Backpack-Bloggen und ein erfolgreicher Onlinekurs – Ein Blick hinter die Kulissen



Nachdem es im ersten Teil des Interviews um Connis Werdegang als Bloggerin und ihren Schritt zur Reisebloggerin ging, gibt sie im Folgenden Einblicke in den Aufbau eines Onlinekurses.

Dabei geht es um die Idee, die Umsetzung und den Launch des Kurses. Zudem schildert sie ihre Erfahrung mit verschiedenen Vermarktungsmethoden und gibt Tipps für angehende Blogger.

(zu Teil 1 des Interviews)

Wie lange dauert der Kurs und wie aufwändig ist es daran teilzunehmen?

Das ist recht variabel und kommt darauf an, wie viel Zeit die Teilnehmer investieren können und besonders auch wollen. Der Kurs ist so aufgebaut, dass die Teilnehmer ein Modul pro Woche bearbeiten können.

Das würde bedeuten, dass ein kompletter Einsteiger nach 10 Wochen seinen Blog launchen könnte. Doch dann fängt die richtige Arbeit erst an.

Wir empfehlen die Gewohnheit zu entwickeln sich jeden Tag ein wenig Zeit für den Kurs und seinen Blog zu nehmen. Und wenn es nur 10 Minuten sind. Doch wer wirklich mit Leidenschaft dabei ist (was wir hoffen!), der kann gar nicht mehr aufhören an seinem Blog zu arbeiten!

Was kann man am Ende des Kurses? Wird man dann automatisch ein erfolgreicher Blogger?

Der Onlinekurs deckt alle Bereiche des erfolgreichen Bloggens ab: vom Aufbau und Design, bis hin zum Entwickeln von fantastischen Inhalten und effektiven Social Media- und SEO-Strategien – und noch viel mehr!

Er kann aber natürlich keinen erfolgreichen Blog garantieren. Warum nicht? Es gehört eine Menge Arbeit, Zeit, Energie und Motivation dazu. Nur mal eben einen Onlinekurs durchzulesen oder ein Buch macht niemandem automatisch zum erfolgreichen Blogger.

Aber die Teilnehmer, die gewillt sind, die nötige Arbeit zu investieren, unseren Tipps und Strategien wirklich von A bis Z folgen. Ja, für sie ist der Erfolg quasi vorprogrammiert und dafür lege ich meine Hand ins Feuer.

Der Kurs ist keine “schnell-reich-werden”-Strategie. Wer danach sucht, ist bei uns an der falschen Stelle.

Wie habt ihr diesen Kurs technisch umgesetzt und wie viel Planung und Aufwand steckt darin?

Puh, eine Menge auf allen drei Ebenen!

Etwa 6 Monate vor Launch haben wir den Kurs bekannt gegeben und angefangen die Inhalte zu produzieren. Effektive Arbeitszeit war schätzungsweise aber 6 Wochen, in welchen wir richtig Gas gegeben haben jeden Tag.

Der Kurs basiert auf WordPress mit dem Sensei Plugin, einem Lern-Management Plugin, und WooCommerce. Wir mussten aber eine Menge anpassen und verändern. Das hat zum Schluss wahnsinnig viel Zeit gekostet.

Nur die Inhalte (Texte und Videos) zu kreieren war eine Sache, aber sie alle in einen Kurs zu integrieren, nochmal eine andere.

Warum habt ihr auch Videos aufgenommen? Welche Vorteile bringt das?

Es gibt unterschiedliche Lerntypen – die einen lernen besser über Text, manche besser visuell, andere über Audio. Daher wollten wir hier mehr als nur einen Typ ansprechen.
Außerdem werten Videos ganz klar einen Onlinekurs auf.

Und es macht Spaß und bringt ein wenig Abwechslung.
Der Onlinekurs soll ja nicht schulisch wirken, sondern wirklich auch Freude bringen und den Teilnehmern helfen, am Ball zu bleiben.

Wie gewinnt ihr Nutzer für den Kurs? Welche Marketing-Maßnahmen waren erfolgreich und welche nicht?

Unser kleiner Vorteil beim Launch war das Netzwerk, dass wir uns davor schon durch unsere offline Blog Camps geschaffen hatten. Außerdem haben wir von Anfang an die Basis mit einem erfolgreichen Launch gesetzt.

Dabei haben wir nichts dem Zufall überlassen und effektive Pre-Launch-Strategien entwickelt und implementiert.

Beta-Launch: Allein unser erster kleiner Launch im März 2014 hat uns in einer Woche knapp 30.000 Euro Umsatz eingebracht.

Im Mai haben wir dann mit einem verbesserten Kurs gerelauncht, wieder mit einem Bang. Mittlerweile haben wir über 450 Teilnehmer und arbeiten gerade hinter den Kulissen mit einer tollen Webdesignerin und einer wunderbaren Branding-Designerin an einem sensationellem Redesign der Webseite, des Blogs und des Onlinekurses. Großer Fokus ist die User Experience und das Branding. Es wird fantastisch werden.

