Think Content! – Content-Strategie, -Marketing und Schreibtipps – Buchrezension

Think Content! - Content-Strategie und -Marketing - BuchrezensionDie Inhalte sind in den letzten Jahren im Web wieder wichtiger geworden.

Während es für Blogger zum Beispiel schon immer so war, dass die Inhalte an erster Stelle standen, war das bei vielen Unternehmen anders.

Für Layout und Marketing wurden oft hohe Summen ausgegeben, während die Inhalt stiefmütterlich behandelt wurden.

Das Buch “Think Content!” befasst sich umfassend mit Website-Inhalten und zeigt, wie man diese strategisch planen und erstellen kann.

Das Buch wurde vom Verlag für eine Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt.

Think Content!

Die Zeiten, in denen hochwertige Inhalte eher lästig waren und man über extensive SEO-Maßnahmen und Online-Werbung Besucher rangeschafft hat, sind noch gar nicht so lange her. Viel Geld wurde in das Website-Layout investiert, aber der Inhalt wurde oft “nebenbei” erstellt. Ganz zu schweigen von den Maßnahmen in Social Networks etc..

Doch mittlerweile ist der größte Traffic-Lieferant, die Suchmaschine Google, viel kritischer und erkennt schlechte Inhalte. Zudem wird die Online-Werbung teurer und auch das Social Web verlangt vor allem nach passendem und gut gemachtem Content.

Das hat insgesamt zu einem Umdenken geführt und viele Website-Betreiber wollen nun wieder mehr auf gute Inhalte setzen. Doch das fällt vielen gar nicht so leicht und an dieser Stelle möchte das Buch von Miriam Löffler helfen.

Inhalt

630 Seiten umfasst das Buch “Think Content!” aus dem Galileo Verlag. Das ist ein ganz schöner Wälzer und da fragt sich vielleicht der eine oder andere, ob das notwendig ist, nur um über Inhalte für Websites zu schreiben. Das Buch geht über das eigentliche Schreiben von Texten aber weit hinaus.

Nach der Einführung, in der erfreulicherweise klargestellt wird, das die eigene Firmen-Website (bzw. der eigene Firmen-Blog) das Zentrum der eigenen Webaktivitäten sein sollte, geht es im ersten Teil um die Content-Strategie. Hier wird gezeigt, warum es notwendig ist eine klare Strategie bei der Content-Erstellung zu haben und welche Probleme es dabei zu überwinden gilt.

Schritt für Schritt geht die Autorin die Planungsschritte durch und geht dabei unter anderem auf die Analyse bestehender Inhalte ein und zeigt unter anderem, wie man ein Team aufbaut, dass sich darum kümmert.

In Teil 2 des Buches, welcher den Titel Content-Marketing trägt, geht es um den Einsatz des eigenen Contents und wie man die eigenen Kunden damit besser erreicht. Dabei wird gezeigt, die man die eigenen Zielgruppen besser kennenlernt und welche Content-Formate es gibt. Auch die möglichen Online-Kanäle, über die man den eigenen Content verbreitet, werden thematisiert.

Das sehr umfangreiche Kapitel schließt mit über 30 Praxisbeispielen ab, die interessante Einblicke geben.

Im 3. und abschließenden Teil mit dem Namen Webtexten geht es dann um die eigentliche Erstellung der Inhalte. Dabei geht es zum einen um die Fähigkeiten, die man ein Texter mitbringen sollte und welche Unterschiede es zwischen Online- und Offline-Texten gibt.

Danach wird detailliert darauf eingegangen, wie man Texte fürs Web schreibt und worauf man aus Marketing- und SEO-Sicht achten muss.

Die 3 Teile sind ungefähr gleich lang und gehen ausführlich auf die jeweiligen Themen ein. Hier zeigt sich, dass die 630 Seiten ihre Berechtigung haben, denn die Autorin geht sehr ins Detail.

Zielgruppe

Das Buch “Think Content!” richtet sich vor allem an Unternehmen, die eine bessere (oder überhaupt erstmal eine) Content-Strategie für ihre Online-Aktivitäten einführen wollen.

Weg von der primären Konzentration auf SEO-Maßnahmen und Online-Werbung, hin zu gut geplanten und dauerhaften Inhalten, welche die Zielgruppen begeistern.

Allerdings sind die Inhalte größtenteils auch für Selbständige im Netz nützlich, da die grundsätzliche Herangehensweise dieselbe ist, wenn auch natürlich in einem kleinerem Maßstab.

Layout

Das Buch kommt im Softcover daher und ist durchgehend schwarz/weiss gehalten. Das ist bei einigen Screenshots zwar nicht so schön, aber insgesamt geht es ja nicht um irgendwelche grafischen Sachen, sondern primär um Texte und da ist das Okay.

