Durch regionales Onlinemarketing neue Kunden gewinnen – Tipps & Beispiele

Geht es für Selbstständige an die eigene Neukundengewinnung im Onlinemarketing mit einer eigenen Firmenwebseite, werden die Möglichkeiten des Internets und im speziellen die des regionalen Onlinemarketings immer noch nicht optimal ausgeschöpft.

Doch wie passen eigentlich die Themen Internetmarketing und Regionalität zusammen? Wie können Gewerbetreibende, allen voran der Einzelhandel, das Handwerk, Dienstleister, Gastronomie etc. von den Möglichkeiten des regionalen Onlinemarketings profitieren? Vor allem wenn diese überwiegend einen regionalen Kundenstamm haben, bzw. diesen ausbauen möchten?

In diesem Artikel sollen Unternehmer und Selbstständige speziell über die Chancen und Möglichkeiten informiert und inspiriert werden, Wege zu finden, mit regionalem Onlinemarketing Geld zu verdienen.

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Durch regionales Onlinemarketing neue Kunden gewinnen

Als Onlineunternehmer fließt das Thema regionales Onlinemarketing in meine tägliche Arbeit bei eigenen Kunden mit ein. Gerade in letzten Jahr in der Vorweihnachtszeit stand es verstärkt im Fokus. Nicht nur weil mit dem Weihnachtsgeschäft allgemein der Konsum steigt und viel gekauft wird, sondern weil sich auch aktuell die Medien damit beschäftigt haben, allen voran das Fernsehen.

So liefen z.B. in der ARD eine Google-kritische Reportage Die geheime Macht von Google und wenige Tage später eine Talkrunde zum Thema Onlineshopping: zu viel Macht für Amazon & Co.? In diesen Sendungen wurde verstärkt auf die Risiken und Nachteile für kleine Unternehmer und Verbraucher eingegangen. Ersetzen also Interneteinkäufe zunehmend das Shoppen in den Geschäften unserer Städte?

Den Eindruck könnte man haben. Doch das wäre zu einfach, denn das Internet bietet auch Chancen, vor allem für „die Kleinen“, in Nischen und in Ihrer eigenen Region. Und das auch für ein geringeres Budget.

Bedeutung des Regionalen Onlinemarketing

Betrachtet man zusätzlich zu den o.g. TV-Sendungen aktuelle Zahlen und Statistiken zum Onlinehandel, werden diese stetig durch neue Superlative und Rekorde bestimmt. So ergab z.B. eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbandes BITKOM, dass 94% der Internetnutzer über 14 Jahren inzwischen im Web einkaufen. Das entspricht 51 Millionen Bundesbürger. Dabei kommen auch die mobilen Endgeräte verstärkt zum Einsatz, hier greifen bereits 27% der Online-Shopper auf die beliebten Smartphones und Tablets zurück. [Hintergrundinformationen zur BITKOM-Umfrage].

Da diese Zahlen eine so deutliche Sprache sprechen, bedeutet das für das regionale Onlinemarketing in Ihrer Region, dass Sie über eine breite Zielgruppe verfügen und die Verbraucher schon lange bereit sind, Ihre Onlineangebote in Anspruch zu nehmen.

Hinzu kommt, dass immer mehr Menschen den Bezug zu Ihrer Region wieder mehr schätzen und Region und Heimat wieder voll im Trend liegt. Die Verbraucher möchten heute wissen, wo kommen meine Produkte her, wie werden diese hergestellt (vor allem Lebensmittel), wer verbirgt sich hinter den Dienstleitungen. All das bietet Chancen für Restaurants in der Stadt, den Bäcker um die Ecke, die Metzgerei im Dorf, den Steuerberater usw.

Grundlagen für regionalen Erfolg im Internet

Um mit regionalem Onlinemarketing erfolgreich zu sein, also mit seinem Gewerbe neue Kunden zu gewinnen und mehr Geld zu verdienen, braucht es gewisse Grundvoraussetzungen. Dazu zählen insbesondere eine marketing-orientierte Webseite Ihres Unternehmen, welche einen Mehrwert für die User bedeutet und gleichzeitig in der Lage ist, für Sie neue Kontakte zu generieren.

Stellen Sie sich dabei auch die Frage ob Ihre Webseite dabei auch die Lust beim Verbraucher weckt Ihr Geschäft überhaupt aufzusuchen? Bei vielen Webseiten hat man leider immer noch den Eindruck “wir haben geschlossen…”.

Das heißt also auch für Ihre Firmenwebseite: Ein ansprechendes, modernes Webdesign gehört einfach zu den Basics, passend zu Ihrer Branche und Ihrer Zielgruppe. Doch ohne Besucher (Traffic) auf Ihrer Webseite ist das alles (Ihr Webdesign etc.) nicht sehr viel Wert, d.h. Sie müssen auch regional online gut zu finden sein, was uns zur lokalen Suchmaschinenoptimierung bringt.

