Was ist Content Marketing? Und warum ich es nicht mag!

Eigentlich wollte ich zum Thema Content Marketing keinen Artikel verfassen, aber eine interessante Blogparade von Robert hat mich dann doch dazu gebracht diesen Artikel zu schreiben.

Hier gibt es aber keine praktischen Tipps, wie man Content Marketing umsetzt, sondern es geht um die Frage, was Content Marketing überhaupt ist.

Ist es wirklich was Neues? Muss man sich damit beschäftigen? Macht es überhaupt Sinn?

Ich schildere meine Meinung dazu und natürlich freue ich mich auch auf eure Kommentare.

In diesem Artikel schildere ich meine sehr subjektive Meinung zu diesem Thema. Anders als sonst, wo ich versuche möglichst objektiv zu sein.

Was ist Content Marketing?

Auf toushenne.de hat Robert gerade eine Blogparade laufen, die sich mit der Frage beschäftigt “Was ist Content Marketing?”.

Das ist insofern eine interessante Frage, als dass es bisher eigentlich immer nur Tipps und Best Practices gab. Wirklich mit der Frage nach dem “Was” und ob das Sinn macht, haben sich nur wenige beschäftigt. Und so gibt es viele Definitionen von Content Marketing, so dass sich die Branche selbst nicht wirklich einig ist, was das eigentlich genau ist.

Ich verstehe Content Marketing als den Versuch alte Marketing-Weine in neue Schläuche zu gießen. Das bedeutet, dass man einfach versucht über Inhalte seine Marketing-Botschaften an den Mann und die Frau zu bringen. Im Vordergrund steht weiterhin der Umsatz, was für ein Unternehmen nichts schlechtes ist.

Der große Hype um das Thema “Content Marketing” ist nach meiner Wahrnehmung allerdings schon wieder vorrüber, was allerdings nicht schlecht ist, da sich das Thema nun unter einer realistischen Betrachtung bewähren muss. Und die Frage ist, was bringt es wirklich und ist es eine dauerhafte Strategie für Selbständige im Netz?

Ist es überhaupt etwas Neues?

Meine Herangehensweise

Ich kann nicht für jeden sprechen, sondern nur meine eigenen Erfahrungen und Beobachtungen heranziehen. Ich selbst bin seit 2006 selbständig und seit Anfang 2007 betreibe ich diesen Blog hier.

Auch wenn der Blog zu Beginn gar nicht als Haupteinnahmequelle gedacht war, stand von Anfang an der Inhalt im Vordergrund. Ich bin selbst ein intensiver Blogleser und versuche mich von Marketing-Phrasen nicht zu sehr beeinflussen zu lassen. Deshalb finde ich es immer sehr angenehm, wenn eben nicht mit Floskeln und Marketing-Begriffen gearbeitet wird.

Über die Inhalte und deren Wert für die Leser kamen neuen Besucher, Backlinks, bessere Rankings und wieder neue Besucher etc.. Sehr schnell habe ich erkannt, dass der Weg über den Content als Haupt-Marketing-Maßnahme nicht nur erfolgversprechend ist, sondern auch nicht so einfach zu kopieren.

Selbst unter den Bloggern, aber gerade und vor allem gegenüber anderen Website-Typen hat man mit der Fokussierung auf lesenswerten und nützlichen Inhalt einen großen Vorteil, auch heute noch.

Es ist zwar schon so, dass z.B. viele SEOs erkannt haben, dass es nicht so weitergehen kann wie bisher und sie mehr auf Inhalte und Qualität setzen müssen. Allerdings kann man meiner Meinung nach auch heute noch einen großen Teil der Konkurrenz hinter sich lassen, wenn man auf wirklich gute Inhalte setzt.

Viele versuchen sich zwar am Content Marketing und setzen stärker auf Inhalte, um ihre Botschaft zu vermitteln, aber oft merkt man es diesen Versuchen auch an, dass die Betreiber es eben doch nur als Marketing-Instrument sehen und nicht mit Leidenschaft dabei sind. Und gute Inhalte machen Arbeit!

Es gibt in meinen Augen also verschiedene Arten und Definitionen des Content Marketing und nicht alle sind auch erfolgreich.

