Hobby als Geschäftsmodell – Ja oder Nein?

Seitdem ich selbständig bin, denke ich immer wieder über neue Geschäftsideen nach.

Unter anderem spielte ich schon öfter mit dem Gedanken, das eine oder andere Hobby von mir zu nutzen, um mit einer dazu passenden Website Geld zu verdienen.

Welche Vor- und Nachteile es haben kann, wenn man sein Hobby zum Geschäftsmodell macht, erfahrt ihr im Folgenden.

Dabei schildere ich unter anderem meine eigenen Erfahrungen.

Hobby als Geschäftsmodell?

Es klingt so einfach. Man nimmt einfach ein eigenes Hobby und verdient damit Geld.

Schließlich beschäftigt man sich mit dem Hobby freiwillig und es macht Spaß. Damit dann auch noch Geld zu verdienen ist der Traum vieler.

Und viele setzen es auch in die Tat um. Da muss man sich nur mal die vielen YouTube- und Twitch-Stars anschauen, die ihr Hobby Computerspiele dazu nutzen, um Geld zu verdienen.

Sie spielen nicht mehr für sich allein, sondern nehmen alles auf und stellen es auf eine Videoplattform bzw. streamen live.

Doch auch viele andere Hobbies werden zum eigenen Business gemacht, indem man darüber bloggt, eine Shop eröffnet, eine Nischenwebsite erstellt oder ähnliches.

Freizeit vs. Arbeit

Doch hier sollte man sich genau überlegen, ob das wirklich eine so gute Idee ist. Ein Hobby ist natürlich etwas, mit dem man viel Leidenschaft verbindet, ein Thema, für das man sich sehr interessiert. An sich also ideale Business-Voraussetzungen.

Doch ein Hobby hat auch was mit Abschalten zu tun, mit Entspannung und damit, dass man sich nicht um Geld und andere Business-Aspekte kümmern muss. Macht man sein Hobby zum Beispiel zu einer Affiliate-Website, dann verliert das Hobby diesen privaten Charakter und wird zu einem Geschäftsmodell, wenn auch eines, für das man sich sehr interessiert.

Die Folge ist dann oft, dass man die negativen Seiten des Online-Business zu spüren bekommt, dass Geld verdienen wichtig wird und man sich eben nicht nur zur Entspannung und wenn man Lust hat mit dem Thema beschäftigt.

Das kann durchaus dazu führen, dass man den Spaß daran verliert und dieser Schritt einem auf lange Sicht ein Hobby verleidet.

Meine Erfahrungen

Ich selbe habe, wie gesagt, schon öfter mit dem Gedanken gespielt ein Hobby für eine Business-Website zu nutzen.

Ich habe viele Hobbies, darunter Serien, Filme, Musik, Sport, Videospiele, Brettspiele und einiges mehr. Daraus ergeben sich z.B. viele Ansatzpunkte für Affiliate-Websites. Dennoch habe ich mich bisher immer dagegen entschieden, ein reines Hobby in ein Geschäftsmodell umzuwandeln.

Mit den Jahren habe ich es schätzen gelernt wirklich Freizeit zu haben. Zu Beginn meiner Selbständigkeit hatte ich davon nämlich nur recht wenig. Doch mit der Zeit hat meine Gesundheit darunter gelitten und ich habe wieder aktiv mehr frei gemacht. In dieser Zeit habe ich mich dann unter anderem meinen Hobbies gewidmet und diesen Ausgleich sehr zu schätzen gelernt.

Besonders positiv empfinde ich dies, seit ich in mein neues externes Büro umgezogen bin. Nun kann ich wirklich nach Hause kommen und von der Arbeit abschalten.

Würde ich nun eines meiner Hobbies geschäftlich nutzen, hätte ich Bedenken eine richtige Trennung hinzubekommen. Zudem befürchte ich, dass ich mir den Spaß an dem Hobby kaputt machen könnte.

Einfach und leicht?

