Faktoren der finanziellen Website-Bewertung – Auflistung und Umfrage

Immer wieder melden sich Leser bei mir, die entweder eine Website/Blog kaufen oder verkaufen möchten und nicht wissen, wie sie den passenden Preis kalkulieren sollen.

Und das ist tatsächlich gar nicht so einfach. Wobei ich mich heute auf den Käufer primär konzentrieren möchte.

Ich stelle verschiedene Faktoren vor, die einen Einfluss auf die Preis-Kalkulation haben könnten und natürlich möchte ich von euch gern wissen, wie ihr an die Bewertung einer Website/Blog herangeht, wenn ihr diese kaufen wollt.

Website-Bewertung

Das Thema Website-Bewertung habe ich in der Vergangenheit schon das eine oder andere mal hier im Blog behandelt.

Heute möchte ich gern möglichst viele Meinungen von Lesern dieses Blogs sammeln. Natürlich vor allen von jenen, die bereits Erfahrungen im Kaufen von Websites sammeln konnten.

Natürlich sind die folgenden Faktoren auch für Verkäufer interessant, aber es sind schon 2 deutlich unterschiedliche Sichtweisen. Der Verkäufer möchte natürlich so viel wie möglich herausschlagen, kann aber die folgenden Faktoren und Berechnungsmethoden zumindest nutzen, um den Grenzwert zu definieren, unter dem man nicht verkauft.

Aus Verkäufersicht ist diese Berechnung also auch wichtig, aber ultimativ geht es darum, was jemand bereit ist zu zahlen.

Aus Käufersicht ist es dagegen schwer zu beurteilen und wichtig zu wissen, was eine Site wirklich wert ist. Es muss sich für Käufer lohnen, das Geld auszugeben.

Faktoren

Da ich in diesem Artikel keine allgemeingültige Formel aufstellen möchte, sondern zur Diskussionen und zum Erfahrungsaustausch anregen will, werde ich nun mal verschiedene Faktoren und Kriterien auflisten, die man in die Preiskalkulation einfließen lassen könnte.

Das sind die Punkte, die mir selber aktuell so durch den Kopf gehen, wenn ich mir eine potentielle Seite zum Kaufen anschaue.

Website allgemein
Zuerst ein paar Faktoren, welche die Website generell betreffen und eher weiche Faktoren sind:

  • Software
    Auf welcher Software läuft die Website. Ist es eine bekannte Lösung die einfach zu erweitern ist (z.B. durch Plugins) und die aktiv weiterentwickelt wird. Oder ist es eine individuelle Software-Lösung, wo man an einen Entwickler gebunden ist oder wo man selber nur sehr schwer was ändern kann.
  • Typ
    Welche Art von Website ist es. Eine Community, wie z.B. ein Forum oder eher eine klassische Website. Viele Dinge wie z.B. Verwaltungsaufwand und Einnahmepotential hängen stark vom Typ ab.
  • Alter
    Wie alt ist das Projekt? Ist es gerade erst erstellt wurden oder ein etabliertes Projekt?
  • Layout
    Ist das Website-Layout etwas besonderes und einzigartiges oder benötigt es dringend einer Optimierung?
  • Persönlichkeit
    Wie abhängig ist eine Website/Blog vom bisherigen Betreiber. Steht dieser eher im Hintergrund oder verbinden die Stammleser den Blog mit dem Blogger? Wie viel Leute würden die Website nicht mehr lesen, wenn der Hauptverantwortliche wechselt?
  • Weiche Faktoren zur Website insgesamt lassen sich nur schwer in konkreten Berechnungen aufnehmen. Trotzdem können diese eine großen Einfluss auf die Kaufentscheidung und auch auf den Kaufpreis haben.

Statistiken
Statistiken sind nicht unwichtig, wenn man den Wert einer Website kalkulieren möchte.

Aber auch wenn die bisherigen Werte wichtig sind, ist die Vergangenheit an sich nicht wichtig, da für den Käufer nur die Zukunft zählt. Entsprechend sollten nicht nur Ist-Werte beurteilt werden, sondern es sollte auch die Entwicklung und das zukünftige Potential beurteilt werden.

