Muss man lügen und betrügen, um erfolgreich zu sein?

In diesem Artikel gehe ich deshalb der Frage nach, ob man lügen und betrügen muss, um erfolgreich zu sein, denn in letzter Zeit hatte ich mehrere Telefonate, bei denen mir teilweise der Puls in die Höhe geschnellt ist.

Zumindest nach meinem Empfinden wurden mir da sehr unseriöse Geschäftsvorschläge unterbreitet, die sich teilweise für mich schon wie Betrug angehört haben. Aber auch in anderen Aspekten der Selbstständigkeit im Netz stellt sich die Frage, wie ehrlich man ist und ob man das überhaupt sein kann, wenn man erfolgreich werden will.

Über eure Meinung würde ich mich freuen.

Muss man lügen und betrügen, um erfolgreich zu sein?

Schaut man sich im Netz um, findet man viele Beispiele für kleinere und größere Betrügereien.

Dazu gehören Dinge, die mittlerweile selbtsverständlich sind, wie Linkkauf, nicht gekennzeichnete bezahlte Artikel und gefakte Foren-Accouts.

Aber auch falsche Versprechen von Infoprodukt-Anbietern, bedenkliche Produkt-Empfehlungen von Affiliates oder Schleichwerbung in Videos sind sehr oft anzutreffen.

Viele Unternehmen haben mittlerweile gefakte Reviews als eine wichtige Marketing-Disziplin entdeckt. Und von geklauten Inhalten und ähnlichem muss ich gar nicht erst anfangen.

Ist man ganz ehrlich sind das alles Betrügereien, auch wenn sie sich sicher in Stärke und moralischer Auswirkung unterscheiden.

Betrug ist nicht gleich Betrug?!

Ist es bereits Betrug, wenn man manuell ein paar Links setzt, um eine neue Website zu pushen?
Ist vielleicht eine Nischenwebsite an sich schon unseriös?
Oder fängt es erst bei einem Geschäftsmodell an, dass ganz offensichtlich die Kunden über den Tisch zieht?

Es ist wenig überraschend, dass jeder dazu seine eigene Meinung hat. Was für den einen noch Okay ist, ist für den anderen schon Betrug.

Das trifft auch auf das Geld verdienen im Internet an sich zu. Hier bekomme ich hin und wieder Kommentare oder Mails, die das generell für verwerflich halten.

Das eigene Gewissen

Ich persönlich habe dazu natürlich auch eine Meinung. Statt alles zu verurteilen sehe ich die Sache etwas differenzierter.

So sehe ich wenig Probleme darin mal ein paar Links zu setzen, während das andere schon für falsch halten. Dagegen finde ich all jenes verwerflich, was einem anderen schadet. Das können falsche Versprechen auf Affiliate Websites sein, genauso wie wie angebliche Wunder-Tipps, die einen reich machen.

Man muss nur mal nach “schnell reich” googeln. Es ist schon erschreckend, was man da so findet. Deshalb hatte ich dazu schon mal einen Artikel geschrieben.

In meiner Selbständigkeit stehe ich immer wieder vor solchen Entscheidungen. Dabei versuche ich langfristig zu denken und meinem Gewissen gerecht zu werden. Wenn ich kein gutes Gefühl bei einer Sache habe, dass lasse ich es. Damit bin ich in den allermeisten Fällen gut gefahren.

In den Jahren habe ich natürlich vieles gesehn und gelernt und kann mittlerweile viel besser einschätzen was ich in Ordnung finde und was nicht.

Natürlich kann man es nicht allen recht machen und hin und wieder habe ich auch Fehler gemacht. Aber daraus lernt man natürlich.

Man muss nicht betrügen!

Als Fazit kann ich nach mehr als 9 Jahren Selbständigkeit sagen, dass man nicht betrügen muss, um erfolgreich zu werden.