Insofern ist es ein Buzzwort, welches wieder an Bedeutung verlieren wird, wenn all jene, die am Inhalt an sich nicht wirklich interessiert sind, zum nächsten Marketing-Hype wechseln.

“Normale Unternehmen”

Hinzu kommt, dass das Thema Content Marketing eigentlich nur bei sehr internetaffinen Leuten und bei großen Unternehmen nach meinem Empfinden auf breiterer Basis wahrgenommen wird.

Ich kenne viele kleine Unternehmen und Offline-Selbständige. Dort spielt Content Marketing keine Rolle, zumindest nicht als gerade angesagter Trend. Viele haben sich inzwischen mit dem Gedanken angefreundet, dass sie eine Website brauchen, da diese wirklich was bringt, aber neue/regelmäßige Inhalte erstellt kaum jemand. Noch weniger haben hier wirklich eine Strategie.

Stattdessen wird das Minimum gemacht, was notwendig ist, ansonsten wird eher auf klassischere Werbemöglichkeiten, online wie offline, gesetzt.

Insofern bietet ein eher inhaltsfokusierter Marketing-Ansatz auch für Selbständige und kleine Unternehmen viel Potential, aber dann muss man auch dahinter stehen und es wirklich selbst wollen.

Und genau an diesem Punkt stört mich der Hype um das “Content Marketing”. Im Grunde ist das nichts Neues. Relevante Informationen für die potentiellen oder bestehenden Kunden bereitzustellen und dabei nicht immer direkt etwas verkaufen zu wollen ist an sich kein neuer Weg. Das haben früher auch schon viele gemacht.

Was neu ist, ist die Erkenntnis, dass es funktioniert, aber deshalb machen es viele Unternehmen nicht unbedingt besser.

Wer bisher schon gern mit seinen Kunden kommuniziert hat, wer nützliche Inhalte angeboten hat und wer eher darauf geachtet hat Beziehungen aufzubauen, macht da nichts anders.

Alle anderen werden immer versuchen den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und sobald etwas anderes als der neue Marketing-Trend ausgerufen wird, dahin wechseln.

Warum ich es nicht mag

Ich halte nicht viel von dem Trend “Content Marketing”, was aber natürlich auch ein wenig an meiner Sichtweise als Vollzeit-Blogger liegt, der in den letzten 8 Jahren rund 4 Millionen Wörter hier im Blog verfasst hat. Für mich ist Content alles was zählt.

Und das nicht nur weil ich von meinen Inhalten lebe, sondern weil es mir Spaß macht und ich, wenn ich schon arbeite, das machen will, was ich gern mache. Egal ob es gerade angesagt ist oder nicht. Im Grunde mache ich seit 8 Jahren genau dasselbe und das wird sich in den nächsten 8 Jahren auch nicht ändern.

Insofern sehe ich die derzeitige Vereinnahmung von Inhalten für reine Marketingzwecke sehr skeptisch, da mir da einfach das ehrliche Interesse und die Leidenschaft fehlt.

Anders sieht es sicher bei Unternehmen aus, die im Einzelfall vielleicht wirklich mit dem Herz dabei sind und in Zukunft mehr Arbeit und Zeit in nützliche Inhalte investieren. Dann hätte das auch was gutes.

Insgesamt ist es meiner Empfindung nach aber nur ein weiterer Marketing-Trend, der wieder abebben und vom nächsten Hype abgelöst wird.

Eure Meinung

Was ist eure Meinung zum Thema “Content Marketing”? Wie definiert ihr es und was haltet ihr von dieser Strategie?

Peer Wandiger

20 Gedanken zu „Was ist Content Marketing? Und warum ich es nicht mag!“

  1. Man sollte einfach so weiter machen wie bisher und auf manche trends nicht unbedingt großen wert drauf legen. Einzigartiger content wird zwar stärker aber man muss nicht jetzt wegen irgendeinem trend alles umstellen oder ähnliches.

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  2. Erst einmal stimme ich zu: Content Marketing ist nichts Neues!
    In meinem Blog “el-instante”, habe ich diese Thematik in einem Blog-Artikel ebenfalls aufgegriffen: http://bit.ly/1ymmP5g

    Dennoch denke ich, dass wenn man nicht auf den Zug aufspringt und sich diesem Wandel in gewisser Hinsicht anpasst – auf längere Sicht den Kürzeren ziehen wird.
    Die Welt entwickelt sich jeden Tag weiter und zwar manchmal schneller als uns selbst lieb ist, aber wenn man vor allem als Unternehmen stehen bleibt, dann suchen sich die Konsumenten schnell einen Anbieter, der mehr ihren Bedürfnissen entspricht.
    Denn auch die ändern sich fast täglich….

