Membership-Site als Einnahmequelle – Vorteile, Risiken und Tipps

Membership-Site als Einnahmequelle - Make Money MondayBei dem Begriff Membership-Site leuchten bei vielen Selbständigen im Netz die Augen.

Immer wieder liest man von solchen Mitglieder-Seiten, die monatlich fünfstellige Einnahmen einbringen und das non plus ultra sein sollen.

Was genau sich dahinter versteckt und wie lukrativ diese Einnahmequelle wirklich ist, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Dieser Artikel ist Teil der “Make Money Monday”-Artikel-Serie, in der ich jede Woche eine neue Einnahmequelle vorstelle.

Was ist eine Membership-Site?

Mit der heutigen Einnahmequelle habe ich mich zwar schon ausführlich beschäftigt, aber selber habe ich bisher keine Membership-Site umgesetzt. Trotzdem kann ich unter anderem aus der Erfahrung eigener Teilnahmen an solchen Membership-Sites einiges darüber berichten.

Es handelt sich dabei um eine Alternative zu frei zugänglichen Informationen im Internet. Nur wer zahlt, darf auch rein.

So eine Mitglieder-Seite kann viele Ausprägungen und Schwerpunkte haben. Gleich ist diesen meistens, dass Mitglieder eine regelmäßige Zahlung leisten müssen, um weiterhin Zugriff auf die angebotenen Inhalte dieser Mitgliederseite zu haben.

Und der Zugang zu den Inhalten so einer Seite ist in der Regel nur solange möglich, wie man auch die Mitgliedsbeiträge bezahlt.

Voraussetzungen

Membership-Sites mögen zu den profitabelsten Einnahmequellen gehören, aber sie sind auch am schwersten umzusetzen und erfolgreich zu machen.

Es gibt eine Reihe von Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit überhaupt die Chance besteht, eine erfolgreiche Membership-Site umzusetzen:

  • Image/Ruf
    Immer mehr Menschen sind zwar mittlerweile bereit Geld für Informationen im Internet auszugeben, aber nur dann, wenn man wirklich weiß, was man dafür bekommt. Dabei spielt das Vertrauen in den Anbieter eine wichtige Rolle. Der Ruf bzw. das Image ist dafür sehr entscheidend.

    Möchte mal also eine eigene Membership-Site starten, dann sollte man sich bereits ein gewisses Experten-Image zu dem geplanten Thema aufgebaut haben. Nur so wird man genügend User auch davon überzeugen können Geld auszugeben.

  • Reichweite
    Natürlich ist auch eine gewisse Reichweite nicht nur hilfreich, sondern sogar zwingend notwendig, um genügend zahlende Mitglieder zu gewinnen. Nur ein Teil der interessierten Besucher ist auch bereit den eigenen Geldbeutel zu öffnen, selbst wenn sie den Ruf des Anbieters schätzen. Deshalb benötigt man eine große Reichweite, um möglichst viele Menschen aus der eigenen Zielgruppe zu erreichen.

    Zudem sorgt eine große Reichweite für noch mehr “Presse”, da z.B. andere Blogs und Websites die Infos über die eigene Mitgliederseite weiterverbreiten und es dadurch u.a. im Social Web mehr Aufmerksamkeit bekommt.

  • Aufmerksamkeit
    Stichwort Aufmerksamkeit. Gerade zum Start einer solchen Mitgliederseite ist es wichtig viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Der Mensch ist ein Herdentier und viele sind nur dann bereit etwas mitzumachen, wenn andere bereits dabei sind. Deshalb braucht man gerade zum Start so einer Membership-Site viel Aufmerksamkeit.
  • Besondere Inhalte
    Das Herz einer erfolgreichen Mitgliederseite sind natürlich die Inhalte, die man den zahlenden Kunden anbietet. Man kann sicher auch mit schlechten Inhalten etwas tricksen und die Leute dazu bringen, sich anzumelden, aber diese werden dann sicher nicht lange bleiben und mittelfristig spricht es sich herum, dass sich die eigene Mitgliederseite nicht lohnt.

    Deshalb sollte man sicherstellen, dass man hochwertige Inhalte bietet, die es in dieser Form woanders nicht gibt. Dabei muss man das Rad aber nicht komplett neu erfinden, denn über fast alles wurde schon etwas geschrieben.

    Viele Menschen sind aber bereit Geld für Inhalte auszugeben, die besser organisiert, einfacher zu nutzen und umzusetzen sind. Auf jeden Fall muss man etwas bieten, was es in dieser Form nicht einfach irgendwo im Netz kostenlos gibt.

