30. Freizeit – 52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit

 - 52 Tipps für eine erfolgreiche SelbständigkeitIm heutigen Teil meiner Artikelserie behandle ich ein Thema, welches viele Selbständige nur vom Hörensagen kennen.

Okay, so schlimm ist es meist nicht, aber gerade Gründer haben oft Schwierigkeiten von der Arbeit zu lassen und ihre Freizeit zu genießen.

Warum das so ist, welche Folgen das hat und was man dagegen machen kann, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Natürlich gehe ich auch wieder auf meine Erfahrungen ein.

Dieser Artikel gehört zur Serie:
52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit

Freizeit

Als Angestellter ist es eigentlich ganz einfach. Sobald man das Büro oder die Arbeitsstelle verlässt, hat man Freizeit. Auch wenn man da sicher auch das eine oder andere zu erledigen hat, gibt es zumindest eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben.

Wenn der Urlaub beginnt, muss sich kaum ein Arbeitnehmer mit beruflichen Dingen beschäftigen, sondern kann richtig abschalten.

Für viele Selbständige sieht die Sache anders aus.

In der Falle
Gerade Existenzgründer, die daheim arbeiten, können oft schwer von der Arbeit lassen. Wer in der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus arbeitet, kann nicht einfach die Tür hinter sich schließen und nach Hause fahren.

Auch am Wochenende ist man dem Arbeitsplatz nah und gerade in den ersten Jahren hat man oft noch so viel zu tun, dass an völlig unbelastete Freizeit kaum zu denken ist.

Man kümmert sich um alles und muss ständig Dinge regeln, die niemand anders für einen macht. Deshalb fällt es vielen Selbständigen so schwer abzuschalten und mal gar nicht an die Arbeit zu denken. Und im Urlaub mal 2 Wochen gar nichts zu tun fällt, je nach Geschäftsmodell, oft auch nicht so einfach.

Dabei ist es wichtig als Selbständiger die Finger von der Arbeit zu lassen und die Freizeit zu genießen.

Stress wird oft durch Überlastung ausgelöst und durch fehlenden Ausgleich. Für eine gewisse Zeit bekommt man das zwar hin, aber irgendwann kann es einen sehr belasten, wenn man ständig an die Arbeit denkt und sich meist aus finanziellen Gründen keine Freizeit gönnt.

Gesundheitliche Folgen oder sogar Depressionen und Burnout können auf lange Sicht die Folgen sein.

Wie man als Existenzgründer Freizeit und Arbeit in Einklang bringt
So unterschiedlich die Selbständigen sind, so unterschiedlich sind auch die Möglichkeiten dieses Problem in den Griff zu bekommen.

Deshalb sind die folgenden Tipps keine Pauschal-Lösung für jeden. Man muss selbst den richtigen Weg finden, wie man mit dem Problem umgeht.

  • Eine räumliche Trennung von Arbeitsplatz und Wohnung ist oft sehr hilfreich. Das gilt vor allem für jene, die sowieso Schwierigkeiten haben diese Trennung vorzunehmen.
  • Die eigene Arbeit genau zu planen kann auch sehr hilfreich sein. Nehmt euch vor, bestimmte Aufgaben in einem konkreten Zeitrahmen zu erledigen. Hat man nicht immer im Hinterkopf, dass man den ganzen Tag für seine Aufgaben hat, dann wird man schneller und effizienter.
  • Generell sollte man seine Aufgaben planen und sich für einen Arbeitstag auch wirklich nur soviel vornehmen, wie man schaffen kann. Zudem sollte man sich Puffer für unvorhergesehene Dinge einplanen.
  • Feste Termine in der Freizeit zwingen einen dazu diese wahrzunehmen. Das kann ein Verein sein, Treffen mit Freunden oder Familienbesuche.
  • Oft kümmert man sich als Selbständiger um alle möglichen Dinge. Deshalb sollte man hin und wieder innehalten und analysieren, welche der erledigten Arbeiten wirklich notwendig sind und wirklich was bringen. Alles, was die eigene Selbständige kaum und gar nicht voran bringt, kann man weglassen. Dazu gehören auch Kunden, die mehr Arbeit machen, als sie einbringen.
  • Man sollte sich immer wieder vor Augen führen, warum man eigentlich arbeitet. Sicher nicht, um keine Freizeit zu haben.
  • Ungeliebte Arbeit kann man outsourcen.
  • Wer im Team gründet hat nicht nur jemanden zum Austauschen, man kann auch mal Urlaub machen, während der andere sich um alles kümmert.

Man sollte versuchen aus dem Tunnel herauszukommen und sich nicht mehr der Hoffnung hinzugeben, dass man mit mehr Arbeit noch mehr schafft.

