Arbeitslosenversicherung für Selbständige noch sinnvoll?

Wer von euch Selbständigen hat eine Arbeitslosenversicherung?

Der ein oder andere wird jetzt vielleicht verwirrt schauen. Wie kann man als Selbständiger gegen Arbeitslosigkeit versichert sein? Und es ist tatsächlich eine nicht ganz unumstrittene Versicherung.

Ich habe mich damals zum Start meiner Selbständigkeit gegen Arbeitslosigkeit versichert. Und damals war die Entscheidung auch im Nachhinein für mich in Ordnung.

Doch nun werde ich diese kündigen und das hat mehrere Gründe. Unter anderem ein paar wichtige Änderungenen an der Arbeitslosenversicherung, über die sich alle informieren sollten, die diese Versicherung besitzen.

Was ist die Arbeitslosenversicherung für Selbständige?

Es handelt sich um um eine (noch) freiwillige Arbeitslosenversicherung für Selbständige. Wer sich also Selbständig macht, der kann innerhalb des ersten Monats seiner Selbständigkeit freiwillig in diese Arbeitslosenversicherung eintreten. Allerdings muss der Antrag auch genehmigt werden.

Diesen Antrag stellt man bei der Arbeitsagentur am Wohnort. Gewerbeanmeldung reicht als Beleg der Selbständigkeit.

Voraussetzung ist unter anderem, dass man mindestens 15 Stunden wöchentlich eine selbständige Tätigkeit ausübt.

Die Kosten liegen aktuell bei 17,89 Euro für die alten Bundesländer und 15,19 Euro für die neuen.

Dafür bekommt man dann im Falle einer Arbeitslosigkeit je nach Bildungsgrad (Abschluss), Steuerklasse und Kindern zwischen 565 und 1.400 Euro pro Monat.

Wie lange man es bekommt und weitere Details findet man auf den Seiten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.

War man vorher als Selbständiger relativ allein gelassen, wenn das eigene Business scheitert, so bot diese freiwillige Weiterversicherung eine gewisse Sicherheit. Dies hat viele Selbständige beruhigt und bei manchen dann sicher auch dazu beigetragen, dass sie sich dem Risiko Selbständigkeit ausgesetzt haben.

Änderungen

Die ursprüngliche Regelung war sehr günstig. Ich habe mich schon oft gefragt, wieso die Versicherung so günstig ist und warum es jedes Jahr günstiger wurde. Aber die bisherige Regelung läuft nur bis Ende 2010.

Nun soll eine Verlängerung der Arbeitslosenversicherung für Selbständige beschlossen werden, die allerdings massive Änderungen mit sich bringt.

Die Leistungen im Fall der Arbeitslosigkeit ändern sich zwar kaum, aber dafür wird diese Versicherung deutlich teurer. So sollen sich die Beiträge erst verdoppeln und später vervierfachen. Da die Versicherung dann später auch an die Entwicklung der Versicherungsbeiträge von Angestellten angeglichen werden soll, ist sogar mit noch weiter steigenden Kosten zu rechnen.

Mit bis zu 100 Euro pro Monat wird nach 2012 gerechnet.

Eine zweite wichtige Änderung betrifft das Thema “freiwillig”. Man muss als Selbständiger diese Versicherung zwar nicht in Anspruch nehmen, aber wenn man es tut, dann wird man sich wohl längerfristig an diese Versicherung binden. Von 5 Jahren Minimum ist die Rede.

Die genauen Details wird man zwar erst sehen, wenn die Änderungen demnächst beschlossen werden.

Man sollte sich damit aber auf jeden Fall beschäftigen, da diese bisher sehr attraktive Versicherung doch deutlich unattraktiver wird.

Macht eine Arbeitslosenversicherung noch Sinn?

Das kann man nicht pauschal beantworten.

Man sollte bei der Existenzgründung genau abwägen, wie hoch das Risiko des Scheiterns ist und wie dann die eigene finanzielle Situation aussieht. Und so kann es auch in Zukunft für viele sinnvoll sein, die Arbeitslosenversicherung in Anspruch zu nehmen.

Man sollte aber die deutlich höheren Kosten nicht außer Acht lassen und ebenfalls bedenken, dass es je nach den eigenen Voraussetzungen relativ wenig Geld von der Versicherung gibt. Nicht jeder kann seine Lebenshaltungskosten von 700 Euro Arbeitslosengeld bestreiten (man darf allerdings bis zu 165 Euro dazu verdienen).

