Berufsbegleitendes Studium

Im heutigen Gastartikel “Berufsbegleitendes Studium” schreibt Marcel Bender über die Möglichkeiten nebenberuflich Qualifikationen zu erwerben. Marcel hat viele Jahre in einer Hochschule gearbeitet und dort auch Studienberatungen für berufsbegleitende Studiengänge durchgeführt.

Gemeinsam mit einem Freund möchte er sein Wissen und die in zahlreichen Gesprächen gemachten Erfahrungen nun auch allen, die sich für ein Abendstudium oder Fernstudium interessieren, zugänglich machen. Hierfür hat er das Portal Studieren-Berufsbegleitend.de gegründet.

Das Thema “Lebenslanges Lernen” wird seit vielen Jahren von Politikern und Bildungswissenschaftlern gleichermaßen beworben. Nicht zuletzt durch die sogenannte Bologna-Reform, bei der die Einführung des Bachelor-Master-Systems beschlossen wurde, ist eine neue Struktur beim Thema Weiterbildung zu erkennen. Die Lernzeiten werden immer unabhängiger voneinander: Erster Studienabschluss mit 22, der zweite (höhere) Abschluss mit 35 Jahren – nicht wie früher “einmal Diplom – für immer fertig”.

Viele Studienabsolventen steigen mit dem Bachelorabschluss ins Berufsleben ein und möchten nach ein paar Jahren Berufserfahrung dann den Master im Teilzeitstudium erlangen. Wer sich aber direkt nach dem Bachelorstudium oder nach ein paar Jahren im Berufsleben selbständig macht, der konzentriert sich meist nur noch auf seine Firma und schiebt die eigene Weiterbildung auf die lange Bank. Dabei ist auch für Selbständige das Thema “Lebenslanges Lernen” nicht unwichtig. In diesem Artikel gehen wir daher allgemein auf ein berufsbegleitendes Studium ein, die Unterschiede für Nicht-Akademiker und Akademiker, sowie auf die verschiedenen Möglichkeiten der Finanzierung des berufsbegleitenden Studiums. Und da wir wissen, dass es Überwindung kostet, neben einem eigenen Business noch ein Studium “nebenher” zu absolvieren, geben wir zum Schluss noch ein paar Denkanstöße.

Allgemeiner Überblick über Abendstudium und Fernstudium

Die berufsbegleitenden Studienangebote kann man in zwei Bereiche einteilen: Abendstudium und Fernstudium. Bei einem Abendstudium hat man Präsenzunterricht, was bedeutet, dass man meist zweimal abends in der Woche und einen Tag am Wochenende, vorrangig samstags, Vorlesungen in der Hochschule besucht. Diese Form des Teilzeitstudiums eignet sich besonders für diejenigen, die sich schwer zu Hause für ein Selbststudium motivieren können und viel besser lernen, wenn Sie den Zwang haben, wirklich physisch zu einer Vorlesung zu erscheinen. Ein Abendstudium gleicht daher von der Unterrichtsform her einem “normalen” Vollzeitstudium.

Ein Fernstudium dagegen ist für alle interessant, die entweder viel unterwegs sind und daher in der Bahn, im Flugzeug etc lernen können, oder die lieber abends zu Hause lernen und für die das Sich-selbst-etwas-beibringen keine Hürde auf dem Weg zum Studienabschluss darstellt. Bei einem Fernstudium erhält man die Studienunterlagen per Post oder digital und hat dann eine bestimmte Zeit, diese durchzuarbeiten. Zur Kontrolle des Lernerfolgs werden entweder Arbeiten verfasst oder der Fernstudent reist für die Abnahme der Prüfungen zu den Studienzentren der Fern-Hochschulen.

Einen ausführlichen Überblick über das Thema “Berufsbegleitendes Studium” liefert das Webportal Studieren-Berufsbegleitend.de. Hier werden Studienangebote getrennt nach Abendstudium und Fernstudium übersichtlich aufgeführt.

