Erfolgreiche Infografiken erstellen in fünf Schritten – Teil 1

Die Infografik. Der Begriff besteht aus zwei einzelnen Wörtern: Information und Grafik.

Ihre Hauptaufgabe besteht in der Visualisierung und in der Vermittlung der interessanten Inhalte. Die richtige Infografik verschafft einen strukturierten Zugang zur Information, damit die Betrachter den Sachverhalt nicht zusammensuchen und einordnen müssen.

Grafiken, Bilder und Diagramme können wortreiche Beschreibungen bestens ersetzen. Ähnlich einem Video vermittelt eine Infografik mehr Infos auf einen Blick und stellt komplizierte Zusammenhänge einfach und übersichtlich dar. Das hilft uns, möglichst viel Information in möglichst kurzer Zeit aufzunehmen.

In diesem ersten Artikel gibt es ausführliche Tipps zur Planung und Erstellung einer eigenen Infografik. Zudem gibt es erste Beispiele und Erfahrungen der Autorin.

Erfolgreiche Infografiken

Diese neue Visualisierungsart hat sogar einen viralen Effekt im Netz. Nicht zuletzt aus diesem Grund werden die Infografiken mehr und mehr populär.

Wir bei Freemake konnten diese moderne Tendenz nicht außer Acht lassen und haben insgesamt zwei Infografiken erstellt. Das Werk “What Video Consumers Opt For” war der erste Versuch in diesem Bereich und wurde den Vorlieben der User bei der Videoumwandlung gewidmet.

Sie stützte sich auf unsere statistischen Daten und wurde vollständig in unserem Hause erstellt.

Die zweite Infografik war viel umfassender und betraf das Topthema YouTube. Dafür erlernten wir die besten Praktiken und haben unsere Erfahrungen in Form einer Infografik zusammengefasst.

Im Folgenden finden Sie wichtige Empfehlungen und hilfreiche Tipps, um eine erfolgreiche Infografik zu erstellen.

Fünf wichtige Punkte rund um die Infografik

1. Themenauswahl
Für alle Branchen gilt eigentlich dieselbe Regel: Das Thema soll brandaktuell und interessant sein.

Die Infografik-Ersteller sollten vor allem die Bedürfnisse ihres potenziellen Publikums kennen: Welches Thema wird voraussichtlich sehr gut ankommen und welches ist schon mehrmals ohne große Resonanz untergegangen.

Fertig mit der Themenauswahl?

Dann müssen sie herausfinden, wo sich Ihre Zielgruppen größtenteils befindet und welche Massenmedien (das Internet oder die guten alten Printmedien) sie bevorzugen. Daraus folgt, wie Sie Ihr fertiges Werk verbreiten und in welchen Sprachen (in einer oder in mehreren) sie dieses anbieten.

Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass ein und dasselbe Thema in verschiedenen Regionen meist einen differenzierten Anklang findet.

Tipp: Nachdem Sie ein aktuelles Thema ausgesucht haben, fassen Sie es so in markante Worte, dass der Titel bei Ihrem künftigen Publikum Interesse und Neugier weckt. Jedes noch so spezialisierte Thema kann so in Worte geformt werden, dass es das Interesse eines großen Publikums wecken wird. Sie möchten doch möglichst viele Besucher mit Ihrem Werk gewinnen. Das Statement ist also entscheidend!

2. Statement
Das Statement, welches Sie in der Infografik präsentieren, muss schon im Titel des Werkes auftauchen.

Das Argument dafür liegt klar auf der Hand: Der Titel ist entscheidend dafür, ob die potenziellen Leser die Infografik überhaupt ansehen. Der Titel muss möglichst kurz, aufschlussreich und sogar provokant formuliert werden.

Er zwingt die Menschen dazu, die Infografik genauer anzusehen. Die Beweise und Daten Ihres Statements werden in thematischen Blöcken untergebracht. Jeder Block beinhaltet einen oder mehrere Beweise für Ihr Statement.

Wie Sie Begründungen nicht nur wörtlich sondern auch grafisch vorlegen können, erfahren Sie im Punkt “Design”. Es ist empfehlenswert, Worte, grafische Elemente, Farben und Ziffern für den Beweis eines Statements zu benutzen. Am Ende der Infografik sollte Ihr Statement deutlich und klar rüber gekommen und bewiesen worden sein.

3. Erfolgsformel von Freemake
Während unserer Arbeit an der ersten und besonders an der zweiten Infografik haben wir eine eigene Erfolgsformel aufgestellt.

Sie beinhaltet folgende Punkte: Inhalt, Design und Verbreitung. Diese drei Punkte sind wichtig für eine erfolgreiche Infografik.

