Wie du schnell und einfach deine Zielgruppe für Facebook Werbung findest

Wie du schnell und einfach deine Zielgruppe für Facebook Werbung findestFacebook Werbung ist mächtig, aber nur dann, wenn ihr eure Zielgruppe erreicht und adressieren könnt. Ansonsten verpuffen eure Marketingaktivitäten und das hat zur Folge, dass niemand eure Werbung wahrnimmt oder ihr viel zu viel Geld dafür bezahlt.

In diesem Artikel möchte ich euch eine Möglichkeit zeigen, wie ihr Eure Zielgruppe findet und das mit wenig Zeit und finanziellem Aufwand.

Facebook Zielgruppe finden, mit einem unorthodoxen Weg

Es gibt im Internet viele Anleitungen, wie ihr eure Zielgruppe auf Facebook finden könnt.

Der Weg den ich heute mit euch teilen möchte, ist eine Abkürzung.

Normalerweise würdet ihr für die Zielgruppenauswahl folgende Informationen benötigen:

  • Die demografischen Eckpunkte der Zielgruppe (Alter, Geschlecht, etc.)
  • Die Lokalität: Wo sitzt Deine Zielgruppe?
  • Die Interessen (Was „liked“ Deine Zielgruppe auf Facebook?)

Je nachdem, wie gut ihr eure Kunden kennt, steckt hinter dem Sammeln der Informationen eine ganze Menge Arbeit. Eine gute Zielgruppenrecherche kann gut und gerne einige Stunden oder sogar Tage in Anspruch nehmen. Das trifft vor allem dann zu, wenn ihr gerade am Anfang steht und noch wenig oder keine Erfahrung im Online Marketing habt.

Doch wie wäre es, wenn ihr mit ein wenig finanziellem Aufwand eure Zielgruppe schnell und einfach finden könntet? Von der ihr sogar genau wisst, dass diese an eurem Thema und damit vermutlich an euren Dienstleistungen Interesse hat?

Genau das werden wir heute machen.

Eine kleine Vorbereitung für Facebook Marketing: Der Pixel

Ich gehe an der Stelle davon aus, dass ihr bereits über einen Facebook Business Account verfügt (Dauert keine 5 Minuten unter business.facebook.com), eine Facebook-Seite besitzt und dort ein Werbekonto eingerichtet habt.

Die meisten meiner Kunden stehen genau an diesem Punkt. Und dann wird Werbung geschaltet.

Vor einigen Wochen rief mich ein guter Kunde an und fragte mich, „ob ich mir mal seine Facebook Kampagne ansehen könnte“. Nach einigen kurzen Fragen wusste ich auch, warum er meine Hilfe brauchte: Er hatte auf eigene Faust Facebook Werbung ausprobiert und war inzwischen bei Klickpreisen (Cost-per-Click, CPC) von 18 EUR pro Klick angekommen!

Bei exakt Null Ergebnissen. Kein Verkauf, keine neuen Leads, nichts. Trotz 500 Euro Investment (zum Glück NUR muss man sagen).

Zwei Probleme zeigten sich sofort:

  1. Er hatte keinen Facebook Pixel installiert
  2. Seine Zielgruppendefinition war schlecht

Was ist ein Facebook Pixel?“

Der Facebook Pixel ist ein Stück Code, der auf eurer Seite eingebunden wird. Facebook wird es damit ermöglicht zu messen („tracken“ genannt), ob Benutzer mit der Webseite interagieren.

Folgendes Beispiel: Ihr möchtet euer eBook bewerben, um Leads zu generieren. Dafür habt ihr eine Landingpage erstellt, eine Danke-Seite eingerichtet und beides miteinander verknüpft (hier findet Ihr ein paar Tipps dazu).

Der Facebook Pixel wird so eingestellt, dass er eine „Conversion“ in Facebook anzeigt, sobald eine Anmeldung erfolgt ist und der Kunde die Danke-Seite aufruft. Denn der Besuch der eBook-Seite ist ja keine Garantie dafür, dass auch wirklich ein Lead daraus entsteht.