Berufsbegleitendes Studium für Nicht-Akademiker und Akademiker

Ob man neben der Selbständigkeit noch ein berufsbegleitendes Studium aufnimmt, liegt sicherlich auch an dem Grad der Vorbildung. Wer noch keinen akademischen Abschluss in der Tasche hat, für den ist ein Bachelorabschluss sicherlich eine gute Möglichkeit, sein Wissen auszubauen und vor allem neue Kenntnisse aus anderen Bereichen als dem eigenen Spezialgebiet zu erlangen. Man stelle sich einfach vor, dass das Unternehmen so gut läuft, dass man zukünftig mehrere Mitarbeiter beschäftigen kann. Dann möchte man als Chef doch wahrscheinlich schon vom akademischen Grad mindestens mit seinen Mitarbeitern mithalten, wenn nicht überlegen sein. Das ist vielleicht ein typisches Beispiel für “Titelreiterei”, kann im Berufsleben aber größere Auswirkungen haben. Wenn man beispielsweise im Bereich Online-Marketing aktiv ist, wird man eventuell desöfteren mit Marketingverantwortlichen von Unternehmen zu tun haben. Diese werden meist ein abgeschlossenes Studium haben und man kommt als Akademiker einfach anders an. Der wichtigste Punkt, der einen Nicht-Akademiker allerdings dazu bewegen sollte, ein berufsbegleitendes Studium aufzunehmen, ist die erwähnte Aneignung von vielen neuen Wissensgebieten. Egal ob Marketing, Rechnungswesen, Recht oder Personalmanagement – durch ein wirtschaftswissenschaftliches Studium kann man sich umfassende Kenntnisse aneignen, die im Geschäftsalltag wichtig sind.

Wer bereits einen Bachelor- oder Diplomabschluss erreicht hat, für den erschließt sich der Zweck eines höheren Abschlusses (Master oder MBA) nicht immer. Das Basiswissen hat man drauf, warum jetzt noch mal viel Zeit und Nerven in ein nebenberufliches Studium investieren? Die Zeit kann ich doch besser in die Kundenakquise und den Auf-/Ausbau meines Unternehmens stecken! Dies mag sicherlich ein Argument sein, allerdings gibt es auch Gegenargumente. Wer beispielsweise eine Promotion anstrebt, der kann dies theoretisch sowohl mit einem FH- als auch Uni-Diplom, in der Realität allerdings nur mit einem Uni-Abschluss. Für FH-Diplomer und sowieso Bachelorabsolventen muss daher ein Master her, um den Doktortitel erreichen zu können. Dies geht übrigens auch berufsbegleitend.

Ein weiteres Beispiel, warum ein höherer Abschluss durchaus erstrebenswert ist, ist die Förderung durch Fremdkapitalgeber. Wer bspw. Venture Capital für sein Unternehmen erhalten will, kann bei den Finanzierern besser punkten, je höher der Bildungsabschluss ist. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung hat in mehreren Studien herausgefunden, “dass Hochschulabsolventen gewisse Vorteile bei der erfolgreichen Beantragung von Fördermitteln haben.” (Quelle bei faz.net)

Und noch ein Beispiel: Ein Studium, dass man einige Jahre nach dem ersten erfolgreichen Studienabschluss beginnt, hilft einem, wieder auf den neuesten Stand zu kommen und gibt einem sicherlich auch neue Impulse und Ideen. Wer es schafft, diese Impulse und Ideen in seiner Firma umzusetzen, sorgt für weiteres Wachstum.

Immer noch nicht überzeugt? Stellen Sie sich vor, Sie verkaufen Ihr Unternehmen und wollen dann als Manager in Top-Positionen wieder ins Berufsleben einsteigen. Es wäre doch schade, wenn das Vorweisen „nur“ eines Bachelorabschlusses diesen Karrieresprung verhindern würde.