Ich werde die Arbeitslosenversicherung zeitnah kündigen. Das hat mehrere Gründe. Neben den steigenden Kosten und dem drohenden Zwangsverbleib in der Versicherung ist vor allem die Entwicklung meiner Selbständigkeit in den letzten Jahren so positiv, dass diese Versicherung ihre Zweck erfüllt hat, aber nun schon länger eigentlich nicht mehr notwendig ist.

Man sollte aber nicht allein wegen den Kosten kündigen. Selbst für 30 oder 60 Euro ist es immer noch eine gute Absicherung, falls man ein hohes Risiko des Scheiterns hat. Es kommt also wirklich auf den Einzelfall an und man sollte sich gut überlegen, welche Versicherungen für Selbständige man abschließt.

Wenn man kündigen will, dass muss das bald geschehen, spätestens in den ersten 3 Monaten in 2011.

Seid ihr Arbeitslosenversichert?

Eure Meinungen und Erfahrungen würden mich interessieren.

Seid ihr in der Arbeitslosenversicherung für Selbständige?

  • Ja, aber ich werde nun austreten. (32%, 166 Stimmen)
  • Ja und ich bleibe dabei. (21%, 110 Stimmen)
  • Nein und das werde ich auch nie sein. (20%, 103 Stimmen)
  • Ich bin mir noch nicht sicher. (13%, 66 Stimmen)
  • Nein, aber in plane einzutreten. (10%, 54 Stimmen)
  • Ich bin nicht selbständig. (4%, 20 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 519 (max. 1 Stimmen)

Peer Wandiger

31 Gedanken zu „Arbeitslosenversicherung für Selbständige noch sinnvoll?“

  1. sehr witzig 😉 ich war gerade im Arbeitsamt 😉
    hier wurde nichst erwähnt das es teurer wird… muss ich mal morgen nochmals anrufen und nachfragen

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  2. Hallo Peer,
    das ist ein Thema, das mich auch gerade umtreibt…
    Vor allem, weil immer noch nicht ganz klar ist, wie es weiter geht + weil ja auch in Zukunft jederzeit die Rahmenbedingungen geändert werden könnten.
    Ich bin da noch zu keiner Entscheidung gekommen + werde das Thema weiter im Auge behalten.
    Gruß, Heike

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  3. Diese Versicherung startet damals zu ein unschlagbaren Preis. Seien wir aber mal alle ganz ehrlich, wer dachte das so ein Preis lange gehalten werden könnte?

    Ich nicht. Ich dachte für diese Leistung müssten die locker 50 Ocken im Monat rechnen. Nun scheint es so zu werden. Die Erhöhung der Beiträge ist gar nicht mal so schlimm, viel schlimmer finde ich die Tatsache das man sich nun mindestens 3 bis 5 Jahre binden muss. Eine viel zu lange Zeit.

    Wenn es wenigstens die Möglichkeit geben würde sich nur für 12 Monate zu binden und das eine Kündigung mindestens 2 Monate vor Jahresende kommen müsste, dann könnte man die Sache noch gut finden.

    Übrigens, nur wer denkt “ich zahle diese Versicherung mal 2 Jahre lang und dann habe ich automatisch ein Anspruch auf ALG 1”.Die AA überprüfen schon warum die Selbständigkeit über die Wupper gegangen ist und wer vielleicht in die letzten Monate außer die Zahlung der Beiträge zur ALV nichts für seine Selbständigkeit gemacht hat der wird kein ALG 1 erhalten. Nur damit keine falsche Vorstellungen kommen.

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  4. Ich dachte schon ich bin der Einzige ohne diese Versicherung :mrgreen:
    Damals hatte ich die 1 Monatige Frist verpennt und ärgere mich eigentlich bis heute darüber. Wenn der Satz Steigt, macht es ja trotzdem noch Sinn. Ein Arbeitnehmer mit 2500 Euro Brutto muss ja auch seine 2.8% zahlen; und das ist Pflicht. Macht dann auch 70 Euro im Monat.

    Ich finde es allerdings unfair, dass man nach 2 Monaten der Selbstständigkeit nicht mehr in die Versicherung einsteigen kann. Das wäre noch ein Punkt für deinen Vote: Ich kann garnicht mehr rein 🙂

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  5. Ich hab die Versicherung.
    Da ich bei meiner Gründung vor nem Jahr auch Zuschuss beantragte und ich damit ich den Zuschuss bekam auch an einem Seminar für Gründer teilnehmen musste (was auch gut war), konnte ich das gar nicht verpennen und die rund 18€ sind es auch Wert. Auch heute noch sind es diese Wert, da ich immer noch in einer Phase bin, die noch relativ viel Risiko beinhaltet.

