Online Marketing Möglichkeiten, typische Fehler, praktische Tipps und mehr – Interview

Einen erfolgreichen und sehr aktiven Internet-Unternehmer habe ich heute im Interview.

Ich spreche mit Andreas Graap über seine bisherigen Erfahrungen, seinen Blog, erfolgreiche Artikel, eBooks und eine Menge mehr.

Dabei gibt er Einblicke und Tipps nicht nur für Online Marketing Einsteiger. Viel Spaß.

Hallo Andreas. Bitte stell dich meinen Lesern vor.

Hallo Peer, ich bin Online-Marketing Berater und Internet-Unternehmer seit 1997. Seitdem habe ich bereits mehrere Online-Unternehmen gegründet und erfolgreich an meist börsennotierte Gesellschaften verkauft.

Außerdem halte ich regelmäßig Vorträge auf Konferenzen und veröffentliche Fachartikel zum Beispiel im Handelsblatt, bei FOCUS Online, im t3n Magazin oder der Website Boosting.

Wie bist du zum Internet generell und speziell zum Bloggen gekommen?

Mit 14 Jahren habe ich im Buchladen ein Buch zum Thema HTML gesehen – das hat mich interessiert. Ab da startete meine Karriere mit den legendären AOL CDs. 🙂

Angefangen zu bloggen habe ich eigentlich erst so richtig mit meinem Video Podcast webschorle.de vor rund 3 Jahren.

Seit November letzten Jahres veröffentliche ich dann auch einigermaßen regelmäßig in meinem Blog auf angron.de neue Artikel zu Online Marketing relevanten Themen. Dies sind meist ausführliche Artikel mit konkreten Hilfestellungen.

Du beschäftigst dich vor allem mit dem Thema Online Marketing. Warum?

Insbesondere das Thema Inbound Marketing hat er mir angetan, also eine Reichweite aufzubauen ohne diese zu kaufen. Das geht beispielsweise über SEO, aber auch über Social Media oder mit guter Pressearbeit.

Ohne den Einsatz von viel Budget, einfach mit guten Ideen viele Menschen zu erreichen und diese dann zu monetarisieren reizt mich einfach.

Welche Möglichkeiten bietet das Online Marketing Gründern und Selbständigen heutzutage?

Ich halte es, egal in welchem Bereich man tätig ist, für unerlässlich online aktiv zu sein, um auch langfristig erfolgreich zu sein. Egal, ob im Bereich B2B oder B2C und unabhängig von der Größe des Unternehmens.

Gerade für kleine Unternehmen ist es essentiell und auch überschaubar, was man umsetzen und investieren muss. Wenn die Basics umgesetzt werden, hebt man sich schon vom Wettbewerb ab. Trotzdem wird es noch häufig falsch gemacht.

Ein kleines Beispiel: Wenn ich auf die Webseite eines lokalen Unternehmens gehe, was will ich dann in der Regel wissen? Bei mir sind es die Adresse, die Öffnungszeiten und die Telefonnummer. Die finde ich aber häufig nicht auf der Startseite, sondern muss sie erst mühsam, teilweise auf mehreren Seiten verteilt, suchen. Warum?

Und ich rufe solche Webseiten auch häufig mobil auf. Bei einer fancy Flash-Seite kann ich die Infos dann gar nicht finden. Und das ist keine Frage des Budgets. Meist reicht eine einzige Seite mit den Kontaktdaten und dem Leistungsspektrum. Das wäre sogar günstiger als die tolle, umfangreiche Webseite, die eh keiner braucht.

Welche typischen Fehler sollte man vermeiden?

Ich bin ein Freund der Lean Startup Methoden. Man sollte möglichst früh über sein Projekt reden und vor allen Dingen so schnell es geht damit online gehen. Alles bis ins letzte Detail zu planen und Perfektionismus sind Kontraproduktiv.

Besser entwickelt man das Projekt live an den Bedürfnissen der Zielgruppe und nicht nur an den eigenen Vorstellungen.

