Passive Income – 2. Voraussetzungen und Mythen

Passive Income – 2. Voraussetzungen und MythenDer erste Teil meiner passive Income Artikelserie ist sehr gut angekommen.

Es gab allerdings Diskussionen über die Definition von Passive Income. Ich fand die offizielle Definition (bei der man wirklich nicht arbeitet) auch nicht passend, da diese mit der Realität wenig zu tun hat.

Leider denken viele, dass die offizielle Definition sich auch 1:1 auf das Online-Business übertragen lässt und das führt zu falschen Erwartungen und dann zwangsläufig auch zu großen Enttäuschungen.

Im heutigen 2. Teil dieser Artikel-Serie geht es deshalb um die verbreitetsten passive Income Mythen und wie die Wahrheit aussieht.

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Kann jeder passive Income erzielen?

Ich würde diese Frage grundsätzlich mit einem “fast alle” beantworten.

Natürlich unterscheiden sich die Geschäftsmodelle von Selbständigen sehr und damit natürlich auch die möglichen Einnahmequellen.

Allerdings denke ich, dass fast jeder Selbständige passive Einnahmen aufbauen kann.

Dass dies nicht immer einfach ist, zeigt der Blog hier. Blogs sind eigentlich keine gute Voraussetzung für Passive Income, da Blogs sehr stark vom regelmäßigen Veröffentlichen neuer Inhalte leben.

Trotzdem besteht einer guter Teil meiner Einnahmen bereits aus passive Income. Also Einnahmen, die selbst dann noch fließen würden, wenn ich den Blog vom Netz nehmen würde. Aber auch in abgeschwächter Form gibt passive Income hier im Blog. Ich habe Artikel, die 4 oder 5 Jahre alt sind und immer noch Geld bringen.

Und auch in meiner Tätigkeit als Webdesigner habe ich mir passive Einnahmen aufgebaut. Mehr dazu dann im nächsten Teil, wenn ich Beispiele zeige.

Voraussetzungen für passive Income

Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um passive Income aufbauen zu können?

Das lässt sich so konkret nicht sagen, da es natürlich ja nach Art des passiven Einkommens auch unterschiedliche Voraussetzungen gibt.

Ein Beispiel wäre Linkverkauf. Hier ist ein guter PageRank noch immer eine wichtige Voraussetzungen.

Allerdings kann man ein paar generelle Voraussetzungen nennen, damit man längerfristig passive Einnahmen erzielen kann.

  • zeitlos
    Eine Voraussetzung, um langfristig passive Einnahmen zu haben, ist eine gewisse Zeitlosigkeit. Es bringt nicht viel sich passive Einnahmen zum einem Thema aufzubauen, dass in einem Jahr keinen mehr interessiert. Die behandelten Themen, Produkte, Infos, Leistungen usw. müssen lange aktuell sind.

    Reine News-Websites profitieren z.B. kaum von ihren älteren Artikeln. Das sieht auf Websites mit zeitlosen Artikeln ganz anders aus.

  • Know How
    Passive Income entsteht nicht von allein. Know How und ein gewisses Maß an Leistungsbereitschaft ist eine wichtige Voraussetzung von passive Income. Wer keine Ahnung hat und keine Arbeit investieren will, wird sich auch kein passive Income aufbauen können.
  • Profitabel
    Das jeweilige Businessmodell sollte schon heute profitabel sein. Nur dann kann man es auch zu einem profitablen passive Income weiterentwickeln.

    Wenn es schon bei aktiver Betreuung kein Geld abwirft, dann wird es auch passive nicht profitabel sein.

  • Ausdauer
    Passive Income entsteht nicht über Nacht. Ohne Ausdauer und Durchhaltevermögen wird man sich kein passive Income aufbauen können.

passive Income Mythen

Falsche Erwartungen findet man sich überall. Aber gerade beim passive Income klaffen die Erwartungen vieler Menschen und die Realität doch sehr stark auseinander.

Sicher sind daran auch die Aussagen diverser Gurus und selbsternannten Experten nicht ganz unschuldig. Wer hör nicht gern, dass er ohne Arbeit über Nacht reich werden kann?

