10 Tipps für Branding und Positionierung des eigenen Blogs – Teil 2

Im zweiten Teil meines Artikels über das Branding und die Positionierung des eigenen Blogs stelle ich 5 weitere Tipps vor.

Diese werden praktisch erklärt und mit Beispielen verdeutlicht.

Am Ende des Artikel gebe ich zudem meinen wichtigsten Tipp für Blogging-Anfänger.

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5 weitere Tipps für Branding und Positionierung des eigenen Blogs

6. Mission & Vision
Die Mission ist der Grund für die Existenz des Blogs und erklärt was die wirkliche Essenz des Blogs ist und wie es das Leben der Leser beeinflusst.

Dabei kann man sich diese Fragen stellen:

  • Wie will ich die Welt mit meinem Blog verändern?
  • Warum gibt es meinen Blog?
  • Welchen Sinn hat er?
  • Was will ich damit erreichen?

Bei der Mission geht es um das “Warum” – nicht was der Blogger macht oder wie, sondern der Grund weshalb.

Je deutlicher und verständlicher die Mission vermittelt wird, desto besser. Sie gibt dem Blogbesucher eine ganz eindeutige Erklärung warum er sich mit deinem Blog auseinandersetzen soll. Mit einer guten Mission wird man zudem nicht nur Leser gewinnen, sondern wirkliche Fans, die sich emotional dem Blog verbunden fühlen und jeden Beitrag verschlingen werden.

Um es auf die Spitze zu treiben: Man kann auch die Sterbeanzeige des Blogs in 25 Jahren schreiben und darin darstellen, was man tolles damit gemacht hat und warum die Welt ein besserer Ort ist dank der Existenz des Blogs.

Die Vision hingegen ist der Blick in die Zukunft und die Definition von Zielen, die man mit dem Blog erreichen möchte.

  • Wo sieht man seinen Blog in der Zukunft?
  • Was soll aus ihm eines Tages werden?
  • Für was soll er berühmt werden?

Sie ist eher für den Blogger selbst und muss nicht unbedingt offen kommuniziert werden.

7. Was sind Adjektive und Emotionen, die zu deinem Blog passen bzw. auf ihn zutreffen?
Dabei geht es darum, Wörter zu finden, die den Blog beschreiben wenn man an ihn denkt. Wie will man, dass andere ihn sehen? Professionell, verspielt, cool, seriös, vertraut, humorvoll, frech, formell, locker?

Man sollte zwischen fünf und sieben Adjektive finden, die am besten das beschreiben, was der Blog repräsentieren soll.

8. Blogphilosophie und -werte
Darunter verbirgt sich eine allgemeine Sichtweise auf die Dinge und Werte, die man als Blogger vertritt. Einige verarbeiten das zusammen mit ihrer Mission in ein Manifest, wie z.B das von Holstee, das von MakeSense oder das Indie Travel Manifest.

Aber auch ohne offizielles Manifest, sollte man sich überlegen für was man steht und was dem Blogger wichtig ist.

9. Wer ist der ideale Leser?
Dieser Punkt kann und sollte wahrscheinlich schon viel früher im Branding und Positionierungsprozess kommen – am besten schon bei der ersten Idee zum Blog.

Wichtig ist wirklich zu erkennen, dass man nicht für jeden schreiben kann und es auch nicht sollte. Wenn man versucht alles für jeden zu sein, resultiert das meistens darin, dass man nichts für niemanden ist.

Der ideale Leser kann mehrere Profile haben – es hilft aber seinen idealen Leser im Kopf zu haben während man schreibt und sich Blogideen überlegt.

Am Besten legt man sich ein richtiges Profil seines perfekten Lesers an und stellt sich folgende Fragen:

  • Wie sieht er aus?
  • Was macht er beruflich?
  • Was sind seine Hobbies?
  • Ist er single oder in einer Partnerschaft?
  • Was kauft er?
  • Was sind seine Werte?
  • Was liest er?
  • Welche Probleme hat er?
  • Welche Bedürnisse hat er?
  • Was mag er?
  • Was mag er nicht?

Die Fragenliste kann endlos werden, wenn man will. Je detaillierter, desto besser.

