YouTube – Lohnt sich die Video-Plattform in Zukunft noch?

Was können wir von YouTube in Zukunft eigentlich erwarten? Wo geht die Reise der Videoplattform genau hin? Bleibt das Ganze ein Erfolg? Solltet ihr jetzt noch einen YouTube-Kanal starten und daran teilhaben?

Drei gute Gründe habe ich gefunden und zwar sowohl dafür, dass sich YouTube lohnt, als auch dafür, dass YouTube reine Zeitverschwendung ist.

Schauen wir uns die mal ein wenig genauer an.

YouTube – Lohnt sich das in Zukunft noch?

Als YouTube vor vielen Jahren startete, war es eine belächelte Videoplattform aus Amerika, auf der ein paar schlechte Homevideos geteilt wurden. Dann entwickelte sich ein regelrechter Hype, die Leute fingen an sich selbst zu filmen, sogenannte Selfies gehörten plötzlich zum Alltag. Videos in denen irgendwelche Leute, von ihrem ganz normalen Leben erzählten, ebenfalls.

In den letzten Jahren professionalisierte sich das Ganze dann noch einmal. Fernsehsender probierten sich aus, gründeten sogenannte YouTube-Netzwerke, versuchten das Geschäft auf der Plattform zu finden und mit eigenen Kanälen erfolgreich zu sein.

Stars wurden geboren, einige wurden Millionäre, andere Musiker und manch einer fühlte sich tatsächlich wie ein echter Künstler, einige waren es sogar wirklich. Nur der große Erfolg von Fernsehsendern blieb aus, denn Erfolg auf YouTube hängt meist im direkten Zusammenhang mit der agierenden Person, lässt sich nicht künstlich aufbauen.

YouTube LOHNT sich weil…

  1. Günstiges Video-Hosting

    Egal was man über YouTube auch sagen kann, ganz egal was ihr auch hört, als Videohoster ist die Plattform wirklich ideal. Videos haben nämlich hohe Ansprüche und spezielle CDNs sind recht teuer.

    Andere Plattformen wie Vimeo oder Dailymotion sind zwar okay, doch YouTube ist am weitesten verbreitet, der Player läuft erstaunlich stabil, die Technik ist solide und bekannt, sodass jeder Nutzer mit den Funktionen sofort umgehen kann und sich zurechtfindet. Ein Vorteil, der niemals unterschätzt werden sollte.

    Außerdem ist Videohosting in der Tat sehr teuer, YouTube aber komplett kostenlos. Alleine deshalb lohnt es sich schon, seine Videos bei YouTube hochzuladen. Mit etwas Glück gehen die dann sogar, je nach Content und Thema, viral, oder werden zum Hit auf der Plattform selbst.

    Und wenn nicht, ist auch egal, weil ihr selbige ja eh in eure Website einbindet und YouTube dementsprechend nur als Gratis-Hoster für Videos verwendet.

  2. Marketing auf YouTube

    Was auf YouTube immer geht, ist Marketing. Ein Star der Plattform zu werden, ist schwierig, aber Werbung zu machen oder virale Clips online zu stellen, ist durchaus ein Versuch wert.

    Zeigt euren Kunden doch einfach mal wie ihr arbeitet, lasst sie hinter die Kulissen eurer Firma blicken oder gebt ihnen entsprechende Ratschläge und Tipps mit auf den Weg.

    Als Ergänzung zum eigenen Angebot, zur eigenen Website oder Dienstleistung, wirkt YouTube daher wahre Wunder und vermittelt, wenn die Videos gut gemacht sind, einen positiven und offenen Eindruck von eurem Unternehmen. Nutzt das, um das junge Publikum zu erreichen. Marketing in Videoform geht immer.

  3. Ein Wechsel der Mächte steht an

    Bei YouTube steht derzeit ein Wechsel der Mächte an. Alte Prominenz wird abgelöst, der Algorithmus wird immer wieder stark überarbeitet, die Stars von Morgen gibt es noch nicht.

    Alleine deshalb kann es sinnvoll sein, genau JETZT in YouTube zu investieren, oder selbst einzusteigen. Weil sich dort gerade alles ändert und weil ihr deshalb die Gewinner von Morgen sein könnt.

    Also nutzt die Neuerungen der Plattform, um nun selbst Punkte gut zu machen, oder den Vorsprung der Konkurrenz schnell aufzuholen. Wenn nicht jetzt, wann dann?