Die folgenden “passive Income”-Mythen sind weit verbreitet:

  • ohne Arbeit
    Passive Income wird von vielen so verstanden, dass man keine Arbeit investieren muss. Das ist natürlich Blödsinn. Der Unterschied zu aktiven Einnahmen besteht lediglich darin, dass man zu Beginn sehr viel arbeitet und noch relativ wenig verdient. Mit der Zeit sinkt die notwendige investierte Arbeit und die Einnahmen steigen.
  • über Nacht
    Passive Income baut man sich nicht über Nacht auf. Das wäre zwar schön, aber wie bei jedem Businessmodell braucht es seine Anlaufzeit. Deshalb bauen viele Selbständige ihr passive Income nebenbei auf. Mit der Zeit steigen die passive Income Einnahmen dann nach und nach an.
  • für immer
    Man hat sich ein passive Income aufgebaut und kann sich dann aufs Rententeil zurück ziehen? Sicher nicht. Wenn man nicht gerade Immobilien besitzt, dann werden auch passive Einnahmen mit der Zeit nachlassen. Bei der einen Variante schneller, bei der anderen langsamer.
  • risikolos
    Gerade für Selbständige im Netz sind passive Einnahmen meist nicht bombensicher. Viele passive Einnahmen hängen z.B. von guten Google-Rankings ab. Wenn diese schwinden, dann meist auch die passiven Einnahmen. Ein weiteres Beispiel ist neue Konkurrenz, die das passive Einkommen sinken lassen kann.
  • davon leben
    Für viele Selbständige sind passive Einnahmen ein Bestandteil der Gesamteinnahmen. Die Erwartung, dass man jemals allein von passiven Einnahmen leben kann ist sicher langfristig nicht völlig unrealistisch, aber die meisten sollten sich zu Beginn als Ziel setzen, einen Teil ihrer Einnahmen passiv zu erzielen.

Die Wahrheit über passive Income

Die eben genannten Mythen zeigen ja schon recht deutlich, wo die Wahrheit wirklich liegt.

Passive Income kann man weder ohne Arbeit, noch über Nacht aufbauen.

Im Gegenteil sieht es meist eher so aus, dass man sehr viel Arbeit zu Beginn in den Aufbau steckt. Mit der Zeit rentiert sich diese Investition dann nach und nach und die Einnahmen steigen, ohne dass man noch so viel machen muss.

Meist wird aber nochmal viel Arbeit investiert, um das Niveau der passiven Einnahmen weiter zu steigern.

Zudem ist passive Income im Internet selten wirklich 100% passiv. Selbst wenn man die Aufbauarbeit geleistet hat, muss man meistens zumindest etwas Pflege-Aufwand noch investieren.

Wer versucht Abkürzungen zu nehmen (z.B. PLR-eBooks und ähnliches) wird in der Regel nicht erfolgreich, sondern nur der, der solchen Müll verkauft.

Fazit

Der große Vorteil von passive Income liegt in der Skalierbarkeit. Man kann damit nach einer gewissen Zeit seine Einnahmen über das hinaus steigern, was man mit aktivem Einkommen (und begrenzter täglicher Stundenzahl) verdienen würde.

Bevor man sich daran macht passive Einnahmen aufzubauen, sollte man aber erst einmal diverse falsche Erwartungen ablegen und sich den wichtigsten Voraussetzungen bewusst sein.

Dann kann es weitergehen.

So geht es weiter

Im dritten Teil der Artikelserie geht es um konkrete Beispiele für passive Income. Ich stelle verschiedene Beispiele vor und schaue mir diese genauer an.

Peer Wandiger

13 Gedanken zu „Passive Income – 2. Voraussetzungen und Mythen“

  1. Hey Peer,

    im Laufe meiner Zeit habe auch ich beide Seiten kennen gelernt und zwar sowohl deren Vor- als auch Nachteile. Du triffst diese mit deinem Artikel auf den Punkt, wobei es gut möglich ist, auch über Nacht den einen Treffer zu landen, bei dem man sich vorerst gut zurücklehnen kann. Ganz ausruhen sollte man sich jedoch nie, insbesondere nicht auf eine Einnahmequelle verlassen, denn so schnell die Zahlen in die Höhe geschossen sind, desto schneller können sie auch wieder fallen.

    Während ich damals vermehrt auf ein aktives Einkommen hinaus war (in meinen Augen die sicherere Einnahmequelle), setze ich heute eher auf verschiedene passive, denn so habe ich die Möglichkeit mir einen gewissen Ausgleich zu schaffen: Habe ich heute Lust auf ein paar Fotos (Stockfoto) schießen, dann schnapp ich mir meine Kamera. Will ich stattdessen lieber etwas Content erstellen (Affiliate-Marketing), dann tipp ich drauf los. Und möchte ich mal wieder etwas programmieren (Web- oder App-Entwicklung), dann fang ich an zu coden…

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  2. Das mit dem Durchhaltevermögen hab ich selber kennen gelernt. Ich hab eine Website aufgebaut und ins Netz gestellt, dann lange Zeit aber nichts mehr dort gemacht und sie geriet in Vergessenheit.
    Nach etwas 2Jahren hat sich dort eine kleine Summe zusammengetragen und mehr Besucher tummeln sich mitlerweile auch dort.

