FileZilla – Software-Tipp

FileZilla - Software-TippWenn man sich im Online-Business betätigt und eigene Projekte online stellt, kommt man eigentlich nicht umher, auf den Server zugreifen zu müssen.

Dafür gibt es sogenannte FTP-Tools. Diese ermöglichen das Up- und Downloaden von Dateien und die direkte Bearbeitung von Text-Dateien auf dem Server.

Für diesen Zweck gibt es unter anderem das kostenlose Tool FileZilla, welches ich euch heute genauer vorstellen möchte.

Hinweis: In dieser Artikelserie stelle ich jeden Freitag eine neue Software vor, die kleine Verbesserungen, nützliche Funktionen und/oder mehr Komfort für Selbständige im Netz mit sich bringt. Meist handelt es sich dabei um kostenlose Software.

FileZilla

Bei FileZilla handelt es sich um ein Tool, mit dem man bequem Dateien per FTP übertragen kann. Dieses Protokoll wird unter anderem zum Zugriff auf Server, Shared Hosting etc. verwendet.

Auf diese Weise kann man z.B. die Installations-Dateien eines WordPress-Blogs hochladen, um diesen dann zu installieren.

Aber auch Pflegearbeiten sind damit z.B. möglich. So bearbeite ich unter anderem meine htaccess-Datei damit, was direkt auf dem Server geht und damit sehr bequem ist.

Allerdings sollte man vor der Installation des Tools beachten, dass es 2 Downloads gibt. Neben der Software “FileZilla”, die auch FileZilla Client genannt wird, gibt es noch den FileZilla Server.

Mit letzterem kann man einen eigenen FTP-Server starten und Dateien anderen Personen zur Verfügung stellen. Uns interessiert in diesem Artikel aber nur der Client.

Der Einstieg
Nachdem man sich die Installations-Datei von filezilla-project.org heruntergeladen hat (den Client!) installiert man diesen. Das geht sehr einfach.

Startet man FileZilla danach, erwartet einen der folgende Anblick.

FileZilla - Software-Tipp

Die wichtigsten beiden Bereich befinden sich in der Mitte links und rechts. Auf der linken Seite wird die eigene Computer-Festplatte angezeigt. Auf der rechten Seite die Liste der Dateien und Verzeichnisse auf dem Server.

Bevor man jedoch Dateien kopieren kann, muss man sich erstmal auf dem Server anmelden. Dazu kann man entweder oben in den Feldern “Server”, “Benutzername” und “Passwort” eingeben, oder man geht auf “Datei > Servermanager” um einen neuen Server anzulegen. Bei letzterer Variante werden die Zugangsdaten gespeichert und man kann in Zukunft mit einem Klick den Server aufrufen.

Der folgende Screenshot zeigt das Formular zum Anlegen eines neuen Servers in FileZilla. Die Daten bekommt ihr von eurem Hoster bzw. findet sie in eurem Hosting-Account.

FileZilla - Software-Tipp

Nach einem Klick auf Okay ist der Server angelegt und man kann über das erste Icon in der Icon-Leiste den angelegten Server einfach anklicken.

Dann dauert es einen kleinen Moment und wenn die Zugangsdaten gestimmt haben, erscheint auf der rechten Seite das Root-Verzeichnis (Hauptverzeichnis) des Servers.

Dateien hoch und runterladen
Nun kann man bequem Dateien hoch- und runterladen. Dazu muss man evtl. vorher ein Verzeichnis auf dem Server anlegen.

Dateien und ganze Verzeichnisse kann man einfach per Drag and Drop kopieren. Will man z.B. einen Ordner von der eigenen Festplatte auf den Server kopieren, zieht man diesen einfach mit der Maus von Link nach rechts und lässt dort los.

Schon fängt FileZilla an den Ordner samt der darin enthaltenen Datei zu kopieren.

Sind Dateien/Ordner mit dem selben Namen bereits vorhanden, fragt FileZilla nach, ob er diese ersetzen soll oder nicht.

Dateien online bearbeiten
Ebenso kann man Text-Dateien direkt auf dem Server bearbeiten. Dazu klickt man einfach mit einem Rechtsklick darauf und wählt “Ansehen/Bearbeiten” aus.