  • Technik
    Natürlich muss man für die notwendigen technischen Voraussetzungen sorgen. Zum einen ist das ein abgesicherter Bereich, der nur Mitgliedern zugänglich ist. Zum anderen muss es möglichst einfach und bequem möglich sein Mitglied zu werden und zu bezahlen. Wer hier zu große technische Hürden einbaut, schreckt viele potentielle Kunden wieder ab.

Eine Membership-Site wird nur dann erfolgreich sein, wenn man diese Voraussetzungen bestmöglich erfüllt.

Geld verdienen mit Membership-Sites

Wie kann man mit einer Membership-Site denn nun Geld verdienen?

Das naheliegendste sind regelmäßige (z.B. monatliche) Beitragszahlungen der Mitglieder. Das ist natürlich der Traum aller, die eine Membership-Site starten. Dafür ist es aber notwendig, dass man dauerhaft interessante und attraktive neue Inhalte bietet. Zudem hilft es sehr, wenn man es schafft, dass eine Community unter den Mitgliedern entsteht. Hat man in so einer Membership-Site neue und interessante Kontakt geknüpft, fällt es einem deutlich schwerer einfach die Mitgliedschaft zu kündigen.

Idealerweise löst man so eine regelmäßige Zahlung per Dauerauftrag, was z.B. bei Paypal möglich ist. Muss das Mitglied jeden Monat von Hand das Geld überweisen, ist das meist nicht so ideal, außer natürlich bei jenen Menschen, die alles selbst überweisen möchten.

Neben den dauerhaften Einnahmen ist es aber genauso denkbar, dass nur über einen gewissen Zeitraum Geld bezahlt wird. Kostenpflichtige Online-Kurse sind auch eine Art Membership-Site, aber hier ist von vornherein klar, dass es nur für einen bestimmten Zeitraum ist. Dadurch fällt es vielen einfacher das Geld zu bezahlen, da sie die Gesamtkosten vorher kennen.

Bietet man so eine Membership-Site an, dann sollte man in seinem Business-Plan Ideen und Pläne entwickeln, was man nach Ablauf des Kurses mit den Mitgliedern machen kann, z.B. ein besonderes Angebot für eine dauerhafte Membership-Site.

Auch einmalige Zahlungen sind denkbar. Ein “Eintrittspreis” in ein Membership-Forum zum Beispiel. Dadurch sinkt die Hemmschwelle, aber auf Dauer hat man dann sehr viele Mitglieder, die keine Einnahmen mehr bringen. In Einzelfällen kann dieses Modell aber sehr gut funktionieren.

Zu guter Letzt ist es auch denkbar, dass man gar kein Geld für den Zugang zu so einer Membership-Site verlangt. Stattdessen sollte man den Zugang z.B. auf bestimmte Personen oder eine bestimmte Anzahl limitieren, was die Site dann trotzdem zu etwas besonderem macht, das nicht jeder nutzen kann. Verlangt man keine Geld für die Mitgliedschaft, kann man andere Einnahmequellen, wie Werbung oder Affiliate-Marketing nutzen.

Mitglieder finden

Die schwerste Aufgabe, neben der Erstellung besonderer und hochwertige Inhalte, ist das Finden von zahlenden Mitgliedern.

Die folgenden Punkte helfen dabei, Besucher zu generieren, die bereit sind Geld für die angebotenen Informationen auszugeben:

  • Attraktiv
    Es muss sich um ein verlockendes Angebot handeln. Es reicht nicht, wenn man es selber für toll hält. Die Zielgruppe muss das ebenfalls tun.
  • Zielgruppe
    Man muss sich vorher genau mit der Zielgruppe befassen. Manche Mitgliederseiten verlangen hohe Beträge und sind erfolgreich, während andere trotz niedriger Beiträge nicht vom Fleck kommen. Oft liegt das auch an der Zielgruppe. Manche Zielgruppen sind sehr offen dafür, Geld für Informationen auszugeben, während andere das strickt ablehnen. Hier gilt es vorher herauszufinden, welche Zielgruppe am lukrativsten ist bzw. ob die angepeilte Zielgruppe überhaupt bereit ist Geld auszugeben.
  • Ruf
    Wie oben schon erwähnt, muss man sich einen Ruf bei der Zielgruppe bzw. zum Thema aufbauen. Wenn einen die User aus der Zielgruppe für vertrauenswürdig und kompetent halten, macht das oft den entscheidenden Unterschied.
  • Launch
    Ganz wichtig ist zudem ein gut geplanter Launch. Man muss die maximale Aufmerksamkeit erreichen, um ein Herdeneffekt zu erzielen und z.B. durch begrenzte Kapazitäten die gewünschte Wirkung zu erzielen.
  • Empfehlungen
    Vertrauen spielt eine wichtige Rolle. Wer für seine Membership-Site gute und vertrauenswürdige Empfehlungen bekommt, wird es deutlich einfacher haben.
  • Affiliates
    Es ist zudem oft sinnvoll, ein Partnerprogramm aufzusetzen. Diese zusätzliche Werbemöglichkeit erhöht die eigene Reichweite immens.
  • Sofort-Angebote
    Die größte Hemmschwelle ist der erste Zahlvorgang. Die Anmeldung bei einer Mitgliederseite und die erste Beitragsüberweisung hält viele Interessenten zurück. Hier kann man mit Zusatzangeboten, wie z.B. eBooks, Tools, Audio-Dateien etc., zusätzliche Werte schaffen, die der Nutzer sofort erhält. Man bietet ihm sozusagen für den ersten Mitgliedsbeitrag einen viel höheren Gegenwert an, was die Hemmschwelle deutlich senkt.

