Mein Wunsch-Arbeitsplatz der Zukunft

Ein spannendes Thema hat Bianca von netmedia.de in den Raum geworfen.

Die Blogparade “Arbeitsplatz der Zukunft” spricht vor allem Büro-Angestellte an, aber auch für Selbständige im Netz ist das Thema natürlich interessant.

Deshalb habe ich mir mal selber darüber Gedanken gemacht und ein paar Ideen und Visionen über meinen Wunsch-Arbeitsplatz der Zukunft niedergeschrieben.

Firmen und Selbständige

Es gibt im Internet natürlich schon eine ganze Reihe an Artikeln zum Arbeitsplatz der Zukunft. Das Thema beschäftigt die Menschen schon seit langer Zeit.

Oft wird Google als Paradebeispiel für den Arbeitsplatz der Zukunft genannt.

Bei größeren Firmen kommt es natürlich auch darauf an, die Mitarbeiter bei Laune zu halten und die Motivation über lange Zeiträume hoch zu halten. Doch es gibt auch Kritik an einer zu bunten und flexiblen Arbeitswelt

9to5 ein Auslaufmodell?

Es ist sicher so, dass das typische Arbeitszeitmodell ein Relikt aus alten Zeiten ist.

Nirgends steht geschrieben, dass dies das beste Modell ist. Es war einfach so, dass es in der früheren Massenfertigung und in großen Unternehmen eine gewisse Struktur von Nöten war, damit die Mitarbeiter zusammen arbeiten konnten. Also führte man feste Arbeitszeiten ein.

Das macht teilweise natürlich auch heute noch Sinn. Allerdings hat sich die Arbeitswelt doch deutlich verändert.

Zum einen hat die Globalisierung dafür gesorgt, dass feste Arbeitszeiten nicht unbedingt mehr eine direkte Zusammenarbeit garantieren, da der Kollege in New York gerade noch friedlich in seinem Bett schlummert, während eine Kollegin aus Sydney schon in den Feierabend verschwunden ist.

Die Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinaus muss also flexibel gestaltet werden.

Zum anderen hat sich die Arbeitsweise selbst natürlich auch verändert. Während früher direkt miteinander gearbeitet wurde, ermöglicht heute die Technik andere Arbeitsweisen. Da muss man sich nicht unbedingt im Büro gegenüber sitzen, um zusammen zu arbeiten.

Wie arbeite ich heute?

Wie sicher viele Leser schon wissen, bin ich selbständig und arbeite seit mehr als 5 Jahren im Heimbüro in meinem Haus.

Mein Arbeitsplatz der Zukunft

Für einen Einzelunternehmer ist das eine gute und flexible Lösung, da ich damit natürlich von festen Arbeitszeiten unabhängig bin.

So kann ich problemlos auch Abends oder am Wochenende ins Büro.

Allerdings ist man ja selber keine Insel und so orientiert sich mein Tagesablauf vor allem am Leben meiner Frau und meiner Kinder.

Deshalb geht es normalerweise 7:45 Uhr ins Büro und gegen 15:30 Uhr sammle ich Frau und Kinder wieder ein und der (vorläufige) Feierabend beginnt.

Ich muss dazu aber sagen, dass mir diese festen Arbeitszeiten persönlich sehr helfen. Für andere mag es besser sein, erst einmal auszuschlafen und dann je nach Lust und Laune mit der Arbeit zu beginnen.

Abgesehen von den “Familienzwängen” hilft mir dagegen die feste Arbeitszeit dabei, auch an Tagen, an denen ich nicht so motiviert bin, produktiv zu sein.

Bei zu lockerer Zeiteinteilung hätte ich wahrscheinlich Probleme, meine Arbeit zu erledigen und eine örtlich flexible Arbeitsweise könnte doch für mehr Ablenkung sorgen als gut ist.

Mein heutiger Arbeitsplatz ist also recht klassisch, sowohl von der Zeiteinteilung, als auch von der räumlichen Ausrichtung.

Wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft aus?

Es gibt natürlich viele Visionen des Arbeitsplatzes der Zukunft.