FileZilla - Software-Tipp

Je nach Dateityp öffnet sich dann z.B. der Texteditor. Hat man Änderungen an dieser Datei vorgenommen, fragt FileZilla nach, ob diese Änderungen auf dem Server übernommen werden sollen.

weitere Features
FileZilla bietet eine Menge erweiterte Funktionen an. So kann man z.B. eine sichere FTP-Verbindung nutzen (FTPS) oder das SSH File Transfer Protocol (SFTP).

Dateiup- und downloads können wieder aufgenommen werden und man kann die Übertragungs-Geschwindigkeit festlegen.

Zudem ist eine Möglichkeit integriert, Verzeichnisse zu vergleichen und man kann nach Dateien suchen. Mit Firewalls kann FileZilla umgehen.

FileZilla bringt damit alles mit, was man als Selbständiger im Netz benötigt.

In den “Einstellungen” kann man zudem diverse Standard-Verhaltensweisen festlegen und seinen Wünschen anpassen.

Was bringt FileZilla?

Will man selber seine Online-Projekte betreuen, spezielle Einstellungen vornehmen oder andere technische Dinge machen, kommt man um einen FTP-Client nicht herum.

FileZilla funktioniert sehr gut und ist leicht zu benutzen. Das Tool ist auf Deutsch und relativ selbsterklärend.

Auf filezilla.de gibt es eine deutschsprachige Hilfe .

Was kostet FileZilla?

FileZilla ist kostenlos und es gibt das Tool für Windows, Mac und Linux.

Zudem ist eine Portable Version vorhanden, die nicht installiert werden muss.

Fazit

Wer die Dateien/Verzeichnisse auf einem Webspace oder einem Server betreuen muss, braucht ein FTP-Tool. FileZilla ist eine ausgereifte und sehr gut funktionierende Lösung dafür.

Das Tool hat trotz der Namensendung übrigens nicht mit der Mozilla Foundation (Firefox …) zu tun.

Eure Software-Tipps

Wenn ihr eine nützliche Software (Windows oder Mac) nutzt, die ich hier auch mal vorstellen soll, dann schreibt mir eine Mail an [email protected] oder hinterlasst einen Kommentar.

Peer Wandiger

25 Gedanken zu „FileZilla – Software-Tipp“

  1. Bei Filezilla mus man unbedingt auf Sicherheitsproblematiken hinweisen. Die Entwickler haben die Einstellung, dass die sichere Speicherung der Verbindungsdaten sie nichts angeht sondern Sache des Betriebssystem ist. Desgalb speichert Filezilla die Verbindungdaten inkl. Passwörter im Klartext in XML-Dateien. Weil das bekannt ist, gibt es eine ganze Reihe an Trojanern, die nichts anderes machen, als Zugangsdaten aus der Sitemanager.xml von Filezilla abzugreifen. Zigtausende Server/Hostingpakete wurden über diesen Weg schon gehackt. Und das ist keine Übertreibung.

    Das Schlimme: Selbst wenn man keine Daten im Servermanager von Filezilla speichert, werden von Filezilla die zuletzt benutzen Verbindungsdaten immer im Klartext in eine XML-Datei geschrieben (recentservers.xml). Dieses Verhalten kann man Filezilla in den Optionen auch nicht abgewöhnen. Um Filezilla das abzugewöhnen, muss man in der fzdefaults.xml herumfummeln (Kiosk Mode setzen).

    Insofern ist Filezilla zwar ein leistungsfähiges (s)FTP-Programm, aber gleichzeitig ein Spiel mit dem Feuer. Sicher wird es nur, wenn man die Passwörter in Keepass verwaltet und Filezilla dann aus Keepass heraus aufruft, dadurch gehen aber einige der Komfortfeatures von Filezilla verloren.

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  2. @Guido
    Hi,

    das wollte ich gerade erfragen. Ist das noch immer so? Aus diesem Grund habe ich damals FileZilla nichtmehr benutzt. Peer du könntest dir aber mal WinSCP ansehen. Das benutze ich jetzt als Alternative. Gern kannst du mich auch kontaktieren, wenn du was brauchst.