YouTube lohnt sich NICHT weil…

  1. YouTube wird zu Google

    Vorbei die Zeiten, in denen YouTube die freundliche Plattform für Heimvideos war. Längst geht es darum finanziell erfolgreich zu werden, längst geht es um langfristige Pläne.

    Das bedeutet auch, dass YouTube zu Google wird. Damit meine ich, etwas genauer gesagt, dass die Plattform weniger persönlich und mehr vom Algorithmus bestimmt werden wird. Die letzten Updates zeigen, dass große Kanäle ihre Power verlieren und neue Aufsteiger zu erkennen sind. Dass neue Mechanismen alles frisch sortieren, gewohnte Rankings zunichte machen.

    YouTube ist nun wie die Suchmaschine, gesteuert von einem Algorithmus und das wird in Zukunft sicherlich noch deutlich stärker auffallen als jemals zuvor. Jetzt heißt es auch auf YouTube darauf zu achten, was ihr, wie genau anbietet. SEO im Videozeitalter.

    Es wird spannend, zumal Google auch bei YouTube keine Informationen preisgibt und niemand so richtig weiß, warum irgendetwas passiert oder plötzlich schlechter funktioniert. Aktuell klagen beispielsweise viele große YouTuber über schwindende Abos, verlorene Views und ähnliches, doch Google sagt dazu wie immer nichts.

    Die Existenz bei YouTube baut also auf fremden Mächten auf, über die ihr kein Einfluss habt, was immer ein wenig heikel und risikoreich ist. Überlegt euch genau, ob ihr euch darauf einlassen wollt.

  2. Monetarisierung wird schwieriger

    Genau wie der Erfolg immer schwieriger wird, weil er sich nicht mehr steuern oder gar beeinflussen lässt, so wird auch die Monetarisierung innerhalb der Plattform deutlich schwieriger. YouTube hat zuletzt neue Regeln umgesetzt, um Videos werbefreundlicher zu gestalten. Vermarktet werden können deshalb keine heiklen Themen mehr, Krieg, Sex, Gewalt – geht alles nicht.

    Let’s Player klagen gerade beispielsweise über Probleme mit einigen Ego-Shootern, die einfach nicht mehr monetarisiert werden dürfen. Werbung für diese Art von Spielen ist ironischerweise aber trotzdem noch möglich und wird auch geschaltet. Das führt derzeit zu Unverständnis bei einigen YouTubern und irgendwie ist das letzte Wort hier auch nicht nicht gesprochen.

    Trotzdem: Geld mit YouTube zu verdienen wird schwieriger werden und Let’s Player reagieren teilweise schon damit, Videos auf einer eigenen Website zu präsentieren, statt auf YouTube. Zum Geld verdienen scheint YouTube sich also nicht mehr zu eignen. Da braucht ihr schon Millionen an Aufrufen und eine große, ständig wiedergesehende Bibliothek von Videos.

  3. Der Hype ist vorbei

    Schlussendlich ist der Hype bei YouTbue einfach vorbei. Alle dachten es wird DAS große Ding, doch in Wahrheit lässt sich nur mit Klicks gar nicht viel verdienen. Nicht so viel zumindest, um wirklich hochwertigen Content oder gar Serien dort auszustrahlen.

    So bleibt YouTube die Plattform für Menschen, die sich gerne selbst filmen und in den Mittelpunkt stellen, und das lohnt sich nur mit Millionen an Klicks, niedrigen AdBlock-Raten, sowie möglichst wenig Aufwand. Alles sehr schwierig. Der große Hype ist jedenfalls vorbei und viele verlieren derzeit einfach das Interesse.

    Ist YouTube also wirklich die Zukunft? Aktuell hat sich eher herausgestellt, dass es ähnlich wie ein Soziales Netzwerk funktioniert. YouTuber unter sich, die in ihren Videos auftauchen, Treffen veranstalten und in ihrem eigenen kleinen Kosmos berühmt sind. Mehr nicht. Denn alles was abseits dieser Welt hochgeladen wird, hat meist nur geringen Erfolg. Ob sich das so schnell ändern wird?

Als Hobby super, als Beruf schwierig

Das waren sie nun also, drei Punkte FÜR und DAGEGEN, in Zukunft auf YouTube zu setzen. Versteht mich bitte nicht falsch, denn YouTube bleibt ein starkes Thema, nur wurde es eben lange Zeit unterschätzt und dann total überschätzt (meiner Meinung nach). Jetzt zeigt sich die Ernüchterung.