Finanzierung des berufsbegleitenden Studiums für Selbständige

Wer als Angestellter ein berufsbegleitendes Studium beginnt, kann oft mit Unterstützung durch den Arbeitgeber kalkulieren. Bildungsurlaub und finanzielle Zuschüsse sind die meistgenutzten Unterstützungsformen. Für Selbständige kommen natürlich beide Formen nicht in Frage. Daher ist eine essentielle Frage, bevor ein berufsbegleitendes Studium aufgenommen wird, die Frage nach der Finanzierung. Je nachdem, welche Unternehmensform Sie betreiben, kann man die Ausgaben unterschiedlich von der Steuer abziehen. Bei einem Einzelunternehmen/ einer freiberuflichen Tätigkeit kann man in der Steuererklärung die Kosten als Sonderausgaben oder Werbungskosten ansetzen. Vereinfacht dargestellt: Sonderausgaben bis zu einer Höhe von 4.000 Euro werden angerechnet, wenn das berufsbegleitende Studium das Erststudium ist und noch keine Ausbildung vorher abgeschlossen wurde. Werbungskosten in unbegrenzter Höhe kann man dann geltend machen, wenn es sich um ein Zweitstudium handelt oder man schon eine Ausbildung hat. Einen Überblick liefert auch der Artikel “Berufsbegleitendes Studium/ Fernstudium von der Steuer absetzen“.

Wer eine Kapitalgesellschaft als Firmenform gewählt hat, der kann sich evtl. die Kosten des berufsbegleitenden Studiums durch seine Firma bezahlen lassen und diese somit als Kosten des Unternehmens ansetzen. Hier sollte man aber vorher mit einem Steuerberater sprechen, inwieweit die Bezahlung der Studiengebühren durch das eigene Unternehmen vielleicht vom Finanzamt als Gehaltszuschuss gewertet wird und man dies nachher zusätzlich versteuern muss. Alternativ kann man als angestellter Geschäftsführer die Kosten auch privat tragen und dann wiederum in der Steuererklärung angeben.

Fazit & Denkanstoß

Ein berufsbegleitendes Studium ist nicht nur für Arbeitnehmer eine lohnende Investition. Zwar wird man für eine bestimmte Zeit eine starke Doppelbelastung zu schultern haben, allerdings lässt sich durch die Selbständigkeit und damit die Möglichkeit des selbständigen Einteilens von beruflicher und studentischer Arbeitszeit, diese Doppelbelastung teilweise auch abfedern. Zudem lernt man bei einem berufsbegleitenden Studium durchaus auch interessante Mitstudenten kennen, durch die sich eventuell neue Geschäftskontakte ergeben. Quasi Networking durch gemeinsames Studium. Diesen Aspekt sollte man auch nicht außer Acht lassen. Vor allem in spezialisierten Studienprogrammen trifft man Leute aus der gleichen Branche und dem gleichen Berufsumfeld.

Ein betriebswirtschaftliches Grundwissen sollte man sich auf jeden Fall durch ein berufsbegleitendes Bachelorstudium aneignen. Wer auch daran denkt, seinen Titel zu verbessern und sich vorstellen kann, irgendwann als Manager wieder in gehobener Position in einem anderen Unternehmen einzusteigen, der sollte auch einen Master- oder MBA-Abschluss vorweisen können. Und generell kann es nie schaden, sich nicht nur in seinem Spezialgebiet auszukennen, beispielsweise Online-Marketing, sondern auch über Kenntnisse aus weiteren für den Geschäftsbetrieb notwendigen Gebieten wie Recht, Rechnungswesen oder Personalmanagement zu verfügen. Dieses Wissen kann man sich durch ein berufsbegleitendes Studium aneignen. Viel Erfolg!

Du hast Interesse einen Gastartikel hier auf “Selbständig im Netz” zu veröffentlichen? Dann einfach eine eMail mit kurzer Vorstellung und Artikelideen an autor@selbstaendig-im-netz.de senden.