  • Visits, Unique Visitors, Seitenaufrufe
    Diese Werte sind sicher immer einen Blick wert. Zum einen sollte man sich aber auch ansehen, wie sich die Werte in den letzten 12 Monaten entwickelt haben und ob bestimmte Trends für die Zukunft absehbar sind.
  • Bounce-Rate und Verweildauer
    Diese beiden Werte sind ebenfalls recht interessant, da sie etwas darüber aussagen, wie intensiv sich die Leser mit der eigenen Site beschäftigen.
  • durchschnittliche Entwicklung
    Wie schon gesagt, sind die aktuellen Ist-Werte an sich nicht aussagekrätig. Die aktuellen PageViews können z.B. bei 100.000 liegen, was an sich sehr gut aussieht. Aber es macht einen riesigen Unterschied, ob es im Vormonat 200.000 waren oder die Entwicklung in den letzten Monaten stetig steigend war.
  • Zugriffsquellen
    Woher kommen die Beuscher? Der Anteil von Suchmaschinen, Websites und direkte Besuchern sagt auch etwas über das Risiko aus, wenn eine der Zugriffsquellen einbricht.
  • Statistiken halte ich für sehr wichtig, da sie klare Fakten sind und die Ist-Situation sehr gut beschreiben. Man kann aus diesen Zahlen aber auch Prognosen ableiten. Dabei sollten die Statistiken aber aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammen.

Domain
Die Domain einer Website hat immer noch viel Einfluss und sollte in die Kalkulation meiner Meinung nach stark mit einfließen.

  • Alter
    Um eine Domain zu beurteilen kann man unter anderem das Alter einfließen lassen. Je älter, um so mehr Vertrauen haben Domains oft gesammelt.
  • Geschichte
    Dabei darf man aber die Geschichte der Domain nicht aus den Augen verlieren. Was war auf dieser Domain früher drauf und gibt es dadurch evtl. Nachteile?
  • Backlinkverteilung und -qualität
    Wie sieht es mit den Backlinks einer Domain aus. Und von welcher Qualität sind diese Backlinks.
  • Keyworddomain?
    Auch wenn Matt Cutts der Bevorteilung von Keyword-Domains nun den Kampf ansagt, kann es schon von Vorteil sein, wenn wichtige Begriffe in der Domain vorkommen, diese aber auf der anderen Seite leicht zu merken und zu schreiben ist.
  • Die Domain spielt schon eine wichtige Rolle, gerade wenn das Projekt schon länger etabliert ist. Durch kostenlose, aber auch Profi-SEO-Tools kann man einiges über die Domain herausfinden.

Inhalt
Kommen wir zu den inhaltlichen Faktoren. Denn natürlich spielt der Inhalt einer Website eine große Rolle. Google nutzt zwar viele Faktoren, die auch nicht direkt mit dem Content zu tun haben. Das ultimative Ziel von Google ist es aber den besten Content vorn in den Suchergebnissen stehen zuhaben.

  • Thema
    Zum einen ist das Thema natürlich wichtig. Wie kennt man sich selber damit aus, liegt das Thema in Trend, wie viele interessiert es überhaupt und welche Einnahmemöglichkeiten bieten sich da?
  • Umfang
    Wie viel Inhalte sind zum Verkaufszeitpunkt vorhanden? Je mehr Content vorhanden ist, um so mehr Suchmaschinen-Rankings sind vorhanden und je mehr Traffic ist möglich.
  • Qualität
    Quantität ist aber nicht alles, auch die Qualität muss stimmen. Handelt es sich um Unique Content oder um kopierte Texte? Letzteres würde den Wert stark senken.
  • User generated Content
    Auch die Frage ob die Inhalte im wesentlichen von Nutzern stammen spielt eine Rolle. Dabei muss das nicht negativ sein, aber man muss es einordnen können und beurteilen, was es für diese konkrete Website bedeutet.
  • Know How Voraussetzungen
    Welches Wissen wird vom Käufer vorausgesetzt, um die Website weiterhin mit Inhalten füllen zu können? Hat man das Wissen selber nicht, muss man die Inhalte ggf. einkaufen.
  • Der Inhalt ist ein wichtiger Faktor. Man sollte auch hier die Oportunitätskostenn in Betracht ziehen. Was würde es kosten, diese Inhalte jetzt selber erst zu erzeugen oder einzukaufen?

