Google Webmaster Tools – 4. Zugriffe, das SEO-Tool von Google

Im vierten Teil der Artikelserie über die Google Webmaster-Tools geht es um den Menüpunkt “Zugriffe”.

Hier wird es auch für SEOs interessant, da es mittlerweile sehr ausführliche Auswertungen der Suchanfragen und z.B. der Ranking-Positionen gibt.

Zudem bieten die Google Webmaster Tools eine detaillierte Übersicht der Backlinks an und einiges mehr.

In diesem Artikel stelle ich diese Funktionen ausführlich vor und gehe darauf ein, warum Google selber ein SEO-Tool anbietet.

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Der Bereich “Zugriffe”

Google Webmaster Tools - 4. ZugriffeDer Bereich “Zugriffe” ist der SEO Teil der Google Webmaster Tools.

Dieser wurde in letzter Zeit stark ausgebaut und kann zumindest teilweise professionellen und kostenpflichtigen SEO-Tools das Wasser reichen.

Natürlich ist die Funktionsvielfalt nicht so groß wie bei externen Tools, aber dafür hat man ein paar interessante Funktionen und, was besonders wichtig ist, die Daten stammen von Google selber.

Gerade der letzte Punkt ist in meinen Augen ein großer Vorteil, da Google hier die Daten heraus gibt, die sie selber ermitteln und nutzen.

Funktionen

Schauen wir uns die einzelnen Unterpunkte mal genauer an.

Suchanfragen
Der erste Punkt nennt sich “Suchanfragen”. Dahinter verbirgt sich ein Art Statistik-Tool, das interessante Daten bereit hält.

Google Webmaster Tools - 4. Zugriffe

Im Screenshot sieht man das Diagramm für die “häufigsten Suchanfragen” der letzten 30 Tage. Auch hier kann man bis zu 90 Tage auswerten.

Wie man erkennen kann, werden Zahlen für die Impressionen (wie oft tauchten meine Seiten in den Suchergebnissen auf) und die Anzahl der Klicks angezeigt. Die gerundeten Daten lassen vermuten, dass es in den Google Webmaster Tools nicht darum geht, auf den Punkt genaue Statistiken auszugeben. Dafür hat man ja Google Analytics.

Sehr interessant ist es dennoch. Im Diagramm sieht man zumindest einen Trend der letzten Monate.

Darunter finden sich die detaillierten Daten zu den einzelnen Keywords:

Google Webmaster Tools - 4. Zugriffe

Die einzelnen Spalten kann man sortieren und sich die Keywords z.B. nach Klickrate, Impressionen oder der durchschnittlichen Position in den Suchergebnissen anzeigen lassen.

Damit bekommt man schon einen sehr guten Überblick, was die wichtigsten Keywords sind und wie diese in den Google Suchergebnissen dastehen.

So ist die Klickrate im besonderen interessant, da man hier zum Beispiel erkennen kann, wenn ein hoch rankendes Keywords trotzdem nur selten angeklickt wird. Das kann dann z.B. mit dem angezeigten Snippet zu tun haben, welches man dann ggf. optimieren sollte.

Klick man auf eines der Keywords, gelangt man zur Detailansicht:

Google Webmaster Tools - 4. Zugriffe

Hier sieht man die Details für das Keyword “selbstständig im netz”.

Neben dem Verlauf der Impressionen und Klicks wird auch angezeigt, welche Seiten damit am häufigsten besucht wurden. In der Tabelle werden auch die Änderungen gegenüber dem Vormonat angezeigt und bei ausreichenden Daten auch die CTR.

Scrollt man noch weiter runter sieht man eine Auswertung, die selbst professionelle SEO-Tools nur selten bieten. Es wird angezeigt, auf welchen Suchergebnispositionen man wie häufig auftaucht.

Nun fragt sich der eine oder andere vielleicht was das soll. Die meisten Rankings-Analyse-Tools spucken nur eine Position aus, auf der man mit einem Keyword gerade steht.

Doch die Realität sieht anders aus. Google ist schon längst dabei die Suchergebnisse zu personalisieren. Hinzu kommt die lokale Ausrichtung der Suchergebnisse. Das alles sorgt dafür, dass man mit dem selben Suchbegriff bei verschiedenen Google Nutzern eben nicht immer auf der selben Position auftaucht.

Der folgende Screenshot zeigt, dass man hier eine interessante Auswertung bekommt und daran sehen kann, an welchen Positionen man wie häufig steht. Und bei genügend Traffic sieht man auch die Klickrate bei den unterschiedlichen Positionen.

Google Webmaster Tools - 4. Zugriffe

Anhand dieser Daten kann man sich z.B. ausrechnen, welchen Traffic man bei einem höheren Ranking bekommen würde.