    Liebe Grüße
    Alexa

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  3. Hm, eigentlich betreibst du doch auch Content Marketing bzw. jeder Blogger der mit seinem Blog Geld verdienen möchte, oder? Unternehmer ist Unternehmer, der das Ziel hat Geld mit seiner Leistung zu verdienen, egal ob du selbständig bist, oder 5.000 Angestellte hast. Die Frage ist ja nicht was im Vordergrind steht oder stand, sondern was jetzt dabei raus kommt. Im Endeffekt ist es doch irrelevant ob ein produkt oder ob Wissen vermarktet wird.

    Content Marketing soll ja im Endeffekt die klassischen Werbebotschaften ablösen bzw. vertrauenswürdiger machen, da die Werbeversprechen ausgelutscht sind. Der Trend zur Nutzung des Content Marketing in Verbindung mit dem richtigen Content Seeding bspw. Blogmarketing oder auch Social Seeding wird meines Erachtens weiter gesteigert werden.

    Hier wird dann die vertrauenswürdige Quelle des Bloggers genutzt um die Werbebotschaft als “Empfehlung” an die Leserschaft zu publizieren.

    Nichts desto trotz muss der Nutzwert des Content immer größer sein als der zu erzielende Geldwert.

    Grüße
    David

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  4. Wirklich ernst genommen habe ich das Thema erst, nachdem ich das Buch über Content-Marketing gelesen habe, welches du auf diesem Blog vorgestellt hast.

    Für mich ist es einfach die Bereitstellung von guten Inhalten in regelmäßigen Abständen.

    Beispiel: Gemüsehändler verkauft seine Ware online. Nebenbei betreibt er einen Blog, in dem er auf aktuelle Themen, Saison-Gemüse und Tipps zur Aufbewahrung etc. eingeht. So kommt er an Leser und Kunden, die später auch mal bei ihm bestellen. Punkt.

    Ein Hexenwerk ist Content-Marketing also wirklich nicht. Eher eine Sache, die internetaffine Menschen (fast) automatisch machen.

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  5. Ich setze – bei normalen Blogs – auch lieber auf guten Inhalt statt auf dem Marketing dazu. Einzigartige Inhalte mit Mehrwert für den Leser waren schon immer erfolgreich und werden es auch bleiben.

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  6. Genau betrachtet ist der Begriff Content Marketing ein rechter Schmarrn. Sprechen wir in D von Internet meinen wir Google und Google kann seit jeher nur mit Content umgehen, mal mehr mal weniger gut.

    Es folgt ein nicht ganz ernst zu nehmender Rückblick auf Content, Marketing und Internet.

    Content ist also das Ausgangsprodukt um das sich alles dreht.
    • Fakt 1 ist: Content stand am Anfang des Internets.

    Dann kamen die Suchmaschinen und ihre Algorithmen. Anfänglich waren sie froh überhaupt etwas vorzufinden, doch bald musste sortiert und gewichtet werden.
    Drei Dinge sind zu dieser Zeit entstanden: Ranking (Seite 1 bei Google), der Algorithmus und der SEOist.
    • Fakt 2 ist: Der Run um Seite 1 hat begonnen

    Der Algorithmus, von dem abhing ob man auf Seite 1 landete (der Gelddruckmaschine), war geheim und ist geheim. Das Rätselraten und die Suche nach den Lücken im Algorithmus wie man auf Seite 1 gelangt ging los. Google (wir erinnern uns, Internet = Google) ist diesen findigen Leuten hinter her gerannt und versuchte Lücken zu schließen. Ziel war es von Google sogenannte Manipulationen auszuschließen (diese gab es, zuhauf). Wobei Google selbst die Grundlage zur Manipulation gelegt hatte. Das war meiner Meinung nach auch das Ende von “don´t be evil”.
    • Fakt 3 ist: Google und SEOist liefern sich ein Katz- und Mausspiel.