10. Tagline
Ich persönlich finde eine Tagline, oder auch Slogan genannt, eine der wichtigsten Dinge auf einem Blog.

Was das ist? Eine Tagline ist der Untertitel zu deinem Blog. Meist nur ein kurzer, knackiger Satz von 5 – 8 Wörtern, der die Positionierung deutlich erklärt.

Er gibt dem Besucher sofort Info darüber, um was es auf dem Blog geht und kommuniziert im besten Fall den Nutzen in aktiven Verben!

Der Blogbesucher, der das erste Mal auf die Webseite kommt, will im Normalfall als erstes wissen, wo er sich befindet und ob es Sinn macht zu verweilen – er möchte eigentlich nicht danach suchen müssen und sich durch die Webseite klicken.

Dabei kann man schnell viele Blogleser nach einer Seite des Lesens verlieren. Und trotzdem machen es einem viele Blogs richtig schwer, denn nur wenige haben eine Tagline!

Bei Selbständig im Netz ist es schon fast hinfällig, da sich die Tagline mehr oder weniger im Blognamen befindet – eine sehr seltene Ausnahme.

Hier ein paar Beispiele:

  • Planet Backpack: Mach die Welt zu deinem Zuhause
  • Happy Mind Magazine: The Ultimate Guide to a Happy Mind
  • Blogprojekt: Tipps und News für neue und professionelle Blogger
  • LebeBlog: Für mehr Sinn und Freude im Leben

Tipps für Blogging-Anfänger

Wenn ich einem “Blogging Newbie” nur ein Tipp mitgeben könnte, bevor er seinen Blog aufsetzt und launcht, dann wäre es:

LESEN, LESEN, LESEN!

Und zwar:

  • Blogs aus der eigenen Nische.
  • Blogs, die sich mit dem Thema Bloggen befassen.
  • Blog, die sich mit dem Thema Schreiben im Allgemeinen befassen.
  • Blogs, die man einfach interessant findet, aus welcher Nische auch immer.

(Bücher lesen zu den verschiedenen Themen schadet natürlich auch nicht.)

Mindestens drei Monate lang täglich lesen!

Und beim Lesen auf folgendes achten:

  • Was machen die Blogs, die man gut findet, gut?
  • Warum folge ich ihnen? Wie bekommen sie meine Aufmerksamkeit?
  • Wie implementieren sie die Punkte, die in diesem Beitrag besprochen wurden?

Fazit

Heutzutage kommt man als Blogger nicht mehr an den Themen Branding und Positionierung vorbei. Sie sollten essentieller Bestandteil einer Blogstrategie sein.

Wer sich an den genannten Punkten orientiert, wird mit Sicherheit mehr Erfolg haben und Fans magnetisch anziehen. Auf meinem Blog Planet Backpack hat sich die konkrete Auseinandersetzung mit und Umsetzung von Brandingaspekten sehr gelohnt – in einem Jahr ist der Blog so schnell gewachsen wie meines Wissens noch kein anderer in der Reisenische zuvor.

Damit Leser ein tiefes Interesse für einen Blog entwickeln können, müssen sie wissen was sie von ihm erwarten können – ein gutes Branding lässt dabei keine Fragen offen.


Die Autorin

Conni Biesalski ist Reisebloggerin auf Planet Backpack, dem Blog für Backpacker und Langzeitreisende, und Mit-Gründerin und Organisatorin des Blog Camps, bei dem jeder an einem Wochenende oder auch in Einzelberatungen lernen kann professionell zu bloggen und damit Geld zu verdienen. Der Workshop “Branding & Positionierung” ist ein Teil der Serie.

Mit zielgerichtetem Branding und einer glasklaren Positionierung hat sie in weniger als einem Jahr Planet Backpack auf über 21.000 einzigartige Leser anwachsen lassen – viele davon große Fans der Webseite. Nun will sie mit dem Blog Camp anderen helfen den selben Erfolg zu haben!

Du hast Interesse einen Gastartikel hier auf “Selbständig im Netz” zu veröffentlichen?
Die Anforderungen an Gastartikel und ein Kontaktformular findest du auf der Gastautoren-Seite.