    Aber wenn ich mich 5 Jahre binden muss, dann überleg ich mir das auch nochmal. Dann könnten die rein theoretisch machen was sie wollen was die Beiträge angeht. Ne, also freie Entscheidung möchte ich schon haben. Wie oben schon erwähnt wäre jährlich ok, aber alles drüber mach ich nicht mit.

    Ausnahme wäre, wenn sich mein Geschäft negativ entwickeln würde. Aber davon gehe ich momentan nicht aus!

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  6. Ich bin nicht versichert.

    Anfänglich stand bei mir im Hinterkopf, dass ich bei dem Gehalt meines Mannes ohnehin kein Hartz IV bekäme und das hat sich wohl unterbewusst auch auf ALG I übertragen. Wusste aber auch gar nicht, dass man als Selbständiger überhaupt ALG bekommt und nicht gleich in der Grundsicherung landet.
    Ich hab allerdings auch ganz pragmatische Gründe. Meine Selbständigkeit läuft zwar dafür, dass mein 1. Jahr grad beendet ist, sehr gut. Aber mit privater Rente, Studienkredit, Fernuni, Krankenversicherung und den laufenden Kosten für Webspace, Telefon und einmaligen Anschaffungen wird von meinem Geld teilweise so viel aufgefressen, dass das bisschen Geld, das es durch die Versicherung im Fall des Falles mehr gäbe, den finanziellen Aufwand einfach nicht rechtfertigt. Vor allem, wenn die Beiträge wirklich steigen.

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  7. Es gibt wirklich wenige Versicherungen, die pauschal für jedermann sinnvoll sind. Sicher, Krankversicherung und Haftpflichtversicherung sind unabdingbar – Allerdings sind sehr viele Versicherungen, vor allem für junge Menschen oft einfach nur ein schwarzes Loch.

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  8. Kann man die Versicherung wirklich kündigen? Ich dachte, man hört einfach auf zu zahlen (gut, kommt aufs Gleiche raus).

    Ich würde gerne für “Nein, ich war schon versichert, jetzt nicht mehr” stimmen.

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  9. Meiner Meinung gibt es nur eine richtige Entscheidung für Selbständige: Raus aus allen Sozialversicherungen. Das Geld für die Arbeitslosenversicherung kann ich irgendwo anders besser anlegen. Mit der Rentenversicherung ist das natürlich noch drastischer, aber das soll hier jetzt nicht Thema sein. Vielleicht eine Idee für einen zukünftigen Artikel?

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  10. @ Peter
    Wobei vor allem eine private Altersvorsorge sehr sinnvoll ist, wenn man noch sehr jung ist. Da ist es dann verhältnismäßig günstig. Je später man damit anfängt, umso teurer wird es.

    @ Patrick
    Derzeit ist es wohl so, dass man bei 3 Zahlungen, die man hintereinander nicht tätigt, einfach rausfliegt. Allerdings wird es dann wohl nicht mehr so einfach sein, wenn es eine Pflichtzeit gibt. Die sind ja auch nicht doof.

    @ Johnny
    Das ist auf jeden Fall ein spannendes Thema. Die bisherige freiwillige Arbeitslosenversicherung war aber schon ein sehr gutes Angebot. Was bekommt man denn für 15 Euro im Monat ansonsten für eine ähnliche Absicherung?

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  11. Es gibt viele Gründer, die Angst haben durch Ihre Selbstständigkeit “aus dem sozialen Netz” rauszufallen. Gerade für diese Gruppe finde ich die Versicherung sinnvoll, um die Sicherheitsbedürfnisse zu befriedigen. Man sollteaber immer genau prüfen, für wen es wirklich Sinn macht. Bei 18 € im Monat habe ich bisher jedem Gründer empfohlen die Versicherung abzuschließen. Wenn sich die Rahmenbedingungen aber ändern, sollte man die Entscheidung schon einer differnzierteren Beurteilung unterwerfen.

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  12. Nein, wäre nur dann sinnvoll, wenn man von sich selbst nichts hält und davon ausgeht das man als Selbstständiger wieder scheitern wird, nur dann ist es sinnvoll, alles andere ist rausgeworfenes Geld.
    Mann sollte weniger nach hinten schauen, oder sich von Ängsten plagen, sondern lieber die Zeit und Energie dazu nützen etwas positives zu machen, positiv zu denken, denn nur dann zieht man auch postive Dinge an.