Tabellen, Listen und Charts lockern den Text teilweise auf, aber es ist schon eine Menge Lesestoff, der manchmal etwas ermüdend ist. Aber das ist der Preis dafür, dass die Autorin wirklich ins Detail geht und nicht an der Oberfläche bleibt.

Fazit

Das Buch “Think Content!” ist besonders für Unternehmen empfehlenswert, die endlich eine richtige Content-Strategie im Internet fahren wollen. Es werden die Prozesse ausführliche behandelt, die gerade in einem Unternehmen wichtig sind, wo verschiedene Abteilungen und Mitarbeiter an einem Strang ziehen müssen. Aber es wird auch direkt auf die eigentliche Erstellung der Inhalte (primär dem Schreiben von Texten) eingegangen.

Für Selbständige im Netz, die ihre Website-Inhalte besser machen wollen und eine Strategie für das Social Web benötigen, bietet das Buch ebenfalls viel Inhalt. Zwar sind manche Kapitel nicht so relevant und viele Beispiele betreffen eher große Unternehmen, aber lesenswert ist das Buch dennoch.

Ich fand es jedenfalls sehr interessant und konnte einige Anregungen daraus entnehmen, auch wenn einzelne Blogger und Website-Betreiber viele der hier beschriebenen Workflows und Strategien doch eher etwas lockerer interpretieren sollten. Zu viel Organisation/Strategie ist für Einzelkämpfer weder machbar noch sinnvoll.

Peer Wandiger

3 Gedanken zu „Think Content! – Content-Strategie, -Marketing und Schreibtipps – Buchrezension“

  1. Ich nenne das Buch mein eigen und bin mit Teil 1 fast durch. Leider wirkt dieser bisher auf mich als “Einzelkämpfer” ziemlich entmutigend. Den Grund hast du angesprochen. Relevant ist dieser – bis auf wenige Ausnahmen – leider wirklich oft nur für größere Unternehmen mit entsprechenden personellen und finanziellen Möglichkeiten. Einige nützliche Tipps gab es in meinen Augen dennoch.

    Für meinen persönlichen Geschmack hätte man Teil 1 etwas straffen können. Für mich ist gerade der Beginn etwas langatmig, was auch an den vielen Zitaten, besonders von Kristina Halvorson. Das ist aber wie gesagt Geschmackssache. Ich bin eher ein Freund von kurz und knackig.

    Ich hoffe nun auf Teil 2 und 3, wo es anscheinend ran an den Speck geht und die Praxis kommt.

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  2. Das Buch klingt interessant. Vielleicht werde ich es in Zukunft mal kaufen. Teil 3 würde mich doch am meisten interessieren. Schade wäre jedoch, wenn die Zielgruppe hauptsächlich große Unternehmen sind. Gerade im Contentbereich kann man als kleiner Unternehmer mit wenig Geld schon einiges machen – vor allem mit einem eigenen Blog. Man muss sich nur die Zeit nehmen für 1-2 ansprechende Blogartikel pro Woche.

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  3. Auch heute scheint guter Content oftmals leider immer noch keinen allzu großen Stellenwert zu haben. Das ist zumindest der Eindruck, den man auf vielen Websites und in vielen Online-Shops bekommt. Dabei ist die Wichtigkeit von einzigartigen Web-Inhalten doch spätestens seit Googles Panda-Update bekannt: „shallow content“ und duplicate content bieten den Usern keinen Mehrwert.

    Da Artikel-Marketing ein sehr komplexes Thema ist, zahlen sich die Mühe, die Zeit und die Energie, die man in das Schreiben von einzigartigen Texten investiert, SEO-technisch in vielerlei Hinsicht aus. Einerseits ist ansprechender und zielgruppengerecht formulierter Content die beste Visitenkarte eines Online-Shops. Er hinterlässt bei neuen Besuchern einen guten Eindruck (und für einen ersten Eindruck gibt es ja bekanntlich keine zweite Gelegenheit) und hilft dabei, langfristig Vertrauen aufzubauen. Teaser und Produktbeschreibungen sollen den Kunden kurz, knapp und präzise informieren – genau darauf kommt es im E-Commerce an. Kein potentieller Käufer hat die Zeit und die Lust, seitenweise langatmige Produktbeschreibungen durchzulesen.

    Außerdem ist guter Content ideal für Viral Marketing geeignet. Er wird schnell und gerne in sozialen Netzwerken geteilt und von Bloggern und Journalisten aufgegriffen, die online darüber berichten, was die Sichtbarkeit von Unternehmen und die Markenbekanntheit von Produkten im World Wide Web zusätzlich erhöht. Und last but not least werden einzigartige Texte mit Mehrwert von Suchmaschinen besser gerankt und sorgen damit für noch mehr Präsenz in den natürlichen Suchergebnissen von Google & Co …

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