Peer Wandiger

12 Gedanken zu „10 Tipps für Branding und Positionierung des eigenen Blogs – Teil 2“

  1. ja personal branding erleichtert einem das gefunden werden von den lesern ist aber nicht alles. darum finde ich diese 10 tipps eher kontraproduktiv – den ehrlichgesagt – zuviel denken schadet fast mehr als zu wenig !
    meine ganz persönliche meinung

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  2. Hilfreicher Artikel. Besonders wichtig finde ich, den Punkt “9. Wer ist der ideale Leser?” genauer zu untersuchen. Das wird häufig vernachlässigt, nicht nur bei den Blogs. Sich den idealen Kunden genau vorzustellen hilft auch beim Schreiben der Artikel.

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  3. Letzendlich sind es gute Tipps, die man bei jedem Webprojekt beherzigen sollte. Ob Shops, Firmenpräsentationen, Infoseiten oder ebend Blogs. Eine gute Checkliste um zu überprüfen, ob für ein neues Webprojekt schon alles berücksichtigt wurde.

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  4. Wichtig ist die Ausrichtung auf den gewünschten Leser in die jeweilige Zielgruppe. Zumindest wenn man plant mit ein Blog Geld zu verdienen oder diese zu nutzen um die eigene Dienstleistungen, Produkte oder die eigene Persönlichkeit erfolgreich am Markt zu platzieren.

    Daher sollten alle Gedanken immer aus die Persepktive der Leser erfolgen.

    Was nützt ein tollen Blog der Euch gefällt wenn diese ganz an die Bedürfnisse der möglichen Leser vorbei geht?

    Dies zu finden und auch erfolgreich umzusetzen ist die schwierigste Aufgabe für ein erfolgreichen Blog!

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  5. Sehr guter Bericht, vielen Dank. Oft schreiben Blogger einfach drauf los. Es ist wirklich wichtig, sich über den Zielleser im klaren zu sein.
    Weiter so!!
    DANKE

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  6. Irene, eine Tagline ist der Untertitel zu deinem Blog. Meist nur ein kurzer, knackiger Satz von 5 – 8 Wörtern, der die Positionierung deutlich erklärt. 🙂

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  7. Der Artikel ist gut geschrieben und vermittelt die Grundbasics, die für einen guten Blog sprechen.

    Vor allem finde ich den Punkt 10 sehr wichtig, weil sich der Blogger durch den Slogan eigens vor Augen halten kann, was sein Blog im weiteren Sinne verkörpern soll und man dadurch die Grundidee des Blogs nicht aus den Augen verliert.

    Ein Slogan für einen Blog kann ein wenig übertrieben klingen, aber auch Unternehmen nutzen dies. Leitsätze verkörpern dort die Unternehmensphilosophie des Unternehmens und helfen auch zu einem gewissen Teil die Ausrichtung des Unternehmens zu bestimmen.

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  8. Komischerweise kommen die Artikel in meinem Blog am besten an, die ich einfach aus dem Bauch heraus schreibe. Ohne dabei zu sehr auf die Zielgruppen-Leserschaft zu achten. Ich glaube also das eine ehrliche und natürliche Schreibweise immer besser ankommt, als eine gekünstelte.

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  9. Vision und Mission zwei Dinge, die nicht nur für das Blogbranding wichtig sind. Sie dienen jedem Selbstständigen sein Ziel zu bestimmen und den Weg festzulegen um es zu erreichen.

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  10. Bei der Tagline sollte man vielleicht aufpassen, dass man das nicht zu dilletantisch angeht. Ich hab solche Blogs mit schlachten Reimen Als Taglines gesehen, da bin ich sofort weitergesurft.

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  11. @Nick: Bei mir ist das genauso!
    Die Blogeinträge, bei denen ich einfach aus dem Bauch raus meine persönliche Erfahrung teile, ohne mir groß vorher Gedanken zu machen, finden oft den größten Anklang.
    Die Einträge, wo ich sehr viel recherchiere, sehr viel Arbeit reinstecke, kommen oft nicht so gut an! 🙁

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