    Lg Tom

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  3. Nur noch als Nachtrag: Es gibt unzählige FTP-Programme. Viele davon bieten als Feature die Verschlüsselung gespeicherter Passwörter. Leider ist “Verschlüsselung” bei einigen Programmen so schwach, dass das auch niemanden abhält. Man findet entsprechende Crack-Programme auf einschlägigen Websites.

    Ganz wichtig auch noch: Niemals FTP benutzen. Immer sFTP. Bei FTP werden Benutzername und Passwort unverschlüsselt im Klartext übertragen und können an verschiedenen Punkten durch Angreifer abgegriffen werden.

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  4. Sehr hilfreich, aber hier nicht erwähnt, ist die Import-Export-Funktion von Filezilla für die genutzten FTP-Seiten, was vor allem viel Zeit spart bei einer Neuinstallation, wenn man wie ich über 40 FTP-Seiten regelmäßig nutzt…

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  5. Das mit dem Sicherheitsproblem hat mich auch schon umgetrieben. Leider habe ich noch nicht die richtige Lösung zu der Frage gefunden.

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  6. @Guido
    Welche FTP Software wäre in deinen Augen empfehlenswert?

    Hatte bisher auch immer Filezilla in den Standardeinstellungen genutzt und war mir der Problematik nicht bewusst.

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  7. Die schon oben angesprochen Sicherheitslücken (so nenne ich sie mal) sind echt gefährlich und nicht zu unterschätzen! So kam es, dass einige meiner Projekte mit einem Trojaner infiziert wurden… nach einiger Recherche habe ich mich dann für Cyberduck (einem FTP Klienten, welchen ich auf meinem Mac nutze) entschieden. Seit der Umstellung habe ich damit keine Probleme mehr… Ob Syberduck nun weniger leicht zu knacken ist weiß ich jetzt nicht…

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  8. Ich nutze auch FileZilla und habe es noch nie bereut. Als ich noch Anfänger war, hat es aber ein bisschen gedauert, bis ich endlich Zugriff auf den Server hatte. Das will ich aber nicht der Software ankreiden…

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  9. Verwende FileZilla schon seit Jahren für alle meine Web-Projekte und war immer sehr zufrieden. Von den Sicherheitslücken wusste ich bisher nichts, da ich von der Materie keinerlei Plan habe… Virenprobleme hatte ich bisher keine. Werd mir das oben vorgeschlagene Programm Cyberduck mal zu Gemüte führen 😉

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  10. Ich möchte ebenfalls darauf hinweisen, dass der Fillezilla doch eine sehr große Sicherheitslücke aufweist! Guido hat dort leider vollkommen recht! Wenn ihr also schon den Zilla, dann nutzt bitte auch Microsoft Essentials – als Virenscanner, denn ich hatte diesen Virus noch nie;)

    Leider musste ich aufgrund dieser Fillezilla Sicherheitslücke in diesem Jahr 6 komplette Internetauftritte eines Kunden wieder bereinigen und alle relevanten Passwörter ändern – das hat ca. 2 Abende in Anspruch genommen… 🙁

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  11. Ich nutze nur noch Cyberduck. Ist wirklich zu empfehlen. Filezilla hatte ich vorher auch über viele Jahre hinweg genutzt. Hier kam es auch 2 mal vor, dass es Virenprobleme gab. Ich hatte damals über 50 Kunden über Filezilla mit einem Virus infiziert ..

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  12. ich selbst verwende Filezilla seit es existiert. ich finde vorallem der einfache austausch der verbindungen sehr nützlich. ich arbeite auf mehrere rechnern und da ich fast täglich neue ftp verbindungen dort eintrage – kann einfach das ganze einfach via zb dropbox verteilen und habe so immer überall die gleichen fertigen ftp verbindungen.
    vor filezilla habe ich ws ftp verwendet – das war auch noch nett – hatte wie filezilla kein schnickschnack sondern tat was es tun musste

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  13. Ich benutze seit Jahren FilleZilla und bin bisher recht zufrieden. Oben gennante Virenprobleme hatte ich jetzt nie. Filezilla ist einfach zu bedienen, kostenlos und die Funktionen reichen mir alleweil, da ich nicht jeden Tag ein FTP-Programm brauche 🙂

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  14. Nutze FileZilla wegen der Sicherheitsprobleme aktuell nicht (Daten werden im Klartext gespeichert), sondern so wie Tom auch WinSCP. Ist optisch etwas einfacher gehalten, kann aber eigentlich auch alles, was FileZilla beherrscht.