Google
Viel Traffic kommt heute noch immer von Google, der dominierenden Suchmaschinen in Deutschland. Deshalb sollte man sich auch die Suchmaschinen-Kennzahlen anschauen.

  • Rankings
    Auch wenn viele Websites vor allem Traffic über tausende Longtail-Suchbegriffe bekommen, sollte man sich wichtige Rankings anschauen.
  • Rankingverlauf
    Aber auch hier sollte man die Entwicklung bisher anschauen und dadurch erkennen, ob es einen gesunden Trend nach oben gibt oder ob es Probleme gab oder aktuell gibt
  • White Hat / Black Hat
    Es ist teilweise schwer zu beurteilen, ob Black Hat Methoden eingesetzt wurden, die evtl. später zu Abstrafungen durch Google führen. OnPage kann man das mit dem passenden Know How beurteilen. OfflPage wird das schon schwieriger.
  • Penalties
    Gab es in der Vergangenheit bereits Abstrafungen durch Google?
  • Für die Beurteilung der aktuellen Situation und ganz besonders für die Beurteilung der bisherigen Entwicklung sollte man Profi-SEO-Tools nutzen. Die mögen Geld kosten, können aber sehr viel Geld sparen, wenn man mögliche Probleme damit erkennt.

Kennzahlen
Weiterhin gibt es ja noch einige interessante Kennzahlen, deren Bedeutung aber durchaus umstritten ist.

  • PageRank
    Der PageRank hat allein heute kaum noch Aussagekraft. Wenn überhaupt dann kann man daran erkennen, ob eine Site evtl. einen Penalty von Google erhalten hat. Zum anderen mag es noch beim Linkverkauf einen gewissen Wert haben.
  • Alexa-Rank
    Wenn ich mir die geschätzten Seitenaufrufe anschaue, die Alexa für Selbständig im Netz ausgibt, dann muss ich sagen, dass Alexa so gut wie keinen Wert hat. Die geschätzten Werte liegen weit von der Realität entfernt und damit stellt sich auch die Frage wie aussagekräftig z.B. der Alexa-Rank ist.
  • Dmoz- und Wikipedia-Eintrag
    Nicht alle Backlinks sind gleich wichtig. Während die Zeit des Dmoz abläuft, ist die Wikipedia immer noch sehr wichtig im Web. Daraus Backlinks zu haben kann durchaus positive Auswirkungen haben.
  • Social Web
    Bestimmte Rankings oder auch die Zahl der Facebook-Fans und Twitter-Follower.
  • RSS- und Newsletter-Abonnenten
    Stammleser sind von Wert und deshalb sollte man die Zahl der RSS- und Newsletter-Abonnenten auf jeden Fall in die Kalkulation einfließen lassen. Gerade bei letzten ist es aber natürlich auch nicht unwichtig, wie diese zustande gekommen sind. Hat der bisherige Inhaber Adressen eingekauft? Mussten sich die Leute für einen Download beim Newsletter anmelden und wollten diese eigentlich gar nicht? Man sollte da auf jeden Fall genauer hinschauen.
  • Kennzahlen sind so eine Sache. Sie wurden entwickelt um bei komplexen Sachverhalten eine schnelle Beurteilung zu erlauben. Allerdings sind sie sehr oft auch nicht gerade aussagekräftig und verlässlich.

Kosten und Aufwand
Kommen wir zu den laufen Kosten und Aufwand der betreffenden Website.

  • regelmäßige Kosten
    Was fällt aktuell für Hosting, externe Mitarbeiter etc. monatlich an? Was kommt evtl. noch dazu, da man nicht über bestimmtes Know How verfügt?
  • durchschnittlicher Zeitaufwand
    Das sollte man nicht unterschätzen. Wie viele Arbeit hat der bisherige Inhaber täglich reingesteckt und mit was rechnet man selber?
  • Vermarktungskosten
    Kommen die guten Besucherzahlen nur zustande, weil monatlich X Euro für AdWords-Anzeigen ausgegeben werden? Wie sieht es mit bezahlten Backlinks aus?
  • Am Ende zählen die Netto-Einnahmen einer Website. Deshalb muss man genau wissen wie hoch die Kosten liegen. Und natürlich ist es auch wichtig, wie viel Aufwand die Site macht.