Preis festsetzen

Die Preisfindung ist ebenfalls eine Herausforderungen.

Sollte man lieber eine Hochpreis-Strategie fahren oder die Preise niedrig halten?

Hohe Preise sorgen natürlich dafür, dass wenige Mitglieder gewonnen werden. Allerdings hat man dann natürlich auch weniger Aufwand bei der Mitgliederbetreuung und besser zahlende Kunden sind oft pflegeleichter als die “Sparfüchse”.

Allerdings hat die Niedrigpreis-Strategie ebenfalls Vorteile. So ist die Hemmschwelle deutlich niedriger und man hat größere Chancen auf die Bildung einer Community, z.B. in einem Mitgliederforum. Dafür steigt allerdings der Aufwand.

Zudem sollte man sich überlegen, ob man auf Einzugsermächtigung oder manuelle Zahlung setzt. Ersteres ist zu Beginn etwas schwieriger, da man das neue Mitglied davon überzeugen muss, so eine Einzugermächtigung (oder z.B. ein Abonnement auf Paypal) abzuschließen. Dafür wird es auf Dauer einfacher und man riskiert keinen Mitgliederschwund, nur weil manche zu faul sind die monatlichen Beiträge pünktlich zu überweisen oder es einfach vergessen.

Andererseits sind viele User eher bereit in eine Mitgliederseite einzutreten, wenn sie wissen, dass sie selber das Geld überweisen und das jederzeit beenden können.

Es hängt also viel von der eigenen Zielgruppe ab. Was ist diese bereit zu zahlen? Wie viel Vertrauen hat diese in den Anbieter der Mitgliederseite? Etc.

Generell sollte man es seinen Mitgliedern so einfach wie möglich machen. Es mag verlockend scheinen die verschiedensten Mitgliedschaften mit Bonus-Leistungen und diversen Vorauszahlungszeiträumen mit Rabatten anzubieten. Studien zeigen allerdings immer wieder, dass zu viel Auswahl eher kontraproduktiv wirkt. Ein einfaches Angebot mit wenigen Optionen funktioniert in den meisten Fällen am besten.

Vor- und Nachteile

Die Vor- und Nachteile von Membership-Sites nochmal kurz zusammen gefasst:

Vorteile

  • Diese Einnahmequelle kann sehr profitabel sein.
  • Man wird unabhängiger von Google-Traffic und externen Einnahmequellen.
  • Es entstehen regelmäßige Einnahmen.
  • Das ist die Einnahmequelle mit den höchsten Einnahmen pro User.

Nachteile

  • Man braucht viele Voraussetzungen, damit eine Mitgliederseite erfolgreich wird.
  • Neue zahlende Mitglieder zu finden ist schwer.
  • Die Hemmschwelle für neue “Kunden” ist sehr hoch.
  • Die technischen und rechtliche Anforderungen sind höher als bei anderen Einnahmequellen.
Fazit

So verlockend eine Membership-Site auch klingt, so wenige Anbieter werden so eine Site wirklich erfolgreich umsetzen können.

Die Voraussetzungen sind hoch. Nicht viele Websites- oder Blogbetreiber können diese erfüllen und selbst dann ist der Erfolg nicht garantiert.

Wer jedoch den Nerv der Zielgruppe trifft, die notwendige Reichweite und den Ruf besitzt und dann auch noch die Erwartungen erfüllt, der kann mit einer Mitgliederseite sehr gutes Geld verdienen.

Umfrage


Hier noch 2 kleine Umfragen zu Membership-Sites. Würde mich freuen, wenn viele Leser mitmachen.