Den Leitsatz von Facebook sage ich mir deshalb selbst ständig: “Done is better than perfect”

Dein Artikel zur Traffic-Steigerung in 30 Tagen ist sehr lang und interessant. Warum ein Artikel und nicht 30 kleine Tagesartikel?

Mit dem 30 Tage Plan wollte ich zum einen zeigen, dass auch lange Artikel gelesen werden und funktionieren.

Zum anderen habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich umfangreiche Inhalte besser sozial verbreiten und so eine größere Reichweite erzielen.

Außerdem habe ich den Artikel zu Pressezwecken genutzt und 6 Redaktionen exklusiv (neben meiner Veröffentlichung) jeweils 5 Tipps angeboten. So konnte ich den Inhalt doppelt nutzen, habe zusätzliche Reichweite über diese Redaktionen (z.B. t3n oder Internet World Business) und 6 gute Links erhalten.

Welche Ziele hattest du mit diesem Artikel und wie kam er an?

Das Ziel war zum einen Reichweite, um meinen persönlichen Brand, meine Bekanntheit weiter auszubauen und zu stärken. Der Artikel hat weit über 1.000 soziale Signale gesammelt und wird auch jetzt, 5 Monate nach der Veröffentlichung im Schnitt noch immer jeden Tag über 50 mal aufgerufen.

Ein weiteres Ziel war es die Reichweite auszunutzen und aus den Besuchern Interessenten zu machen, indem ich ihre E-Mail Adresse erhalte. Dafür gibt es neben und unter dem Artikel eine Box, in der “5 effektive Online Marketing Ideen für jedes Budget” per E-Mail abonniert werden können, sowie ein Exit Intent Popup, wo es eines meiner eBooks kostenlos gibt.

Stichwort eBook. Du hast 2 kostenlose eBooks veröffentlicht. Worum geht es da und warum gibst du diese kostenlos raus?

Online Marketing Möglichkeiten, typische Fehler, Tipps und mehr - InterviewIm ersten eBook geht es auf knapp 100 Seiten um das Thema Inbound Marketing, das ich vorhin schon kurz angeschnitten habe.

Im zweiten eBook gebe ich viele Tipps zur Conversion Optimierung, wie man seine Webseite also optimieren sollte, um mehr Verkäufe zu erzielen. Die eBooks verfolgen die selben Ziele, wie der 30 Tage Artikel.

Bei der Monetarisierung spielt die E-Mail Adresse eine wesentliche Rolle, da ich darüber weiter Vertrauen durch gute Inhalte aufbauen und dann natürlich auch meine Produkte und Dienstleistungen verkaufen kann.

Wie nutzt du deinen Blog generell beruflich und was hat er dir bisher gebracht? Vertreibst du direkt Leistungen oder Produkte über deinen Blog?

Mit der E-Mail Adresse habe ich die Möglichkeit meine Besucher direkt und kostenlos zu erreichen.

Vor ein paar Wochen habe ich zum Beispiel einen Artikel zum Thema Linkaufbau per Content Marketing veröffentlicht. Darin stelle ich ausführlichen eine Strategie vor, um Links nachhaltig und erfolgreich aufzubauen.

Zusätzlich habe ich einen knapp 2 stündigen Intensiv-Video-Workshop mit weiteren Strategien, vielen Erfolgsbeispielen und dem kompletten Prozess von der Ideenfindung, über die Produktion und Veröffentlichung bis hin zum Seeding, also der Verbreitung, erarbeitet. Diesen Video Kurs habe ich in meinem Blog für eine begrenzte Zeit verkauft.

Außerdem verkaufe ich über das Blog das Exit Intent Popup, und betreibe mit “ANGRONessence” einen Mitgliederbereich, in dem es gegen eine monatliche Zahlung Zugriff auf meine Erfahrung und mein Wissen in Form von Tools, Tipps, weiteren Video-Kursen, Strategie- und Prozessbeschreibungen gibt.

Neben meiner Tätigkeit als Berater und dem Betreiben von eigenen Projekten, tragen diese digitalen Produkte auch einen netten Anteil zum Umsatz bei.