Wie du schnell und einfach deine Zielgruppe für Facebook Werbung findest

Hier ist das deutlich zu sehen: Bei meiner aktuellen Kampagne haben nur 40% der Besucher auch Ihre E-Mail-Adresse hinterlassen.

Der Pixel zeigte mir also: „Hey, Deine Landingpage ist nicht perfekt optimiert!“.

Also habe ich die Landingpage optimiert und die letzten Stunden ein besseres Ergebnis generiert:

Wie du schnell und einfach deine Zielgruppe für Facebook Werbung findest

Inzwischen habe ich 60% Konvertierung pro Klick. Das ist nicht atemberaubend, aber ein guter Wert. Schauen wir mal, ob es sich noch besser entwickelt…

Also, ihr seht: Der Facebook Pixel hilft uns Marketern und euch als Unternehmer dabei, noch bessere Werbung zu schalten.

Deshalb:

  1. Erstellt einen Pixel
  2. Fügt den Pixel im Header-Bereich JEDER Seite Eurer Webseite ein. Für WordPress empfehle ich den Tracking-Code-Manager.
  3. Erstellt einen Custom-Pixel für die Zielseite mit Relevanz (die Danke-Seite zum Beispiel).

So, das war jetzt etwas „Vorspiel“, aber absolut notwendig, damit der nächste Schritt funktionieren kann.

Zielgruppe finden mit Facebook Videos

Vielleicht ist euch auch Facebook schon aufgefallen, dass Videos „ungefragt“ abgespielt werden, ihr den Ton aber erst aktivieren müsst. Facebook liebt Videos, vor allem, weil Facebook sich als Konkurrenz zu YouTube etablieren möchte.

Ihr ahnt es schon: Ihr braucht ein kurzes Video, damit eure Zielgruppe euch finden kann.
Aber keine Sorge: Das Video muss nicht länger als 2-3 Minuten sein.

Das Video kann entweder:

  • Euch als Person enthalten
  • Eine Animation sein
  • Nur Text sein
  • Video + Text sein

Wichtig ist, dass ihr direkt am Anfang klarstellt, worum es geht:
„Hey, ich zeige Dir einen Trick, wie Du Deine Zielgruppe auf Facebook schnell und einfach finden kannst!“

Mehr Zeit habt ihr nicht, um das Interesse des Besuchers zu wecken. Daher: Nutzt die ersten 8 Sekunden so gut es geht.

Aus diesem ersten Video erstellt ihr dann eine Werbeanzeige. Als Zielgruppe wählt ihr dort „JEDER“ (in Ihrem Zielland/-ort, grobes Alter und männlich/weiblich, wenn relevant).

Dieses Video wird also ausgeliefert an jeden, unabhängig von seinen Interessen. Das Budget sollte 50 – 100 EUR betragen (Es braucht eine kritische Masse, dazu später mehr).

Was wird passieren?
Euer Video wird für 1 Cent pro View ausgeliefert. Was bedeutet, dass euer Video schnell und unkompliziert viele Views haben wird. Natürlich klicken es viele Nutzer aus Interesse an, merken dann aber, dass es keine Relevanz hat. Die Folge: Sehr miese „Watch-through“-Raten. Meistens schauen 1% oder weniger das Video zu Ende.

Doch wer sich Euer 3 Minuten Video über eure Dienstleistung / konkretes Problem ansieht, der wird höchstwahrscheinlich für eure Dienstleistungen und Produkte empfänglich sein. Warum sonst sollte sich jemand ein Video zur besseren Zielgruppenfindung auf Facebook ansehen, wenn er damit nichts zu tun hat?

Deshalb sind die 0,5 – 2% DEINE Zielgruppe. Die müssen eure Werbung in Zukunft sehen! Doch wie erreicht ihr sie? Diesen Prozess nennt man Retargeting. Wenn eine Gruppe von Interessenten noch einmal kontaktiert wird.

