Fit für das mobile Web – Google bietet Tipps und Tools

Lange wurde es prophezeit und nun scheint es endlich Realität zu werden.

Die mobile Nutzung des Internets steigt und das ist für Website-Betreiber natürlich eine wichtige Entwicklung.

Google hat nun eine Website speziell zu diesem Thema gelauncht und ich habe mir diese genauer angeschaut.

Zudem stelle ich das Test-Tool von Google vor, mit dem man seine eigene Website auf mobile Tauglichkeit testen kann.

Warum eine mobile Website-Version?

Unter startmobile.de hat Google eine recht umfangreiche Website zum Thema “mobiles Internet” bereit gestellt.

Dort findet man Statistiken, ein Test-Tool und sogar Agentur-Empfehlungen.

Doch die erste Frage die sich stellt ist, ob es sich wirklich lohnt eine mobile Version der eigenen Website anzubieten.

Laut Google besitzen derzeit knapp 30% aller Deutschen ein Smartphone, Tendenz steigend. Studien sagen zudem voraus, dass 2013 mehr Leute über Smartphones das Internet nutzen, als über den PC.

Das sehe ich bei meiner Website zwar nicht ganz so schnell kommen, aber die Entwicklung geht sicher in diese Richtung. Wenn ich mir die Statistik für Selbständig im Netz anschaue, dann sehe ich eine Entwicklung in Richtung mobile Nutzung. Derzeit sind knapp 10% meiner Leser mit einem mobilen Endgerät auf meiner Website unterwegs.

Davon nutzen rund ein Drittel das iPad, was auch ohne mobile Version recht gut funktioniert.

Ohne die iPad-Nutzer sind es aber immer noch rund 6-7 Prozent aller Nutzer, die mit einem Smartphone hier vorbei schauen. Wie nehmen diese meine Website wahr?

Test

Ich habe des Online-Test-Tool von Google verwendet, um die mobile Tauglichkeit meiner Website zu testen.

Man gibt einfach die eigene Domain ein und Google analysiert diese erstmal.

Dann wählt man die Art der Website aus (Online-Only, Lead-Generierung, Branding, Multi-Channel und Publisher). Ich habe letzteres gewählt.

Je nach Auswahl unterscheiden sich die darunter angezeigten Ja/Nein-Fragen dann noch ein wenig.

Hat man diese Fragen auch beantwortet, zeigt einem das Tool eine Auswertung an. Zum einem bekommt man einen Wert zwischen 1 und 5 angezeigt. Je nachdem, wie gut oder schlecht die eigene Website für die mobile Nutzung optimiert ist.

Zudem werden ein paar Auswertungen, wie z.B. die Ladezeit, angezeigt.

Neben diesem Kurzbericht gibt es auch einen ausführlichen Bericht, der als PDF automatische generiert wird.

Diesen kann man sich herunterladen.

Darin findet man auf 6 Seiten ein paar individuelle Tipps für die eigene Website. Allerdings basieren auch diese auf den vorher gestellten Fragen, die man selbst beantwortet hat. Insofern sind das auch keine großartig tiefgehenden Tipps.

Zudem werden die Best Practices aufgelistet, die auch auf der Website schon zu finden sind.

Alles in allem ist der Test eine nette Sache und man kann mal sehen, wie die eigene Website auf einem Smartphone aussieht, aber so richtig toll ist die Analyse auch nicht.

Nachteile einer schlechten oder fehlenden mobilen Version

Die Nachteile einer fehlenden mobilen Version hat Google auch aufgeführt.

So erwarten nach einer Studie 71% der Nutzer, dass eine mobile Website genau so gut nutzbar ist, wie die Desktop-Version.

57% der Nutzer empfehlen ein Unternehmen mit einer schlechten mobilen Website nicht weiter.

Gerade lokale Unternehmen habe große Nachteile, wenn sie keine mobile Version anbieten. Restaurants, Geschäfte, Dienstleister, Handwerker und andere lokale Anbieter werden immer häufiger von unterwegs per Smartphone gesucht.

Wer an dieser Stelle eine gute mobile Version anbieten kann, hat auf jeden Fall einen Vorteil.

Für mich etwas überraschend ist das Studienergebnis, dass 81% der Befragten lieber eine mobile Website zum Preisvergleich nutzen, als eine App.

Generell kann man sicher sagen, dass eine fehlende mobile Version in Zukunft auf jeden Fall Besucher und damit potentielle Kunden kosten wird.

Für die Zukunft gerüstet

Wie schon gesagt, prophezeien die Experten für die Zukunft einen weiteren starken Anstieg der mobilen Internetnutzung. Bei mir ist der Anteil mobiler Nutzer innerhalb eines Jahres von rund 5% auf knapp 10% gestiegen.