Im Screenshot sieht man ein Keyword, welches auf 4 und 5 rankt (ein Doppellisting). Allerdings liegt die Klickrate gerade mal bei 2% pro Position. Würde man es nur eine Position nach oben schaffen, könnte man mit ungefähr 11% Klickrate rechen, was den Traffic vervielfachen würde.

Diese Daten aus den Google Webmaster Tools finde ich sehr spannend. Man kann sich alle Daten auch als CSV-Datei exportieren und in einer Tabellenkalkulation weiter verarbeiten.

Man kann sich übrigens auch “Die häufigsten Seiten” anzeigen lassen. Dann bekommt man angezeigt, welche einzelnen Seiten der eigenen Website wie oft in den Suchergebnissen angezeigt werden, an welcher durchschnittlichen Position und wie häufig diese angeklickt werden.

Klick man auf eine Seite drauf, dann wird angezeigt, zu welchen Keywords diese Seite wie häufig in den Suchergebnissen auftaucht. Auch das ist eine interessante Auswertung.

Übrigens: Hat man sein Google Webmaster Tools Konto mit seinem Google Analytics Konto verknüpft, sind die Daten noch umfangreicher und manche Auswertung gibt es nur dann.

Links zu Ihrer Website
Der zweite Menüpunkt dreht sich um die Backlinks.

Die Google Webmaster Tools bieten hier einen Überblick über alle eingehenden Links von anderen Websites.

Dabei kann man sich zum einen anzeigen lassen, von welchen Websites wie viele Links kommen. Klick man auf eine der Websites, wird genau angezeigt, auf welche eigenen Unterseiten von der externen Websites verlinkt wird. Und klick man dann auf eine der Unterseiten, wird sogar angezeigt, auf welchen Unterseiten der externen Website die Links genau stehen.

Die zweite Möglichkeit ist die Auflistung der eigenen Seiten und wie viele Backlinks diese jeweils haben. Das sieht man im folgenden Screenshot.

Google Webmaster Tools - 4. Zugriffe

Klickt man dann eine der eigenen Unterseiten an, werden alle externen Domains angezeigt, von denen einer oder mehrere Backlinks auf diese Seite kommt.

Sehr interessant ist es in diesem Fall, dass es einen Button “Aktuelle Links herunterladen” gibt. Hier kann man sich eine CSV-Datei downloaden, die 2 Spalte enthält: den Backlink und das Datum.

Daraus kann man z.B. eine schöne Kurve in Excel machen, die anzeigt, wie sich der Linkaufbau entwickelt hat. Gerade wenn man Linkbait-Aktionen oder ähnliches startet, ist das eine interessante Auswertungsmöglichkeit.

Die dritte Auswertung zeigt an, welche Ankertexte verwendet werden. Hier gibt es allerdings nur eine Auflistung der Top 200 Ankertexte, ohne Zahlen oder sonstige Daten.

Deshalb ist diese Auswertung relativ nutzlos.

Interne Links
In diesem Bereich bekommt man Daten zur internen Verlinkung.

Es werden die eigenen Unterseiten angezeigt und dazu die Zahl der internen Links.

Klick man auf eine der Unterseiten sieht man genau, von welchen anderen Seiten darauf verlinkt wird.

Interessant ist diese Auswertung vor allem dann, wenn man bestimmte Unterseiten besser intern verlinken möchte. Dazu nutzt man einfach die Suchfunktion und man bekommt angezeigt, von wo aus es innerhalb der eigenen Website schon Backlinks gibt.

Es gibt auch manchmal den Fall, dass man einen neuen Artikel zu einem Thema geschrieben hat und dieser nun besser als der veraltete Artikel ranken soll, bzw. der direkte Traffic über interne Links nun auf den neuen Artikel gehen soll. In diesem Fall schaut man sich an, von wo aus auf den alten Artikel verlinkt wird und ändert diese Links dann, damit diese auf den neuen Artikel zeigen.

Insgesamt eine nette Auswertung, aber nicht ganz so spannend, wie die beiden vorherigen.

+1 Berichte
Eine Auswertung des Einflusses von Google+ auf die Suche gibt es in diesem Menüpunkt.

Man kann hier vergleichen, wie oft einzelne Unterseiten mit und ohne +1-Anzeige in den Suchergebnissen angeklickt wurden. Das ist eine nette Idee, aber zumindest bei mir spielt die +1-Anzeige in den Suchergebnissen noch kaum eine Rolle, so dass ein Vergleich der Daten nicht sinnvoll ist.

Sollte sich die Anzahl der Impressionen mit +1-Infos aber erhöhen, ist es sicher interessant zu sehen, welche Unterschiede es da gibt.