Würdest du grundsätzlich Geld für eine Membership-Site ausgeben?

  • Nein (43%, 67 Stimmen)
  • Ja (37%, 57 Stimmen)
  • Weiß nicht (21%, 32 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 156 (max. 1 Stimmen)

Was sind die entscheidenden Kriterien für eine Mitgliedschaft.

  • Thema und Qualität der Inhalte (81%, 83 Stimmen)
  • Preis (60%, 61 Stimmen)
  • Ruf/Image des Anbieters (44%, 45 Stimmen)
  • Art der Inhalte (neben Text auch Video, Audio etc.) (42%, 43 Stimmen)
  • passende Zahlungsart (27%, 28 Stimmen)
  • direkter Kontakt zum Anbieter (1:1 Coaching) (20%, 20 Stimmen)
  • vorhandene Community (18%, 18 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 102 (max. 7 Stimmen)


Die nächsten Themen

Die Einnahmequellen, die ich in den nächsten 3 Wochen vorstelle, sind “Plista”, “Premium-Content” und “Rankseller”.

Wer damit Erfahrungen hat, kann mit seiner Meinung und seinen Tipps in meine Artikel kommen, inkl. Backlink.

Mehr dazu erfahrt ihr auf der “Make Money Monday“-Seite.

Peer Wandiger

8 Gedanken zu „Membership-Site als Einnahmequelle – Vorteile, Risiken und Tipps“

  1. Finde das ganze sehr suspekt, wenn man Glück hat gibt es vllt. die möglichkeit solch ein Projekt umzusetzen, aber wenn man bedenkt, wieviele Seiten es davon schon gibt (stackOverflow) und wieviele mit diesem vorhaben schon gescheitert sind finde ich, dass das ganze eher eine schlechte Idee ist.

    Antworten
  2. Ich habe vor einigen Monaten eine Membership-Seite aufgebaut, die (wegen des Themas der richtigen Zielgruppe) nicht so richtig vom Fleck kommt. Wen es interessiert – http://www.maklerbetreuer-coaching.de.

    Trotzdem halte ich eine Membership-Seite für einen sehr guten Ansatz. Selbst wenn eine Seite die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Die Strukturen sind gelegt und der Aufbau des nächsten Membership-Programms geht wesentlich schneller.

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  3. Ich würde gern wissen, mit welchem Plugin man eine Membership-Seite mit WordPress realisieren kann. Die Regestrier-Maske muss ja quasi nur mit den AGB’s etc ausgestattet werden, dann Paypal Link um zu bezahlen und dann müssen die Zugangsdaten rausgeschickt werden. Weiß jemand wie man sowas machen könnte?

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  4. Es kommt ganz darauf an, ob man auch echten Mehrwert bieten kann. Natürlich bin ich bereit für gewisse Informationen Geld auszugeben, aber das muss dann schon ans Eingemachte gehen. Für irgendwelche Wischi-Waschi-Infos bin ich sicherlich nicht bereit mich bei einer Membership-Site anzumelden.

    Gruß

    Marc

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  5. Das Profits Theme (profitstheme.com/) scheint die Möglichkeit zu besitzen um Membership-Sites damit zu machen.

    “Profits Theme creates squeeze pages, landing pages, sales pages, product launch pages, protected, multi-level membership sites (can drip-feed content), thank you pages, legal pages, etc.”

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  6. Ein Technik-Artikel zu diesem Thema würde mich auch interessieren.

    Als kostenloses WP-Plugin gibt es s2Member. Ich habe selbst aber keine Erfahrung damit.

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  7. ein sehr schöner und gut recherchierter artikel, ich für meinen teil bleibe lieber bei affiliate projekten aber es gibt sicher einige interessante variationen von seriösen memberpages. lg, mike

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  8. Hallo Peer,

    danke für den Blogpost über Membership-Sites!

    Ich bin grundsätzlich von diesem Konzept überzeugt. Es ist sicherlich eine Kunst, eine vernünftige Membership-Site aufzubauen und diese am Laufen zu halten, aber dennoch nicht unmöglich.

    Vor allem im englischsprachigem Raum gibt es ein paar wirklich gute Beispiele, wie z.B. petsittingexcellence.com oder seobook.com.

    Ich denke, ein großer Vorteil liegt auch darin, dass man bei guten Membership-Sites an die Hand genommen wird und man dem Experten über die Schulter schaut. Oft existiert das Wissen kostenlos im Netz, aber das in die richtige Reihenfolge zu bringen und die wirklich notwendigen Schritte durchzuführen ist nicht immer ganz einfach.

    Gruß
    Vladislav

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