Zum Schluss würde ich mich noch über deinen wichtigsten Tipp für angehende Selbständige im Netz freuen.

Das Wichtigste ist eigene Erfahrungen zu sammeln und einfach loszulegen.

Alle Gründe, weshalb es gerade nicht geht oder ein schlechter Zeitpunkt ist sind nur Ausreden. Leg einfach los!

Danke Andreas

für das Interview.

Peer Wandiger

15 Gedanken zu „Online Marketing Möglichkeiten, typische Fehler, praktische Tipps und mehr – Interview“

  1. Zitat: “Mit der E-Mail Adresse habe ich die Möglichkeit meine Besucher direkt und kostenlos zu erreichen.”

    Das klingt wie die Aussage eines Politikers, über “Neuland”.

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  2. Über das “kostenlos” kann man sicher streiten, aber ein gut gepflegter Newsletter ist sicher der direkteste Draht zur Zielgruppe. Da kann ich nur zustimmen.

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  3. Ich denke auch das es langsfristig erfolgreicher ist, sich eine eigene Community (eben hier in Form von Newsletterabonennten) aufzubauen, als sich kurzfristig an Einnahmen aus den ebooks zu erfreuen. Immerhin sind das tatsächlich an der Dienstleistung und den Informationen interessierte Nutzer, eine bessere Zielgruppe gibt es sicher nicht und auch hier werden bei einem Teil irgendwann Fragen auftauchen, die nur professionell gelöst werden können. Auch die Aufteilung des 30 Tage Artikels empfinde ich als Topidee und bin verwundert das sich die genannten Magazine darauf eingelassen haben. Sehr interessant.

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  4. Hall peer, das Thema Newsletter wäre auch noch ein interessantes Thema. Erfahrungen, Ideen, Ergebnisse. Ich nutze zur Zeit auch ein Newsletter, es wäre interessant zu erfahren was man verbessern könnte…gruß mat

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  5. Sorry, aber den Artikel mit den 30 Tagen ist für mich irgendwie an der Realität vorbei. Wieveiel Besucher glaubt er ernsthaft mit einer jungfräulichen Facebookseite (Google+/Twitter/Youtube etc.) erreichen zu können. Eine Verdoppelung von 1 auf 2 Besuchern vielleicht. Für viralen Content braucht man etwas ganz Neues und ein paar Multiplikatoren, alleingestellt ist die Seite nämlich nur wie ein einsamer Schrei in den Wald. Genauso interessiert es die Zeitungen nicht, ob Hinz und Kunz einen Onlineshop betreiben, Pressearbeit ist daher nur für gesellschaftlich relevante Themen überhaupt erfolgsversprechend.

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  6. Das Exit Popup lässt er sich ja mal gut bezahlen ^^ Dafür, dass es auch kostenlose Alternativen gibt, finde ich das fast schon etwas frech. 105,91 Euro für wohlbemerkt eine einzige Domain (!) ist auch keine “hübsche” Summe und geworben wird mit dem Preis ohne Mehrwertsteuer. Mich hat er damit schon von all seinen anderen Angeboten verprellt.

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  7. Ich bin auch der Meinung, dass der 30 Tage plan an einigen Stellen zu utopisch gehalten ist. Trotzdessen ein “Lese-Muss” für jeden Webmaster.

    lg

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  8. Danke für dieses Interview. Für mich war es wirklich sehr interessant. Ich baue gerade meinen eigenen Blog auf und versuche natürlich vieles um neue Leser zu gewinnen. Den 30 Tage Plan auf welchen du verlinkst habe ich gerade in einem Aufwisch durchgelesen. Insbesondere die Punkte “Gastartikel veröffentlichen”, “Blogs kommentieren” und “In Foren anmelden” fand ich für meine Situation sehr hilfreich!

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  9. Ich muss mat recht geben, Newsletter wäre ein wirklich spannendes Thema, dass du behandeln könntest. Ansonsten sehr informativer post!

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  10. Das Interview ist wirklich gelungen! Den Artikel über die 30 Tage werde ich mir mal zu Herzen nehmen, vielleicht lerne ich ja mal wieder etwas!