Fehlt Freizeit, Ausgleich und Schlaf, leidet die Konzentration und man arbeitet einfach nicht mehr so effizient. Das bedeutet meist, dass man für die selben Aufgaben länger braucht. Um das zu kompensieren, arbeiten viele dann noch mehr. Das ist ein Teufelskreis, den man durchbrechen muss.

Meine Erfahrungen

Ich war in meinem Verhalten sicher recht typisch für viele Existenzgründer.

Ich habe in den ersten 2-3 Jahren fast jede freie Minute gearbeitet. Auch am Wochenende habe ich mich sehr oft hingesetzt und lieber was erledigt, als einfach mal auszuspannen.

Damit habe ich zwar viel geschafft, aber irgendwann merkte ich dann recht deutlich, dass mir dies nicht gut getan hat. Auch wenn der Burnout nicht kurz bevorstand, so konnte ich ihn aber schon am Horizont sehen.

Das war der Punkt, an dem ich entschieden habe, dass ich mehr Freizeit brauche. Dass es bei Termindruck auch nochmal dazu kommt, dass ich ein paar Tage durcharbeite, ist kein Problem, solange es nicht der Normalzustand ist.

Heute kann ich meine Freizeit viel mehr genießen, aber das war ein langer Weg. Der nächste Schritt wird ein externes Büro sein und mittelfristig sicher auch ein Mitarbeiter.

Fazit

Überall wird einem gesagt, dass selbständig bedeutet “selbst” und “ständig” zu arbeiten. Das ist aber nicht gerade der ideale Leitsatz, denn auch Selbständige brauche Freizeit.

Deshalb ist es wichtig, erstmal zur Erkenntnis zu gelangen, dass man zu viel arbeitet. Im zweiten Schritt muss man dann die geeigneten Maßnahmen ergreifen, um einen bessere Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden.

Peer Wandiger

10 Gedanken zu „30. Freizeit – 52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit“

  1. Freizeit ist mit das wichtigste im Leben. Denn erst hat man viel davon, aber kein Geld um diese zu genießen, dann hat man Geld aber keine Freizeit und zum Schluss hat man viel Freizeit und hoffentlich viel Geld, aber keine Zeit mehr diese Freizeit zu nutzen, weil man bis 70 oder so gearbeitet hat und schon bald darauf verstirbt.

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  2. Halo Peer, ich verstehe Deine Ausführungen und kann den Arbeitsaufwand in den Anfangsphasen bestätigen. Daher empfehle ich täglich Urlaub zu machen: 1. Die eigene Tätigkeit sollte langfristig einem Hobby gleichen (da braucht keiner Erholungsphasen). 2. Eine halbe oder ganze Stunde komplett abschalten, um wieder “einzuschalten”. — Da sind wir alle nicht anders als unsere lieben Computer.

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  3. Hallo Peer,
    danke für diesen tollen Beitrag.

    Ich bin Jungunternehmer und Leiter einiger Websites und zudem auch Buchautor. Aktuell befasse ich mich auch mit dem Thema “Selbständigkeit” bezgl. im Internet. Ich habe auch ein Projekt erstellt, das sich mit den Themen “Geld verdienen im Internet”, Affiliate-Marketing, Existenzgründung und persönliche Erfahrungsberichte dreht.

    Ich hoffe ich werde mit diesem Blog auch so einiges erreichen wie Du und das ich mit meinen anderen Projekten endlich soweit bin, um komplett davon leben zu können. Doch bis dahin, nutze ich seit Jahren jede Menge Freizeit und komme selbst fast nicht mehr dazu, mich zu entspannen. Was im Grunde ziemlich schlecht ist wie Du es schon sagst. Manchmal braucht man einfach eine Pause und muss sich zwei, drei Stunden Zeit nehmen. Zum Glück habe ich einen sehr guten Freund und Geschäftspartner, der sich da um mich kümmert. Denn sonst würde ich wahrscheinlich sehr schnell in einen Burnout steuern, zumal ich mit meinen Projekten wie ein Workaholiker bin und alles perfektionieren will.

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  4. Ich hatte als Selbständige über die 20 Jahre die ich dies ausführte auch viele Jahren wo es meist so war -SELBST UND STÄNDIG. Das so was auf Dauer nicht geht sollte jeden klar sein.

    Am besten ist wenn man sich kurz vor den Wochenbeginn ein Plan macht was man so jeden Tag schaffen möchte.

    Hierbei sollten die unangenehme Arbeiten auch gleich zum Wochenbeginn erledigt werden.Somit hat man diese große Brocken mal weg.

    Zudem sollte die maximale Arbeitszeit pro Tag nicht mehr wie 10 Stunden sein – zumindest als Regel.

    Auch sollte es an einen Tag pro Woche absolute Arbeitsfrei sein. Hier sollte auch nicht mal kurz was nachgeschaut werden, weil diese kurz schauen dann meist doch ein paar Stunden wird.

