Founders at Work – 33 Startups im Interview

Founders at Work - 33 Startups im InterviewIn der Regel stelle ich hier im Blog klassische Fachbücher vor.

Das ist diesmal ein wenig anders, auch wenn im Buch “Founders at Work” von Jessica Livingston ebenfalls eine Menge Fachwissen enthalten ist.

In diesem Buch gibt es nur Interviews und davon insgesamt 33 Stück. Mehr oder weniger bekannte IT-/Internet-Startups wurde interviewt.

Das Buch wurde vom Verlag für eine Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt.

33 Startups im Interview

Über 600 Seiten ausschließlich mit Interviews?

Da wird sich der ein oder andere fragen, warum er das kaufen soll.

Schließlich funktionieren “normale” Fachbücher doch anders. Da wird strukturiert und pädagogisch ausgefeilt Wissen vermittelt.

Doch man sollte sich nicht täuschen lassen. Interviews mögen nicht so strukturiert sein wie klassische Fachbücher, aber auch daraus kann man eine Menge lernen.

Interviews

Ich habe das Buch noch nicht ganz fertig. Aber ich bin bisher so begeistert, dass ich das Review trotzdem schon verfasse.

Die Autorin des Buches, Jessica Livingston, arbeitet bei der Venture Capital Firma Y Combinator in den USA. Die Firma investiert in vielversprechende Startups.

In dieser Funktion hatte sie in ihrer Karriere natürlich viel mit Startups zu tun und darunter auch einige bekanntere. Hinzu kommen natürlich viele weitere Kontakte, die irgendwann dazu geführt haben, dass die Autorin lange Interviews mit den Gründern von erfolgreichen Startups geführt hat.

viel Fachwissen

Natürlich gibt es auch Interview-Partner wie Apple-Mitgründer und Technik-Guru Steve Wozniak, der interessante Einblicke in die Apple-Entstehung und technische Errungenschaften geben kann. Leider erfährt man von ihm wenig Businessrelvantes. Aber motivierend ist es allemal.

Andere Interview-Partner lassen den Leser aber auch tief ins geschäftliche Nähkästchen schauen und man lernt in vielen Interviews eine Menge Tipps und Tricks kennen. Die Interviews sind also auf jeden Fall ein Quell des Business-Wissens.

Wie Paypal hinter den Kulissen mit Betrügern und der Technik zu kämpfen hatte zeigt sehr schön, wie schwer und aufwändig das Internet-Business sein kann. Aber es ist auch sehr befriedigend, solche einmaligen Einblicke zu bekommen.

Motivation und Inspiration

Aber fast noch wichtiger finde ich die Wirkung der Interviews und der damit verbundenen Erfolgsgeschichten. Wenn man liest, wie Hotmail in nur wenigen Monaten von einer cleveren Idee zum millionenschweren Kaufobjekt empor gestiegen ist, dann ist das ungemein motivierend.

Nun will ich zwar kein Millionen-Business aufbauen, aber auch die Beispiele der etwas kleineren Startups zeigen sehr gut, was im Internet möglich ist, wenn man eine gute Idee hat und schnell ist.

Es ist einfach sehr inspirierend, wie aus kleinen Ideen und Startups über Nacht erfolgreiche Millionenschwere Unternehmen wurden.

Wer heute zu Hause sitzt und denkt, man kann nicht mehr im Internet erfolgreich werden, der braucht einfach mehr Motivation. Die hier vorgestellten Gründer haben einfach die Gelegenheit beim Schopf gepackt und nicht zu Hause herum gesessen und darüber geklagt, dass es ja schon so viele erfolgreiche Startups gibt.

Kritikpunkte

Etwas Kritik habe ich auch. Zum einen handelt es sich bei der Autorin wie gesagt um jemanden aus der Venture Capital Landschaft. Und deshalb ist es nicht verwunderlich, dass es hier primär um Startups geht, die mit Millionen Dollar Investitionen groß geworden sind.

Ich hätte gern auch mal Geschichten von Startups gelesen, die ohne das große Geld der Investment-Firmen erfolgreich geworden sind.

Der zweite Kritikpunkt hängt mit der Tatsache zusammen, dass das Buch schon 2010 in den USA erschienen ist. Und bei dem relativ langen Vorlauf in der Buchbranche wahrscheinlich schon 2009 geschrieben wurde.

