36. Firmenname und Domain – 52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit

Firmenname und Domain - 52 Tipps für eine erfolgreiche SelbständigkeitWer sich im Internet selbständig macht, hat schon ziemlich am Anfang 2 wichige Entscheidungen zu treffen.

Zum einen betrifft es den Firmennamen, obwohl Einzelunternehmer eigentlich gar keinen haben.

Zum anderen ist die Wahl einer passenden Domain wichtig, bei der es ebenfalls einiges zu beachten gibt.

Um diese zwei Entscheidungen und wie diese zusammenhängen geht es im heutigen Tipp und natürlich gehe ich auch wieder auf meine eigenen Erfahrungen ein.

Dieser Artikel gehört zur Serie:
52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit

Firmenname und Domain

Bei der Wahl von Firmennamen und Domain ist es so ähnlich wie bei dem Problem mit Henne oder Ei. Was kommt als erstes?

Aus dem Bauch heraus würden sicher viele sagen der Firmenname, aber gerade bei Selbständigen im Netz ist die richtige Domain oft wichtiger als ein inoffizieller Firmenname.

Und müssen diese beiden irgendwie zusammenhängen oder sind das 2 völlig unterschiedliche Dinge?

Wie so oft lautet die erste Antwort: Es kommt darauf an.

Firmenname
Einen richtigen Firmennamen gibt es nur bei im Handelsregister eingetragenen Firmen. Einzelunternehmer, und das werden die meisten Selbständigen im Netz zumindest am Anfang sein, können keinen offiziellen Firmennamen tragen.

Allerdings ist es auch für Selbständige möglich einen Zusatz zu tragen, solange sie immer auch ihren eigenen Namen angeben.

Das kann ein Sach- (z.B. “Webdesign”) oder Phantasiefirmennamen sein. Selbständige sollte davon Gebrauch machen, da dies dann doch eher wie eine richtige Firma wirkt, als wenn man allein mit seinem Namen auftritt.

So ein Firmenname sollte aussagekräftig und doch flexibel sein. Zum einen sollen potentielle Kunden direkt erkennen können, welche Leistungen angeboten werden. Zum anderen aber sollte man sich selbst genug Spielraum lassen, um die eigenen Leistungen erweitern oder anpassen zu können.

Man sollte aber auf jeden Fall darauf achten keine Markenrechte zu verletzen, da dies mit zu den häufigsten Abmahnungsgründen gehört.

Zudem sollte die Entscheidung gut überlegt sein, da eine spätere Namens-Änderungen durchaus problematisch und aufwändig ist.

Und wäre das noch nicht genug, sollten Selbständige im Netz bei der Wahl des Firmensnamens auch auf die Wahl der Domain für die Firmenwebsite achten.

Domain
Hier stellt sich gleich zu Beginn die Frage, ob man die Domain passend zum Firmenname wählen sollte oder diese lieber basierend auf einem Produkt oder eine Dienstleistung auswählt.

Sehr problematisch sehe ich die Variante den eigenen Namen als Domain zu nutzen. Das macht eigentlich nur Sinn, wenn man es schafft den eigenen Namen zur Marke und damit richtig bekannt zu machen. Ansonsten halte ich es eher für die schlechteste Variante.

Man sollte die Wahl der Domain auch und vor allem nach der Vermarktungsstrategie auswählen.

Wird man in Zukunft seine Kunden vor allem über Suchmaschinen erreichen, macht es in der Regel eher Sinn auf wichtige Keywords in der Domain zu achten. Sie kann dann auch etwas länger sein.

Nutzt man die Domain eher in Offline Werbung (Print-Anzeigen, Radio …), dann sollte diese kurz, eindeutig und gut merkbar sein.

Auf jeden Fall sollte man auch hier darauf achten, dass sie einerseits klar macht, worum es geht, aber dennoch etwas Spielraum lässt.

Und natürlich ist es auch hier so, dass man auf Markenrechte achten sollte.

Meine Erfahrungen

Ich habe mir damals beim Start meiner Selbständigkeit als Webdesigner einen Firmennamen zugelegt, der zwar ein Phantasiename war, aber dennoch auch bezug zum Internet hatte.

Diesen habe ich auf allen Unterlagen genutzt und auch die Domain meiner Firmenwebsite bestand aus diesem Firmennamen.

Das war für ein lokales Business insgesamt eine ganz gute Wahl, auch wenn ich heute die Domain vielleicht etwas anders wählen würde und z.B. noch einen Ort oder eine Region als Keyword mit aufnehmen würde.

Bei meinem Blog “Selbständig im Netz” war der Gedanke dahinter natürlich ein ganz anderer. Hier ging es um ein eigenständiges Projekt, welche allein online vermarktet wurde. Entsprechend habe ich eine Domain gewählt, die klar beschrieb worum es geht (Die Selbständigkeit im Internet) und die wichtigsten Keywords enthielt.