    Jetzt setze ich mich wieder hin und arbeite weiter an der Seite. Ohne Durchhaltevermögen hätte ich die Seite wahrscheinlich schon längst wieder gelöscht 🙂

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  3. Die Mythen klingen auch echt zu schön um wahr zu sein.
    Und was die Ausdauer angeht, die sollte wohl allgemein Voraussetzung für die (erfolgreiche) Selbständigkeit sein.

    Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die Beispiele und bin gespannt welche du so nennen wirst.

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  4. Bei der Entwicklung der gesetzlichen Renten in Deutschland ist es sicher nicht verkehrt, rechtzeitig passive Einnkommensquellen aufzubauen. Auch ehemals sichere Varianten wie Immobilien etc. sind heute nicht mehr das, was sie mal waren.

    Ich kenne daher schon heute – im Rahmen meiner Tätigkeiten als SEO und Webmarketer – einige Kollegen, die für ihre Rente in Form von Webprojekten sorgen, die dann später für passive Einnahmen sorgen sollen. Sicher ist das auch nicht die sicherste Sache – aber was ist heute schon noch sicher?

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  5. Gut ist das gleich die erste “Lüge” passive Einkommen geht auch ohne Arbeit angesprochen wird. Dies wird nicht gehen und selbst wer nach eine Weile von passive Einkommen profitiert, hat zumindest im Vorfeld eigene Arbeitsleistung investiert.

    Meist ist es sogar das selbst nach diese Aufbauphase auch weiter am eigenen passiven Einkommen gearbeitet werden muss. Vielleicht nicht in zu großen Zeitumfang, aber immer mal wieder ein paar Stunden.

    Und die meisten eBooks und ähnlichen Zeug was man über diesen Thema kaufen kann, machen nur einen reich – der Verkäufer davon!

    Schlimmer noch manche selbst ernannte Internet Vermarkter und passive Einkommen Gurus, wollen andere erzählen wie so was geht. Dabei verdienen die selber nur ein Butterbrot.

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  6. Gelunge Artikel Serie bis hier her. Ich bin schon gespannt auf deine Beispiele. Beim Webdesign passive Income zu erzielen erscheint mit erstmal sehr komisch.

    Grüße Robert

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  7. Guter Artikel zum passiven Income. Ich habe selber vor paar Monaten damit angefangen und kann nur sagen, dass der Anfang wirklich hart ist. Man muss sich da richtig durchkämpfen, aber es zahlt sich auf jeden Fall aus.

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  8. @Robert: Ich denke es gibt mehrere Wege bei Webdesign passive Income zu erzielen. Ich denke da zum Beispiel an:
    – Gleichzeitiger Verkauf von Webhosting
    – Wartungsverträge um eine Homepage bzw. deren Software aktuell zu halten

    Ok, vor allem der zweite Punkt ist nicht unbedingt Passive Income im eigentlichen Sinne, aber darüber lässt sich ja streiten 🙂

    Grüße,
    Viktor

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  9. Mit dem passiven Einkommen ist es so eine Sache, im Grunde hört sich das erst mal schön an. Aber jeder, der schon mal ernsthaft versucht hat, sich einen solchen passiven Strom einzurichten, wird merken, dass es viel Zeit, Arbeit und Ausdauer braucht. Auch wenn manche E-Books und “Gurus” immer mit tollen Geldbeträgen winken, die man “mal eben” schnell verdienen kann.

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  10. Ich bin schon sehr auf den nächsten Teil gespannt….vielen würde es schon reichen mit ihrem Einkommen ortsunabhängig zu sein.

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  11. Ein wirklich schöner Artikel.
    Gut ist das endlich mal jemand mit den Mythen aufräumt.
    Es ist immer wieder schlimm wenn ich Bewerbungsgespräche mit neuen Partnern führen muss die denken das Geld würde über Nacht und ohne Arbeit zu ihnen kommen.
    Für mich reicht es als Passiv Einkommen schon wenn ich auch mal einen längeren Urlaub machen könnte ohne das ich gleich ohne Geld und Job dastehe.

    Bin sehr gespannt auf die Beispiel zum Passiven Einkommen. 😀

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  12. Ja, es ist Arbeit und man sollte wirklich dranbleiben. Man muss viele Möglichkeiten ausprobieren und die Devise heist: nicht aufgeben!

    Ich wünsche Euch allen bei Euren Projekten viel Erfolg, aber wenn Ihr diese Tipps hier beherzigt, kann eigentlich wenig schief gehen (spreche hier aus eigener Erfahrung ) 😛

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