Peer Wandiger

15 Gedanken zu „Berufsbegleitendes Studium“

  1. EIn wirklich sehr schöner Artikel – gibt einem richtige Denkanstöße 😉
    Ich habe vor kurzem mit meinem Studum begonnen, direkt nach der Ausbildung. Mich betreffen die Aspekte nicht direkt, da ich momentan keinen Beruf ausübe. Aber sicherlich sehr interessant, beides unter einen Hut zu bekommen, stelle ich mir äußerst schwierig vor (für mich würde nur ein Abendstudium in Frage kommen).
    Ich selbst bin noch schwer am überlegen, ob ich nach meinem Bachelor nicht direkt den Master machen möchte. Berufserfahrungen sind natürlich sehr wichtig, aber wieso nicht gleich alles in einem Ruck machen?! Hier sagt jeder was anderes 🙄

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  2. Kleiner Tipp nebenbei: Wer Schwierigkeiten hat, sich zuhause zum Lernen zu motivieren – und das sind sicherlich viele – kann sich einfach in die Lesesäle der Uni-Bibliothek begeben, wenn es eine in der Heimatstadt gibt. Die sind meistens:
    – lange geöffnet, oft bis Mitternacht
    – man muss nicht an der Uni studieren, um reingehen zu dürfen
    – als Einwohner der Stadt kann man meistens auch eine Leseausweis bekommen und sich damit auch Bücher ausleihen
    Der vorteil liegt darin, dass man relativ störungsfrei sich seiner Lernmaterie zuwenden kann und die Lernwelt und Privat trennen kann.

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  3. Netter Artikel.
    Ich hätte mir allerdings mehr zum Thema Studienfachwahl gewünscht.
    Die Frage ist ja auch, ob man sowas wie Selbständigkeit oder Unternehmertum überhaupt studieren kann.

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  4. Guter Artikel mit vielen interessanten Infos. Das gibt einem immer mal wieder Denkanstöße, ob man sich nicht auch nochmal sowas zutrauen sollte.

    @Julian: Es gibt mehrere Studiengänge zum Thema Unternehmertum. Zum Beispiel an der HS Fresenius in Köln einen Master “Media Management & Entrepreneurship”. Oder an der Uni Hamburg den Master “Entrepreneurship”. Oder der MBA “Entrepreneurship” in Aachen. Da gibts halt das theoretische Wissen für Unternehmer.

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  5. Danke für Deine Mühe!!
    Julians Einwand verstehe ich gut: wann kann man in Deutschland endlich “Entrepreneurship” wie in Berlin bei Prof. Faltin auch im Fernstudium studieren.
    Und das losgelöst vom hergebrachten Bild des Unternehmers: kann alles, macht alles…
    Also VOLLKOMMEN eigenständig und nicht als BWL-Anhängsel…

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  6. Ich hab im Sommer mein Bachelorstudium abgeschlossen und mich jetzt auch für ein zusätzliches Fernstudium entschieden. Der Master kam für mich nicht in Frage, weil er 1. Wissenschaftlich und nicht wirtschaftlich orientiert ist, er 2. gut und gerne 3.000 Euro Studiengebühr oder mehr verursacht, 3. ich entweder Arbeit oder Studium vernachlässigen muss, und sich beides auf die Finanzierung auswirkt.

    Beim Fernstudium muss ich aber sagen, da kann man schon sehr lax rangehen. Ist zwar nicht die akademische Vorgehensweise, aber lernen muss man nichts. Man kann es ja vor der Prüfung alles noch mal nachschlagen. Es guckt ja keiner, ob man spickt. Und wer riskiert schon ne 3, wenn er durch Nachschlagen eine 1 kriegen kann? Insofern finde ich ein richtiges Studium schon wertvoller. Es steckt mehr Arbeit drin. Das macht das Fernstudium aber nicht per se untauglich.

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  7. Liebe Texterela, dieser Kommentar zeugt von ziemlich viel Unwissenheit. Es gibt in Deutschland keinen Abschluss “Fernstudium”, sondern das Fernstudium ist nur eine Alternativ zum Vollzeitstudium.

    als Abschlüsse gibt es mittlerweile fast nur noch den Bachelor und Master. Neben den alten Abschlüssen wie Diplom oder Magister und natürlich dem Prof. und Dr. sind das die einzigen akademischen Titel. Also wenn du jetzt nach deinem Bachelor keinen Master, sondern ein “Fernstudium” machst, frage ich mich, ob du dich überhaupt richtig informiert hast. Was hat dein Fernstudium denn für einen Abschluss? Ein Zertifikat? Na das wird dir auf der Karriereleiter sicherlich viel weiterhelfen. 🙄

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  8. Schöner Beitrag.