    • Fakt 4 folgt zugleich, denn der unbedarfte Blogger aus alter Zeit der noch gerne verlinkt hat, es gewohnt war Linklisten zu führen, kam zwischen diese Fronten und ging unter. Die neue, nicht näher definierte Natürlichkeit von Google betrachtet Links, der Urmotor des Internets, kritisch. Gute Inhalte werden auf Grund von Links aus dem Index entfernt.
    • Fakt 4 ist: Google gewichtet “unnatürliche” Links stärker als guten Inhalt.

    Nachdem man den Blogger alter Schule beseitigt hat, man klar gemacht hat wer die Linkhoheit im Internet hat, versucht man jetzt dem SEOisten klar zu machen dass es auf Inhalte ankommt. Das hätte man gleich machen können doch scheinen die Algorithmus Programmierer nicht so schnell gewesen zu sein wie es hätte sein müssen.
    • Fakt 5 ist: Wie schon immer setzt man auf Content, heute heißt er guter Content, Mehrwert-Content. Irgendwas braucht der SEOist ja.

    Zwischeneinschub:
    Ok, Google, du kannst mir sicher gut beantworten wo ich mir das nächste unnötige Teil kaufen kann, aber der Rest ist nicht immer so toll und manchmal langweilig. Es gab schon mal Zeiten da kam ich schneller zu einer Lösung.

    • Sechster und nicht letzter Fakt ist: Wer seit jeher auf Inhalte gesetzt hat, hat immer irgendwie mit gespielt, mal mehr mal weniger. Für den Blogger der lediglich schreiben will sind bessere Zeiten angebrochen denn der Aufwand sich auf Lücken im Algorithmus zu stürzen rentiert sich nicht mehr, nicht für den üblichen Blogger.
    Und wird eine Algorithmus Lücke bekannt und als SEOsau durchs Dorf getrieben, ist es schon zu spät.
    • Daraus folgt Fakt 7 – Google reagiert schneller und will sich keinesfalls die Butter vom Brot nehmen lassen, getreu dem Motto “be evil”.

    Aus all diesen Fakten lässt sich Contentmarketing ableiten. Im Grunde eine einfache Sache. Oder habe ich Content Marketing falsch verstanden?

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  7. Hallo Peer,

    es ist doch egal ob Hype oder nicht. Die Frage ist, funtioniert es für mich und meine Zielgruppe(n) oder nicht. Wenn deine Frau ihre alte Garderobe lange genug im Kleiderschrank aufbewahrt, ist sie irgend wann mal wieder top modisch gekleidet.

    Ich halte von diesem Geblubber um die Leidenschaft gar nichts. Es kann zur Betriebsblindheit führen und ich habe schon so manchen gesehen, der seinen toten Gaul auch nach dem Mumifizierungsstadium genüsslich weiter reitet.

    Wenn man ohne Leidenschaft keine guten und sehr guten Leistungen bringen kann, fehlt einem das Handwerkliche und oder man sollte sich Fragen, welche Einstellung man zu der Qualität seiner Arbeit hat. Genauso gibt es genügen, die mit ihrer Leidenschaft nur genügende oder ausreichende Ergebnisse produzieren. Aber Leidenschaft kann einiges leichter und angenehmer machen.

    Gute Leute haben auch in Krisenzeiten erfolg.

    Content-Marketing als als Strategie ist längerfristig.

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  8. Es kommt auf den Zweck drauf an. Ich habe z.B. Kunden wie ein Fahrrad-Fachhändler oder eine Heilpraktikerin. Die posten im Newsbereich öfter interessante Texte. Die kommen gut an bei den Kunden – und bei Google.
    Natürlich ist liebloser Text nur als Marketinginstrument wirklich k….e 🙂

    Gruß Ralf

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  9. Moin Peer – ich habe auch teilgenommen an der Blogparade und einen Artikel dazu veröffentlicht: http://www.letsblognow.de/was-ist-content-marketing/

    Ich stimme dir zu, wenn du sagst, dass sich nicht viel geändert hat.

    Was ich aber finde – Unternehmen sollten meiner Meinung nach diesen Weg stärker gehen, auch wenn das eigentliche Produkt nichts mit Content zu tun hat.