Hier ein paar Tipps, wie Sie in Ihrer Region online mehr Besucher gewinnen.

6 Tipps zur lokalen Suchmaschinenoptimierung (SEO-Otimierung)

  1. Google-Keyword-Planer
    Nutzen Sie das kostenfreie Tool von Google (Google Keyword Planer) und ermitteln Sie zu allererst das Potenzial und die Nachfrage. Grenzen Sie die Keyword Analyse auch räumlich ein, geben Sie hierzu Ihre Stadt ein.

    Und schauen Sie auch in der Nachbarstadt, vergleichen Sie Ihre Auswertungen. Das Suchverhalten, also welche Keywords von Nutzern eingegeben werden schwankt auch regional.

  2. On-Page SEO
    Die Grundlagen einer jeden Webseite ist die On-Page SEO-Optimierung. Hierbei kann man vor allem mit folgenden wichtigen Punkten sehr viel bewirken, was auch i.d.R. eine Verbesserung im Google-Ranking bringt

    • Website Titel: Hier sollte der Ort und das wichtigste Keyword vorkommen, das kann z.B. so aussehen: „Steuerberater Stuttgart | Kanzlei Mustermann“. Der Titel Ihrer Webseite sollte nicht zu lang sein. Da dieser sonst nicht in den Suchergebnissen angezeigt werden kann, optimal sind hier nicht mehr 55 Zeichen.
    • Metadescription: Diese sollte nicht länger als 156 Zeichen sein und Ihre beiden wichtigsten Suchbegriffe (u.a. Ort) vorkommen lassen. Wenn möglich zu Beginn des Satzes. Insgesamt sollte Ihre Metadescription einen schlüssigen Satz geben. [Bsp: Steuerberater in Stuttgart: Die Kanzlei Mustermann berät Sie in Steuerfragen.]
    • Überschriften + Texte: Auch hier (Überschrift H1) sollte in erster Linie Ihr wichtigstes Keyword und der Ort vorkommen. Ebenso weit vorne im Text Ihr Firmenname. Übertreiben Sie es aber nicht und betreiben Sie kein „Keyword-Spaming“, sondern achten Sie auf eine gute Lesbarkeit der Texte. Denn Sie schreiben für den Leser, nicht für Suchmaschinen, liefern Sie also einen Mehrwert. Tipp: Der Satz „herzlich willkommen bei/auf…“ hat weder etwas im Titel, der Metadescription oder der 1. Überschrift (H1) etwas verloren.
  3. Responsive Design
    Immer mehr Menschen surfen mit Ihren Smartphones und Tablets im Internet, auch um Online Einkäufe zu tätigen (siehe oben). Ob also Ihre Webseite mobil optimiert ist oder nicht (also responsive ist) wird in absehbarer Zeit (mit Sicherheit) Ihr Ranking bei Google beeinflussen. Auch wenn das Google direkt so noch nicht sagt, sind die Empfehlungen doch eindeutig. Diese sind nachzulesen in den Google-Empfehlungen.

    So wird Google auch responsive Webseiten als Mobil friendly in den Suchergebnissen anzeigen lassen. Ob Ihre Webseite bereits mobil friendly ist, kann man bei Google selbst testen.

  4. Ortsbezogene Landingpage
    Vor allem für Dienstleister interessant welche in ihrer Region in mehreren umliegenden Städten gefunden werden möchten. Hierzu erstellt man seo-optimierte Unterseiten auf seiner Webseite, oder platziert unter entsprechenden Domains Landingpages. Je nach Branche und Thema kann man hiermit sehr gute Platzierungen bei Google & Co. erreichen. Ob sich das für Sie lohnt zeigt Ihnen auch die zuvor beschriebene Keyword Analyse. So könnten Sie auf mehreren Domains (Bsp: www.hochzeitsplaner-stuttgart.de; www.hochzeitsplaner-karlsruhe.de) Ihre Angebote regional angepasst präsentieren.

    Hierbei ist aber wichtig, dass Sie keinen doppelten Content produzieren. Also einfach nur die Städtenamen austauschen reicht nicht aus. Ganz im Gegenteil, das kann zu einer Abwertung führen. Liefern Sie auf jeder Seite guten Content mit Mehrwert. So könnten Sie z.B. auf regionale Tradition eingehen. Im o.g. Beispiel auf Hochzeitsbräuche aus dem Badischen bzw. aus dem Schwäbischen.

  5. Branchenverzeichnisse
    Eintragungen in seriösen Branchenverzeichnissen gehören einfach dazu, um regional besser gefunden zu werden. Halten Sie hier aber auch Ausschau nach regionalen Portalen, die es nur bei Ihnen gibt (Bsp: im Kreis Schwäbisch Hall: www.wfgonline.de). Weitere Eintragungen in Branchenverzeichnissen können u.a. sein:

    Goyellow.de, gelbeseiten.de, branchenbuch.meinestadt.de, marktplatz-mittelstand.de, city-map.de, stadtbranchenbuch.de, belocal.de u.v.m.).