Einnahmen
Hier kommen wir zu einem der wichtigsten, aber auch mit am schwersten zu beurteilenden Faktoren.

  • Einnahmen
    Wie hoch sind die aktuellen Einnahmen? Damit kann man schon mal kalkulieren, was die Site verdient, wenn man nichts ändert.
  • Einnahmeentwicklung
    Wie ist die Einnahmeentwicklung? Stagnieren die Einnahmen muss man sicher anders kalkulieren, als wenn es ein stetes Wachstum gibt.
  • Wie gut monetarisiert?
    Da wird es schwierig. Sind die aktuellen Einnahmen das Maximum oder wurde bisher nur schlecht monetarisiert?
  • Einnahmequellen
    Welche Einnahmequellen sind in Benutzung und welche Einnahmequellen könnte man noch ergänzen?
  • Potential
    Generell sollte man nicht nur den aktuellen Stand der Einnahmen anschauen, sondern vor allem versuchen zu beurteilen, wie das Einnahme-Potential in Zukunft aussieht.
  • Das wichtigste für die meisten Website-Käufer sind die zukünftigen Einnahmen. Dabei sind die aktuellen Einnahmen natürlich wichtig, aber auch die eigene Prognose, was mit dieser Website generell möglich ist. Und dafür benötigt man Erfahrung, da es kein Tool gibt, was einen das sagt.

Eure Meinung

Nun würde es mich sehr interessieren, welche Faktoren-Gruppen ihr für wichtig haltet oder welche euch vielleicht sogar in meiner Auflistung fehlen. Dazu könnt ihr natürlich gern in die Kommentare schreiben und die folgende Umfrage benutzen.

Welche Faktoren-Gruppen fließen in deine Wert-Beurteilung einer Website ein?

Ergebnis anschauen

Berechnungs-Methoden

Welche Möglichkeiten es nun konkret gibt, um den Wert einer Website zu berechnen zeige ich in einem kommenden Artikel.

Peer Wandiger

14 Gedanken zu „Faktoren der finanziellen Website-Bewertung – Auflistung und Umfrage“

  1. Hallo Peer,

    ein Punkt der hier meiner Meinung nach fehlt ist die Marke, die unter umständen mit der Domain verbunden ist. Gerade Blogs und Online Magazine bauen mit der Zeit unweigerlich eine gewisses Markenbild auf. Zumindest sollten sie das. Dies kann losgelöst vom Inhaber sein oder aber auch sehr eng mit ihm verbunden sein und ist letztlich eine Frage der Strategie.

    Du sprichst unter dem Punkt “Persönlichkeit” ja die Abhängigkeit vom Autor bereits an. Was durchaus ein wichtiger Punkt ist. Ich vergleiche sowas gerne mit Arztpraxen. Dort geht auch keiner hin weil es besonders schön ist, sondern weil er Vertrauen zu dem Arzt als Person hat. In diesen Fällen ist das Risiko durch einen Inhaberwechsel schwer zu kalkulieren.

    Zieht man langfristig den Verkauf einer Webseite in Betracht so, sollte man meiner Meinung nach verstärt auf das Branding setzten. Marke XY läßt sich später sicher besser verkaufen als MaxMustermann.xyz

    Einen schönen Gruß

    Norbert

    P.S: Ein toller Artikel und ich bin auf die weiteren Kommentare gespannt.

    Antworten
  2. Das Problem beim Verkaufen ist ja nicht nur das man ungefähr den Wert wissen sollte, ich sehe es eher darin das man einen Käufer finden muss der das dann auch bezahlen will, denn es gilt ja immer noch, Geiz ist Geil

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  3. @ Jan
    Das ist richtig, aber darum geht es nicht. Wie oben geschrieben, geht es hier vor allem um die Kalkulation beim Kaufen.

