So gelingt die PPC-Kampagne mit kleinem Budget

Große Pläne und kleines Budget – nicht nur Startups kennen das Dilemma, wenn die erwartete Umsatzsteigerung und das vorhandene Marketingbudget weit auseinanderklaffen. Auch das Planen von Pay-per-Click Kampagnen wir dadurch nicht gerade leichter.

Aber: Kein Grund für Schweißausbrüche! Mit diesen Tipps wird deine PPC-Kampagne trotz knappem Budget ein Erfolg.

PPC – was ist das überhaupt?

PPC steht für Pay-Per-Click und ist ein Abrechnungsmodell im Online-Marketing. Bei einer Pay-Per-Click Kampagne wird nicht pro Werbeeinblendung oder Verkauf abgerechnet, sondern pro Seitenaufruf (Klick auf die Werbung).

Ein gängiger Anbieter dieses Modells ist beispielweise Google AdWords – die Werbeanzeigen und Sponsorenlinks, die als Suchergebnisse mit dem in Gelb gefassten Zusatz „Anzeige“ ganz oben sowie am Rand erscheinen sind Werbeanzeigen, die nach diesem Modell berechnet werden.

Um hier weit oben zu erscheinen, bietest du auf Keywords – und dafür kannst du natürlich mehr Geld ausgeben, als dir vielleicht lieb ist.

Doch auch mit einem kleinen Budget kannst du geschickt erfolgreiche PPC Kampagnen starten, wenn du ein paar Dinge beachtest.

So funktioniert deine PPC-Kampagne trotz kleinem Budget

1. Bringe deine Ressourcen auf den Punkt
Setz die Kundenbrille auf: Welche Suchbegriffe würden Kunden intuitiv nutzen, um deine Produkte zu finden? Notiere die wichtigsten vier bis fünf Keywords, die für dein Unternehmen relevant sind. Wenn du Busreisen in den Schwarzwald anbietest, dann wären deine Top-Keywords sicherlich „Busreisen Schwarzwald”, „Bus Reise Schwarzwald“, „Schwarzwald Reise“ und „Deutschland Rundreise Schwarzwald“.

Wähle aus dieser Auswahl ein bis zwei Trumpf-Keywords aus. Dabei kann dir der Adwords Keyword Planer behilflich sein, denn er zeigt dir, welche Suchvolumen die einzelnen Suchbegriffe aufweisen und wie teuer der durchschnittlich erzielte Klick ist (Cost per Click).

Dein Unternehmen ist nicht in einer Nische angesiedelt und deine Keywords werden auch von der Konkurrenz sehr häufig genutzt?

Um dennoch ohne große Investitionen ein höheres Ranking bei den Suchmaschinen zu erzielen, bietet sich die Strategie der Keyword-Phrasen an, der sogenannten „long tail keywods“. Keyword-Phrasen sind Kombinationen weniger genutzter Suchbegriffe, die in ihrer Kombination jedoch die meisten Klicks auf deine Seite generieren.

Die Vorteile sind klar: Quality-Clicks zu deutlich günstigeren Preisen als die top Keywords.

2. Nutze deine Keywords gewinnbringend
Keywords sind kein Selbstzweck. Sie sollen dein Unternehmen bei der gezielten Suche nach ganz oben katapultieren und damit deinen Umsatz ankurbeln.

Damit dies gelingt, empfehle ich dir, die drei folgenden Schritte zu durchlaufen und in regelmäßigem Turnus zu wiederholen:

  1. Investiere und biete genug für deine Trumpf-Keywords; das heißt, so viel, dass du bei Google damit auftauchst.
  2. Teste Anzeigen mit verschiedenen Keywords durch und schaue, welche die höchste Klickrate generiert.
  3. Stelle sicher, dass deine Landingpage auch tatsächlich für die Suchbegriffe relevante Inhalte enthält, also keine Flugreisen nach Spanien, sondern Busreisen in den Schwarzwald.

Dein Ziel sollte sein, dass deine Kampagne mit deinen gewählten Keywords ganz oben in den Suchergebnissen erscheint – und zwar am besten gleich unter dem Suchfeld an erster Stelle. Denn das ist, was von deiner Zielgruppe als Suchergebnis zuerst gesehen wird.

3. Sparen durch Zielgruppenfokussierung
Ich persönlich habe bei unseren PPC-Kampagnen die Erfahrung gemacht, dass eine Kampagne umso kosteneffizienter und erfolgreicher ist, je stärker sich die Anzeige an die Zielgruppe des Produktes richtet.

Natürlich kannst du dies im Detail schwer steuern, doch die folgenden drei Tipps helfen dir, diese Quote deutlich zu verbessern:

Geo-Targeting zur gezielten Kundenansprache
Der gewinnbringende Einsatz von Keywords beinhaltet natürlich auch, dass Unternehmen, die nur in einer bestimmten Region tätig sind oder deren Kunden aus einer bestimmten Region stammen, ihre Anzeigen auch auf diese Gegend beschränken.

Konkret: Wenn das Reiseunternehmen feststellt, dass vor allem Bewohner aus dem Norden und Osten Deutschlands die Busreise in den Schwarzwald buchen, kann das Unternehmen seine Anzeigen genau auf diese Bundesländer oder Regionen ausrichten.