Im Gegenteil, langfristig zahlt es sich aus ehrlich zu sein und niemanden über den Tisch ziehen zu wollen. Man erarbeitet sich einen guten Ruf, treue Kunden und viele Freundschaften.

Und man kann besser schlafen. Schade ist nur, dass das auch viele Betrüger können, denn wie schon gesagt, jeder hat andere Ansichten und Maßstäbe. Und leider gibt es viele Menschen, die ausschließlich an sich denken.

Klar sollte aber auch sein, dass eine ehrliche Selbständigkeit im Netz mit mehr Arbeit verbunden ist und einen längeren Atem benötigt. Dazu ist nicht jeder bereit.

Eure Meinung

Wie seht ihr das? Kann man online erfolgreich werden ohne zu betrügen?

Wo zieht ihr die Grenze und wie hat sich eure Einstellung dazu vielleicht auch mit den Jahren verändert?

Ich freue mich auf eure Meinungen.

Peer Wandiger

15 Gedanken zu „Muss man lügen und betrügen, um erfolgreich zu sein?“

  1. Das sehe ich genauso. Betrug ist nur auf das schnelle Geschäft bzw. den kurzfristigen Erfolg ausgelegt.
    Ich denke du siehst an deiner Erfolgsgeschichte, dass ein konstanter seriöser Aufbau zwar langsamer zum Ziel führt aber dafür mit gutem Gewissen und auf einem stabilen Fundament.
    Genauso wie die schnell reich werden Angebote, zählen für mich da aber auch die “Erfolgsebooks mit Multimillionen Geschäftsideen” dazu. Aber wenn man es ganz hart sehen mag, anhand des Kyword Tools, der begriff wird so oft gesucht pro Monat das auch diese Nachfrage bedient werden will.

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  2. Linkkauf bzw. -verkauf in Form von Content Marketing ist kein Betrug. Selbst wenn Google das nicht mögen sollte, Google ist nicht das deutsche Gesetz! Juristisch gesehen, ist es eine ganz normale und legitime Dienstleistung Links zu kaufen und zu verkaufen.
    Das Argument, dass man nichts machen sollte, was einem anderen schadet, hingt teiltweise. Jede Aktion, die ich mache, um besser als meine Konkurrenz zu sein, schadet dieser direkt und indirekt. Aber das ist die ganz normale kapitalistische Marktwirtschaft.

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  3. In Anbetracht, dass man durch betrügerische Machenschaften in und aus Deutschland sehr schnell Aufmerksamkeit auf sich zieht, denke ich hat es recht wenig Sinn, zu “betrügen”.
    Falsche Informationen auf einer Internetseite, welcher Art auch immer, werden meiner Meinung nach sehr schnell aufgedeckt und sind wenig erfolgreich mit Ihrem “Geschäft”. Auch dort fallen zwar Menschen immer mal wieder auf Täuschungen rein, dennoch denke ich, hat man als deutscher Unternehmer wenig Chancen, durch Betrug “erfolgreich” zu werden.
    Anders sehe ich das bei Internetauftritten, welche zwar in deutsch präsentieren, jedoch aus dem Ausland z.B. als Ltd. aus Gibralter o. ä. geführt werden. Bei solchen Angeboten habe ich bisher fast ausschliesslich die Erfahrung gemacht, dass sich diese bestenfalls in einer (aus deutscher Rechtssicht) grauen Zone befinden.
    Das wiederum bedeutet, dass man als Kunde wenig rechtliche Möglichkeiten hat, sich gegen Betrug zu wehren.
    Ich rate jedem, der sich nicht sicher ist, ob seine Geschäftidee rechtskonform ist, bzw sogar vorsätzlich rechtswidrige Wege geht, davon ab.
    Ausserdem ist es viel cooler, wenn eine gute, seriöse und ehrliche Idee bei den Usern angenommen wird =)

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  4. es gibt leider zu viele, die trotz ihrer betrügereien durchkommen. Und nein, ich meine jetzt nicht ein paar geschönte Reviews oder gesetzte Links. Sondern versprechen (unter geschäftspartner) und das billigende in Kauf nehmen, dass der Gegenüber einen (finanziellen) Nachteil hat, weil bestimmte Leute so kalkulieren, dass der andere schon nicht klagen wird.