Was bedeutet eigentlich jeder dieser Begriffe:

Inhalt
Zu diesem Punkt gehören die Themenauswahl und Beweisgründe. Zu den Beweisstücken werden die Statistik und zusätzliche Quellen gezählt.

Geben Sie auf jeden Fall an, woher Ihre Informationen stammen. Jeder Journalist wird prüfen aus welchen Quellen die Informationen stammen. Am Ende des Werkes sind alle Links aufzulisten. Mit diesem Punkt haben wir sowohl positive als auch negative Erfahrungen gesammelt.

Unsere erste Infografik über die Videoumwandlung stützte sich nur auf unsere statistischen Daten, deswegen konnten wir keine vertraulichen Quellen anführen. Webseitenbetreiber möchten aber keine Infografik veröffentlichen, in denen auf keine öffentlichen Quellen verlinkt wird.

Mit dem zweiten Werk hatten wir damit keine Probleme: Alle Quellen wurden unten aufgelistet.

Design
Während der Arbeit haben wir festgestellt, dass sich alle Infografiken in drei Typen teilen:

  • mit übersättigten grafischen Elementen
  • mit mangelnden Beweisen (Fehler in unserer ersten Infografik)
  • das Idealwerk: Ausgeglichene Kombination aus grafischen Schönheit und Informationsgehalt

Dem letzten Typ war unser zweites Werk “YouTube zieht dem Fernsehen den Stecker” besonders nah.

Das Werk sollte ausgewogen und aussagekräftig sein. Mithilfe des Designs sind anschauliche Verbindungen des Statements mit anderen Elementen und Aussagen darzustellen.

Auffällige Designstücke können vorhanden sein, übertreiben Sie es damit aber nicht. Ein gutes Beispiel ist der Entwurf unserer zweiten Infografik. Grabsteine und Schädel waren uns und vermutlich auch unseren potenziellen Lesern zu viel des Guten.

Wie oben beschrieben, sollen die Beweise für das Statement in Blöcke unterteilt werden. Grafisch kann man das mit Farben sehr gut erreichen. Nachdem Sie die Hauptfarbe für das ganze Werk ausgesucht haben, wählen Sie für jeden Block eine Abstufung.

Wir haben als Hauptfarbe blau ausgewählt und jeden thematischen Block in einer Abstufung dargestellt. Wie überall gilt für die Erstellung einer Infografik die Regel der vier Farben: Wir haben blau, weiß, schwarz und rot ausgewählt. Das Fazit aus jedem Beweis oder ein Sieger kann prägnant (mit greller Farbe) dargestellt werden.

In unserem Fall war das die rote Farbe. Haben Sie mehrere verschiedene Zahlen zu veranschaulichen, stellen Sie sie in unterschiedlichen Formen dar: als Spalten, Tabellen, Tortendiagrammen usw. In unserer Infografik haben wir die Aktienkurse der Großunternehmen als Geldtürme dargestellt. Passend zum Thema und auffallend.

Verbreitung
Vor der Erstellung einer Infografik sollen Sie unvoreingenommen abschätzen, welche Plattformen und wer genau an Ihrem Werk interessiert ist.

Verfassen Sie vorher eine Liste der Personen, welchen Sie das Werk zuschicken werden. Für die erfolgreiche Verbreitung erstellen Sie einen HTML-Code fürs Einbetten. Damit schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe.

Hauptsächlich kümmern Sie sich um die Bequemlichkeit der Webseitenbetreiber: Es reicht einen Code zu kopieren und in den Seitenquelltext einzufügen.

Zusätzlich können Sie in den verfassten Code einen Anker-Link mit dem gewünschten Keywort einbauen. Dafür wählen Sie ein Keywort aus, für welches Sie möglichst hoch bei Google ranken möchten, und geben Sie es in dem HTML-Code an.

Wir wollten bei der Suchanfrage “YouTube Converter” die Webseite von unserem YouTube Converter in den Suchergebnissen bei Google stärken. Nachdem die Infografik verbreitet worden war, verbesserte sich das Ranking unserer Seite bei dieser Suchanfrage in Google deutlich.

Was das Verschicken des fertigen Werkes angeht, sollte es an alle Interessierten zu einer passende Zeit versendet werden. Günstig ist der Dienstag Vormittag. Verschicken Sie 1-2 Tage danach eine zweite E-Mail, damit Ihre Infografik nicht übersehen wird.

(Man sollte zu diesen Personen aber schon mal Kontakt gehabt haben, da man sonst leicht als Spammer gesehen wird.)

So geht es weiter

2 weitere wichtige Punkte zur Erstellung einer Infografik und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung folgen im zweiten und abschließenden Artikel dieser kleinen Artikelserie.

Über die Autorin

Irina Kuschnikowa ist für das IT-Projekt Freemake tätig. Der Software-Hersteller bietet kostenfreie Lösungen für Umwandlung und Download von Videos und Musik an.