Sicher hängt es auch stark von der Art der Website ab, aber durch die Bank sollte der Anteil der mobilen Nutzer steigen.

Deshalb sollte man sich mit diesem Thema nun wirklich beschäftigen und eine mobile Version anbieten.

Ich bin selber gerade dabei das Layout von Selbständig im Netz zu überarbeiten. In diesem Zusammenhang lote ich auch die Möglichkeiten aus, eine mobile Version anzubieten.

Wie kann man eine mobile Version anbieten?

Im Grunde gibt es 3 Möglichkeiten, die eigene Website mobil zu präsentieren.

  • Zum einen kann man auf das derzeit sehr angesagte responsive Design setzen. Damit ist gemeint, dass die Website so gestaltet wird, dass sie sich automatisch an die Größe des Displays anpasst. Das kann z.B. durch das Ausblenden der Sidebar oder ähnliches passieren.
  • Eine zweite Möglichkeit wäre es, eine separate mobile Website zu erstellen und diese unter einer eigene URL anzubieten. Das wird von einigen so gemacht, aber der Vewrwaltungsaufwand ist dadurch doch um einiges höher.
  • Die dritte Variante ist das automatische Erkennen des Endgerätes und die Nutzung eines anderen Layouts, welches für mobile Endgeräte optimiert ist. Für WordPress gibt es da z.B. einige Plugins, die das mehr oder weniger gut leisten.

Ich werde bei Selbständig im Netz die verschiedenen Möglichkeiten auslosten. Derzeit tendiere ich jedoch stark zu einem professionellem Plugin, da dies einfach der geringste Aufwand ist.

Allerdings haben solche Plugins vorgefertigte mobile Themes, die nicht viel vom Layout der normalen Website transportieren. Da muss man meist noch Hand anlegen, wenn das mobile Layout einzigartig sein soll.

Tipps für mobile Websites

10 Bests Practices bietet Google auf seiner Website ebenfalls an.

Diese beschäftigen sich unter anderem mit der Ladezeit, der Navigation, Usability und anderen Faktoren.

Daran kann man die eigene lokale Website auf jeden Fall mal messen und eventuelle Schwachpunkte herausfinden.

Wer sich nicht selbst damit beschäftigen will, der bekommt von Google ein paar Agenturen vorgeschlagen, die sich auf mobile Websites spezialisiert haben.

Man kann die aufgelisteten Agenturen nach bestimmten Kriterien filtern, wie z.B. dem Preis.

weitere Infos zum Download

Zu guter Letzt gibt es auch noch einen Download, bzw. eigentlich 3 Downloads.

Google bietet je einen “Start Mobile Leitfaden” für Publisher, Agenturen und Werbetreibende an.

Der für Publisher ist z.B. 16 Seiten lang und bietet unter anderem eine Infografik, eine Übersicht über mobile Tools von Google, AdSense für mobile Websites, FAQs und mehr.

Allerdings sind auch hier wieder die Best Practices zu finden, es ist als nicht alles neu.

Eine ganz nette Lektüre, nicht mehr und nicht weniger.


Fazit

Das mobile Web lässt sich wohl nicht mehr aufhalten. Smartphones und Tablets werden immer häufiger dafür genutzt Websites zu besuchen.

Wer keine mobile Version seiner Website anbietet, verschenkt Potential und damit als Unternehmen natürlich Umsatz.

Deshalb werde ich mich mit diesem Thema sicher auch in Zukunft noch ausführlicher beschäftigen.

Peer Wandiger

17 Gedanken zu „Fit für das mobile Web – Google bietet Tipps und Tools“

  1. Danke Peer für den informativen Artikel. Mobilfähige Webseiten sind immer mehr gefragt und das sollte jeder mittlerweile berücksichtigen. Hab auch ein Plugin, welches die Verweildauer der Mobilen Leser deutlich erhöhte.

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  2. Ich habe auch zu Beginn ein Plugin eingesetzt. Einfach weil es eben super bequem ist. Nur leider sieht die eigene Seite dann nicht selten aus wie eine von vielen. Aus diesem grund baue ich derzeit die Seite um und verwende media queries um die Seite responsiv zu bekommen. Das klappt eigentlich soweit ganz gut. Ein paar Dinge kann man zudem per php und “mobile-erkennung” anpassen und so z.B. den großen Adsense-Block nur anzeigen lassen wenn ein “normales” Endgerät die Seite aufruft. Ich persönlich bin der Meinung, dass man so die beste User-Erfahrung erreichen kann. Der Aufwand ist natürlich nicht zu unterschätzen und nicht mit einer 1-Klick-Lösuing ala wptouch zu vergleichen.