Der Relaunch ist für den 1. Oktober 2014 geplant. Natürlich werden wir uns dafür wieder ein paar coole Aktionen und Launch-Taktiken einfallen lassen.

Kurzes Beispiel einer Marketingaktion: Nachdem Deutschland Weltmeister wurde, haben wir eine kleine Rabattaktion für 12 Stunden gemacht und den Kurs für 129 statt für 169 Euro angeboten. Das kam sehr gut an, an diesem Tag haben wir um die 25 Kurse verkauft.

Ansonsten experimentieren wir derzeit sehr viel. Wir probieren Google AdWords aus, Facebook Ads, und hatten zum Launch eine kleine PR-Kampagne gestartet.

Wir setzen auch auf hochwertige Inhalte in unserem Blog. Der wiederum pusht unseren gratis Crashkurs, eine E-Mail-Autoresponder-Serie. Dieser ist ein Sales Funnel für den Kurs.
Zudem bieten wir eine Beispiellektion an, in welcher ein Rabattcode integriert ist.

Noch ist schwer zu sagen, was den meisten Erfolg bringt.

Eins ist klar: Wir wollen viel qualitativen, kostenlosen Content bieten außerhalb des Kurses, um den Leuten zu zeigen, das wir nicht nur mit dem Kurs einen großen Wert bieten.

Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit den Verkäufen, hören aber nicht auf den Kurs noch besser zu machen und noch mehr Teilnehmer damit zu erreichen.

Unser Ziel ist die Blog-Revolution und viele tolle, hilfreiche, fantastische Blogs da draußen von Menschen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen und somit jeden Tag ihre Leidenschaft leben können.

Zum Schluss würde ich mich über deine wichtigsten Tipps für angehende Blogger freuen.

Mein bester Tipp ist es, sich folgende Fragen am Anfang klar und schriftlich zu beantworten:

  • Welche Probleme will ich lösen?
  • Wie kann ich hilfreich sein?
  • Welche Sorgen haben meine Leser?

Wer diese Fragen nicht beantworten kann oder will ist ein Hobbyblogger.

Außerdem:

  • E-Mail-Liste aufbauen von Tag 1 mit einer gratis Autoresponder-Serie – am besten statt einem E-Book (denn die Gefahr dabei ist, dass die Leute sich das E-Book runterladen und dann nie wieder eine E-Mail öffnen)
  • Nachhaltige Beziehungen zu anderen Bloggern aufbauen
  • Gastbeiträge auf anderen Blogs schreiben

Wer mit seinem Blog Geld verdienen möchte, muss ihn als Business betrachten und behandeln. Alles andere ist, wie gesagt, ein Hobby, aber kein Unternehmen.

Danke Conni

für das interessante Interview.

Peer Wandiger

7 Gedanken zu „Backpack-Bloggen und ein erfolgreicher Onlinekurs – Ein Blick hinter die Kulissen“

  1. Interessanter Artikel: Danke dafür! Mich würde interessieren, wie hoch die Provision ist, die Du für die Vermittlung von Aufträge für den Onlinekurs (Blogger-Camp) bekommst. Verrätst Du mir das?

    (Die Anmeldung zum Partnerprogramm ist aktuell leider nicht möglich)

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  2. Ich habe mir gerade auf A Life of Blue die Geschichte über Conni durchgelesen und ich muss sagen, jetzt verstehe ich auch warum sie mit ihrem Backpacker Blog so erfolgreich ist! Jemand mit so viel Erfahrung und so einem interessantem Leben hat auch jede menge zu erzählen 😀

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  3. Sehr cooles Interview! Leider denken viele Kunden solcher Kurse, das sie automatisch “reich” werden nur weil sie sich alle Inhalte angeschaut haben.

    @Eddy: Wahrscheinlich kann man sich nur als Affiliate für diesen Kurs anmelden, wenn man selbst Kunde ist. Das machen mittlerweile viel Vendoren solcher umfangreichen Kurse.

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  4. Hallo lieber , Danke für die Infos.

    Dies Artikel ist Dir sehr gut gelungen! Das, was ich an Dir schon immer schätze ist Deine Natürlichkeit, nichts aufgesetztes. Du bist ganz Mensch, ganz in Dir ruhend und sympathisch. Herzlichen Glückwunsch!

    Viele Grüße
    Eugen

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  5. Ich finde es wirklich interessant wie sehr sich das Backpacking mittlerweile verbreitet hat, bin selbst großer Fan der Reiseform und hab so bisher das beste erlebt.

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  6. Ein Wahnsinn, was man mit einem Reiseblog alles erreichen kann. Ich denek auch nicht, dass PlanetBackpacker schon am Zenit angekommen ist, da geht noch viel nach oben.

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