In diesem Video haben eine ganze Reihe von Menschen ihre Wünsche und Vorstellungen über den Arbeitsplatz der Zukunft geschildert.

Wie man hört sind die Erwartungen teilweise recht unterschiedlich. Das ist allerdings nicht überraschend, sind doch die jeweilige Anforderungen unterschiedlich. Und natürlich auch die individuellen Vorstellungen darüber, was angenehm und auf Dauer befriedigend ist.

Und das wird meiner Meinung nach das Merkmal zukünftiger Arbeitsplätze sein. Diese werden sich stärker an den Bedürfnissen und individuellen Wünschen der Arbeitnehmer ausrichten. So kann man nicht nur zufriedener, sondern auch produktiver arbeiten.

Gerade die moderne Technik macht das möglich, so dass man nicht mehr zwangsweise an einen festen Arbeitsplatz gebunden ist. Zumindest, wenn man vor allem mit Informationen und Bildschirm arbeitet.

Der klassische Begriff vom Arbeitsplatz wird in vielen, aber natürlich nicht allen, Bereichen sich mehr oder weniger stark auflösen.

Das bedeutet zwar nicht, dass es keine klassischen Arbeitsplätze mehr gibt, aber viele werden flexibler und durch die Technik kann man auch losgelöst davon arbeiten, z.B. von unterwegs.

Hier kommt es eher auf die Bereitschaft der Arbeitgeber an, eine solche Auflösung klassischer Arbeitsstrukturen zu akzeptieren und trotzdem sicher zu stellen, dass die Arbeitnehmer ihrer Arbeit nachkommen.

Mein Wunsch-Arbeitsplatz der Zukunft

Auch bei mir ist die Flexibilität schon heute recht hoch. Dank Laptop, iPad und WLAN kann ich nicht nur im ganzen Haus, sondern auch im Garten arbeiten.

Hinzu kommt, dass die Software immer weiter vom Desktop ins Web wandert. Die Cloud ist ja eines der großen Schlagwörter im Moment und auch wenn da wieder ein wenig Hype dabei ist, so ist das schon Realität.

Ich habe bereits viele Daten bei Online-Services, so dass ich z.B. im Urlaub auf fast alles zugreifen kann, was ich benötige.

Ebenso ist dies bei mir natürlich bei meiner Arbeit als Webentwickler und Blogger der Fall. So nutze ich zwar noch Desktop-Tools, aber eigentlich liegt alles was ich benötige auf Servern im Netz und ich kann auch von anderen Arbeitsplätzen darauf zugreifen.

Ich denke jedoch, dass ich auch in Zukunft grundsätzlich einen festen Arbeitsplatz haben werde. In wie weit dieser dann etwas cooler und stylischer aussieht, wie z.B. im folgenden Video, sei mal dahin gestellt. 🙂

Ich erwarte, dass sich mein Business in Zukunft stärker auf den organisierenden Aspekt konzentrieren wird.

Während ich heute meine Arbeitstage mit designen, programmieren und schreiben verbringe und dazu absichtlich in einem ruhigen Büro ohne Ablenkung sitze, wird es in Zukunft wohl eher so sein, dass ich mit diesen Tätigkeiten weniger Zeit verbringe und stärker organisiere und z.B. regelmäßige Autoren koordiniere.

Und für solche organisatorischen Tätigkeiten sehe ich wiederum deutlich eher die Möglichkeit diese mit dem Laptop oder dem iPad von unterschiedlichen “Arbeitsplätzen” aus zu erledigen.

Zu wünschen wäre es auf jeden Fall, dass die Nutzung von Daten und Tools unabhängiger von einzelnen Geräten wird.

In wie weit mein Arbeitsplatz dann wirklich anderes aussieht, bleibt abzuwarten. Es ist ja nicht so, dass ich meinen aktuellen Arbeitsplatz nicht mag. Im Gegenteil. Als Selbständiger hat man die Freiheit seinen Arbeitsplatz nach den eigenen Wünschen zu gestalten.

