Die neuen Marketing- und PR-Regeln im Web 2.0 – Buchbesprechung

Die neuen Marketing- und PR-Regeln im Web 2.0Wenn man als Unternehmen oder Selbständiger nicht so internetaffin ist, dann sind die ersten Schritte ins Web 2.0 recht schwer.

Im Buch von David Meerman Scott geht es um genau diesen Einstieg.

Der Autor erläutert auf über 400 Seiten, wie man das Social Web, Blogs, Podcasts etc. für das eigene Business nutzen kann.

In diesem Artikel möchte ich das Buch heute vorstellen.

Das Buch wurde vom Verlag für eine Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt.

Die neuen Marketing- und PR-Regeln im Web 2.0

In dieser 2. Auflage des Buches “Die neuen Marketing- und PR-Regeln im Web 2.0” sind etliche Seiten hinzugekommen.

Nach der Einführung in die Thematik des Buches, teilt sich das Buch in 3 große Bereiche.

Teil 1 = Wie das Web die Regeln für Marketing und PR geändert hat
In den ersten 3 Kapiteln, die zu diesem 1. Teil gehören und insgesamt rund 50 Seiten umfassen, erläutert der Autor erst einmal, wie das Web 2.0 das klassische Marketing und PR verändert hat.

Viele Unternehmer sind noch so stark in den Marketing- und PR-Strukturen von früher verankert, dass sie damit auch im Web antreten und viel Geld verbrennen.

Stattdessen zeigt der Autor auf, wie die Regeln dafür im Web aussehen, was die Unterschiede sind und wie man den Kunden direkt erreichen kann.

Teil 2 = Webbasierte Kommunikation zur Direktansprache der Kunden
Hier geht es in 6 Kapiteln und auf insgesamt rund 110 Seiten um die Werkzeuge des Marketing und PR im Web 2.0.

Es werden die “Plätze” vorgestellt, wo man im Internet die eigene Zielgruppe finden kann. Dabei wird auch darauf eingegangen, wie man die “richtigen” Plätze für die eigene Zielgruppe herausfindet.

Natürlich wird auch auf Blogs eingegangen und wie man mit Bloggern in Kontakt kommen und mit ihnen arbeiten kann.

Des weiteren geht es um Audio und Video im Web und es wird unter anderem auf Viral Marketing eingegangen und wie das funktionieren kann.

Teil 3 = Vorgehensplan zur Nutzung der Macht der neuen Regeln
Der umfangreichste Teil des Buches (12 Kapitel und rund 220 Seiten) widmet sich dann der praktischen Anwendung der neuen Regeln mit Hilfe der in Teil 2 vorgestellten Instrumente.

Hier gibt es z.B. konkrete Tipps wie man den eigenen PR- und Marketing-Plan für das Web 2.0 erstellt, wie man sich ein Leadership Image im Web aufbaut oder wie man Inhalte für Kunden schreibt.

Die Tipps in diesem Teil des Buches sind sehr praktisch gehalten und es werden immer wieder Beispiele aus der Praxis angeführt.

Auch Facebook und Twitter werden hier angesprochen.

Zum Schluss gibt es dann auch noch einen Ausflug ins Suchmaschinen-Marketing.

Zielgruppe

Die Zielgruppe des Buches sind ganz klar Laien, die mit dem Social Web und dem Web 2.0 noch nicht viel zu tun haben.

Entsprechend einsteigerfreundlich sind die Informationen im Buch. Man erfährt hier als erfahrener Selbständiger im Netz nur wenig neues.

Wenn ich allerdings an einige meiner Kunden denke, wäre das Buch eine ideale Lektüre, um diese in die Materie einzuführen.

Wer allerdings schon ausgiebig Erfahrungen im Web 2.0 sammeln konnte, wird sicher nicht ganz so viel aus diesem Buch ziehen können. Auf 400 Seiten findet sich aber natürlich für fast jeden noch etwas neues, denn alles kennt man sicher auch noch nicht.

Pro und Kontra

Das Buch ist von 2010 und damit noch recht aktuell. Das Buch ist gut lesbar und angenehm geschrieben. Für die angesprochene Zielgruppe ist es sehr gut aufbereitet.

Nicht so gut finde ich, dass wenig mit Grafiken und Screenshots gearbeitet wird. Da das Buch durchgehend schwarz/weiß ist, wären diese aber sicher auch nicht besonders gut herüber gekommen.

Ebenfalls nicht so sehr gefallen haben mir die teilweise recht lange Absätze, die teilweise über mehrere Seiten gehen und weder Zwischenüberschriften noch Leerzeilen enthalten. Dass der Text im Blocksatz gesetz ist, hilft da auch nicht so besonders.