Eines steht jedenfalls fest: YouTube befindet sich im Wandel. Neue Updates, ein strengerer Algorithmus, eine umgebaute Monetarisierung und vieles mehr machen die Plattform weniger attraktiv und komplizierter für jemanden, der vom großen Erfolg auf YouTube träumt oder nur davon leben möchte.

Deshalb wird YouTube immer mehr zu einer Art Google. Also immer weniger durchschaubar, wohingegen Uploader immer abhängiger werden und kaum Antworten auf ihre offenen Fragen bekommen. Eben ganz genau so wie bei der Suchmaschine, wo auch niemand genau weiß, warum er nun die Abstrafung bekommen hat und plötzlich auf Seite 100 rankt.

Ob sich YouTube noch lohnt, könnt ihr letztendlich nur für euch selbst beantworten. Ich würde sagen: Als Marketing-Kanal ganz sicher, aber um ein Star zu werden oder um aufwendigen Content zu produzieren? Nein, für letzteres sind die Zeiten erst einmal vorbei. Da muss YouTube erst beweisen, dass es abseits von ein paar Werbeklicks noch ernsthafte Methoden zur Refinanzierung gibt, die auch angenommen werden.

Für alle anderen ist YouTube sowieso nur die Videoplattform, auf der inzwischen allerlei verrücktes Zeug zu finden ist. Als Hobby ist das super, doch der Traum vom Vollzeit-YouTuber, der ist für viele erst einmal ausgeträumt.

16 Gedanken zu „YouTube – Lohnt sich die Video-Plattform in Zukunft noch?“

  1. Bei der Monetarisierung rein über Views und Klicks braucht man sicherlich Millionen Aufrufe um davon leben zu können. Aber wer eigene oder fremde Produkte über den Kanal bewirbt, kommt auch schon mit mehreren tausend Abonnenten über die Runden. Siehe Robert Gladitz, wurde ja vor ein paar Wochen hier im Blog ebenfalls interviewt.

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  2. Sehr interessanter Artikel, ich finde YouTube noch immer gut, und bin vor 2 Wochen selber mit bisher 2 Videos eingestiegen. Klar YouTube bedarf mittlerweile auch etwas SEO Arbeit, aber noch ist das ja echt Überschaubar wie ich finde. Cooler Artikel. Danke dafür.

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  3. Youtube ist immer einen Versuch wert, denn die Eintirttsbarriere liegt bei nahezu bei Null Euro.

    Man lädt einfach Videos hoch, monetarisiert sie. Manche laufen gut, manche nicht so gut, aber meist bleibt etwas hängen. Und hey, wenn man 10-50 EUR pro Monat, bei geringem Aufwand, einheimsen kann, dann ist das doch absolut unschlagbar.

    Fragt mal bei der Rentenversicherung nach, was man einzahlen muss, damit sich die Rente um 10-50 EUR pro Monat erhöht. Im Vergleich dazu ist YT die “sicherere Altersvorsorge”, denn mit guten Videos kann man da problemlos 5-10 Jahre Geld verdienen, oder mehr.

    Meine ersten Videos sind von 2011, und sie verdienen immer noch Geld.

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  4. Ein YouTube-Kanal will wie der eigene Blog gepflegt werden. Regelmäßig neue Videos, zu den richten Tageszeiten und SEO bilden die Basis. Die Masse wird immer größer, weshalb man auch externe Besucherquellen erschließen sollte. (vor allem Social Media) Als alleiniges Standbein zu gefährlich, aber für ein gutes Gesamtbild, sollte man nicht auf YouTube verzichten. Speziell wenn es um die Vermarktung eigener Webseiten, Produkte etc. geht. Storytelling hört und liest man ja überall, ist sehr wichtig.

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  5. Ich glaube auch, dass Youtube definitiv noch sinnvoll ist. Es wird weiterhin viel genutzt. Allerdings denke ich generell, dass mit einer Plattform allein nicht viel zu gewinnen ist, wenn man wirkllich davon leben will. Da muss man sich breit aufstellen und verschiedene Kanäle bedienen, was ich aber nicht unbedingt schlecht finde. Potential hat Youtube meiner Ansicht nach durch viele innovative Channel, die vielleicht nicht mit dem höchsten Aufwand aber mit sehr viel Ideenreichtum betrieben werden.