Ein weiterer Grund, warum man sich das mit dem Hobby als Geschäftsmodell gut überlegen sollte, sind falsche Erwartungen.

Wer in seiner Freizeit gern an der Konsole zockt, stellt sich das Leben als YouTuber genauso vor, nur dass noch Geld verdient wird. Das ist aber in der Regel nicht der Fall.

Stattdessen wird es zu Arbeit und man muss sich teilweise zwingen etwas zu tun. Es macht einen riesigen Unterschied, ob man etwas freiwillig macht oder nicht. Zudem gibt es so viele Business-Aufgaben drumherum zu erledigen, die auch nicht alle Spaß machen.

Zudem wird man meist Überstunden machen müssen, um sich einen Lebensunterhalt zu verdienen, so dass man kaum noch Zeit für das Hobby an sich haben wird (oder für andere).

Leider gehen viele angehende Selbständige im Netz mit falschen Vorstellungen und Mythen an die Sache heran und erleben dann ein böses Erwachen.

Freizeit ist wichtig

Für die Gesundheit als Selbständiger ist Freizeit sehr wichtig, auch wenn man das gerade in der Anfangszeit nicht so wahrnimmt.

Man sollte aber auf jeden Fall auf eine Trennung von Arbeit und Privatleben achten und dabei auch die Hobbies wirklich nur Hobbies sein lassen.

Wenn man das Büro verlässt, ist es wichtig den Kopf frei zu bekommen und dafür eignen sich Hobbies sehr gut.

Fazit

Während man für ein Geschäftmodell bzw. eine Geschäftsidee auf jeden Fall Interesse und Leidenschaft aufweisen sollte, sind Hobbies oft nicht die ideale Grundlage für eine Business-Umsetzung.

Wenn man dies doch machen möchte, solle man die Vor- und Nachteile gut abwägen und erstmal testweise loslegen.

Eure Meinung

Sicher haben viele von euch schon mal darüber nachgedacht ein Hobby geschäftlich zu nutzen. Und einige werden es auch schon getan haben.

Wie sind eure Erfahrungen dabei gewesen?

Machst du dein Hobby zum Beruf?

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Peer Wandiger

13 Gedanken zu „Hobby als Geschäftsmodell – Ja oder Nein?“

  1. Ich habe es letztes Jahr im Frühling einmal versucht. Und zwar ging es dabei um ein Spiel, welches per Early-Access auf den Markt kam. Der Vorteil: Es gab erst eine deutsche Seite und die war natürlich nicht SEO-optimiert.

    Also habe ich eine Website erstellt, ein paar Lexikon-Artikel geschrieben, eine Art Tagebuch, was ich im Spiel so erlebt habe usw.

    Ich habe auch sehr schnell Besucher da gehabt, allerdings waren diese quasi nicht monetarisierbar. Wer auf die Seite kam, der hatte das Spiel nämlich bereits.

    Das scheint allgemein ein sehr großes Problem im Bereich Gaming-Websites zu sein. Besucher bekommt man recht gut, allerdings ist die Geldmacherei das Problem.

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  2. Ich habe vor 10 Jahren angefangen über eines meiner Hobbies eine informative Webseite zu erstellen. Nach und nach hab ich sie ausgebaut, ein Open Source Forum eingebaut und dann irgendwann die Seite komplett selbst programmiert. Die Seite ist komplett Community driven und ich publiziere nicht mal eingene Artikel. Dann hab ich Google Adsense geschaltet und irgendwann kamen plötzlich Anfragen bezüglich Bannerwerbung rein. Heute verdiene ich damit im Schnitt 2000 Schweizer Franken pro Monat mit etwa 5min Aufwand pro Tag. Einzig der Initialaufwand (Programmierung) war natürlich sehr gross. Vorteil hatte ich, dass ich mich beim Hobby sehr gut auskenne und darum auch die Bedürfnisse der Besucher. Es war natürlich auch sehr viel Glück im Spiel und eine Nische die dazumals sehr am wachsen war. Um davon leben zu können, fehlt aber noch ziemlich viel, zumindest in der Schweiz 😉

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  3. Ein Hobby zum Beruf machen, ist doch mit Abstand das beste, was einem passieren kann.

