7 Tipps für mehr Website-Einnahmen – 5. Conversion Rate Optimierung

Die Conversion Rate ist in den letzten Jahren zwar mehr in den Fokus gerückt, aber viele Website- und Blog-Betreiber unterschätzen diesen Schlüssel zu mehr Einnahmen immer noch ganz gewaltig.

Das liegt sicher auch daran, dass die Conversion Rate mal nicht eben durch eine Änderung verbessert werden kann, sondern es ein etwas aufwändigerer Prozess ist, der viele Tests erfordert.

Ich selber habe zwar schon einiges versucht und in eigenen Projekten die Conversion Rate erfolgreich verbessern können, aber auch ich habe da sicher noch Nachholbedarf und werde das Thema hier im Blog in Zukunft auch des öfteren behandeln.

Heute möchte ich im Rahmen der Artikel-Serie “7 Tipps für mehr Website-Einnahmen” die Conversion Rate Optimierung vorstellen und aufzeigen, wie man damit die eigenen Einnahmen verbessern kann.

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Conversion Rate Optimierung

Bei der Conversion Rate handelt es sich um eine Kennzahl die beschreibt, wie gut man die bestehenden Besucher dazu bringt, eine bestimmte Aktion zu tätigen.

In einem Online Shop kann das zum Beispiel das Absenden einer Bestellung sein. Aber auch die Anmeldung an einen Newsletter oder die Teilnahme an einem Gewinnspiel können Conversion Ziele sein.

Auf einer normalen Website könnte eine Produktanfrage das Ziel sein oder andere Dinge.

Gemeinsam ist diesen Zielen, dass man als Betreiber einer Website, eines Shops etc. bestimmte Aktionen definiert, die durch die Besucher durchgeführt werden sollen.

Je größter Anteil der Besucher ist, die diese Aktion dann auch durchführen, um so höher ist die Conversion Rate.

Eine Formel für die Conversion Rate gibt es natürlich auch:

Anzahl “gewünschte Aktionen” / gesamte Besucherzahl * 100 = Conversion Rate

Hat man in einem Shop in einem bestimmten Zeitraum 1.000 Besucher und bestellen davon dann 50 etwas im Shop, dann bedeutet dies eine Conversion Rate von 5%.

Allerdings sehe ich immer wieder die Frage, wie hoch denn die Conversion Rate bei Shop X oder Y ist und wie man selbst zu solch einer Conversion Rate kommt.

Das ist in meinen Augen aber die falsche Herangehensweise. Die Conversion Rate ist vor allem ein relativer Wert, mit dem absolute Vergleiche kaum möglich sind. Das liegt vor allem daran, dass sehr viele Faktoren einen Einfluss auf die Conversion Rate haben und man vor allem darauf schauen sollte, die eigene Conversion Rate zu steigern und sich nicht so sehr auf die Werte von anderen zu konzentrieren.

Der Trend geht insgesamt stark zur Conversion Optimierung, was auch daran liegt, dass die Konkurrenz in Google immer stärker wird und auch wenn es immer mehr Seiten werden, die um die Top-Plätze kämpfen, so kann trotzdem immer nur einer bei Google ganz oben stehen.

Nach vielen Jahren, wo man fast nur über die Suchmaschinenoptimierung gesprochen hat, geht deshalb in den letzten Jahr der Trend mehr in Richtung Conversion-Optimierung, um die eigenen Besucher besser zu nutzen.

Das bedeutet aber natürlich nicht, dass SEO nicht mehr wichtig ist, aber es ist eben nicht mehr das alleinige Kriterium.

bestehende Einnahmequellen

Die Conversion-Optimierung richtet sich vornehmlich auf die bestehenden Einnahmequellen. Natürlich sollte man auch bei neuen Einnahmequellen eine Optimierung vornehmen, aber meist setzt man mit der Conversion-Optimierung an, wenn man einen bestimmten Status quo bei den Besuchern und den Einnahmen erreicht hat.

Die bestehenden Einnahmequellen haben in der Regel ein bestimmtes Niveau erreicht und man versucht nun dieses Niveau anzuheben.