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  6. Hi,

    ich halte Youtube immer noch für einen sehr wichtigen Kanal für nahezu alle Themen.
    Unfassbar viele Besucher zeigen, dass YouTube auch noch in 2017 lohnenswert sein wird.

    Wie oben schon genannt, kann man mit nahezu 0 EUR Eigenkapital in YouTube starten.

    Danke für den Interessanten Artikel

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  7. Hallo Peer,

    gehe ich richtig in der Annahme, dass auf vimeo die Möglichkeit besteht Videos nur für eine Domain frei zu geben, und nicht einfach frei verfügbar zu machen.
    Um strukturierte Video Anleitungen zur Verfügung zu stellen, ist das nicht sozusagen ein Vorteil. Natürlich verbunden mit Kosten, dafür einen entsprechender Nutzen.

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    • Ist richtig, aber nur für Bezahlaccounts. Wenn du eigene Tutorials hosten möchtest, empfiehlt sich eher ein Videohoster wie wistia.com, oder ein darauf ausgelegtes CDN, mit eigenem Player und eigenen Features.

      Inwiefern ein Vorteil? Youtube möchte mit massenhaft Mainstream-Mist Geld an Werbung verdienen. VImeo richtet sich dagegen eher an Künstler und verbietet glaube ich sogar redaktionelle Videos in den AGBs. Was nicht heißt, dass es solche Videos dort nicht gibt, oder die AGB wirklich knallhart durchgesetzt werden, aber ich meine redaktionelle Videos, Reviews und ähnliches waren oder sind eigentlich gar nicht erlaubt auf Vimeo.

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  8. Hi Super Artikel danke erstmal dafür . Ich muss sagen das Ich Youtube immer noch für eine pefekte Pattform für fast alle Themen halte und der große Vorteil ist das man da mit 0 Kosten starten kann.

    Gruß Tim

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  9. Hmmm ich denke auch, dass es in Zukunft schwieriger werden wird ernsthaft Geld mit Youtube zu verdienen. Wie du schon schreibst, Peer, als Hobby um sich ein paar Euronen dazu zu verdienen sicherlich eine gute Sache, aber um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen ists doch eher ungeeignet, zumindest wenn man das Ding als alleinige Einnahmequelle betreiben will. In Kombination mit einer eigenen Website, mit AmazonPP, Adsense, Facebook usw. bleibt Youtube aber ein interessanter Vermarktungs- und Marketingkanal, den man nicht per se abschreiben sollte.
    In diesem Sinne: Harren wir der Dinge die da kommen mögen 🙂

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  10. Hi,
    super Artikel, danke für deine ausführliche Zusammenfassung. Ich bin der Meinung das Youtube als Hobby gesehen werde sollte. Wer Youtube macht, nur um damit Geld zu verdienen ist dort sicherlich falsch.
    Das positive ist, dass man keine Kosten beim erstellen von Videos hat und es so jeder ausprobieren kann.

    LG
    Annika

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  11. Ich finde YouTube zur Zeit vor allem eines, absolut unzuverlässig!

    Kanal angelegt, gerade die ersten Videos monetarisiert, dann schon wieder beendet. Jetzt brauch man 10000 Aufrufe. OK machen wir.
    10.000 Aufrufe erreicht, wieder neue Schwelle. Jetzt brauch man 4.000 Stunden und 1.000 Abonnenten.

    Und wenn auch das wieder erfüllt ist, was kommt dann? Worauf soll man sich da bitte noch verlassen können? Alles vor dem Vorwand der Werbekunden und der Qualität. Werden irgendwann nur noch Serien in die Monetarisierung kommen oder brauch man vielleicht 1.000.000 Abonnenten.

    Der Frust bei den Kleinen wird größer und dann kommt vielleicht bald eine Alternative…

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    • Für Neueinsteiger ist es zur Zeit unmöglich auf YouTube seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
      Es dauert Monate, bis man dort als Partner bestätigt und die Monetarisierung für neue Kanäle freigegeben wird.
      Als neuer YouTuber wird man ausgebeutet, belogen und ignoriert. Beschwerden landen im Rundordner. Keine Chance damit überhaupt etwas zu bewirken und das trotz mehrerer Millionen Klicks/Monat.

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