Es gibt leider keines der heute so namhaften Startups in diesem Buch. Natürlich sind Namen wie Apple, RiM, Firefox und Flickr auch heute noch groß. Aber wo sind Facebook, Twitter, Hulu, Groupon, Foursquare und Co.?

Die Entwicklung im Internet ist rasend schnell und die Top-Player von heute waren vor 2 Jahren noch nicht so bekannt oder existierten noch gar nicht.

Deshalb ist das Buch zwar trotzdem sehr interessant, lehrreich und motivierend, aber es hat eben auch so einen leichten Classic-Charme.

Fazit

Trotz der Kritikpunkte handelt es sich um ein großartiges Buch. Ich habe in letzter Zeit kein anderes Buch so verschlungen. Es ist durch die Interview-Form so interessant und tiefgehend. Man erfährt eben auch viele Anekdoten und erfährt kleine Geschichten, die man normalerweise nicht hören würde.

Ich finde es ungemein inspirierend und motivierend und kann es nur jedem nahelegen, der sich auch etwas im Internet oder der IT aufbauen will.

Für 29,95 Euro gibt es das Buch bei Amazon.

Peer Wandiger

10 Gedanken zu „Founders at Work – 33 Startups im Interview“

  1. Klingt interessant. Das Buch scheint es aber in englischer Sprache bereits seit 15. September 2008 zu geben und kostet 14,97 EUR. Weiß nur nicht, ob es eine Fortsetzung aus dem Englischen oder nur die reine Übersetzung ist.

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  2. Buch hörte sich interessant an, allerdings uninteresant bei der Kritik ist fern ab der Realität für die meisten Start UP in Deutschland.

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  3. Das klingt doch mal nach ner guten Empfehlung. Hatte nach deinem Buch-Review im letzten Jahr zu ‘Die 4-Stunden Woche’ auch zugeschlagen und mir das Buch geholt. Ich glaube das wird das nächste Buch, wo ich zuschlagen kann. Auch wenn DE Startups sicherlich nicht mit US Startups zu vergleichen sind – ne spannende Lektüre allemal – 600 Seiten, so denn 🙂

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  4. was, das ding hat 600 seiten? also, da hat man im urlaub ja schon was zu tun. ist das eig. ein taschenbuch, oder gibt es das als verkürzte version im kleinformat? oder noch besser als e-book?

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  5. Ich hab eine Frage .. mit “spannende Lektüre” meinst du genau was? Also ich mein Peer hat doch klar beschrieben wo der Haken an dem Buch ist (ich hab es nicht gelesen) und deswegen verstehe ich gerade nicht, wie man das als Buchtipp ansehen kann?

    Oder habt ihr nur schnell mal was gepostet ohne das Review zu lesen?

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  6. Zitat Peer: “Ich finde es ungemein inspirierend und motivierend und kann es nur jedem nahelegen, der sich auch etwas im Internet oder der IT aufbauen will.”
    @Benni … Gründergeschichten finde ich spannend, wie wuchs ein Unternehmen, was haben sie gemacht, welche Stolpersteine gab es? Deshalb ist es für mich ein Buchtipp…. und werd’s mir bei nächster Gelegenheit wohl mal zulegen…

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  7. @Benni
    Trotz der Kritikpunkte ist es lesenswert. Ich finde es jedenfalls spannend. Und vielleicht gibt es es ja bald Band 2 mit aktuelleren Firmen.

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  8. Ich finde die excellent geführten Befragungen führen zu informativen Einblicken, vor allem wenn es sich um kompetente Interviewpartner handelt. Mehr kann man dazu kaum noch schreiben.
    Ein sehr gutes Buch für jeden Startup-Interessierten, speziell für alle, die sich in der Seoszene orientieren, oder einfach nur die Menschen hinter den Unternehmen kennenlernen möchten

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  9. Mir hat sehr gut gefallen das hier nichts vorgekaut wird, sondern erfolgreiche Gründer direkt zu Wort kommen. Der Wert dieses Buches liegt daher vor allem in den Erfahrungen, die die Gründer in der Gründungsphase gemacht haben. Speziell wie sie mit den Widrigkeiten undden zum Teil sehr großen Herausforderungen umgegangen und fertig geworden sind. Selbst kann man sich ja nicht immer vorstellen was im konkreten Einzelfall alles so schief gehen kann in der Anfangsphase einer neuen Unternehmung. Ein guter Tip für Jeden der sich grade in der Gründung eines Startups befindet.

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