Das macht auch insofern Sinn, als dass es schwerer ist den Erfolg der Conversion Optimierung zu messen, wenn alles noch am Anfang steht und sich diverse Faktoren permanent stark ändern.

Hat man ein stabiles Besucherlevel und relativ stabile Einnahmen, sieht man die Auswirkungen der Conversion Optimierung besser und kann klarer beurteilen, ob der positive Effekt durch die Conversion Optimierung zustande kam.

Grundsätzlich macht es aber natürlich Sinn, so zeitig wie möglich mit der Conversion Optimierung anzusetzen. Sonst verschenkt man zu lange viel Geld.

Conversion Elemente

Um was geht es bei der Conversion Optimierung aber nun genau?

Die Conversion Optimierung setzt bei den einzelnen Elementen einer Website an. Das können einzelne Teile einer Seite sein (Headline, Text, etc.), aber auch der Weg der Besucher durch eine Website. Letzteres ist auch als “Conversion Funnel” bekannt. Letzteres ist aber nicht Thema dieses Artikels.

Ich möchte mich heute auf die Optimierung einer Seite konzentrieren.

Und das bedeutet, dass man einzelne Elemente einer Seite testet und optimiert. Folgende Elemente können/sollten unter anderem optimiert werden:

  • Navigation
    Die Navigation einer Website spielt eine wichtige Rolle. Nicht nur beim Conversion Funnel, sondern auch bei der Conversion Rate einer einzelnen Seite. Nicht umsonst wird die Seitennavigation auf einer Seite, wo es um Conversion geht, ausgeblendet. Bestes Beispiel ist da Amazon, die auf der Bestellseite die Navigation ganz ausblenden und so die Konzentration des Besuchers auf die einzelne gewünschte Aktion lenken.
  • Headlines
    Überschriften/Headlines sind ebenfalls sehr wichtig. Sie sind in der Regel das erste was Besucher auf einer Seite lesen und die Überschrift muss die Erwartungen des Besuchers erfüllen.
  • Text
    Der eigentliche Text einer Seite erfüllt mehrere Funktionen. Er muss klar und deutlich erklären, um was es geht. Zu kurze oder zu lange Texte sind da meist problematisch. Genauso wie unklare Inhalte oder Texte, die nicht das Conversion Ziel unterstützen. Auch die Formatierung und Darstellung des Textes sind wichtig.
  • Bild
    Bilder spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Damit kann man die Aufmerksamkeit lenken und oft spielen Bilder auch eine große Rolle bei der Vertrauensbildung.
  • Call to Action Button
    Der berühmte Call to Action Button ist im Endeffekt der “Bestellen”-, “Abbonieren”- etc Button, der den letzten Schritt zur Erfüllung des Conversion Ziels darstellt. Es gibt immer wieder interessante Studien dazu die zeigen, wie stark sich kleine Änderungen auswirken können. Leider gibt es auch hier nicht die “Eine” Lösung, sondern auch hier gilt es neben den Best Practices viel zu testen.
  • Usability
    Generell spielt die Usability einer Seite eine wichtige Rolle. Die Benutzerfreundlichkeit ist für viele Besucher ausschlaggebend.

Das gesamte Layout besteht aus einzelnen Elemente, muss aber auch in seiner Gesamtheit funktionieren. Das macht es ja gerade so spannend.

In späteren Artikeln gehe ich auf die Optimierung einzelner Elemente genauer ein.

Conversion Optimierung in der Praxis

In der Praxis besteht die Conversion Optimierung dann meist aus einer Mischung aus 3 Dingen.