Doch auch damals habe ich schon darauf geachtet, dass der Domainname einen gewissen Spielraum lässt. Ich hätte die Domain damals auch “webdesigner-erfahrungen.de” nennen können, denn genau das war zu Beginn der Hauptinhalt. Aber das hätte mich sehr eingeschränkt und der Blog wäre nicht der, der er heute ist.

Mittlerweile sind meine Projekt-Domains deutlicher wichtiger als die Domain meiner Firmenwebsite, da ich kaum noch Kundenaufträge für Webdesign annehme.

Fazit

Die Auswahl eines passenden Firmennamens und einer Domain sollte gut überlegt sein.

Diese sollten passend und für die potentiellen Kunden aussagekräftig sein, aber dennoch Raum für Veränderungen und Anpassungen lassen.

Später kann es dann durchaus sinnvoll sein verschiedene Domains für unterschiedliche Projekte anzulegen und generell muss man auch sagen, dass eine Domain leichter geändert ist, als ein Firmenname, ganz besonders, wenn dieser im Handelsregister eingetragen ist.

Inwieweit man beide voneinander abhängig macht, hängt aber sehr von der eigenen Business-Ausrichtung und der Vermarktungsstrategie ab.

Sind Firmenname und Domain bei euch gleich?

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Peer Wandiger

10 Gedanken zu „36. Firmenname und Domain – 52 Tipps für eine erfolgreiche Selbständigkeit“

  1. Hallo Peer! Einen guten Firmennamen zu finden ist ein unheimlich schwerer Prozess. Die wirklich guten Ideen hatte meist schon jemand anderes auch schon gehabt. Hast Du Tipps, wo man recherchieren kann, ob der mühsam erarbeitete Name nicht doch irgendwelche Rechte verletzt?
    Danke ung Grüße, Matthias

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  2. Ich habe meinen Namen durch einen Radiobeitrag “entdeckt”. Neben dem inhaltlichen Witz in meinem Fall finde ich generell wichtig, dass der Name auch gut zu merken ist.

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  3. Der Name sollte schon in Zusammenhang mit dem Unternehmen stehen und die Dienstleistungen / Produkte ansprechend zieren. Allerdings vergessen viele, dass ein guter Unternehmensname auch dem Branding helfen kann, also lieber mehr Zeit als zu wenig in die Namens- und Domainfindung investieren.

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  4. In dem Zusammenhang könnte man auch erwähnen, dass Einzelunternehmer vorsichtig sein sollten, wenn sie sich selbst als Geschäftsführer oder CEO bezeichnen (was gerne getan wird). Da man aber als einzelner Selbstständiger kein Vertretungsorgan eines Unternehmens ist, sondern selbst das Unternehmen darstellt, kann diese Angabe vor allem an offiziellen Stellen wie dem Impressum wegen Irreführung abgemahnt werden. Es gab da auch schon Urteile dazu.

    Also Leute, so verlockend das auch ist als Selbstständiger, immer schön auf dem Boden bleiben, noch seid ihr nicht Marc Zuckerberg mit eurem Blog oder einer Webdesign Homepage 🙂

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  5. Ich hatte das große Glück mir vor zig Jahren meinen eigenen Namen als Domain sichern zu können. Damit meine ich nachname.de und nicht vorname-nachname.de o.ä. Der Nachname ist nicht superhäufig , nicht zu lang und er lässt sich problemlos schreiben und ich finde, dass es seriös wirkt wenn man diese Domain als “Firmenseite” für ein Einzelunternehmen verwendet, schließlich waren auch schon oft genug Leute beeindruckt wenn ich ihnen meine Mailadresse ([email protected]) gab – das hat halt nicht jeder. Als Vorteil sehe ich auch, dass ich die Domain nicht wechseln muss wenn ich meine Dienstleistungen erweitere oder den Schwerpunkt verlagere. Daher kann ich nicht nachvollziehen warum gerade dies die schlechteste Lösung sein soll… Was haltet ihr davon?

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  6. Meine Tipps:

    1) Keinen regionalen Bezug im Namen
    Dies macht bei globalen oder nationalen Unternehmen Sinn, die sich dadurch differenzieren oder identifizieren möchten (z.B. Autohäuser, etc.). Ich würde niemals meinen Etat einer Agentur geben, die “Werbeagentur Berlin” heißt.

    2) Nur ganz gezielt und sparsam Keywords im Namen verwenden
    Es ist kein Zufall, dass es nur eine Hand voll erfolgreiche Agenturen gibt, die Keywords im Firmennamen stehen haben. Kann jeder im New Media Ranking nachschauen.
    Auch hier das Beispiel von oben: kaum eine seriöse Firma würde “Werbeagentur Berlin” gegenüber einer Kreativagentur bevorzugen, die schon im Namen zeigt, dass sie kreativ ist.