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  13. Ich bin mir ehrlich gesagt auch noch nicht sicher was ich machen soll. Seit 2006 bin ich nun schon dabei und das alles “verfällt” ja auch, wenn man “austritt”. Die Nachteile liegen auf der Hand, aber ich würde erst mal abwarten was diesbezüglich wirklich beschlossen wird in nächster Zeit.

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  14. Habe so eine Versicherung nie in betracht gezogen, da ich mir keine Sorgen mache, wenn es mal nicht mehr läuft. Für schlechte Zeiten habe ich einiges angespart und zur Not stellt mich ein ex-Arbeitgeber mit Kusshand wieder ein 😎 Muss aber auch Kommentator #12 in gewisser Weise Recht geben…

    Gruß
    Bloggonaut

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  15. ich habe 3 Monate eingezahlt, habe dann die Zahlungen vergessen weiter zu bezahlen. Man muss dazu sagen, dass man nach über 3 Monaten Versäumnis aus der freiwilligen Arbeitslosenversicherung ausgeschlossen wird und nicht mehr eintreten kann.

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  16. Auch ich bin noch freiwillig versichert. Allerdings habe ich bereits des Öfteren mit dem Gedanken gespielt die Versicherung zu kündigen und werde es jetzt wohl bald machen. 5 Jahre zu binden an die ALV ist mir dann doch zu lange und denke da werden so einige abspringen.

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  17. Ich werde die Versicherung voraussichtlich kündigen, da bei den künftig zu erwartenden Beiträgen kein sinnvolles Preis-Leistungs-Verhältnis mehr bestehen wird. Besonders abstoßend finde ich, dass kurzfristige Flauten einfach nicht mehr als zu Leistungen berechtigende Zeiten zählen sollen. Ein gekündigter Arbeitnehmer kann auch für nur wenige Wochen oder sogar nur Tage vor Aufnahme der nächsten Beschäftigung Arbeitslosengeld beziehen. Insofern ist es eine auch verfassungsrechtlich höchst bedenkliche Ungleichbehandlung, wenn Selbständige bei den Beiträgen ähnlich wie Arbeitnehmer behandelt werden, bei den Leistungen aber künftig klar schlechter gestellt sind.

    Die Neuregelung ist meines Erachtens auch wirtschafts- und arbeitsmarktpolitisch unklug, weil sie viele Neulinge vom Sprung in die Selbständigkeit abhalten dürfte.

    Umso besser, dass ich auf diese Versicherung, die sich zurzeit vom günstigen Angebot zum Abkassiermodell für den Bund entwickelt, auf absehbare Zeit nicht angewiesen bin.

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  18. 😕 Also bei mir war der Fall gegeben, dass ich schon fast vier Jahre freiwillig versichert war, ich im 01.07.2010 ein Angestelltenverhältnis begann und dieses wieder zum 30.08.2010 kündigte. Ab 01.09.2010 wieder selbständig wurde und in diese freiwillige Versicherung nicht mehr aktivieren konnte. Die Damen und Herren bei der Agentur berieten (war echt ein Witz) mich garnicht. “Ja da müssen Sie jetzt wieder einen Antrag stellen und es wird geprüft ob Sie aufgenommen werden können. Prüfkrieterium: “in den letzten 24 Monaten 12 Monate Pflichtbeiträge”. Ich fühlte mich ein wenig vereppelt… … also werde ich künftig der BA für A keine Beiträge bringen. Schade eigentlich für die BA für A, denn ab Jannuar 2011 soll der Beitrag auf ca 38,- Euro steigen und ein Jahr später auf 76,-… . Diese Beiträge spar ich dann halt. Aber von einer BERATUNG KEINE SPUR. Der Aktenschwengel da im Büro ist zum glück pflichtversichert… denn er hat seine versicherung auch viel nötiger als ich :-)… . Vermutlich werden die Beiträge bald ins unermessliche steigen. Weil so richtig will man keine selbständigen arbeitslosen versichern… . Fazit 😎 bleiben !

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  19. Hallo,

    ich habe diese Versicherung auch und frage mich, unter welchen Vorraussetzungen ich eigentlich in den Genuss der Leistungen kommen könnte. Kann das jemand beantworten? Wie kann ich als Selbstständiger meine Arbeitslosigkeit begründen?

