Idee, Umsetzung und Kundengewinnung für eine neue Online-Lernplattform – Interview

Der Durchbruch des e-Learning wurde viele Jahre angekündigt und mittlerweile gibt es eine Menge Möglichkeiten online neue Kenntnisse zu erwerben.

Da ist es nicht einfach für neue Anbieter in diesem Bereich erfolgreich zu sein.

Mit meinem heutigen Interviewpartner spreche ich über den etwas anderen Ansatz seiner Lernplattform, die sich speziell an Schüler und Lehrer richtet. Dabei geht es unter anderem darum, wie die Idee dazu entstanden ist und wo die Herausforderungen bei der Kundengewinnung lagen und immer noch liegen.

Hallo Norman. Bitte stell dich meinen Lesern vor.

Ich bin Norman, der COO (Chief Operation Officer, Leiter des operativen Geschäfts) bei GoConqr, einer Lernplattform.

Ich bin seit dem ersten Tag Teil dieser Firma und kümmere mich darum, neue Nutzer für unsere Plattform zu gewinnen.

Was machst du beruflich und wie bist du dazu gekommen?

Wie bereits oben erwähnt, ist meine Position die des COO. Bevor ich als COO bei GoConqr anfing, arbeitete ich gemeinsam mit dem Gründer von GoConqr, Dualta Moore, in einem anderen Unternehmen.

In der Zeit hatte Dualta die Idee für unsere Plattform und ich entschied mich, sie gemeinsam mit ihm aufzubauen. So bin ich hier gelandet.

Wie ist die Idee zu GoConqr entstanden?

Bevor wir GoConqr starteten, waren Dualta und ich bei einer Firma beschäftigt, die Software an Schüler weiterverkauft. All die führende Software, die wir in dem Bereich verkauften, zielte lediglich darauf ab, etwas herzustellen und produktiv zu sein. Es verhalf dem Schüler jedoch nicht, effektiver zu lernen.

Also wollten wir eine Plattform erschaffen, die es erlaubt Lernressourcen zu erstellen, zu entdecken und zu teilen. Wir wollten ein individuelleres Lernumfeld für verschiedene Personen bieten und für das Lernen nicht mehr nur Stift und Papier nutzen, sondern es bunter und kreativer gestalten.

Wie lief die Planung und die Umsetzung? Welche Probleme mussten überwunden werden?

Nachdem wir die Marktlücke entdeckt hatten, entwickelten wir die Idee weiter fort und gingen nach Belfast, Nordirland, um ein Team guter IT-Entwickler zusammenzustellen. Zu dem Zeitpunkt war es schwierig, ein gutes Entwicklerteam in Dublin zu finden.

Das war der wichtigste und mit der schwerste Teil während der Implementierung: Ohne talentierte Entwickler konnten wir GoConqr nicht aufbauen. Aber wir wurden in Belfast fündig und stellten ein Team von Entwicklern zusammen, die uns bis heute täglich dabei helfen, neue Ideen und Verbesserungen auf unser Plattform umzusetzen.

Was genau kann man auf eurer Website machen? Was ist das Besondere?

Man kann unsere Tools benutzen, um abwechslungsreiche Lernressourcen zu kreieren, zu entdecken und zu teilen. Wenn man will, kann man sie mit anderen Nutzern oder der Öffentlichkeit teilen,
Lerngruppen erstellen und seine Prüfungen und Lernphasen mit einem Kalender planen.

Als Lehrer hat man gar die Möglichkeit, den Lernfortschritt seiner Schüler nachzuverfolgen und zu analysieren. Mittels Nachrichten und Gruppen kann man mit Freunden kommunzieren, was GoConqr zu einer äußerst interaktiven Plattform macht.

Was GoConqr einzigartig macht ist der Fakt, dass es unabhängige, individuelle Lernerlebnisse anbietet. Es ermöglicht, verschiedene Tools je nach Lernprozessphase zu benutzen: Am Anfang benötigt man eventuell noch eine Mindmap, um einen Überblick über eine neue Thematik zu erhalten, bevor man anfängt Notizen zu machen. Sobald die ersten Ideen zusammengetragen wurden, kann man beginnen, Karteikarten zu kreieren, um die neu erlernten Themen zu lernen. Und falls der Nutzer am Ende sichergehen will, dass alles im Gehirn verankert ist, testet er es mit einem Quiz. Damit begleiten wir unseren Nutzer quasi durch den gesamten Lernprozess.

Für wen ist GoConqr gedacht und wie wird der Service angenommen?