    Davon habe ich schon einige erlebt, Männlein wie weiblein, alle haben eines aber gemein, rückblickend war eigentlich klar, dass sie nur an sich denken, nur ihren eigenen Vorteil sehen und damit über die metaphorischen Leichen gehen.

    Man kann nur hoffen, dass diese Leute irgendwann an die falschen geraten, faktisch passiert das aber sehr selten, sodass man das einfach nur abhaken sollte, weil es einen sonst kaputt macht. Der Nachteil dabei ist, dass man verlernt Vertrauen zu haben und in erster Linie zu voreingenommen ist, was die ganze Geschäftswelt kaputt macht (machen kann).

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  5. >>> Muss man betrügen, um erfolgreich zu sein?

    Nein, muss man nicht !!!!!

    Man muss auch nicht, betrügen, um nicht erfolgreich zu sein. Das schaffen die meisten schon von ganz alleine auf dem rechten Weg.

    Wenn es nach den Datenschützern geht, dann sind doch Fake-Accounts, die normale Welt.
    OH ein normaler realer Mensch. Pfui, äh, bäh!

    Internet ist für mich ein Hilfsmittel, um mein Geld zuverdienen.

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  6. Tja, wo fängt der Betrug an? Und das nicht im Sinne des Strafgesetzbuches. Denn da ist der Linkkauf oder fehlende Werbekennzeichnungen weit von entfernt.

    Beginnt er beim Geschichten erzählen, die nie stattgefunden haben, aber als Wahrheit verkauft werden um einen Artikel besser zu vermarkten? Wie sieht es mit Afiliateseiten aus, die dem Leser etwas vorgaukeln, was nicht vorhanden ist? Wie zum Beispiel Test-Seiten, wo Produkte gar nicht getestet werden?

    Ist es sogar schon Betrug seine Recherchequellen nicht anzugeben und Inhalte von Artikeln als die Eigenen auszugeben? Manche schmücken sich sogar mit Berufsbezeichnungen, die sie gar nicht ausfüllen können, nur um in der öffentlichen Reputation besser dazustehen. Ist das schon Betrug?

    Andere betrügen sich selbst und stellen sich als Saubermann hin und glauben sogar daran, weil ihr eigenes Weltbild verschoben ist und sie kein Rechtsbewusstsein mehr haben. Das sind dann auch Jene, die lieber mit dem Finger auf andere zeigen, anstatt vor der eigenen Haustür zu kehren.

    Es ist sehr interessant darüber nachzudenken. Und wenn ich mir die Blogosphäre so anschaue – ja solche “Betrüger” sind doch auch tatsächlich erfolgreich.

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  7. Online Marketing ist voll von Amateuren, Halbwissen und Halbstarken, die auf das schnelle Geld hoffen – das spiegelt sich dann auch in solchen ‘tollen’ Anrufen wider. Mit etwas Erfahrung kann man diese dann jedoch schnell aussortieren, wie du es ja treffend beschreibst…

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  8. Meine Einstellung hat sich in den Jahren geändert/verändert.

    Ich habe früher auch Links verkauft. Heute handhabe ich die ganze Geschichte ganz anders. Dabei biete ich als Angebot, falls es passend ist, meine Dienstleistung in Form von Text an. Artikel schreibe ich selber. Dieser kann sowohl mit Link als auch ohne veröffentlicht werden.

    Ich schreibe ehrlich und lasse die Texte vom Auftraggeber einsehen. Falls es ihm nicht gefällt, wird der Artikel ohne Link eingestellt. Alle angebotene Texte oder Pressemitteilungen prallen ab und bekommen eine klare Absage. Kurz gesagt, ich möchte die Kontrolle über die eigenen Texte haben.