  • eigene Erfahrungen
    Zum einen natürlich den bisherigen Erfahrungen. Dazu zählen die bisherigen Statistiken und Kennzahlen, aber auch das Wissen über die eigene Zielgruppe.
  • Best Practices
    Zum zweiten macht es auf jeden Fall Sinn, Best Practices zu kennen und umzusetzen. Damit wird man nie das Maximum ausschöpfen, aber natürlich muss man nicht immer bei 0 anfangen, sondern kann sich schon auf Erfahrungen anderer stützen und so den Weg abkürzen.
  • Tests
    Das dritte Element sind dann die umfangreichen Tests. Diese sind unumgänglich, um die Conversion Rate für die eigene Seite optimal zu verbessern. Diese Tests finden meist in Form von A/B Split Tests oder Multivariant Tests statt. Dazu dann im Detail später auch mehr.

Wichtig ist beim Testen, dass man eine gewisse Masse an Besuchern hat. Es bringt nichts, wenn man bei täglich 50 Besuchern nur 3 Tage lang testet. Das sind einfach zu wenige Besucher, um wirklich aussagekräftige Statistiken zu erhalten. Man spricht da von statistischer Signifikanz. Was genau sich dahinter verbirgt und wie man das berechnet, werde ich noch ausführlich behandeln..

Conversion Rate ist nicht alles

Man sollte aber auch bei der Conversion Rate Optimierung bedenken, dass diese nicht alles ist.

Eine große Bedeutung hat die Qualität des Traffics. Es ist eben was ganz anderes, ob fast nur Besucher mit Kaufabsicht und Interesse am Thema in einen Shop kommen oder ob man eine ganz heterogene Besucherschaft angelockt hat.

Ebenso hat man teilweise nur begrenzte Einflussmöglichkeiten, wie z.B. im Affiliate Marketing. Oft kann man lediglich die Klickrate erhöhen, da die eigentliche Conversion auf den Seiten des Mechants stattfindet. Und darauf hat man in der Regel keinen Einfluss.

In einem Shop ist es zum Beispiel auch wichtig, dass man unter anderem den durchschnittlichen Wert des Warenkorbs im Auge behält. Es bringt nichts, wenn man die Conversion Rate von 3% auf 4% steigert, wenn der Warenkorbwert infolge der Optimierungen deutlich sinkt.

Was ich mit diesen Beispielen sagen möchte ist, dass es eben auch bei der Conversion Rate Optimierung darauf ankommt, dass man es als Teil des Ganzen betrachtet.

Fazit

Die Conversion Rate Optimierung ist für viele noch ein Buch mit sieben Siegeln. Und viele schreckt auch der vermeintliche Aufwand ab.

Dabei bietet die CRO aber sehr viel Potential und kann in Verbindung mit der Suchmaschinenoptimierung für deutlich mehr Einnahmen sorgen.

In weiteren Artikeln werde ich mir einzelne Aspekte der Conversion Rate Optimierung genauer vornehmen und auch zeigen, mit welchen Tools man einfach und schnell die Conversion Rate optimieren kann.


6.Teil “neue Einnahme-Quellen”

Im vorletzten Teil dieser Artikel-Serie geht es darum, wie man durch neue Einnahme-Quellen für mehr Einnahmen sorgen kann.

Peer Wandiger

14 Gedanken zu „7 Tipps für mehr Website-Einnahmen – 5. Conversion Rate Optimierung“

  1. Interessant geschriebener Artikel mit einiges Informationen die ich so noch gar nicht kannte, wobei ich noch lange nicht beim dem Punkt der Optimierung bin, sondern erst mal lediglich beim ausloten der passenden Einnahme-Optionen. 😉

    Der kommende Artikel interessiert mich von daher sehr, da ich wie auch bestimmt jeder Anderer angehende Schreiberling der sich was dazu verdienen will, beständig auf der Suche nach neuem ist. :mrgreen:

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  2. Schade, dass auch hier nur “die Grundlagen der Grundlagen” stehen. Ich hätte mich über einige Praxis-Beispiele gefreut, die zB. auf den meisten Verkaufsseiten gut funktionieren (zB. Verkaufsvideos sind besser, als nur Text; das “Call-To-Action”-Button in orange; Kundenmeinungen auf der rechten Seite der ganzen Verkaufsseite; “P.S.” am Ende der Seite; usw.). Natürlich sollte man immer alles SplitTesten, dennoch gibt es viele Dinge beim Thema Conversion-Optimierung, die MEISTENS gut funktionieren.