    Marketing in Form von Content. In Form von Mehrwert, der nicht direkt was mit dem Produkt zu tun haben muss.

    Sicher keine neue Strategie, aber jetzt hat sie einen Namen. (Der jetzt leider schon viel zu inflationär verwendet wurde)

    Liebe Grüße
    Dennis

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  10. Eigentlich ist es doch ganz einfach. Wenn ich für meine Firma oder wen auch immer etwas bekannt machen will, muss ich darüber schreiben und es am besten beschreiben. Das war vor der Erfindung des Internet so. Und das wird auch so bleiben. Und wenn das ganze langweilig war hab ich es früher in den Papierkorb geschmissen. Und heute klicke ich einfach weiter und lese es auch nicht.

    Vor 15 Jahren habe ich in einem Mehrfamilienhaus gewohnt. Dort stand damals eine ganz große Kiste hinter der Haustür, wo alle die vielen Werbezettel entsorgt haben. Und wer Hausordnung hatte war mit entsorgen dran. Ich wünsche mir immer wieder eine solche Kiste fürs Internet. Leider fehlt die Papierkorb-Funktion.

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  11. Mich nervt das ständige gelaber um Content Marketing auch , wobei ich nicht verstehen kann warum Blogger sich darüber Aufregende sollten, genau das sollte sich doch positiv aufs Geschäft auswirken. Immerhin braucht es auch “Seeder” die den “tollen” Inhalt verbreiten.

    Natürlich macht es durchaus Sinn sinnvolle Inhalte zu Veröffentlichen ???? die einem den ein oder anderen Kunden bescheren können, was daran neu ist weiß wohl keiner so Recht….

    In meinen Augen ist früher Seo jetzt Content Marketing.

    Das Typische gelaber von magischen Linkmagneten und tausender Tweets 😉

    Deshalb mein Tipp sowas nicht Lesen sondern Arbeiten

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  12. Ich erstelle Content seit bestimmt 15 Jahren. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass ich damals Content Marketing betrieben hatte. Ich wusste intuitiv, dass es richtig ist. Oftmals war ich auch einfach davon getrieben das zu tun was mir Spaß macht. Webvideos veröffentlichen, bloggen – aber das war eben noch kein Content Marketing wie ich es heute kenne und betreibe.

    Zudem halte ich es für ein trauriges Signal, wenn mal wieder in unserem Mittelstand ein Hype noch kein Thema ist. Das hat nichts damit zu tun, dass wir hier in Deutschland besonders smart sind, sondern immer hinterherhinken. Ein großer Teil des Mittelstandes kann nicht mals Google Adwords von organischen Ergebnissen unterscheiden. Und ich spreche hier von den Geschäftsführern und deren Marketern.

    Für mich ist es okay, wenn das was ich immer getan habe, heute einen Namen bekommt und perfektioniert wird – indem ein großer Teil aus Recherche, Testing und Analytics besteht.

    Meine Sicht der Dinge findet ihr hier: http://maelroth.com/2015/04/was-ist-content-marketing/

    Grüße, Ben

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  13. Content-Marketing ist keine Modeerscheinung. Es gibt die Disziplin seitdem Menschen sich Geschichten erzählen und Wände in Höhlen bemalen.

    Der Begriff „Content-Marketing“ ist allerdings neu. Was dahintersteht ist das älteste Marketing überhaupt. Älter sogar als Werbung. Meine Defintion hier im Podcast (mit vielen Beispielen): http://contentmarketingboutique.de/cmeg-001/

    Peer, was du machst, und ich lese ja hier auch schon seit Beginn an mit, das ist sehr reines und feines Content-Marketing. Aber das würdest du ja auch nicht verneinen.

    Ich verstehe auch, dass viele Leute des Begriffes Content-Marketing überdrüssig sind. Vor allem, weil jetzt viele Marketer ihre Leistungen eben auch unter dem Dachbegriff sehen wollen. Das ist meiner Ansicht nach auch völlig legitim, wenn man die korrekte Definition des Begriffes zugrunde legt. Denn wenn Content-Marketing (CM) immer noch Marketing ist, aber eben keine Werbung (also Produktmarketing), dann fahren die meisten Disziplinen doch einen Mix. Denn Content-Marketing und Produktmarketing sind wie Yin und Yang.