    3) Das Ziel sollte immer die Marke sein
    Jedes Start-Up will eine Marke werden. Das klassische Branding – auch in den Köpfen der Besucher. Google kündigt regelmäßig an, dass man langfristig Marken stärken möchte.

    4) Der Vergleich mit dem Kind
    Wer nennt sein Kind “Blondes Kind mit Doppelkinn”? Es heißt Max, Felix oder David. Hört sich nämlich auch nach 10 Jahren gut an, selbst wenn man dunkle Haare und kein Doppelkinn mehr hat.

    Im Endeffekt muss der Namen passen. Eine erfolgreiches Unternehmen hat ein funktionierendes Konzept – das steht und fällt mit dem Namen.

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  7. Der Findungsprozess meines Firmennamens war auch abenteuerlich, sehr zeitintensiv und bereitete obendrein einiges Kopfzerbrechen. Rückblickend betrachtet geisterte jedoch von Anfang an eine Idee in meinem Kopf herum, die mich bis zum Schluss nicht losgelassen hatte. Hinsichtlich der Domain habe ich mich dann auch für den Firmennamen entschieden, obwohl sich Google über verschiedene keywords im Domainnamen sicher mehr gefreut hätte.

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  8. Ich kann nur jedem raten, vor dem Start eines Webprojektes oder dem Launch der Unternehmenswebsite intensive Überlegungen hinsichtlich der Domainwahl anzustellen!
    Der Ärger ist oft groß, wenn die eigene Domain plötzlich nicht mehr gefällt oder man erst später Nachteile wie Streuverluste etc. bemerkt, aber bereits viel Geld und Mühe in die Vermarktung der eigenen Adresse gesteckt wurde. Deshalb lieber gleich am Anfang für eine hochwertige, einprägsame und wohlklingende Domain entscheiden – auch wenn diese “gekauft” werden muss, da sie bereits durch eine andere Person registriert wurde. Die Anschaffungskosten einer guten Domain rechnen sich eigentlich immer, insbesondere wenn es sich um sog. “beschreibende” Domains wie finanzberater.de, autos.de, kredit.de, webdesign.de, onlineerfolg.de etc. handelt. Bei diesen beschreibenden Domains gibt es je nach Qualität einen sehr großen “Interessenten-Pool”, sodass die Domain später – sollte man sie einmal nicht mehr benötigen – sogar mit hohem Gewinn weiterverkauft werden kann.

    Meine Tipps:

    – Möglichst keine Phantasiebegriffe, sondern Begriffe wählen, welche die eigenen Dienstleistungen beschreiben oder das Thema der Website sofort erkennen lassen, ohne diese besucht haben zu müssen. finanzberatung-muenchen.de ist für einen in München ansässigen Finanzberater prima, auch im Hinblick auf die Suchmaschinenoptimierung, thomas-woerner-muenchen.de oder cashfuchs.de eher nicht. Keinesfalls Markennamen in einer Domain verwenden!

    – Für eine auf Deutschland ausgerichtete Website ist die Domain-Endung (TLD) .de die allererste Wahl. Alle anderen TLDs (selbst .com und .net) sorgen mit Gewissheit für Streuverluste an die entsprechende .de-Variante. Zudem hat die TLD .de bei den Deutschen den höchsten “Trust” (im Sinne von Vertrauenswürdigkeit und Seriosität). Die neuen Domainendungen (.guru, .media, .website usw.) sollte man noch meiden, es wird noch viele Jahre dauern, bis sich diese in den Köpfen eingeprägt haben und es werden auch nur eine Hand voll den “Durchbruch” schaffen, wenn überhaupt.

    – Bindestriche möglichst meiden. Wenn überhaupt, nur einen Bindestrich verwenden und nur da wo er wirklich Sinn macht. Idealerweise immer zusätzlich die Domain ohne Bindestrich besitzen, ansonsten drohen auch hier Streuverluste.

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  9. Es gibt ja theoretisch zig herangehensweisen um einen Firmennamen bzw. Domainnamen zu finden. Der Fantasie sind wenige Grenzen gesetzt. Die Hauptsache ist, dass man sich damit beschäftigt und nicht voreilig irgendwas registriert, was später total schwer zu ändern ist. Brainstormen und Wörterbücher wälzen ist hilfreich und nicht so schnell entmutigen lassen. Auf andere Ideen kommt man auch mit Internetgeneratoren. Die meisten helfen zwar nicht wirklich weiter, ich finde vor allem Namerobot (für namensideen) und und Denic (zum schnellen checken) hilfreich

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