Insofern fühle ich mich auch jetzt an meinem Arbeitsplatz sehr wohl und sehe ganz entspannt auf zukünftige Entwicklungen.

Eine Sache, die bei mir grundsätzlich gegen die mobile Arbeit spricht sind meine beiden PC-Monitore. Daran habe ich mich mittlerweile so stark gewöhnt, dass es schwer fällt auf Dauer an nur einem Bildschirm zu arbeiten. Insofern bin ich da natürlich auch etwas stärker an meinen festen Arbeitsplatz gebunden.

Fazit

Wie ihr schon gemerkt habt, finde ich das Thema sehr spannend, es ist aber auch recht schwammig.

Natürlich sieht man die aktuellen Entwicklungen bei den mobilen Endgeräten und die Cloud wird vieles flexibler machen.

Auf der anderen Seite hat ein klassischer Arbeitsplatz auch viele Vorteile und als Selbständiger ist man ja sowieso jeden Tag der “Schmied des eigenen Glücks”. Man hat es also sowieso schon täglich in der Hand, den eigenen Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen anzupassen und muss nicht auf eine bestimmte Zukunft warten.

Deshalb sehe ich das alles recht entspannt und lasse es auf mich zukommen. 🙂


Euer Wunsch-Arbeitsplatz der Zukunft

Egal ob ihr Selbständig oder Angestellt seid, wie sieht Eure Vision des Arbeitsplatzes der Zukunft aus?

Was erwartet ihr und was wünscht ihr euch?

Peer Wandiger

14 Gedanken zu „Mein Wunsch-Arbeitsplatz der Zukunft“

  1. Super Thema! Was den eigentlichen Arbeitsplatz angeht bin ich da mittlerweile recht Kompromisslos – wo man als Angestellter alleine bei der Hardware / Ausstattung häufig auf den guten Willen des Vorgesetzten oder die “Corporate policy” angewiesen ist kann ich da im Moment ganz andere Schwerpunkte setzen. Wo ich jeden Tag ettliche Stunden vor dem Rechner sitze, muss da alles stimmen. Erst letztens ist der 22″ TFT gegen ein Cinema Display ersetzt worden. Einfach klasse 😉

    Organisatorisch will ich mittelfristig zu einem festen Büro kommen, der separate Raum im Home Office reicht bei mir einfach nicht zu Trennung von Privat und Arbeit. Momentan ist das okay, aber mein Leben lang muss das nicht so sein.

    Wer Inspiration zum Arbeitsplatz braucht: http://simpledesks.tumblr.com/ 🙂

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  2. Zwar habe ich mein einzig wirklich etwas größeres Projekt vor kurzem Verkauft, allerdings sitze ich momentan an 1-2 neuen und habe definitiv vor mich auf Dauer auch selbstständig zu machen. Wenn das erst einmal so weit ist, würde ich sicher neben dem Desktop-PC auch ein Laptop anschaffen und damit nicht nur am heimischen Schreibtisch arbeiten.

    Hierbei ist Bloggen, bzw. vor allem Recherchieren und das Schreiben selbst denke ich sehr gut geeignet, Grafikdesign stelle ich mir da auf nem “kleinen” Laptop schon schwieriger vor.

    Außerdem habe auch ich mich sehr an meine drei Bildschirme gewöhnt und einen normalen Arbeitstag nur an einem Laptop zu verbringen kann ich mir (auf Dauer) daher gar nicht mehr vorstellen.

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  3. Ein super Thema.
    Ob man lieber feste Arbeitszeiten hat, oder flexibel ist, hängt natürlich stark mit der eigenen Persönlichkeit zusammen. Je besser die Arbeit zum eigenen Lebensrythmus passt, umso wohler fühlen wir uns im Normalfall – deshalb sind Jobs, bei denen man viele Freiheiten und Gestaltungsmöglichkeiten hat, eine gute Möglichkeit, die Mitarbeitermotivation zu erhöhen.

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  4. Hey Peer 🙂

    Ist das wirklich *dein* Arbeitsplatz? Sieht hübsch aus und vorallem sehr, sehr ordentlich.