    Beispiele:

    – Ein SEO optimiert die URL-Struktur eines Blogs (sicher kein CM)
    – Ein SEO plant die Inhalte für ein Blog (bestimmt viel CM, wenn im Blog nicht nur Werbebotschaften veröffentlicht werden, was ja Produktmarketing wäre)
    – Ein SEO kauft Links (Produktmarketing)
    – Ein SEO verdient Links (Content-Marketing, wenn der Link nicht auf eine Produkt oder Kategorieseite ohne „Content“ geht)
    – Ein SEO baut Links, die so aussehen, als seinen sie verdient, sie sind aber in Wahrheit gekauft (nach außen hin Content-Marketing, im Prinzip aber auch Produktmarketing)

    Jetzt darf man nicht vergessen, dass Content-Marketing ein „Überbegriff“ ist. Und daher deckt er alle Disziplinen ab, die sich dieser Methode bedienen: SEO, PR, Corporate-Publishing (oft auch einfach Kundenmagazine), Blogging, Social, Propaganda und alles andere, was einem so noch einfällt (höre Podcast-Folge).

    Sobald jemand mit Inhalten eine Agenda fördert, ohne diese Agenda direkt zu bewerben, macht er „per definitionen“ Content-Marketing. Und solange niemandem ein besserer Begriff als Content-Marketing dafür einfällt (Inbound-Marketing ist ja aktuell der stärkste Konkurrent) bleibt dieser hier.

    Ich finde es vorteilhaft, dass wir einen recht guten Begriff für diesen Typ des Marketings haben. Aber vielleicht gibt ja auch einen besseren, der den Nagel noch viel besser auf den Kopf trifft?

    Wann wird Content-Marketing aus der Mode fallen? Der Begriff kann sich ändern. Aber was dahinter steht, wird erst „sterben“, wenn Unternehmen aufhören wollen ihre Kunden mit nützlichen Inhalten zu versorgen.

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    • Danek für deinen ausführlichen Kommentar.

      Ich liebe Content, aber ich mag diesen Trend Content Marketing nicht, weil er allzu oft nur Selbstzweck ist und es nicht wirklich um die Inhalte geht.

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  14. Da ich beinahe an der Blog-Parade teilgenommen hätte, hier meine Meinung: Deine Kritik an der Vereinnahmung von Content durch das Marketing kann ich gut nachvollziehen. Es kommt darauf an, wie man es kennzeichnet. Sicherlich hast du die Diskussion um Curved und Mobile Geeks mitverfolgt.

    Ich gehöre zu denjenigen, die mit dem Herzen dabei sind. Gerade habe ich einen doch recht elaborierten Artikel zum Thema Content Marketing Definition und FAQs geschrieben: http://www.usecontent.de/content-marketing/content-marketing-definition-und-faqs-2522/

    Da du dich mit dem Thema beschäftigt hast und hier einen wirklich guten und kritischen Beitrag leistest, würde mich deine Meinung interessieren.

    Viele Grüße,

    René

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  15. Also meine Definition ist relativ einfach: Durch für Menschen interessante Inhalte den eigenen Umsatz erhöhen. Bei so einer weiten Fassung würde auch jeder Blogger Content Marketing betrieben: er stellt Inhalte zur Verfügung, zieht damit Leser an und steigert damit seinen Umsatz in Form von Werbeeinnahmen 🙂

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  16. In letzter Zeit habe ich öfter gelesen, dass es im Business grundsätzlich bessere Ergebnisse bringt, wenn man nicht zuerst darüber nachdenkt, wie man Geld von potentiellen Kunden bekommen kann, sondern wie man ihnen einen Mehrwert bietet, der sich für sie lohnt. Das heißt: Wenn der Kunde das Gefühl hat, was er bekommt ist mehr wert als das Geld, das er dafür bezahlen muss, dann funktioniert das Business gut. Vielleicht wäre das eine bessere Herangehensweise nicht nur was Inhalte angeht, sondern alle Dienstleistungen und Produkte? Leider habe ich selbst noch keine Erfahrungen, aber ich finde diesen Denkansatz sehr sympathisch und möchte ihn mir gern zu eigen machen. Und ich habe den Eindruck, auf etwas ähnliches zielt dieser Artikel ab, oder?

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