    Ein paar weiter Infos wären vielleicht noch ergänzbar:
    1.Wie werden solche Abschlüsse bei den Firmen anerkannt bzw angesehen?
    Mit dieser Frage möchte ich gezielt auf die Abschlüsse eingehen, welche über ein Fernstudium erlangt wurden.

    2.betriebswirtschaftliches Grundwissen ?
    Meiner Meinung nach wäre es Zeitverschwendung, nur für das betriebswirtschaftliches Grundwissen ein Bachelor-studium zu absolvieren (wie im Text beschrieben).
    Man ist danach, nicht nur einer von vielen BWL-ern sondern hätte auch in der gleichen Zeit einen “besseren” Studiengang inkl. dem betriebswirtschaftliches Grundwissen beenden können.
    Als Beispiel könnten man hier “Wirtschaftsinformatik” bringen. Da erhält man ebenso betriebswirtschaftliches Grundwissen erlangen und dazu noch ein breites wissen der Informatik (ebenfalls sehr nützlich, sofern man im “online-geschäft” tätig/selbständig ist).

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  9. Ein berufsbegleitendes Studium,v.a. bei Arbeitgeber wie Bertelsmann ist die reine Hölle. Nicht nur, dass man in der Firma keine Bildungsmöglichkeiten hat, da es niemanden interessiert, dass man überhaupt da ist und Freizeit nebst absolut mieser Bezahlung ist auch nicht möglich.

    Also ich kann aus eigener Erfahrung niemanden ein duales Studium empfehlen. Es sind 3 bis 5 harte Jahre, die sich kaum bis gar nicht auszahlen.

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  10. Lieber Chris, dieser Kommentar zeugt von ziemlich viel Unwissenheit

    Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich mit dem Fernstudium einen (verwertbaren) Abschluss mache? Ich glaube nicht. Der Abschluss lautet offiziell “Zeugnis der Schule” und ist dementsprechend “nützlich”. Trotzdem halte ich es für sinnvoll, sich weiterzubilden. Und wenn es nur für sich selber ist. Mir bringen die Sachen, die ich im Fernstudium lerne in meinem Beruf teilweise durchaus mehr als die Sachen, die ich an der Universität gelernt habe. Und dass das Fernstudium als Aufbaustudium auf meinen Bachelor gedacht ist, habe ich meines Wissens nach ebensowenig erwähnt, auch wenn beides sich thematisch durchaus ergänzt.

    Vielen Dank für dein Mitgefühl, das es sicher nicht gegeben hätte, wenn du meinen Kommentar richtig gelesen hättest 😉

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  11. Wie werden solche Abschlüsse bei den Firmen anerkannt bzw angesehen?

    Das kommt natürlich voll und ganz auf die Unternehmensphilosophie an. Bei uns ist ein Studium bzw. ein akademischer Abschluss zum Beispiel keine Voraussetzung gewesen, um eine Arbeitsstelle zu bekommen. Das heißt, dass hier viele Quereinsteiger arbeiten.

    Will damit nur sagen, dass es an den Anforderungen des Unternehmens, der bereits genannten Philosophie und sicherlich auch ein klein wenig am Abschluss selbst liegt.

    Im Bezug auf die “BWL-Grundlagen” kann ich sogar aus Erfahrung sprechen. Entweder man schließt ein BWL-Studium mit Bravour und unter den Top-Absolventen ab oder man lässt es bleiben, weil man sonst niemals aus der Masse herauskommt. Und wie bereits von einem Vorredner geschrieben bringt es nichts ein Studium zu finanzieren, nur um sich BWL-Grundkenntnisse anzueignen. Dafür braucht man definitiv nicht studieren! Ich hab ein BWL-Bachelor-Studium abgebrochen, ich kann das durchaus einschätzen.