    Auch sollte jeder im nachhinein eine Analyse machen über die eigene Effektivität. Hierbei lohnt es sich durchaus ähnliche Arbeiten gleich nach einander zu erledigen – also besser alle 2 Wochen ein volle Verwaltungskram Tag einlegen als jeder Woche nur ein halben Tag dies zu machen.

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  5. Vielen Dank für die tolle Zusammenfassung! Ich bin über jeden Tipp sehr dankbar.Sehr guter Blog im Netzt,würde ich gerne mehr lesen.
    Lieben Gruß:-)

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  6. Lieber Peer, vielen Dank für Deine wertvollen Artikel. Ich kann Dir nur voll und ganz recht geben. der Freizeitwert ist unbezahlbar. Vor ein paar Jahren hatte ich das Glück und konnte mein Hobby zum Beruf machen. Ich habe jeden Tag, auch Samstag wie Sonntag geackert um erst mal über die Runden zu kommen. Irgendwann habe ich festgestellt, dass mir meine liebste Lieblingsbeschäftigung überhaupt keinen Spaß mehr gemacht hat.

    Daraufhin habe ich einen Schlussstrich gezogen und mindestens ein mal pro Woche “Urlaub gemacht”. Handy aus, Computer aus, nicht zu erreichen. Und siehe da, es ging auch ohne den ganzen Stress bergauf.

    Seit dem ist mein Arbeitsmotto lieber 5 oder 6 Tage effektiv arbeiten als 7 Tage vor sich hin buckeln, ohne den nötigen Spaß am Job.

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  7. Auch bei mir geht es langsam aber sicher darum, dass ich den nächsten Schritt gehe und mich besser in meiner OM-Tätigkeit organisiere und aufstelle, wozu auch die Existenzgründung gehört. Ich lese hier regelmäßig mit und bin für die vielen Ratschläge & Tipps echt äußerst dankbar.

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  8. Hallo Peer,

    ich kann Dir nur zu 100% zustimmen. Den meisten ist es wohl so gegangen, dass der Arbeitstrott einen schnell mal verschlungen hatte. Wenn man dann noch an der arbeit Spaß hat, dann ist das Abschlaten ganz schnell mal vergessen und man merkt es oft erst, wenn die Gesundheit sich zu Wort meldet.

    Ich habe mir vor ca.6 Monaten einen neuen Sport gesucht und seitdem geht es nicht nur Gesundheitlich besser, sondern es fällt auch viel leichter einfach mal los zu lassen. Diesen Tipp kann ich auch nur jedem geben, der Selbständig ist.

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  9. Hey,

    das Ganze ist ein sehr wichtiges Thema und ich freue mich, dass du Peer, das Thema hier aufgreifst. Ich mache das so, dass ich in meiner Selbstständigkeit NIE mehr als 10 Stunden am Tag arbeiten. Ich arbeite 6 Tage die Woche, so dass ich auf 60 Stunden komme. Hierfür nutze ich teilweise Software, da dies um einiges einfacher ist und man so auch sehen kann, für welche Arbeit man genau wie viel Zeit man benötigt.

    Die Freizeit darf einfach nicht zu kurz kommen, aber von nichts kommt natürlich auch nichts.

    Gruß
    Antonia

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  10. Das Thema “Freizeit” ist wirklich wichtig, besonders wenn man an Vielem interessiert ist, perfekt seine Arbeit abliefern möchte und zudem aktiv in verschiedenen Sozialen Netzwerken mit unterschiedlichen Themenseiten unterwegs ist. Diese zu befüllen, laufend am aktuellen Stand sein und Neues/Einzigartiges zu bieten, fordert besonders die kreativen Seiten eines Menschen.

    Um wieder kreativ weiterarbeiten zu können und den Input auch umsetzen kann, ist unbedingt eine Pause nötig. Rechner oder Laptop zuklappen und hinaus gehen.

    Am besten schöpfe ich persönlich neue Energie, Kraft und Input in der Natur und Bewegung. Ob Nordic Walking oder Radtouren, beides ist für mich sehr hilfreich. Es benötigt nicht unbedingt eine extreme Marathontour, ausreichend ist vielfach eine gemütliche Tour mal von einer Stunde. Und genau wie es mir heute Morgen ging, ergeht es mir immer öfters: plötzlich sprudeln Ideen und Lösungen werden sichtbar.

    Besonders wichtig ist die “Auszeit”, wenn sich erste gesundheitliche Zeichen melden. Defizite der Gesundheit kann man zwar mit einigen Medikamenten versuchen auszugleichen, allerdings muss die Seele, der Verstand und das Verhalten sich auch ändern und berücksichtigt werden, um wirklich gesund zu sein und dies zu bleiben.

    Alles “Gute” wünsche ich!

    Viele Grüße
    Kerstin

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