Steuern, aber lustig! – Buchreview

Steuern, aber lustig! - BuchreviewDas Thema Steuern gehört sicher zu den unbeliebtesten Aufgaben für Existenzgründer und Selbständige.

Es gibt viel zu beachten und der Aufwand nimmt mit der Zeit immer weiter zu.

Wenn man die steuerlichen Aufgaben nicht an jemanden outsourced, dann sollte man sich das notwendige Know How aneignen. Hilfe dabei verspricht das Fachbuch, welches ich in diesem Artikel besprechen möchte.

Das Buch wurde vom Verlag für eine Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt.

Steuern, aber lustig!

Der Buchtitel “Steuern, aber lustig!” ist bewusst so gewählt, denn eigentlich hat das Thema Steuern überhaupt nichts mit Spaß zu tun, im Gegenteil.

Die meisten Selbständigen und Gründer beschäftigen sich damit nur sehr widerwillig und schieben es meist soweit auf, bis es nicht mehr geht.

Dabei entsteht nicht nur schlechte Laune, sondern oft leidet darunter auch die Qualität der Buchhaltung und der Steuererklärung, so dass bares Geld verschenkt wird.

Das Buch, welches ich heute bespreche, will nicht nur an das Thema Steuern heranführen, sondern das trockene Thema auflockern und sogar mit etwas Spaß vermitteln. Mal schauen, ob das gelingt.

Inhalt

Auf rund 250 Seiten geht es in 5 Teilen um alle Aspekte rund um das Thema Steuern:

Im ersten Teil “Allerlei Wissenswertes über das liebe Steuerrecht, den Steuerzahler und den Fiskus” bekommt man eine Einführung in das deutsche Steuersystem. Zudem geht der Autor der Frage nach, warum Steuern sparen auf Teufel komm raus nicht immer ideal ist und was an dem Märchen dran ist, dass man als Selbständiger ja eh alles vom Finanzamt zurückbekommt.

Ein kurze, aber gute Einführung in die Thematik. Bereits hier fallen der kurzweilige Schreibstil und die unterhaltsamen Illustrationen positiv auf.

Der zweite Teil “Erstkontakt mit dem Finanzamt” widmet sich den Themen, die bei der Gründung wichtig sind. Bereits zum Start der eigenen Selbständigkeit muss man mit dem Finanzamt zusammenarbeiten und in diesem Teil gibt es dazu praktische Tipps. Zudem wird das immer wieder auftauchende Thema “Habe ich ein Gewerbe oder bin ich Freiberufler?” behandelt.

In Teil 3 “So ermitteln Sie Ihren Gewinn” wird es nun richtig praktisch. Es wird erklärt, welche Gewinnermittlungsarten es gibt, wie diese vorgenommen werden und welche Betriebseinnahmen und -ausgaben es gibt. Zudem wird das Thema Abschreibung behandelt.

Wenn man seine Steuererklärung und Buchhaltung selbst macht, ist dieses Kapitel sehr wichtig und deshalb ist es mit mehr als 60 Seiten auch recht ausführlich. Doch auch wenn man einen Steuerberater hat, sollte man zum besseren Verständnis dieses Kapitel lesen.

Im vierten Teil geht es um die “Steuerarten”. Umsatzsteuer, Gewerbesteuer und andere Steuerarten werden erläutert und ihre Auswirkungen auf Selbständige und Freiberufler behandelt. Zudem gibt es Einblicke in kuriose Steuerarten und witzige Finanzamts-Entscheidungen.

Der 5. und letzte Teil ist auch der umfangreichste. Der Titel “Steuerliche Sonderfragen” ist allerdings nicht so gut gewählt. Es geht hier um praktische Anwendungsfälle und allgemeine Fragen, die Selbständige diesbezüglich beschäftigen.

So wird z.B. die steuerliche Behandlung des Autos erläutert, das Arbeitszimmer thematisiert und auch so unangenehme Dinge wie der Besuch des Betriebsprüfers behandelt. Dieser Teil ist so etwas wie ein kleines Nachschlagewerk, wenn man spezielle Fragen hat.

Im Anhang gibt es dann noch ein paar Steuerformulare zu “bestaunen”.

Zielgruppe

Das Buch richtet sich an Existenzgründer und Selbständige, die ihre Steuererklärung und Buchhaltung selber machen möchten, oder zumindest verstehen wollen wie es funktioniert.

Dabei werden alle notwendigen Grundlagen vermittelt, um nicht schon kurz nach der Gründung eine unliebsame Überraschung zu erleben.

Es werden auch weiterführende Themen behandelt, aber für Profis eignet sich das Buch nicht. Es richtet sich schon eindeutig an Einsteiger in die Materie, sowohl was den Inhalt, als auch den Stil angeht.

Layout

Das handlich Softcover-Buch enthält eine gut lesbare Schrift und eine ganze Reihe von Illustationen. Diese lockern den Inhalt auf.

Ergänzend finden sich viele Tabellen und Darstellungen, die ebenfalls optisch gut gemacht sind.

Das Layout des Buches passt zum lockeren Schreibstil.

Fazit

Das Buch “Steuern, aber lustig!” ist einzigartig, da es eine so trockene Thematik locker und unterhaltsam rüber bringt.

Das Lesen des Buches macht erstaunlicherweise Spaß und man kann sich in kurzer Zeit über die wichtigsten Eckpunkte informieren.