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  3. Also ich finde die Website ziemlich gelungen – minimales Design und eine Navigation bei der man sich nicht ‘verlaufen’ kann. Da sind auch ganz schön viele Marken in den Abbildungen der BestPractises drin – also perfekt um sich Inspirationen zu holen. Danke für den Tipp!

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  4. Ja, finde Ich auch sehr interessant. In Google´s Keywordtool sieht man ja seit einiger Zeit auch die Daten der mobilen Suche. Ist zwar nicht so viel, aber ohne mobiel Websiteversion geht Einem da doch ganz schön was durch die Lappen.

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  5. Das mobile Internet wird immer mehr von Bedeutung…das sehe ich auch in den Berichten in Analytics!

    Ich habe schon einige Seiten von mir auf Theme umgestellt die man auch mit einem Smartphone sehr gut lesen kann…denke das ist wichtig, den ich mag es nicht wenn ich immer seitlich scrollen muss, um die Inhalte lesen zu können und dann wird es bei anderen Peronen genaus sein…

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  6. Ich nutze ein Theme das responsive ist und bin damit auch ganz zufrieden.
    Wenn ich wieder etwas mehr Zeit habe will ich mich in dieses Thema auch mehr einarbeiten weil auch mehr Kunden danach fragen.
    Gerade bei kleinen Unternehmen würde ich persönlich aber auf die CSS Media Queries setzten um den Verwaltungsaufwand niedrig zu halten.
    Oder gibt es da schon bessere Methoden?

    Gruß
    Vincent

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  7. Zumindest für WordPress gibt es da ein Plugin, das automatisch eine Darstellung für Handys ausgibt. (WP Touch.
    Gerade wenn man eine etwas kleinteilige Website hat mit Navigation und mehreren Sidebars kann man das am Smartphone wirklich kaum nutzen. Man will ja nicht ständig Scrollen oder zoomen.
    Ich hatte mir hab das vor nem Jahr mal bei zwei Seiten ausprobiert. Es funktioniert, man kann alles lesen usw, Bilder werden eingebaut, man kann Kommentare schreiben. Gerade wenn man keine Profi-Website hat ist das ne gute und einfache Variante innerhalb 1 Minute eine mobile Version seines Blogs zu bekommen.

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  8. Also die sinnigste Lösung ist eigentlich die Medienangabe für den style-Tag zu nutzen, im Optimalen Falle sollte den Mediatyp handhelp die Smartphones erkennen, welches CSS sie zu nehmen haben. Wenn nicht wurde mal wieder eine sinnige Idee von den Browserherstellern im normalen (X)HTML seit HTML 4.01 nicht richtig umgesetzt werden, oder vergessen den Smartphone Browser zu sagen, dass er auf handhelp hören sollte.

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  9. Die dritte Variante ist das automatische Erkennen des Endgerätes und die Nutzung eines anderen Layouts, welches für mobile Endgeräte optimiert ist. Für WordPress gibt es da z.B. einige Plugins, die das mehr oder weniger gut leisten.

    wow… danke für die informationen… nenn doch die plugins beim namen oder lass es …

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  10. Schön, dass du in diesem Artikel auf die Seite hingewiesen hast. Habe ich gleich mal ausprobiert, nachdem ich kürzlich meine eigene Mobilversion entwickelt habe.

    Ich denke es ist sehr wichtig, dass man auch den mobilen Nutzern eine gute Usability bietet, schließlich nutzen immer mehr Smartphones.

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  11. Also ich halte eine mobile Ansicht für Webseiten auch für sehr wichtig da ich meist vom Smartphone lese.
    Bei SIN ist die Darstellung zum Beispiel sehr ungünstig. Durch die anzeigen rechts oben im Text wird der Inhalt breit gezogen und man muss links/ rechts scrollen.
    Gefällt mir beim Blogprojekt besser 🙂

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  12. Leider gibt sind bisher nur wenige Unternehmen bereit in eine mobile Website zu investieren. Bin gespannt, ob sich das in der nahen Zukunft ändern wird…

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  13. Klasse Beitrag! Vielen Dank! Auch wenn der Beitrag etwas älter ist, ist der dennoch aktuell – denn Google bevorzugt Seiten, die für Smartphones optimiert sind.
    Beste Grüße aus Düsseldorf
    Mirzet

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  14. Ich finde vorallem nicht nur Responsive Design wichtig, sonder auch eine individuelle Anpassung. Ich habe z.B auf meiner Seite das Layout meiner Inhalte jeweils angepasst. Denn auf einem Tablet sehen 6 nebeinander gequetsche Texte komisch aus (laut WordPress Theme ist das Responsive). Die genannten Tools sind zwar gut, aber es geht nichts darüber es selber auszutesten.

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