Es scheint, als sei es nur für Schüler und Lehrer. Aber eigentlich ist es für jeden konzipiert. Wir möchten Personen ansprechen, die lebenslang lernen wollen. Unsere Nutzer sind demnach nicht nur Schüler oder Lehrer, sondern auch Geschäftspersonen, Journalisten oder Blogger, welche ihre Ressourcen auf ihren Websites einbinden, um Andere zum Lernen zu motivieren.

Diese Nutzer können von einer breiten Palette an Funktionen wählen. Und sie nutzen tatsächlich alle Aspekte. Sie teilen Material in Gruppen, kreieren Ressourcen, kommunizieren miteinander und Lehrer verfolgen den Fortschritt ihrer Schüler. All das vollzieht sich rund um den Globus. Denn wir bieten unsere Plattform nicht nur in Deutsch, sondern auch in Englisch, Spanisch und Portugiesisch an, was eine einzigartige Vielfalt schafft. In Deutschland z.B. lieben unsere Nutzer es vor allem ihre Lernphasen und Prüfungszeiten mit unserem Kalender zu planen, um stets den Überblick zu bewahren.

Wie viele Leute seid ihr und wie koordiniert ihr die Zusammenarbeit im Team?

Derzeit arbeiten 25 Personen bei GoConqr. Die eine Hälfte sitzt in Belfast, die andere in Dublin. Unser IT-Entwicklerteam ist in Belfast tätig, während Marketing, Finanzen und Accounting in Dublin angesiedelt sind.

Zur Teamkoordination halten wir jeden Morgen ein circa fünfzehnminütiges Meeting in Belfast und Dublin ab. Anschließend findet ein kurzes Telefongespräch statt, um sich zwischen den beiden Standorten auszutauschen und sich bezüglich der Aktivitäten des anderen Büros auf den neusten Stand zu setzen.

Welche Maßnahmen zur Kundengewinnung funktionieren gut, welche nicht? Wie habt ihr am Anfang die ersten Kunden gewonnen?

Ich und mein Team, wir befassen uns den ganzen Tag mit digitaler Marketingtaktik und versuchen neue Nutzer zu gewinnen. Dieses Ziel verfolgen wir dadurch, dass wir viele neue Inhalte über unsere Tools, Produkte und generelle Bildungsthemen generieren. Das erschafft organischen Traffic und Shares. Des Weiteren versuchen wir Blogger, Lehrer und die Presse direkt per Mail etc. zu erreichen, sodass sie GoConqrs Vorteile aus erster Hand erfahren.

Organischen Traffic zu erhalten ist eine Herausforderung. Er basiert auf gutem Inhalt und bedarf mit Leuten online in verbindung zu treten, was nicht immer einfach ist. Man muss kreativ sein, was wir jeden Tag aufs neue versuchen.

Erste Kundengewinnung: Als wir unsere Firma gründeten, gingen wir zu Schulen in Großbritannien, sprachen mit vielen Leuten und sendeten Mails, um die Aufmerksamkeit für unsere Plattform aufzubauen. Anschließend vollzogen wir das, was wir heute noch im Marketingteam machen.

Welche Rolle spielt dabei das Social Web?

Social Media spielt eine wichtige und große Rolle was die Promotion unserer Ressourcen, Blogeinträge und Präsentation von GoConqr anbelangt. Zudem versuchen wir diverse Gruppen, die unsere Hilfe brauchen könnten, mittels Social Media zu erreichen.

Wir benutzen für den deutschen Markt die folgenden Kanäle: Facebook, Twitter, Pinterest, Google+, LinkedIn, XING und den Blog

Wie sieht euer Geschäftsmodell aus?

Wir verkaufen Premium Accounts für unsere Super-Nutzer, aber halten unsere Website werbefrei und bieten nach wie vor einen kostenlosen Basis Account für alle an. In Zukunft möchten wir noch unsere Optionen für Institutionen (wie etwa Schulen) ausbauen.

Zum Schluss würde ich mich über deine wichtigsten Tipps für Online-Startups freuen.

Unterschätzen Sie nie den organischen Traffic! Nicht alles dreht sich nur um Social Media. Leute suchen auch immer noch selbstständig nach Produkten.

Danke für das Interview

Peer Wandiger

1 Gedanke zu „Idee, Umsetzung und Kundengewinnung für eine neue Online-Lernplattform – Interview“

  1. Ein Sehr guter Beitrag bei dem man auch mal sieht das es gar nicht so einfach ist sich ein online buisness aufzubauen, ich habe jetzt seid circa ein halbes Jahr damit zu tun, und hab echt nicht gewusst wie umfangreich und schwer das doch als Leihe eigentlich ist.

    Schade hätte ich solche beitrage vorher gesehen hätte ich mich besser vorbereiten Können.

    bitte weiter solche Beiträge schreiben.

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