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  3. Vielleicht wollte Peer auch erst mal nur etwas zum Nachdenken&Ausprobieren mit dem Artikel anregen. Denn wie Peer schon schrieb, ist das ein gewaltiges Themenfeld, welches ich nur ab und an mal bisher von Anderen im Ansatz mitbekommen hatte und das war meistens schon viel. :neutral::mrgreen:

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  4. Super, dann freue ich mich auf die Artikelserie zur Steigerung der Conversion Rate. Mir war dieser Artikel auch zu oberflächlich.
    Klar, es gibt kein Patentrezept. Natürlich kann man mit “Best Practices” (und die wären?) starten, aber letztendlich muss man es an der eigenen Webseite testen. Ich habe z.B. in einem Artikel mit einem Button 50% mehr Conversions als ohne hingekriegt. In einem anderen Artikel auf der gleichen Webseite brachte ein Button 0% mehr Conversions.

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  5. Ich freue mich auch schon riesig und bin mal gespannt, wie die Meinung zum Thema Mehreinnahmen sind. Gern lasse ich mich überraschen.

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  6. Es würde mich freuen, wenn Sie den Artikel bald fortsetzen würden bzw. weitere Möglichkeiten zur Steigerung der Conversion Rate verraten.

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  7. Super, freue mich immer wieder über derartig umfangreiche Artikel.
    Habe erst vor kurzem auch angefangen, mit AdWords zu inserieren und habe dementsprechend noch nicht so 100%ig den Plan davon…. Wenn man dann über solche Artikel stößt, lernt man immer wieder etwas dazu. DANKE an den Autor!

    Grüße

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  8. @Peer: Nah das nenne ich doch mal eine gute Nachricht! Vielen Dank, freue mich schon darauf! Vielleicht sollten wir im Forum ein Topic öffnen, in dem wir zusammensammeln, welche Dinge MEISTENS besser funktionieren, als andere Dinge.

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  9. Oberflächlich? Ja und nein. Klar, derjenige der schon Wissen hat, für den sind die Infos nichts Neues. Aber, aus Sicht eines GFs durchaus interessant, weil die Infos reichen, um sich einen groben ersten Überblick verschaffen, und weil Peers Artikel einfach immer mal wieder echte (!) Motivationsbringer sind. Ich hatte das schon mal geschrieben, dass manchmal nur ein einziges Wort den Stein ins Rollen bringt…. so long Druckerpatronen-Daniel 🙂 Ach ja, danke :mrgreen:

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  10. Hallo Peer,

    sehr guter Artikel mit einer sehr guten Zusammenfassung der Conversion Optimierung.

    Hast Du Erfahrungen, mit was für einer Menge X (Anzahl Besucher) man aussagekräftige Ergebnisse bei verschiedenen Tests (Änderungen der Seite) bekommt?

    Ist nicht ein gängiges Problem der Conversion Optimierung, dass man zu wenig Besucher hat, um daraus aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen? Ich selbst habe schon einige Tests gemacht, wo bei einer Menge an 100 Conversions (Käufen) die Änderung 1 besser abschnitt und nach 500 Käufen wiederrum die Änderung 2 deutlich besser konvertierte.

    Hast Du dazu auch selbst Erfahrungen gemacht?

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  11. @Sebastian: Ich empfehle dir ca. 100 Conversions pro Variante. Wenn du aber – wie bei deinem Beispiel – merkst, dass das Ergebnis bis dahin nicht eindeutig ist, lass die Seite so, wie sie war, und versuche etwas anderes zu testen.

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  12. Gern möchte ich diesen Tipps zur Conversion Rate Optimierung noch den “Ankereffekt” bei Shops hinzufügen. Also zum Beispiel die Abbildung des teuersten Produktes gleich zum Anfang, oben links und dann erst die preiswerteren Produkte abbilden. Durch Tests ist bestätigt worden, dass diese Präsentation der Produkte zu einer höheren Conversion führt. Beste Grüße aus Hamburg! Andreas

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