    Natürlich ist die Gefahr da, dass das Hobby dann irgendwann kein “Spaß” mehr macht.

    Aber ich denke, wenn man am Ende des Tages sagen, dass einem die Arbeit Spaß macht, hat man doch alles richtig gemacht.

    Lg
    Sven

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  4. Ich habe seit Jahren die SoftwareEntwicklung und SEO als Hobby gehabt. Nach meinem Elektrotechnikstudium habe ich dann die Hardwareentwicklung zum Hobby gemacht und die Softwareentwicklung im Webbereich zum Beruf 🙂

    Wer das machen kann, was ihm im Leben spaß macht, der hat den Sinn des Lebens gefunden 😉

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  5. Ich sehe auch das Problem, dass man sich damit sein Hobby “kaputt” macht. Das zweite Problem ist sicherlich, dass manch einer unbedingt sein Hobby zu Geld machen möchte und dann etwas umsetzt was bei nüchterner, objektiver Betrachtung vielleicht doch keinen Sinn macht.

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  6. Um mal bei diesen ganzen Youtubern und Streamern zu bleiben. Das Hobby zum Beruf machen ist an sich eine gute Sache finde ich. Doch man sollte auch überlegen, ob das, was man vorhat, auch jemand sehen/haben will. Denn den x-ten Streamer/Youtuber, der Minecraft spielt brauche ich jetzt nicht wirklich. Man sollte schon ein Konzept haben, damit man sich etwas von dem Rest abhebt. Das könnte sich bei einem Hobby eventuell als etwas schwierig erweisen.

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  7. Den Hobby als Geschäftsmodell zu machen scheint auf den erste Blick als optimale Lösung. Nur ist es wie Peer geschrieben hat, dann auch eine Menge arbeit und viele interessierte glauben dass, Sie mit eine Seite rund um ihr Hobby jede Menge Geld verdienen werden.

    Leider ist es aber wie vieles im Internet auch – es gibt keine Verdienstgrenzen nach oben hin, aber wirklich Geld verdienen nur eine kleine Minderheit (weniger als 3%)

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  8. Über das Thema habe ich mir auch schon sehr lange Gedanken gemacht. Und bin jetzt zum Entschluss gekommen das ich es mal für eine Zeit ausprobieren möchte und schauen wie es läuft!

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  9. Hallo Peer,

    Im September letzten Jahres machte ich mich mit meinem Blog welchen ich bis dato. nur als Hobby betrieb nebenberuflich selbstständig. Bis jetzt habe ich es nicht bereut, ganz im Gegenteil heute betreibe ich drei Blogs und es macht noch viel mehr Spaß als davor.

    Es macht mir rissen Spaß zu sehen, wie sich meine Projekte entwickeln, allerdings finde ich es aber auch wichtig anderen Hobbys hinterher zu gehen als Ausgleich.

    LG Christian

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  10. Korrekt! Man sollte Hobby, dann Hobby lassen, da Freizeit und abschalten von der Arbeit ein wichtiger Bestandteil der Regeneration darstellt. Verknüpft man Hobby und Beruf kann man auf Dauer schnell ausbrennen ^^

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  11. Ich betreibe mein Hobby Grillen und BBQ ausschließlich als Hobby. Aus der Freude und Interesse an der Website Programmierung ist dann ein Blog entstanden, der nebenbei noch ein wenig Geld abwirft, um das Hobby mit zu finanzieren.

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  12. Hallo,
    ich denke wichtig ist, dass man sein Hobby erstmal mit Leidenschaft betreiben sollte, bevor man an das Geldverdienen denkt. Viele machen leider den Fehler das Ganz umgekehrt anzugehen und das zahlt sich meist nicht aus bzw. ist dann von keiner guten Qualität!
    Gruß
    Olly

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