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  15. Dachte mit ‘nem Master-Passwort werden die PWs verschlüsselt… so kann man sich irren. Merkwürdig ist nur, warum die Entwickler nicht reagieren. Danke für den Tipp mit WinSCP – das hört sich schonmal nicht schlecht an: “WinSCP can protect stored passwords by strong AES cipher. In order to protect such sensitive information you need to set a master password.”

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  16. Das Schlimme an dieser Sicherheitslücke ist, dass durch den Zugriff auf die Dateien, letztendlich auch Datenbanken auslesbar sind… Meist wird aber nur Schadcode auf betroffenen Webseiten eingeschleußt – dies geschieht anscheinend alles über diverse Programme, das sah jedenfalls anhand der Platzierungen dieser Codes so aus!
     
    Ich nutze dennoch weiterhin den Fillezilla – mit Microsoft Essentials hatte ich noch nie nen Virenproblem;)

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  17. Hab jetzt WinSCP getestet und bin nicht überzeugt. Ist mir zu langsam (auch ohne SSL/TLS). Da ich FileZilla seit Jahren nutze und nie Probleme hatte, hab ich mich nach einer Lösung umgeschaut und auch gefunden: FileZilla Portable in einem verschlüsselten TrueCrypt-Container packen.

    Mit einer Batch-Datei kann man dann alles automatisieren: Bei Doppelklick wird der TC-Container gemountet, FileZilla Portable gestartet und beim Beenden von FileZilla der TC-Container automatisch wieder entmountet. Dann sind alle FileZilla-Dateien (also auch die XML-Dateien mit den PWs) verschlüsselt. Nur solange FileZilla geöffnet ist, liegen die Dateien unverschlüsselt vor.

    Mehr dazu hier: http://www.maxrev.de/ftp-programm-mit-master-passwort-t261569.htm

    Ich hab das ganze mal in C++ umgeschrieben, da ich kein Konsolenfenster haben will und keinen unnötigen Converter nutzen will. Falls sich jemand mit dem Kompilieren von C++ Source-Code auskennt: http://nopaste.me/paste/65363468450d105daaabc6 (Pfade usw. müssen natürlich angepasst werden)

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  18. Finger weg von FileZilla!

    habe auch FileZilla seit Jahren genutzt, denn es wird ja fleißig auf einschlägigen Webseiten für FileZilla geworben, aber vor ein paar Tagen dann die böse Überraschung.
    Es wurden alle meine Web-Projekte (lagen auf verschiedenen Servern) gehackt.
    In einigen Dateien auf den Servern wurde zusätzlicher Quellcode versteckt und auch die chmod Rechte wurden geändert.
    Auffällig wurde alles durch längere Ladezeiten der betroffenen Webseiten.
    Die Analyse der Log Dateien offenbarte letztendlich die vorweihnachtliche Bescherung.
    Der Beitrag Nr. 2 vom Guido sagt hier eigentlich schon alles.

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  19. Wir verwenden bei unserer Entwicklung sowohl Cyperduck als auch Transmit für MacOsX. Transmit öfter, da Dateien sofort in Transmit bearbeitet werden können und damit der Workflow oft besser und vor allem schneller ist. Hin und wieder hat Transmit aber Probleme mit dem Dateiupload auf unseren Server – hier hilft dann Cyperduck gerne aus 🙂

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  20. Also ich nutze für unseren Blog auch File Zilla und bin damit mehr als zufrieden, aber das Kommentar vom Franky treibt mir Tränen in die Augen wenn ich mir vorstelle das mir das passiert. Wie kann man soetwas denn verhindern?

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  21. Ich habe selbst FileZilla jahrelang genutzt und war eigentlich zufrieden. Aber die scheinbar gewollte Sicherheitslücke zwingt mich nun doch zu wechseln.

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