Unter dem Strich kann ich das Buch jedem Gründer empfehlen, der sich selbst um das Thema Steuern kümmern will.

Das Buch gibt es für 29,90 Euro bei Amazon, wo sich auch eine Leseprobe findet.

Peer Wandiger

10 Gedanken zu „Steuern, aber lustig! – Buchreview“

  1. Moin moin,
    ja Steuern, ein Thema welches grad für Neueinsteiger ein Buch mit 7 Siegeln ist, und natürlich gerne gaaanz nach hinten geschoben wird, dabei ist das genau der falsche Ansatz ; denn Merke: nirgends lässt sich mehr sparen als bei den Steuern ! 😉
    Das beginnt beim Fahrtenbuch, und endet bei der noch so kleinsten Rechnung die man nicht unachtsam entsorgen sollte.
    Der Nachteil bei Büchern ist ja oft, der Selbstständige hat ja keine Zeit sie zu lesen, daher als Hörbuch fürs Auto oder zu Hause auch sehr praktisch.

    Grüße Ralle

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  2. Mein Tipp: Steuererklärung vom Steuerberater machen lassen.

    1. Als Existenzgründer fängt man vermutlich eh klein an und entsprechend günstig wird das Ganze. Für meine erste Steuerklärung habe ich ca. 250€ gezahlt. Mittlerweile bin ich bei rund 850€, allerdings ist es mittlerweile auch etwas komplexer.

    2. Man kann seinem Steuerberater Fragen stellen, die optimal auf die eigene Situation zugeschnitten sind. Umsatzsteuer ausweisen, ja oder nein? Ab wann? Wie oft? Quartalsweise oder monatlich usw.

    3. Buch: 30€. Lesen: 5-10h. Arbeitsaufwand, um die Steuererklärung fertig zu machen: 5-10h. Software für Steuererklärungen: 30-80€. Summe für eigene Steuererklärung: 60-560€++, je nach eigenem “Stundenlohn”. Voraussichtliche Steuerersparnis: Weniger als wenn der Steuerberater das macht.

    4. Ein Steuerberater “verkauft” euch nicht nur eine Steuererklärung, sondern Gewissheit und mentale Freiheit, was viel wichtiger ist. Ich weiß, dass das, was ich beim Finanzamt einreiche, Hand und Fuß hat und da keine Rückfragen oder sonstiger Käse mehr kommt. Das lässt mich ruhig schlafen und ich muss mich mit dem ganzen Thema nicht auch noch auseinander setzen.

    Bei Steuern ist es in meinen Augen 100% lohnenswert, das “outzusourcen”, selbst wenn anfangs 250€ viel Geld erscheinen. Erstberatung ist teilweise auch kostenlos. Ruhig mal bisschen rumtelefonieren und schauen, ob man zu den Leuten einen Draht hat, immerhin unterhält man vermutlich die nächsten Jahre oder Jahrzente mit dieser Person eine Geschäftsbeziehung, wenn es gut läuft.

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  3. @ Tim
    Danke für den Hinweis.

    @ Chris
    Ich bin da ganz deiner Meinung. Auch ich habe es ausgelagert.

    Viele Existenzgründer wollen es dennoch selber machen und zu Anfang hat man meist noch mehr Zeit als Geld. Für diese ist das Buch gut geeignet.

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  4. Hallo,
    sicherlich ist man auf der richtigen Seite mit einem Steuerbüro, dabei sollte man beachten keine sogenannte “Wirtschaftsberatung” zu beauftragen, sondern ein echtes Steuerbüro mit echtem Steuerberater 😉
    Aber die Grundlagen der Buchführung, und die grundlegenden steuerlichen Belange sollte man schon einmal wenigstens überflogen haben, und dafür sind die Bücher einfach klasse, dann hat man es wenigstens mal gesehen. So weiß man im Ernstfall was der Steuerberater meint, falls er mal einen Tipp gibt, den oft versteht man das Gesagte anfangs nicht , oder erkennt den Sinn dahinter nicht .

    Grüße Ralle

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  5. Hey Peer,
    vielen Dank für die tolle Empfehlung. Ich habe das Buch gleich mal bestellt 😉 Es ist immer gut, wenn man ein paar Tipps an die Hand bekommt, was das Thema Steuern angeht. Ab einer bestimmten Größenordnung bleibt der Steuerberater dann wahrscheinlich nicht mehr aus 😉

    Viele Grüße,
    Klaus

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  6. Als Kleinunternehmer mache Ich meine Einnahmenüberschussrechnung selbst. Ich finde dass ist machbar und mir ein paar Infos gut umsetzbar. Wenn sich mein Business vergrößern würde wäre dass auch eine Option für mich.

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  7. Danke für den Tipp! Das klingt ja mal so, als könnte man wirklich bis zum Ende des Buches ein (für mich) solch trockenes Thema durcharbeiten.

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  8. Hallo Peer,

    Du schreibst ….

    Es werden auch weiterführende Themen behandelt, aber für Profis eignet sich das Buch nicht. Es richtet sich schon eindeutig an Einsteiger in die Materie, sowohl was den Inhalt, als auch den Stil angeht.

    Hast Du denn einen Buchtipp für die Profis oder die es werden wollen oder das als weiterführende Lektüre zum vorgestellten Buch gelten könnte?

    Vielen Dank!

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  9. Leider kenne ich kein Profibuch zum Thema steuern genauer, da ich mich damit nicht sehr ausführlich beschäftige.

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