    Hannes

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  20. Soeben habe auch ich die freiwillige Arbeitslosenversicherung gekündigt. Die Kosten werden dann doch zu hoch. Bisher war es ja wirklich so, dass man einen besseren Schutz zu dem Preis nicht haben konnte.

    Habt ihr auch kürzlich ein Schreiben von eurer Arbeitsagentur erhalten (27.12.2010)?

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  21. Hallo,
    ich habe seit 2005 eingezahlt und bin dann 5 Jahre später im Januar 2010 mit Auftragsflaute 4 Monate lang gerudert, habe die Hälfte meiner Ersparnisse aufgebraucht, bevor ich mir den Ruck gab, wirklich die Versicherung zu aktivieren.
    Fazit: ohne Probleme bekam ich seit April bis jetzt zum Dezember mein Arbeitslosengeld (wobei auch da keine Beratung, viel falsche Anweisungen und alles selbst nachprüfen). Auch wenn ich alle Zusatzversicherungen auf Eis legen oder kündigen musst, um mit dem wenigen Geld zurechtzukommen, half mir das Arbeitslosengeld enorm…
    Inzwischen habe ich eine neue Geschäftsidee entwickelt und im Dezember eine Existenzgründung beantragt und ich muß sagen, ich bin freudig überrascht, dass mir diese gewährt wird und ich einen zweiten Anlauf nehmen kann, der dann hoffentlich wirklich langfristig trägt.
    Es ist mir fast schon etwas peinlich, aber bei mir hat sich diese Versicherung absolut gelohnt und auch wenn die Beiträge nun steigen, überlege ich, ein weiteres Mal diesen Notstrick zu wählen. Zwar war ich immer überzeugt, im Notfall auch ohne Hilfe zurechtzukommen (gute Ausbildung und Optimist) und dachte, ich hätte mit 25.000€ ein ordentliches Fettpolster auf die Seite gelegt, aber wenn man mal wirklich länger als 6 Wochen kein Geld mit Aufträgen reinbekommt merkt man, wie schnell man an Grenzen kommt, weil die Fixkosten als Selbständiger ganz schön hoch sein können. Ich brauchte jeden Monat 3.000€ ohne Essen und Tamtam. Das waren dann nach 4 Flaute-Monaten schon 12.000€ miese, die ich vom Ersparten aufbrauchen musste, dann kamen noch die persönlichen Interessen und Essen dazu und ich war ziemlich überrascht, wie Schneelawinenartig alles ging…
    Jetzt kann ich sagen, Glück gehabt und nicht vergessen: vielschichtiger Denken, wie so etwas nicht mehr passieren kann…
    …keine leichte Aufgabe, aber das ist es ja wahrscheinlich, was uns Selbständige so reizt, immer wieder perfekte Wege finden!
    In diesel Sinne, toi-toi-toi

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  22. Also ich bin seit Beginn meiner Selbständigkeit im Jahr 2008 nicht Arbeitslosenversichert. Was bei den steigenden Beiträgen anscheinend auch die richtige Entscheidung war.
    Ich denke man kann sich für diese Beiträge privat viel besser absichern, als dies über die Arbeitslosenversicherung für Selbständige möglich ist.
    Und momentan gehe ich eh davon aus, dass ich für die nächsten 20 Jahre genug zu tun habe.

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  23. Hallo,
    möchte Euch meine Beschwerde schildern, die ich an die Arbeitsagentur Nürnberg geschrieben habe. Sie lautet :
    Was hier abgeht ist schlicht und einfach gesagt sittenwidrig, unsozial und ein Abzocken ehemaliger arbeitsloser Menschen, die wieder Arbeit in der Selbstständigkeit fanden. Ich meine damit den ehemaligen Monatsbeitrag für die Arbeitslosenversicherung von 17,89 € auf 38,33 € zu erhöhen. Eine Unverschämtheit. Was dann noch im Jahr 2012 auf uns zukommt, nämlich den Beitrag auf über 75,- € zu erhöhen ist der Gipfel der Geschmacklosigkeit. Ich frage alle Politiker, wer hat sich diesen Schwachsinn ausgedacht u. wer ist dafür verantwortlich ? Alle betroffenen Selbstständigen sollten nicht die Hände in den Schoß legen u. sich solch eine Art u. Weise gefallen lassen. Ich selbst werde die Gewerkschften u. die Medien informeiren.