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Peer Wandiger

16 Gedanken zu „Erfolgreiche Infografiken erstellen in fünf Schritten – Teil 1“

  1. Ein für mich superspannendes Thema.

    Ich freue mich auf die folgenden Teile, in denen hoffentlich auch etwas zu Zeitaufwand und Wahl des Formats gesagt wird.

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  2. Danke für die Tipps bisher. Die Visualisierung von Inhalten halte ich schon für sehr wichtig, vor allem weil die meisten immer weniger Zeit haben, etwas nachzulesen. Infografiken können da sehr viel Komfort bringen und Lesern Zeit sparen.

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  3. Infografiken sind ne tolle Möglichkeit um Besucher und Backlinks zu erhalten. Ein Bild sagt eben doch mehr wie 1000 Worte 😀
    Freu mich schon auf den nächsten Teil.

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  4. Das tolle an Infografiken ist, das man auf einen kurzen Blick das wichtigste sieht, für das man sonst einen ewig langen Text lesen müsste. Daher nehm ich sie mir auch gerne zur Hilfe. Danke für den tollen Beitrag!

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  5. Danke für den Tipp! Erstaunliche Zahlen an solchen Grafiken faszinieren die Besucher, da man bei solchen Infografiken sofort alles auf einen Blick hat. Nur weiss ich leider nicht wie man solche erstellt 🙂 Kennt jemand ein gutes Programm?

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  6. Mich würde vor allem interessieren, wie man in der Praxis an eine Infografik kommt.
    Ich meine, die Rohdaten raussuchen ist das eine (das können die meisten von uns), aber eine Infografik zu erstellen, die professionell aussieht, ist schwierig (das können die wenigsten von uns).
    Wo kann man sich also günstig eine Grafik erstellen lassen, wenn einem die Skills dazu fehlen?

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  7. @Jens: Ich würde dir “Inkscape” empfehlen. Damit kann man ziemlich einfach geile Grafiken erstellen…Soweit ich mich erinnere, ist das Freeware. Schau mal bei chip.de nach oder so =). Man kann Grafiken auf Vektorbasis erstellen, mit dem Filter “Glänzende Wölbung” kann man simplen Vierecken, Kreisen und was sonst noch für Formen nen schönen 3D-Look verpassen…also ich find das optimal:wink:

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  8. Super Infos, vielen Dank. Ich habe meine Grafiken bisher immer mit dem kostenlosenn GIMP erstellt, war aber nicht wirklich zufrieden damit. Die Anregungen hier sind wirklich interessant.

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  9. Super Artikel und sehr viel informativer Inhalt. Grafiken und Bilder geben halt sehr schnell viel Informationen und Sprechen meißtene auch sehr schnell an. Sie haben aber auch den Nachteil, das Sie schnell erblickt und schnell vergessen werden. Ich find das Thema toll und schau nach den Fortsetzungen. Gruß Roland

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  10. Toller Artikel, ich bin gespannt wie es weiter geht. Infografiken sind besonders in der heutigen Zeit wichtig, man siehe nur die Bildzeitung. Wer liest schon Text, wenn es Bilder gibt. Auch in Sachen Marketing ist das nicht zu unterschätzen.

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  11. Die erste und die zweite Infografik sind wirklich sehr gut gelungen. Die graue Grafik mit den Schädeln fällt deutlich ab und sieht so aus als wäre Sie in 10 Minuten entstanden. Um wirklich ansprechende und hochwerte Infografiken wie die erste und zweite zu erstellen ist aber jede Menge Übung und Erfahrung, sowie ein Photoshop und ein Tag Arbeit nötig.

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  12. Vielen Dank für diesen informativen Artikel! Finde wie meine Vorredner Infografiken auch überaus sinnvoll und effektiv, da sie einem langes und mühsames Lesen ersparen und prägnant über ein Thema informieren. Allerdings sollten diese Grafiken optisch ansprechend umgesetzt werden, damit sie auch wirklich viele Informationen vermitteln und den Beobachter direkt ansprechen.

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  13. Aktuell noch ein spannendes Thema aber nicht nachhaltig denke ich, wird ja gerade massiv zum Linkbuilding genutzt und als das Mittel überhaupt angepriesen. Schaun mer mal …

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  14. Erst gestern habe ich bei visual.ly einen kostenlosen tool gefunden und meinen ersten infographic erstellt : Life of a Hashtag: #Art , leider gibt es dort nur templates aber für einen infographic über bracherelevanten Hashtag reicht es auf jeden fall

    greatz

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  15. Tolles Thema, gut aufbereitet. Vielen Dank.
    Aber letztendlich kommt es auf die Umsetzung an. Ob die Grafik auch wirkt.

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