    Grüße,

    David

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  5. Hallo Peer,

    ich freue mich wirklich sehr, dass Du das Thema aufgreifst – wie gerne lese ich Dein Blog und jetzt das! 🙂

    Das Spannende ist, dass jeder Blogbeitrag bisher das Thema Arbeitsplatz der Zukunft von einer anderen Seite aus betrachtete: Der eine von der technischen, der andere von der kulturellen Seite und ein anderer urteilte gegenüber Firmen sogar sehr kritisch – aber auch das ist völlig ok und gehört einfach dazu.

    Da Du das Video vom JamCamp hier gepostet hast: Vom 19. bis 21. Oktober ist es wieder soweit: http://www-01.ibm.com/software/de/jamcamp/ Ich werde als Bloggerin im JamCamp-Bus anreisen. Ort des Geschehens: Frankfurt. Vielleicht sieht man sich ja.

    VG Bianca

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  6. @ David
    Ja, aber ich habe ein wenig aufgeräumt. 🙂

    Allerdings versuche ich meinen Arbeitsplatz immer so sauber wie möglich zu halten. Dann macht das arbeiten einfach mehr Spaß.

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  7. Moin,
    ich habe ein recht simples Büro bei meinem Arbeitgeber und ich bin damit mehr als zufrieden. Es hat nämlich einen unschlagbaren Vorteil: es ist ein Einzelbüro. 🙂

    Seit wir Mitte des Jahres umgezogen sind arbeite ich bei weitem effektiver, als zuvor im “Großraumbüro” (4 Leute).

    Da ich aber ansonsten recht geringe Ansprüche habe (guter Stuhl, schneller PC, zwei Monitore, Fenster, Ventilator und die Möglichkeit Musik zu hören,… vorhanden) bleibt es wohl an den nicht vorhandenen Pflanzen und dem ein oder anderen Bild hängen.

    Ansonsten habe ich eigentlich – für meine Verhältnisse – den perfekten Arbeitsplatz.

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  8. Interessanter Artikel. Ich halte ja persönlich nichts von besagten 9–5 Jobs. Klar mag es Sinn machen, gerade in einem größeren Betrieb. Aber für “Eulen” wie mich ist das undenkbar. ich weiß schon, warum ich mich selbstständig gemacht habe 😉

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  9. Ordnung ist die halbe Miete. Wenn der Arbeitsplatz aufgeräumt ist dann arbeitet man einfach viel effektiver. Es ist zumindestens bei mir so, wenn bei mir alles schön sauber und ordentlich ist. Dan habe ich auch mehr Lust zu Arbeiten.

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  10. Hallo,

    Ich besitze einen ganz einfachen Arbeitsplatz, mit Gartenblick und sehr gemütlich. Mein Notebook kann ich eh überall mit hin nehmen. Ich denke der Arbeitsplatz ist entscheidend für die Kreativität des einzelnen. Der Blick in die Natur ist zu jeder Jahreszeit schön und gibt mir wieder den nötigen Schwung um weiter zu machen.

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  11. Mein Arbeitsplatz wird hoffentlich bald im Ausland sein 🙂

    Habe zwar letztes Jahr schon vom Ausland aus gearbeitet, jedoch nur im Urlaub. Jetz habe ich meinen “Daily Job” gekündigt und widme mich dem Internet Marketing…

    Haben ein Ferienhaus in Antalya, oben auf nem Berg. Mit Meerblick. Konnte dort letztes jahr ziemlich gut arbeiten (Notebook und UMTS Stick) da ich auch keine Ablenkungen wie “Two and a Half Men” und andere Serien hatte 😀

    Außerdem ist es sehr motivierend wenn die Sonne scheint… Da macht man 2-3 Stunden was, fährt runter ans Meer, schwimmt ne Weile und setzt sich abends wieder an den PC 🙂

    So stell ich mir meine Zukunft vor und hoffe das klappt auch so.

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  12. Jetzt wo einige es sagen: Ein Arbeitsplatz zu Hause ist natürlich auch was feines. Dann sollte man jedoch gut isoliert von anderen ablenkenden Dingen sein…

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