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  24. Puh … ich hab erst jetzt durch das Schreiben etwas von der Erhöhung mitbekommen – werde das Ding direkt kündigen, das ist mir echt zu teuer!

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  25. Hallo,
    ich fühlte mich wie Herbert Krick, als ich das Schreiben vom AA bekam.

    Ich werde auch kündigen und gleichzeitig das seit 6 Monaten einbezahlte Geld zurückfordern.
    Klar werde ich dies erstmal nicht bekommen, aber eine Erhöhung eines Versicherungsbeitrages um das Doppelte ist, besonders, wenn man vorher nicht darauf aufmerksam gemacht wurde, bei Versicherungen unzulässig (eigentlich schon Betrug).

    Ich hoffe ich werde Unterstützung von Euch bekommen, denn je mehr dieses Geld zurückfordern und gegebenenfalls gerichtlich einklagen, desto besser die Chancen und vor allem die Medienwirksamkeit.
    Der Staat betätigt sich hier als Betrüger, und entfert sich immer mehr der demokratischen Grundordnung, das sollte man nicht mehr so hinnehmen.

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  26. Hallo,

    vor dreieinhalb Jahren habe ich mich aus der Arbeitslosigkeit selbständig gemacht.

    Nach zwei Jahren habe ich eine Halbtagstätigkeit ( Haupttätigkeit ) angenommen, damit ich wieder gesetzlich sozialversichert bin. Diese Tätigkeit ist zeitlich befristet und könnte diesen Sommer auslaufen.

    Ich habe allerdings die freiwillige ALV für Selbst. weiter bezahlt. Ob ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt einen Anspruch hieraus hätte, ist fraglich.

    Aufgrund der Verteuerung der Beiträge würde ich eher austreten wollen. Allerdings ist dann die Frage, was ich dann im Sommer bei einem evtl. Wegfall der pflichtversicherten Tätigkeit mache und ob ich Anspruch auf ALG1 aus meiner jetzigen Haupttätigkeit habe?

    Vielleicht kann mir Jemand Rat oder einen Tipp geben?

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  27. Das Leben zeigt doch täglich: Je sinnloser etwas ist, desto intensiver wird es beworben!! Ich nicht und sicher auch keiner der vielen Mutigen, die sich seit Bestehen dieser Versicherung in die Selbstständigkeit aufgemacht haben, kann/können sich an irgendein Blättchen, einen Flyer im Briefkasten, einen nervigen Anruf am Freitagnachmittag oder sowas änliches erinnern, der auf die Versicherungsmöglichkeit aufmerksam gemacht hätte. Wer´s nicht wußte, konnte diesen Versicherungsschutz leicht verpassen, und die Frist für das Verpassen war/ist doch auch erstaunlich kurz,oder? Dies alles ganz bestimmt aus dem Grund, weil es sich mit Sicherheit hierbei bisher nicht um ein lukratives Geschäft für den Versicherer handelt. Als Anhaltspunkt für das Kippen des Preis-Leistungsverhältnisses könnte man den Beginn des Werbens für diese Versicherung sehen, wenn uns allen, die freiwillig einzahlen der Verbleib in ihr bunt und unaufgefordert schmackhaft gemacht wird und wenn alle, die sich auf den Weg in Ihre Selbstständigkeit aufmachen, automatisch auf sie hingewiesen werden. Bis das eintritt, ich schätze mit der Beitragsanhebung Anfang 2012, werte ich für mich persönlich das Aufwand/Nutzen-verhältnis noch als positiv. Und wie das so ist mit Versicherungsbeiträgen, im Falle des Nichteintritts des Versicherungsfalls betrachtet man sie im Nachgang gern als rausgeschmissenes Geld. Aber anstatt sich übermäßig darüber aufzuregen, könnte man ja auch anerkennen, daß einem die paar Euro über die Zeit manche zusätzliche schlaflose Nacht erspart haben. So gesehen, eine prima Investition in Lebensqualität.
    Bleibt erfolgreich!

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  28. @ Reinhard
    Wobei ich durchaus den Sinn darin sehe, dass es nur kurz nach der Gründung möglich ist, diese Versicherung abzuschließen.

    Sonst könnte ich ja erstmal ein halbes oder ein Jahr schauen, ob das was wird mit meiner Selbständigkeit und wenn ich merke, dass ich pleite gehe, schließe ich noch schnell eine Arbeitslosenversicherung ab. Dieser Missbrauch soll damit verhindert werden. Und das finde ich auch gut so.

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