    So oder so finde ich aber die Möglichkeit sich quasi in Eigenregie weiterzubilden sehr interessant und denke, dass es für viele gar nicht so sehr um den Abschluss geht, sondern darum es sich selbst noch mal zu beweisen, dass man XY kann!
    Das wäre jedenfalls mein Antrieb.

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  12. Ich nehme momentan ebenfalls an einem dualen Studium im Bereich Informatik teil. Hätte es mir ehrlich gesagt etwas einfacher vorgestellt (hatte Berufsschulabschluss von 1,1), muss nun im 2. Semester doch vermehrt anfangen auch zu lernen. Zeit bleibt bei Uni/Beruf leider auch nichtmehr viel übrig

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  13. Ich bin alles andere als eine Leseratte. Darum liebe ich Texte die kurz und knackig sind. Peers Texte sind da etwas besser als dieser. Ich bin zwar noch nicht so weit, Artikel zu veröffentlichen, möchte aber darauf hinweisen, dass bei durchschnittlich kurzen Verweildauern das Interesse schnell flöten geht.

    Ich würde, wenn ich die Wahl hätte nur noch Fernstudium betreiben. Die Qualität (Struktur, Matrial, …) ist gezwungener maßen dem der normalen Chaosunis überlegen. Was da ein Scheiß läuft (wenige gute Unis ausgenommen) hat Alchemistenniveau.

    Die Arbeitgeber honorieren einen Scheißdreck. Es ist so, dass sie viel zu oft weder die Qualität des Mitarbeiters noch die Qualität der Arbeit überhaupt beurteilen können. Darum verkommt der Arbeitsmarkt zu einer reinen Verkaufsveranstaltung. Weil die Arbeitgeber/Personaler immer weniger Überblick haben und das Arbeitsangebot zu einem Vertrauensgut mutiert, sind die ganzen Abschlüsse nur noch PR in eigener Sache. Ein weiteres Anzeichen hierfür sind die fehlende Praxisnähe und das aufgeblasene Getue der Aus- und Fortbildungen.

    Mein Fazit:
    – Du bist ein Verkaufstalent und kannst dich auf Kosten anderer nach oben schummeln. Dann geh studieren, heuere nach einem Top Uniabschluss bei einem Global Player an und versuch dein Glück.
    – Du hast was auf dem Kasten, dann steht dir darüber hinaus die Möglichkeit offen als Pionier auf noch unerschlossenen Arbeitsfeldern was zu reißen. Dafür zählt aber dann allein deine Leistung und du konkurrierst gegen Top Quereinsteiger, die überall herkommen können (Autodidakten).
    – Wenn du weder noch bist, bist du ein armes Schwein. Wenn du Glück hast, findest du irgendwo noch ein ruhiges Plätzchen.

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  14. Da ich durch meine Arbeit viel reisen muss, passt mir ein Fernstudium viel besser als ein Abendstudium. Aber ich kann andererseits verstehen, dass einen die physische Anwesenheit besser zum Lernen motiviert. Es ist ja nochmal was Anderes, einem Dozenten zuzuhören, als sich ganz allein durch die Texte zu arbeiten. Ich empfehle beim Fernstudium einen regen Austausch mit den Kommilitonen zu betreiben, dann fühlt man sich nicht ganz so allein 🙂

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  15. Also ich kann diese “Titelreiterei” aus eigener Erfahrung bestätigen! Man wird wirklich ganz anders behandelt, je nachdem welchen Abschluss man erlangt hat. Ich wurde nach dem Master mit mehr Respekt behandelt als nach dem Bachelor. Obwohl ich immer gut im Betrieb mitgearbeitet habe – es wurde gar nicht so sehr auf meine Leistungen geschaut, sondern auf meine Qualifikationen. Wer eine höhere Position im Betrieb möchte, der sollte auf jeden Fall einen höheren Abschluss machen.

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