Des Weiteren kann man sich die Aktivität bzgl. +1 anschauen. Es wird angezeigt, wie viele neue +1 Klicks es pro Tag gab und wie viele es insgesamt für jede Unterseite bereits sind.

Insgesamt hat Selbständig im Netz bisher 527 +1 bekommen, wobei der Großteil auf meinen eigenen Seiten zustande gekommen ist. Der +1 Voting-Button auf der eigenen Website lohnt sich also. Dagegen sind die +1 Klicks in Google+ selber nicht so hoch wie gewünscht.

Die dritte Statistik zeigt an, wie viele User insgesamt schon einmal mindestens ein +1 gegeben haben. Eine nette Infos, aber nicht wirklich hilfreich.

Was bringt der Bereich “Zugriffe”?

Es ist schon erstaunlich, wie detailliert die SEO-Funktionen der Google Webmaster Tools mittlerweile sind.

Besonders die Punkte “Suchanfragen” und “Links zu Ihrer Website” sind sehr nützlich. Wer sich genauer anschauen will, wie die eigenen Seiten ranken und wo es evtl. Optimierungspotential gibt, der wird hier auf jeden Fall fündig.

Natürlich fehlen viele Funktionen professioneller Tools und ebenso vermisst man ein paar Konfort-Features, aber für ein kostenloses Tool sind die Daten schon wirklich gut und wenn man sich damit intensiv beschäftigt, kann man hier einiges raus holen.

Google Webmaster Tools vs. Google Analytics

Auf diese Diskussion möchte ich an dieser Stelle nur kurz eingehen. Ich werde das später nochmal genauer thematisieren.

Es gibt immer wieder Berichte darüber, dass die Zahlen der Google Webmaster Tools nicht mit denen von Google Analytics übereinstimmen.

Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass man in den Google Webmaster Tools nicht alle Daten angezeigt bekommt. So hatte ich laut Analytics in den letzten 30 Tagen übe 26.000 verschiedene Suchanfragen in Google, die zu einem Besuch geführt haben.

In den Google Webmaster Tools werden aber nur rund 10.000 angezeigt. Man konzentriert sich hier auf die besten Begriffe und lässt den Longtail etwas außen vor.

Ich denke, dass die Google Webmaster Tools einfach ein anderes Ziel verfolgen, als die Analytics Daten. Sie sollen sich nicht gegenseitig ersetzen, sondern haben andere Schwerpunkte.

Deshalb finde ich beides sehr nützlich.

Späht Google die SEOs aus?

Eine interessante Diskussion gibt es darüber, warum Google überhaupt so ausführliche SEO-Daten anzeigt. Manch einer vermutet, dass Google damit die SEOs ausspähen will.

Man kann z.B. einzelne Keywords als besonders wichtig markieren. Nun befürchten einige, dass dies Google zeigt, dass man ein richtiger SEO ist und man damit Google offenlegt, welche Keywords man zu optimieren gedenkt.

Nun kann man natürlich nicht mit Sicherheit sagen, was Google wirklich im Schilde führt und wie sehr man die Aktivitäten in den Webmaster Tools auswertet. Ich glaube allerdings nicht, dass Google wirklich vorhat Nutzer der Google Webmaster Tools in die Pfanne zu hauen.

Google denkt langfristig und da ist man eher an Gesamtdaten und einer großen Datenbasis interessiert, als nun einzelne Aktionen zu beobachten.

Ich mache mir jedenfalls keine Sorgen bei der Nutzung der SEO-Funktionen in den Google Webmaster Tools.

Fazit

Wer sich mit der Suchmaschinenoptimierung näher beschäftigen möchte, findet im Bereich “Zugriffe” der Google Webmaster Tools ausführliche und sehr interessante Daten aus erster Hand.

Ich bin gespannt, was Google in dieser Richtung in Zukunft noch anbieten wird.

Peer Wandiger

19 Gedanken zu „Google Webmaster Tools – 4. Zugriffe, das SEO-Tool von Google“

  1. Sehr schöner Artikel.
    Ich benutze das Webmaster-Tool erst seit kurzer Zeit, bin aber seitdem sehr angetan von den Features. Besonders begeistert bin ich von der Auflistung, wie sich die Impressionen und Klicks verändern, wenn mein Artikel auf einer anderen Position bei Google landen. Sehr nützlich!

    Antworten
  2. Ich benutze das Webmastertool erst seit heute und bin in der Probierphase. Allerdings hat es schon ein wenig gedauert bis ich das tool mit meinem Analytics Konto verbinden konnte. Den Code ausfindig zu machen fand ich nicht ganz so einfach.