  6. Regionale Pressemitteilungen
    Während Branchenverzeichnisse einen einmaligen Arbeitsaufwand darstellen, bieten Pressemittelungen immer wiederkehrend eine sehr gute Plattform um auf sich und sein Unternehmen aufmerksam zu machen. Auch für das regionale Onlinemarketing lassen sich Pressemittelungen gut verwenden. Und Anlass für eine Pressemitteilung gibt es regelmäßig. In jeder Stadt gibt es Veranstaltungen, Ausstellungen, Märkte und Messen. Sind Sie dort präsent, dann verfassen Sie bereits im Vorfeld der Veranstaltung (Bsp: Handwerksmesse) eine Pressemittelung über die Veranstaltung selbst, Ihr Engagement dort und Ihre Vorbereitungen. Und auch im Nachgang zu einer Veranstaltung verfassen Sie eine Pressemittelung mit einem Fazit.

    Das sind meine persönlichen Empfehlungen für Presseportale: openpr.de, firmenpresse.de, online-artikel.de, perspektive-mittelstand.de, pr-center.de, fair-news.de.

Im zweiten Teil des Artikels geht es darum, wie man Social Media Plattformen zur regionalen Kundengewinnung nutzen kann inkl. Praxisbeispiele und einen Ausblick auf die Zukunft.

Peer Wandiger

8 Gedanken zu „Durch regionales Onlinemarketing neue Kunden gewinnen – Tipps & Beispiele“

  1. @Peer
    Kleiner Hinweis von mir: Das mit den zwei Seiten des Artikels habe ich nur durch Zufall gesehen. Mag ich ehrlich gesagt nicht so, wenn Artikel gesplittet werden. Hast du das schön häufiger gemacht? Wenn ja, habe ich nämlich einige zweite Seiten “überlesen”. Ist jedenfalls recht komisch die Navigation unter den Share Buttons zu haben. Nur mal gerade als Feedback dazu.

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  2. Stimme Speedy zu. Peer, schaue dir ggf. zeit*de an und wie dort das Problem mit langen Artikeln gelöst ist.

    zeit*de/gesellschaft/2015-03/propaganda-russland-deutschland-subversion * (kannst diesen Link aus dem Kommentar entfernen, wollte nur dir die Suche vereinfachen).

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  3. regionales Online Marketing wird sicherlich ein beherrschendes Thema sein – wobei wir die Wearables hier nicht komplett vergessen dürfen – denn dadurch wird “regionales” Marketing noch regionaler – nämlich direkt beim Kunden und Interesenten am Handgelenk stattfinden…

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  4. Was ich mich da schon immer Frage, als reiner Theoretiker, wie macht man das, wenn man aus einem kleinen Dorf kommt, wo kaum jemand nach suchen wird? Die nächstgrößere Stadt/Großstadt nehmen, ist ja, zumindest meiner Meinung nach, auch nicht das Gelbe vom Ei, da so dem potentiellen Kunden etwas nicht ganz Korrektes vorgegaukelt wird. Wie löst man also so was?

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  5. Regionales Online-Marketing ist nicht nur für Händler, Restaurants, Hotels oder Handwerksbetriebe relevant, die zwangsläufig vor Ort gefunden werden müssen. Gerade bei stark umkämpften Keywords muss man sich bei der Verknüpfung mit Städtenamen gegen weit weniger Konkurrenten durchsetzen. Letztlich hat man nicht immer die Möglichkeit, auf Alternativen zurückzugreifen. Ich zum Beispiel arbeite als Texterin und Lektorin: Da gibt es nun einmal nur an allen Ecken und Enden verwendete Begriffe wie “Lektorat”, “Lektor” oder “Korrekturlesen”.

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  6. Ich habe da die selben bedenken wie Georg Ich komme auch aus einer kleinen Stadt und weiß nicht so genau wie ich es bei mir ummsetzen kann.

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  7. Ein wirklich lokales IM aufbauen ist für die mit IM oft weniger versierten GeschäftsführerInnen eine grosse Herausforderung. Der Wissen ist äusserst begrenzt resp. für einige Branchen noch ganz wenig entwickelt. Gerade im Bereich kleinerer Fitnessstudio sehen die Websites eher wie ausgedehnte Visitenkarten aus. Schade, es ist wie dieser ausgezeichnete Artikel belegt eine verpasste Chance.

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  8. Das mit den Pressemitteilungen ist mir zu schlicht gedacht, denn wen interessiert es ernsthaft, ob irgendeine Firma zu irgendeiner x-beliebigen Messe oder sonstwohin hinfährt?

    Bei Veranstaltungen ist es schon etwas anderes, aber nur, wenn man der Veranstalter ist, denn soetwas wie “Die hiesige Fleischerei XYZ verkauft auf dem beliebten Frühlingsmarkt wieder ihre leckeren Bratwürste” ist selbst dem billigsten Käseblatt keine Schlagzeile wert…

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