    @ Norbert
    Der “Brand/Markt”-Faktor ist grundsätzlich natürlich wichtig. Aber in meinen Augen weniger was den Kaufpreis an sich angeht, da sich der Brand ja auch schon im Traffic, der Conversion etc. niederschlägt.

    Würde ich es dann nochmal mit einem Wert versehen, würde ich die Marke doch doppelt einfließen lassen, oder?

    Antworten
  4. Guter Artikel. Der zeigt, dass wirklich viele Faktoren für einen Verkauf wichtig sind. Bin auch auf die Formel gespannt. So manche Leute haben absolut keine Vorstellung, was eine Webseite wert ist. Ich hab schon Leute gesehen, die mir weniger als den Gewinn eines Jahres für eine Webseite zahlen wollten und dann Leute die für eine lächerliche Domain ohne Inhalte mehrere Tausend Euro wollten. Ein echter, seriöser Markt wär da schon nicht schlecht (auf Sedo ist zuviel Müll…)

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  5. Hallo Peer,

    danke erstmal für die gelungene Doktorarbeit zum Thema und für die inhaltliche Tiefe des Beitrages. Viele Aspekte deines Beitrages spiegeln den tatsächlichen Sachverhalt sehr gut und realistisch wieder. Man muss aber auch die verschiedenen Motive bedenken, die ein einzelner Domainkäufer haben könnte. Der eine denkt da oft nur an den Trust und die schon seit Jahren bestehende Backlinkstruktur und ein anderer will möglicherweise ein ganz neues Projekt aufsetzen.

    Ich denke hier verschieben sich die Interessen hinsichtlich der Gewichtung deiner genannten Faktoren bezüglich der Domainbewertung teilweise erheblich. Also ich will damit sagen, dass es wohl auf die Prioritäten des Domainkäufers ankommt. Es gibt auch viele Leute, denen sind die generierten Einnahmen vollkommen egal. Die interessieren sich dann vielleicht für den Domainnamen oder den schon erwähnten Trust.

    Ganz besonders bedenklich finde ich übrigens einige dieser Bewertungsportale. Wenn man dort eine Domain bewerten lässt, dann kommt da oft ein unglaublicher Murks bei raus. Leider gibt es aber viele Leute, die den Zahlen wirklich Glauben schenken. Also eine Webseite die gerade einmal fünf Monate alt ist, 2 Backlinks hat und 2 mal im Monat 55 Cent über Google Adsense einbringt soll dann plötzlich 6000,- Euro wert sein. Das ist ja nun wirklich Unfug und nicht gerade ein gutes Zeugnis für einige dieser seltsamen Bewertungstools. Es soll auch schon diverse Gerichtvollzieher gegeben haben, die aufgrund falscher Bewertungen völlig wertlose Domains gepfändet haben.

    Es kommt mir bei vielen Bewertungstools fast so vor wie bei der Wettervorhersage. Aber selbst die scheint wohl häufiger zu stimmen als so manche Domainbewertung. Ich denke auch, dass diese Bewertungen nur von erfahrenen Experten durchgeführt werden sollten. Also definitiv von einem Menschen, nicht von Bewertungstools.

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  6. Die Bewertung ist ein sehr schwieriges Thema. Sicher, es gibt “harte Bewertungsfaktoren”. Aber letztlich kommt es doch darauf an, ob jemand ein Projekt/eine Domain wirklich haben will oder auch braucht. Es wird in der Praxis meist also viel “irrationaler” entschieden, als es die harten Faktoren vermuten lassen.

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  7. Es gibt sicher noch viele andere Faktoren die man einfliessen lassen kann, aber am Ende sind nur wirklich wenig Faktoren die Entscheidensten und zwar Impressionen einer Seite oder auch noch genauere Daten was die Statistiken betrifft, der Name (URL) und das Projektthema selbst, sowie die Entwicklungsdynamik, der Rest ist zwar nett, aber meiner Ansicht nach etwas übertrieben, denn es gibt leider keine Formel die einen wirklichen Wert errechnen kann.
    Wenn die von mir genannten Punkte sauber (echte Zahlen), interessant und gut sind, kann ich jedes Webprojekt sehr gut für mich berechnen.

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  8. Hallo Peer,

    erst einmal vielen Dank für Deine Mühe!