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  3. Es ist wirklich eine Schande, ich benutze WM-Tool schon einige Zeit, aber erst jetzt habe ich mir die Infomöglichkeiten “gemeinsam mit Deinem Artikel” angesehen.
    Toll und sehr hilfreich.

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  4. Das Problem mit Google ist, dass sie einen super WebMasterTool haben, aber die Suchergebnisse schlechter werden. Es ist jetzt bewiesen, dass die Suchergebnisse von bing besser bewertet sind als die Google Ergebnisse. Google schaut nicht nur SEO Ergebnisse an, sondern viele andere: Images, Youtube, Maps usw.
    Google hat weniger Interesse auf SEO als SEA, weil sie an SEA viel mehr Geld verdienen. Google ist trotzdem bezwungen einen Top Leistung zu liefern für SEO.

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  5. Auch von mir ein Danke, vor allem dafür, dass du mich mal wieder daran erinnert hast. Hat sich ja doch einiges getan bei den Tools.

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  6. Ich schließ mich meinem Vorredner an, ich wusste nie so wirklich was ich mit den ganze Daten anfangen soll. Jetzt mit Hilfe deiner Artikel check ich das endlich mal und schau jetzt auch öfters mal in die WM-Tools.

    Gruß

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  7. ich finde gerade die Auflistung der eigenen Seiten und der jeweiligen Anzahl der Backlinks auf diesen Seiten sehr sehr nützlich. So kann ich gezielt optimieren.

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  8. Hallo Peer,
    ich danke dir für deine reichhaltigen Infos. Und ich dachte schon ich kenn mich mit webmaster tools recht gut aus. Pustekuchen! 😉
    Immer wieder gut auf SIN vorbeizuschauen.
    P.S. Deine kleine Layoutänderung gefällt mir sehr gut.
    Gruß

    Antworten
  9. Wie auch bei den Artikeln zuvor, habe ich aus diesem WeMa-Tools Artikel noch etwas gelernt. Die einzelne Analyse für das Keyword kannte ich bisher noch gar nicht ebenso wie das Favorisieren von einzelnen Keywords.

    Ich sehe das nicht so kritisch, wie der Autor des Blogbeitrags, den du verlinkt hast, die paar Sachen, die man da einstellen kann, werden nicht das Indiz für den “Super SEO” sein. Dann wurde man sich schon durch die Anmeldung verraten. Außerdem – warum sollte ein bisschen SEO Google stören?

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  10. Die Google Webmaster Tools sind eine tolle Sache und wie ich finde den meisten Tools zum Beispiel beim auslesen der Backlinks deutlich überlegen. Mittlerweile sind die Webmaster Tools für mich Standard. Schon alleine zum festlegen der geographischen Zone bei .com Domains. Das Tutorial ist sehr hilfreich. Vielleicht lerne ich ja noch was.

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  11. “Eine interessante Diskussion gibt es darüber, warum Google überhaupt so ausführliche SEO-Daten anzeigt. Manch einer vermutet, dass Google damit die SEOs ausspähen will.”

    Das sind für mich aber sehr sehr kuriose Vermutungen. Ich denke das schafft Google mittlerweile auch ganz anders, wie man nach den letzten PR Updates unschwer erkennen konnte.

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  12. Wer im Bereich der Suchmaschinenoptiermung arbeitet, für den sind die Google Webmaster Tools wohl Pflicht. Viele SEOs kaufen teure Tools, vergessen aber die Möglichkeiten der Google Tools. Zwar kann man diese nur für die eigenen Seiten einsetzen, aber dafür finde ich sie echt super. Besonders im Bereich der Backlinks liefern die Webmaster Tools einfach die zuverlässigsten Daten. Ebenso natürlich im Bereich der Zugriffe und so weiter. Zudem benutze ich GWTs immer um eine geographische Zone festzulegen.

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  13. Hallo, also ich nutze das Webmaster Tool ca. 1 Jahr, mir sind nach Beginn der Google Updates einige Webseiten abgerutscht, einige sehr stark gestiegen, und das wollte ich herausfinden warum das so ist. Muss ehrlich sagen, warum so abgerutscht genau weiss ich immer noch nicht bei eingen Domains, da konnte ich mit dem Webmastertool nicht wirklich was feststellen, habe aber auch noch nichts besseres gefunden, mit dem ich soviel herausfinden kann wie mit diesem Google Tool…

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  14. Hallo, ich nutze das Webmaster-Tool seit paar Monaten und bin sehr zufrieden damit. In den letzten Wochen gab es zwar paar Ausfälle in der Anzeige der Backlinks aber das haben die leute von Google nach paar Tagen wieder hinbekommen. Für ein kostenloses Tool ist es top.

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