalte werden sich nie und nimmer durchsetzen.
    Das beste Beispiel ist die derzeitige Internet-Zeitalter und die reale Wirtschaft.
    Zeitungen und Zeitschriften verlieren von Jahr zu Jahr ihre Leserschaft, es gibt fast überall schon ksotenlose Angebote, ja sogar als Printmedien und im Internet sowieso.
    Gerade die junge Generation will alles kostenlos haben, daher wird sich bezahlte Infos nie und nimmer durchsetzen.

    Das was aktuell mit Apple und Co abgeht ist auch nur Kinderspielerei, da wird halt gezahlt um zu sehen wie es funzt und früher oder später wieder aufgegeben, wieviele bleiben den tatsächlich bei einem Anbieter der ersten Stunde ???
    Kaum jemand die Bounce Raten sind erschreckend hoch.

    Und hier nur die Freaks zu zählen, oder die es beruflich brauchen, naja, das sind ne Handvoll von Leuten, aber die Masse wird man damit nicht erreichen können.
    Denn solange es kostenlose Alternativen gibt und die wird es immer geben, da kluge GEschäftsleute lieber mit der Masse Geld verdienen wollen, wird die Rechnung kaum aufgehen, ja nur bei gewissen Bereichen vielleicht wie Börseninfos etc… die sehr rar sind, klar da kann dies durchaus klappen, aber auch da wird man dann weniger Laute ansprechen als wenn man dies kostenlos zur Verfügung stellt.

    Also, der Werbefinanzierte Weg ist doch sowieso ideal und rechnet sich alle mal.
    Und die Projekte die über diesen Weg nicht profitabel werden, müssen halt wieder aufgeben, der Markt ist einfach begrenzt, da kann es nicht tausende zu einem Thema geben, sondern immer nur ne Handvoll oder etwas mehr und der Rest verdient kaum etwas, nur die Top 5 oder Top 10 eines Themas verdient Kohle und der Rest schwimmt nur so mit, oder betreibt ein Projekt als Hobby.

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  18. Hallo,

    wenn ich in der Lage wäre, passende Artikel zu finanzieren, würde ich sicherlich auch gelegentlich auf professionelle Texter zurückgreifen. Leider hab ich das bisher 2 Mal gemacht und zu beginn, sahen die Texte auch sehr gut aus. Bis ich gemerkt habe, dass die Inhalte im Endeffekt nur zusammengeklaut wurden von Wikipedia. Seit dem schreib ich lieber selbst, bevor ich noch rechtliches Theahter bekomme.

    Wenn sich die Texte wenigstens refinanzieren würden, wäre das Top, aber bis zu dem Punkt, benötige ich doch eine deutlich höhere Besucheranzahl am Tag.

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  19. Wäre mal interessant zu wissen, wieviel Leute überhaupt ein Modell entwickelt haben, für bezahlte Inhalte.
    Mir kommt vor, die meisten reden nur darüber, aber richtig probieren tut es wohl kaum einer.
    Ich kenne zumindest keinen, der irgendwie darauf setzt, aber massig, die behaupten “das geht sicher nicht.”

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  20. “So ist Affiliate-Marketing eine neue Einnahmequelle, die es offline so nicht gab.”

    Mit diesem Satz bin ich nicht einverstanden, denn es gibt auch offline soetwas! Zum Beispiel Immobilienmakler bekommen auch Prozente (3%) vom Kaufpreis, wenn sie eine Immobilie an den Mann bringen. Oder auch Finanzberater kriegen eine Provision, wenn sie zB. einen VersicherungsVertrag mit jemandem abschließen.

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  21. @ Imre
    Da hast du sicher recht, aber für die breite Masse war das Offline nicht zugänglich. Einzelne Berufe haben solche Gehaltsmodelle mit Provisionsanteil.

    Aber das ist ja für den Otto-Normal-Bürger keine wirkliche Option gewesen, auch wenn man natürlich auch Offline Versicherung verticken kann.

    Zumal man im Internet eben kein Vermittler ist, sondern nur ein Affiliate. Das ist schon ein wichtiger Unterschied.

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  22. Nur mal ein anderer Gedanke zum Thema.

    In der Musikindustrie gibt es eine Abgabe auf Leerkassetten und CD/DVD Rohlinge die über den Umweg der GEMA den Musikschaffenden zugute kommt. Bei Fotokopier-Geräten und Scannern gibt es das glaube ich auch.

    Über eine ähnliche Abgabe auf den Internetzugang könnten Internet-Autoren auch in den Genuss von Tantiemen kömmen.

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