    Gastartikel nehme ich meist kostenlos an. Da ich gerne neue Blogger unterstütze biete ich oft ein Gastartikel an, oder erwähne das Blog in einem passenden Artikel zum Thema.

    Beim Wort “Betrug” wäre ich vorsichtig. Solange es gesetzlich erlaubt ist, kann hier keine Rede von Betrug sein, höchstens von Gewissensbisse.

    Viel verwerflicher finde ich, wenn B2B versucht einen mit dem Endpreis bzw. die Dienstleistung im Preis zu drücken, wozu mir oft die Worte fehlen. Ein Abbruch ist in dem Fall nicht ausgeschlossen.

    “Kann man online erfolgreich werden ohne zu betrügen?”
    Sicherlich, wenn jemand bereit ist hart zu Arbeiten und am Anfang mit minimalen Einkommen auskommen kann.

    Das besondere am Online Business, man kann vieles vorher austesten, ohne wirklich große Einbußen erleiden zu müssen. Was im Offline Business oft nicht der Fall ist.

    Grüße, wie immer guter Artikel zum Nachdenken.

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  9. Leider muss ich gestehen, dass alle “ehrlichen” Projekte von mir monetär gescheitert sind, Affiliate-Seite (Nischenseite) mit teilweise selbsterdachten Reviews (Produkt nie getestet aber dennoch was zu geschrieben) jedoch zum Erfolg führten.

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  10. Ich könnte nicht betrügen. Ich hätte ein viel zu schlechtes Gewissen und würde Nachts kein Auge mehr zu bekommen. Ich möchte alles was Ich tue für mich rechtfertigen können. Dazu gehört alles, was keinem anderen absichtlich Falschinformationen gibt oder ihm absichtlich Informationen vorenthält.
    Ich glaube auch nicht, dass betrügen langfristig ein Erfolgsmodell ist.

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  11. Ich denke solange die anderen davon auch profitieren ist es kein betrügen.
    Aber wer bewusst andere betrügt und ausbeutet der darf sich nicht wundern wenn er auch mal so richtig betrogen wird.

    Was der Mensch sät das wird er auch ernten!
    Es ist ein Prinzip das man nicht umgehen kann auch wenn es manchmal so scheint als ob es für einige nicht gilt.

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  12. Sehr sehr interessaner Artikel!
    Das Wichtigste ist immer, dass sich jeder Unternehmer erst einmal das richtige Mindset aneignet. Nur sind viele dazu nicht bereit, sondern suchen vehement nach der eierlegenden Wollmilchsau, die einem den schnellen und dicken Scheck verspricht.

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  13. Da wir es hier auch viel mit Affiliate zu tun haben würde mich interessieren, ob es auch andere gibt, die Erfahrungen mit Affiliate Netzwerke gemacht haben u. das Gefühl haben das hier, von Seiten der Adveriser (Affiliate Partner und Netzwerke) manipuliert und geschummelt wird. Es werden keine Klicks oder Verkäufe gewertet.

    Ansonsten, zweites Gebot. Ich will nicht betrogen werden, somit mache ich das auch nicht.

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  14. Ich sehe das auch als Betrug an. Ich selber bin noch auf Twitch.tv aktiv und dort wird regelrecht auch eingekauft in sachen Vierwers/Followern usw.

    Lieber den Weg gehen, der nicht so einfach ist und sich Sachen erarbeiten.

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  15. Nein mann muss nicht betrügen, um erfolgreich zu werden.
    Ich selbst bin im Affiliate Marketing tätig und verdiene mir
    so nebenbei ein wenig Geld.
    Doch im Gegensatz zu den meisten anderen, kaufe ich
    selbst die Produkte und teste sie.
    Ich empfehle sie nur dann weiter, wen ich auch von dem
    Produkt überzeugt bin.
    Ist zwar Zeit aufwendiger, aber dafür ist mein Gewissen
    rein.

    Liebe Grüße Andreas

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