Kundenbindung aufbauen durch Retargeting
Eine andere Strategie, um die Rentabilität zu steigern, ist das Retargeting. Personen, die deine Webseite bereits besucht haben, bekommen im Verlauf des weiteren Surfens im Netz deine Anzeige angezeigt. Dies ist eine äußerst effektive Methode, um sich bei den Besuchern erneut ins Gedächtnis zu rufen und sie zu einem Kauf oder Vertragsabschluss zu bewegen.

Auch beim Retargeting erreicht deine Anzeige mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausschließlich die Besucher, die Interesse an deinen Produkten oder Dienstleistungen haben. Und günstiger als eine normale Adwords-Kampagne ist das Retargeting zudem auch.

Wie sieht Retargeting in der Praxis aus? Zurück zu unserem Busreiseanbieter im Schwarzwald. Das Unternehmen könnte beispielsweise alle Besucher der Webseite ansprechen, die bereits den Warenkorb geöffnet, aber noch keine Reise gebucht haben. Bei dieser Zielgruppe ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass sie planen, eine Reise in diese Region zu buchen und das Unternehmen bereits in der engeren Auswahl der Reiseanbieter genommen hat. Durch ein Retargeting kann der fehlende Anstoß zur Buchung gegeben werden.

4. Bing Ads – klein(er) aber oho
Viele Marketer haben Bing gar nicht auf dem Schirm, dabei haben Bing und Yahoo in Europa einen Marktanteil von sieben Prozent, in den USA sogar von 30 Prozent. Auch wenn – oder gerade weil – der Bing-Marktanteil weit hinter dem von Google liegt, haben Bing Ads durchaus ihre Berechtigung und jede Menge Vorteile. Bei den einzelnen Keywords herrscht oft weniger Konkurrenzkampf, weshalb die Cost per Click (CPC) auch deutlich günstiger sind als bei Adwords.

Bing Ads ist genauso aufgebaut wie Adwords, sodass du deine Kampagne direkt und unkompliziert übertragen kannst. Probieren es mal aus und schaue, ob sich die Auffindbarkeit im Bing- und Yahoo-Netzwerk für dich lohnt.

Die hier vorgestellten verschiedenen Kampagnen-Ansätze sind recht allgemein gehalten, lassen sich aber leicht auf Unternehmen in den verschiedenen Branchen übertragen. Ich selbst habe die Strategien beim Promoten der CRM Software ACT! für das Unternehmen Swiftpage eingesetzt und sehr erfolgreich kleine und mittelständische Unternehmen adressieren können.

Fazit

Es kommt also nicht immer auf die Größe des Budgets an, sondern darauf, wo und wie effizient es eingesetzt wird.

Autor

Sebastien Woodroffe ist Marketing Programmes Manager bei der Firma Swiftpage. In seiner Rolle steuert er unter anderem die Online-Marketing Kampagnen des Mittelständlers und hat seine hier geteilten Erfahrungen mit beim Planen und Umsetzen von PPC-Kampagnen für die CRM Software Act! gesammelt – und so mehr Einzel- und Kleinunternehmen erreicht, für die das Produkt interessant ist.

Peer Wandiger

7 Gedanken zu „So gelingt die PPC-Kampagne mit kleinem Budget“

  1. Von Bing Ads habe ich auch schon einiges gehört, vor allem von Kollegen aus den USA.

    Womöglich funktioniert das ganze da auch noch etwas besser als hier, da Bing einen höheren Marktanteil hat. Kann mir aber gut vorstellen, dass Bing auch in Deutschland in so manch einem Bereich sehr gute Ergebnisse produzieren kann!

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  2. Mit Bing habe ich auch gute Erfahrungen gemacht, auch weil du dort oft diejenigen erreichst, die Google bewusst verweigern, was interessant sein kann.

    Das Yahoo-Netzwerk ist in Deutschland aber glaube ich gar nicht verfügbar. Glaube es gibt hierzulande nur die Suchanzeigen auf Desktop und Smartphone/Windows Phone.

    Uninteressant ist Bing aber nicht, weil eben deutlich günstiger. Im direkten Vergleich hatte ich mit BingAds mehr Erfolg, weil AdWords inzwischen (zumindest für kleine Websites und Shops) sehr überteuert ist und sich somit, je nach Bereich, kaum noch lohnt bzw. Geld verbrennt.

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  3. Ich bin auf diesen Beitrag gestoßen, weil mich das Thema Retargeting interessiert. Ich habe auf meiner Nischenseite mittlerweile auf einigen Seiten sehr guten SEO-Traffic. Diese Besucher würde ich gerne für Retargeting nutzen.

    Nun würde mich interessieren, wie ihr es mit den datenschutzrechtlichen Vorgaben beim Einsatz des Pixel-Codes haltet. Für mein Verständnis muss vor dem Setzen des Pixels das Einverständnis des Besuchers eingeholt werden. Das halte ich für eine Affiliate-Seite für nicht praktikabel.

    Wie löst ihr das in der Praxis?

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