Das Handbuch für Startups – Buchbesprechung

Das Handbuch für StartupsDer Start in die Selbständigkeit ist nicht einfach.

Vor allem die Suche nach einem tragfähigem Geschäftsmodell bietet viele Herausforderungen für Gründer.

Für Startups ist es dabei oft noch schwieriger, da die Dimensionen größer sind, Mitarbeiter koordiniert werden müssen und eine Menge mehr auf dem Plan steht.

Das Buch “Das Handbuch für Startups” richtet sich besonders an Startups und will Schritt für Schritt zeigen, wie man vorgeht.

Ich habe das Buch gelesen und stelle es im Folgenden vor.

Das Buch wurde vom Verlag für eine Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt.

Das Handbuch für Startups

Das Buch zeigt schon auf der ersten Seite, wohin die Reise geht. Dort wird sofort darauf hingewiesen, dass man raus zu den Kunden gehen und nicht nur im Büro sitzen soll.

Und genau darum geht es dann auch im Buch. Statt auf einen festen und unveränderlichen Businessplan zu setzen, gilt es alle Annahmen und Pläne so schnell es geht am Kunden zu testen und entsprechend zu reagieren.

Das sogenannte Lean-Startup-Modell steht im Mittelpunkt des Buches und dabei geht es besonders um die Suche nach Kunden und die Kundenentwicklung. Statt von Anfang an genau zu wissen, wie das eigene Geschäftsmodell aussieht, sollen sich Startups auf die Suche danach begeben, ihre Pläne und Ideen mit der Realität abgleichen und dadurch das optimale Geschäftsmodell finden.

Inhalt

Das Buch ist in den USA ein Standard-Werk und wird sehr häufig an Hochschulung genutzt, um die Startup-Gründung zu behandeln.

Und ein dicker Wälzer ist es auch. Mehr als 500 Seiten umfasst die deutsche Ausgabe von Ende 2014.

Dabei ist das Buch in 4 große Teil gegliedert.

1. Teil – Die Grundlagen
Nachdem die beiden Autoren erstmal die klassische Art der Unternehmesgründung geschildert haben und was ihnen daran nicht gefällt, geht es danach um den zentralen Punkt ihrer Vorgehensweise: Das Vorgehensmodell für Customer Development.

Dabei wird erst nach den passenden Kunden und deren Feedback zu Geschäftsidee gesucht, bevor überhaupt das Startup umgesetzt wird.

2. Teil – Customer Discovery
Nach der recht kurzen Einführung geht es im 2.Teil schon in die Vollen.

Es werden viele Beispiele für Hypothesen zum eigenen Geschäftsmodell genannt und es gibt Tipps, wie man diese selber umsetzt.

Danach werden Methoden vorgestellt, wie man herausfindet, ob das überhaupt jemanden interessiert.

In der 4.Phase setzt man die Idee für die Produktlösung dann um und testet diese in der Realität.

Die letzten Phase dieses Prozesses ist dann die Auswertung. Entweder bestätigt sich das Geschäftsmodell oder man muss Änderungen vornehmen und wieder von vorn beginnen.

Nach diesen 4 Schritten hat man dann ein Geschäftsmodell.

3. Teil – Kundenvalidierung
Nun geht es in die Praxis. Nach den Überlegungen und Tests geht es nun darum wirklich Produkte zu verkaufen und dafür die notwendigen Verkaufsvorbereitungen zu treffen.

Dann wird durch Testverkäufe validiert, ob die Kunden das Produkt tatsächlich kaufen oder nicht. Hier bewährt sich das Geschäftsmodell dann in der Praxis.

Natürlich wird aus den Erkenntnissen wieder gelernt und die Produkte und das Geschäftsmodell weiter angepasst.

All das sorgt dafür, dass von Tag eins das eigene Business-Modell an den Kunden ausgerichtet wird und man nicht erst ewig an etwas entwickelt, was dann später nicht bei den Kunden ankommt.

4. Teil – Weitere Materialien
Im abschließenden Teil gibt es insgesamt 7 deutsche Fallstudien, die zeigen, wie diese Strategien und Methoden in der Praxis angewendet wurden.

Es enthält zudem noch über 40 Checklisten, ein Glossar und ein Schritt für Schritt Beispiel zum Aufbau eines Webstartups.

Zielgruppe

Das Buch richtet sich an Startup-Gründer, aber auch an kleinere Unternehmen.

Wenn es um die Entwicklung eines spezifischen und einzigartigen Geschäftsmodells geht, findet man hier genau die richtigen Tipps und Anleitungen um dieses zu entwickeln.

Für Selbständige eignet sich das Buch ebenfalls, denn ein passendes Geschäftsmodell zu entwickelt, statt einem starren Businessplan zu folgen, der auf Annahmen beruht, ist nicht so einfach.

Aber natürlich muss man als Einzelgründer die Tipps und Methoden entsprechend den eigenen Möglichkeiten anpassen.

Layout

Das Buch kommt in einem leicht anderen Format daher und ist innen durchgehend schwarz/weiß. Das macht aber nichts, denn Screenshots oder ähnliches gibt es kaum zu sehen.

Stattdessen gibt es viel Text, Tabellen und Grafiken. Allerdings wirkt das Buch dadurch insgesamt etwas trocken.

Die angenehme Schreibweise und die vielen Tipps und Beispiele machen es dennoch gut lesbar.

Fazit

Für Startups ist “Das Handbuch für Startups” tatsächlich ein Standard-Werk, da es wohl selten so ausführliche Informationen zur Entwicklung eines lukrativen Geschäftsmodells gab.

Für Selbständige ist es dagegen nur eingeschränkt zu empfehlen. Der Ansatz zur Entwicklung eines eigenen passenden Geschäftsmodells ist zwar auch da sehr wichtig, aber die Methoden und der Umfang der Vorgehensweise ist für Einzelkämpfer sicher etwas zu viel. Dass die kundenorientierte Vorgehensweise aber auch für kleinere Projekte funktioniert, zeigt allerdings das Web-Startup-Beispiel am Ende des Buches.

Man darf von dem Buch aber nicht erwarten, dass es Schritt für Schritt zeigt, wie man sich selbständig macht. Es geht allein um die Entwicklung eines erfolgreiche Geschäftsmodells, der Produkte und des Vertriebs.

39,90 Euro kostet das Buch inkl. MwSt.

Peer Wandiger

3 Gedanken zu „Das Handbuch für Startups – Buchbesprechung“

  1. Hey, das klingt wirklich sehr interessant – hat natürlich auch seinen stolzen Preis. Doch für mich könnte es in Zukunft wirklich nützlich sein. Vielen Dank für den Tipp!

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  2. Interessanter Lesestoff. Als Treibstofflieferant für Startups werde ich mir die 500 Seiten gerne ausführlich ansehen. Für alle Gründer, die noch an ihrer Geschäftsidee feilen, dürfte dieses Tool auf eine Hilfe sein:

    http://www.startworks.de/geschaeftsideen-entwickler-kit/

    Es ist ein System um Geschäftsideen zu entwickeln, die wirklich zu einem passen. Es ist kostenlos und ohne Anmeldung für alle da. Ich freue mich aber über Feedback, wie ihr damit zurecht kommt, um es in Zukunft weiter zu verbessern.

    LG, Matthias

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