    Ich lese deine Artikel wirklich immer wieder passiv mit und wundere mich stets, dass du auf so lange Sicht so diszipliniert arbeiten kannst. Aber das ist wohl auch Teil deines Erfolgsrezeptes.

    Meine Frage: Mein Blog ist noch weit davon entfernt, eine anständige Monetarisierung zu fahren, was mich aber interessiert: Ich erhalte in den letzten Monaten häufiger Anfragen, ob ich Werbeplatz auf meinem Blog verkaufen möchte. Das würde ich ja gerne, doch leider weiß ich nicht, ab welcher Anzahl an Besuchern pro Monat man welchen Preis veranschlagen kann. Gibt es in dem bereich Erfahrungswerte? Oder was sind ideale Einstiegspreise? Immerhin will man sich ja nicht lächerlich machen vor den (vielleicht bald gebundenen) Kunden.

    Für eine kleine Aufklärung von dir oder anderen Kommentatoren hier wäre ich wirklich sehr dankbar!

    Grüße aus Paderborn
    Marco

    Antworten
  9. Ich denke am wichtigsten ist der Gewinn (Einnahmen minus Ausgaben). Anhand der anderen Faktoren wie zB Rankings, Traffic-Entwicklung und Potenzial kann man anschliessend eine Prognose des zukünftigen Gewinns machen. Danach kann man den durchschnittlichen monatlichen Gewinn nehmen und diesen mit einem Faktor multiplizieren. Ich persönlich denke, dass 24 ein guter Faktor ist: Eine Webseite sollte den Kaufpreis innerhalb von 2 Jahren eingespielt haben. In riskanten Geschäften sind vielleicht 12-18 Monate besser, in stabilen Geschäften können es auch mal 36 oder 48 Monate sein.

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  10. @Marco
    Vielen Dank für den Hinweis! Werde ich mit in meine Betrachtungen einbringen!

    @Peer
    Wow…wirklich super Arbeit! Das hilft wirklich sehr weiter…!

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  11. sehr schöne liste. ich persönlich würde, was statistiken etc. betrifft prinzipiell erst mal nichts glauben. am einfachsten ist es, wenn man zugriff auf google analytics bekommt. da kann man sich hinsichtlich der oben genannten kriterien ein unabhängiges bild machen.

    man muss auch stark zwischen projekt und domain unterscheiden. in den meisten fällen werden eher domains gekauft. wenn projekte gekauft werden, dann meist aus strategischen überlegungen, die dahingehen, das projekt nicht 1:1 weiterzuführen.

    wenn ich sachen kaufe. dann gibt es für mich zwei preisgrenzen:

    1. was ist das projekt bei typischer vermarktung wert (ecommerce, werbung, affiliate, …).
    2. was ist das projekt für mich wert.

    wenn ich was kaufe muss in jedem fall der preis unter der 2. grenze sein. wenn die zweite grenze über der ersten liegt bin ich auch schon mal bereit deutlich über einem vernünftigem marktpreis zu zahlen.

    bevor man groß in irgendwas einsteigt, sollte man erst mal erfahrungen mit kleineren projekten machen. auf basis dieser erfahrungen, kann man dann wesentlich besser einschätzen, wie einfach / kompliziert es ist bestimmte ziele zu erreichen. und man lernt auch einzuschätzen wie realistisch keyword-tool-angaben sind.

    auf keinen fall sollte man preise bezahlen, die auf phantasiewerten (maximale visits) für platz 1 bei google basieren (diverse google keyword tools). zum einen sind diese werte meist phantasiewerte. zum anderen kauft man in der regel keine google-platz-1-keyword-domains, den platz 1 muss man sich erst noch erarbeiten. und für die eigene arbeit jemanden anderen zu bezahlen, ist wirtschaftlich gesehen reinster selbstmord.

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  12. und noch was. es macht keinen sinn ein projekt zu kaufen, was monatlich 100 euro (einnahmen – kosten) abwirft aber dabei aufwände von 10 h / monat verursacht, die in die rechnung nicht eingehen. dann bezahlt jemand jemand anderem ebenfalls ein entsprechendes multiple für seine eigene leistung.

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