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  11. Ganz interessant dass hier einige in den Kommentaren den Andreas oder seine Maßnahmen kritisieren und selber wahrscheinlich wenig Ahnung in diesem Bereich haben. Andreas gehört fachlich zu den besten Online Marketern in Deutschland und redet oder schreibt hier sicherlich keinen Mist zusammen. Speedy: Wenn Dir 100 Euro zu teuer sind, dann lass es doch einfach. Jemand der Ahnung hat und den Mehrwert erkennt, macht mit diesem Wissen ein Vielfaches. Gibt ja nicht umsonst Produkte in sämtlichen Preisklassen die sich zum Teil auch sehr ähneln. Der Markt bestimmst den Preis. Den Preis als frech zu bezeichnen ist einfach daneben, zumal Du nicht mal annähernd abschätzen kannst wie viel Arbeit & Know How darin steckt.

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  12. Ja genau, du musst wissen wie viel Know How ich und andere Kommentierer in diesem Bereich haben. Und selbst wenn wir alle Gärtner oder Bio-Bauern wären, warum dürfen wir uns dann nicht trotzdem äußern? Niemand hat behauptet es besser zu wissen oder die WEißheit mit dem Löffel gefressen zu haben. Harmlose Kommentare, mehr gab es nicht.

    Ich persönlich habe Andreas auch nicht kritisiert, sondern empfinde den Preis für das Exit Popup (für eine einzige Domain) schlichtweg als frech und mag es auch nicht, wenn mit der Summe ohne Steuern geworben wird. Nicht mehr, nicht weniger.

    Das du mich nun persönlich angreifen möchtest und mich als jemand bezeichnest der keine Ahnung hat und den Mehrwert nicht erkennt, kommt mir das komisch vor. Und was für ein Wissen und Mehrwert steckt in seinem Exit Popup, welches nicht auch in fast allen anderen Exit Popups steckt? Es ist ja nun nicht so, als hätte er das Ganze neu erfunden. Natürlich lasse ich es und kaufe es nicht, aber deshalb darf ich keine Meinung zu dem Produkt haben?

    Dafür sind Kommentare letztendlich auch da, lieber Florian, um seine Meinung zu einem Thema zu äußern, die nicht immer nur aus Lobliedern bestehen muss.

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  13. Ganz ruhig mit den jungen Pferden.

    Andreas hat ganz sicher Ahnung, peilt aber wohl auch eine etwas andere Zielgruppe an, als hier vielleicht überwiegend unterwegs ist.

    Das ist ja das Schöne, man hat viel Auswahl.

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  14. Hallo Speedy, vielen Dank für den Hinweis. Werde den Bruttopreis ergänzen.

    Hallo Matthias, die Facebook Seite ist nur ein Baustein von vielen. Diese einfach anzulegen und einen Post zu veröffentlichen bringt natürlich rein gar nichts. Facebook muss kontinuierlich “bespielt” werden. Vor allem Bedarf es auch einer abgestimmten Strategie und eines klaren Ziels. Allein darüber kann man aber ganze Bücher schreiben. Der Artikel soll lediglich Anregungen geben, um welche Bereiche man sich alles in einer umfassenden Strategie zum Trafficaufbau kümmern sollte.

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  15. Ein wirklich sehr interessanter Artikel. Der Begriff des Marketings ist zu einem richtigen Modewort geworden. In der Vergangenheit wurde dieser Bereich vor allem als Absatzmarkt oder Vertriebsbereich bezeichnet. In Wirklichkeit ist das Marketing jedoch sehr, sehr vielfältig! Am häufigsten trifft man das Marketing im Bereich des Absatzmarktes an. In vielen Unternehmungen wird der Erfolg des Marketings anhand der Absatzzahlen bestimmt. Zur Steigerung dieser Zahlen können vielfältige Marketinginstrumente eingesetzt werden. Ein gutes Marketingverständnis, ist enorm wichtig, schlussendlich ist bei vielen Unternehmungen der Erfolg maßgeblich vom Marketing abhängig.

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