Die gut lesbare Schrift und immer wieder eingestreute Zeilenumbrüche machen das Buch aber insgesamt trotzdem gut lesbar.

Als letzten Kritikpunkt muss ich jedoch auch sagen, dass man fast etwas zu viel möchte. Die Abschnitte über die Suchmaschinenoptimierung oder über Facebook sind nicht viel mehr als oberflächliche Einführungen. Wirklich in die Tiefe geht man nicht.

Das ist bei einem Buch über die Einführung ins Social Web sicher auch nicht unbedingt gewollt, aber teilweise finde ich es auch dafür noch etwas zu dünn.

So hätte man meiner Meinung nach das SEO-Kapitel raus lassen und bei anderen Kapiteln etwas mehr Inhalte hinzufügen können.

Weiterführende Links geben aber bei vielen Kapitel zumindest Lesetipps, um das Thema zu vertiefen.

Fazit

Alles in allem macht das Buch einen guten Eindruck. Es erläutert sehr gut, wie die neuen “Spielplätze” des Web 2.0 im Licht der eigenen Marketing- und PR-Aktivitäten zu beurteilen sind.

Für die angepeilte Zielgruppe der nicht sehr interneterfahrenen Unternehmer und Selbständigen bietet das Buch deshalb eine umfangreiche und lesenswerte Einführung in die Materie.

Für diesen Personenkreis ist es überhaupt erst einmal wichtig einen Überblick zu bekommen, um dann zu entscheiden, mit welchem Instrument man sich dann genauer beschäfigt und was die Unterschiede zum bisherigen Vorgehen sind.

Das Buch kostet bei Amazon 24,95 Euro.

Dort gibt es auch eine Leseprobe und ein komplettes Inhaltsverzeichnis.

Peer Wandiger

5 Gedanken zu „Die neuen Marketing- und PR-Regeln im Web 2.0 – Buchbesprechung“

  1. Wow, das Buch hat 400 Seiten und “die Abschnitte über die Suchmaschinenoptimierung oder über Facebook sind nicht viel mehr als oberflächliche Einführungen”. Und das, obwohl Facebook zurzeit wohl die wichtigste Web 2.0-Plattform ist. Das ist für mich aber ein dicker Grund das Buch nicht zu kaufen. Auch 2010 war Facebook schon DIE Web 2.0 Plattform. Ist mir also völlig unverständlich, wie man auf 400 Seiten keinen ausreichenden Platz für dieses Thema finden kann.

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  2. David Meerman Scotts Buch ist das Standardwerk des Inbound-Marketing. Er liefert dabei nicht etwa eine wahllose Beispielsammlung, wie es deutsche Autoren oft tun, sondern verdeutlich, warum der klassische Outbound-Ansatz im Web nicht funktioniert und wie die Alternativen aussehen.

    Noch besser als die 2. Auflage ist die aktuelle 3. (bisher nur englische) Auflage, die Facebook und Mobile mehr Platz einräumt. Überhaupt ist die deutsche Übersetzung sehr schlecht und teilweise sinnentstellend. Ich rate jedem, der englisch versteht, zum Original zu greifen.

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  3. @Robbsen

    nun einfach weil Suchmaschinenoptimierung (oft Manipulation) und Facebook (nichts wirklich neues, reine Spielwiese für Kinder und Jugendliche) de Fact keine grosse Bedeutung hat.

    Nochmals kurz zu Facebook und deren Überbewertung, Facebook hat in keinem einzigen mir bekannten Fall den Alltag grossartig verändert. Und dabei spreche ich auch von teilweisen Nutzern von Facebook. Es ist nicht mehr als ein zusätzliches Service das sehr viele Dinge kopiert und in sich vereint hat, Facebook ist eine moderne Flirtplattform, in welcher man Kommunizieren kann – Flirtplattformen gab es zuvor auch schon und Forum und Chatts sind nicht wirklich was neues… also hat Facebook nichts was es nicht schon zuvor in der einen oder anderen Form bereits gab.

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  4. @ Experimentiert: Ich gebe dir völlig recht, dass Facebook überwertet wird. Facebook ist ein Kommunikationsinstrument und vom Prinzip her nicht neu. Facebook hat eben nur zur richtigen Zeit das richtige Thema platziert und gewonnen. Ich vergönne es dem Gründer, aber der Hype rund um das Thema ist schon sehr bedenklich.

    Ja, aber es gibt viele – mit unter auch gute Bücher zum Thema Facebook – daher ist es für mich ok, wenn Scott diese Plattform außen vor gelassen hat.

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