Wie könnt Ihr dieses Feature nutzen?
Wie nutzen wir dieses Feature jetzt zu unseren Gunsten? Indem wir ein unfassbar mächtiges Werkzeug von Facebook verwenden: Custom Audiences.

  1. Ruft diese Seite auf
  2. Klickt auf „Zielgruppe erstellen“ und dann auf „Interaktionen auf Facebook“.
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  3. Im nächsten Fenster wähle „Video“ aus.
  4. Anschließend werdet ihr folgendes Fenster vor euch haben:
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  5. Ihr könnt jetzt auswählen, wen Ihr als Zielgruppe adressieren möchten. Jetzt wird klar, wieso ich ein Budget von 50–100 EUR vorgeschlagen habe. Ist die Zielgruppe zu klein, dann könnt Ihr damit nicht weiterarbeiten.

Ihr habt jetzt eine Zielgruppe, die ihr bewerben könnt. Eure erste Custom Audience. Um diese Custom Audience zu testen, schaltet eine Werbung mit dieser Custom Audience als Zielgruppe.

Ihr könnt jetzt prüfen, ob Euer Video die richtige Zielgruppe adressiert hat. Denn wenn ja, dann werden diejenigen, die das Video betrachtet haben, auch eure kostenlosen Angebote zur Lead-Generierung annehmen, wie z.B. ein eBook oder ein Webinar.

Der Vorteil dieser Strategie liegt auf der Hand: Die Klickpreise sinken und ihr adressierst Menschen, die euch sonst vielleicht durch das Raster gefallen wären.

Kleiner Tipp am Schluss:
Habt keine Angst davor, das Video selbst vor der Kamera aufzunehmen. Die Menschen erwarten auf Facebook kein absolutes Hochglanzvideo. Wenn eure Inhalte gut sind, dann wird eure Zielgruppe zuhören und euch für eure Authentizität lieben.

Kleiner Exkurs zum Thema Datenschutz

Durch das Einbinden das Facebook Pixels werden Daten durch Facebook gesammelt. Nach Datenschutzrecht ist es daher nötig, dass ihr eine „Datenschutzerklärung“ auf eurer Webseite habt. Diese sollte eine separate Unterseite mit dem Namen „Datenschutzerklärung“ sein. Ich empfehle hier die kurze Lektüre des Artikels von e-Recht24.de. In diesem Artikel ist, neben ein paar spannenden Informationen, auch eine Datenschutzvorlage vorhanden.

Ich bitte zu beachten, dass ich hier nur Tipps geben und keine rechtsichere Beratung leisten kann. Dafür gibt es Spezialisten, wie Ralf Schulten von der Kanzlei Büsing, Müffelmann und Theyer), den ich an der Stelle empfehlen kann.

Autor

Dennis Tröger möchte kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei helfen, mit Ihren fantastischen Produkten die richtigen Kunden zu erreichen. Dafür zeigt er, wie Online Marketing genutzt werden kann, um echte Fans zu gewinnen und nicht nur Kunden. Schwerpunkt seiner Online Marketing Beratung ist Facebook Werbung. Auf seiner Homepage hat stellt er diverse kostenlose Ressourcen zur Verfügung.

Peer Wandiger

12 Gedanken zu „Wie du schnell und einfach deine Zielgruppe für Facebook Werbung findest“

  1. FB Ads sind extrem spannend, gerade auch da es viele Möglichkeiten gibt für genaues Targeting und Retargeting. Allerdings ist der Pixel rechtlich extrem schwierig und davon gibt es bereits mehrere Gutachten, die davon stark abraten.

    Antworten
    • Ich bin gespannt, ob wir den Pixel in Zukunft rechtssicher nutzen können.

      Ähnlich, wie das bei Cookies der Fall ist.

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  2. Danke für diesen ausführlichen und sehr informativen Artikel. Facebook bietet echt eine Menge Werbemöglichkeiten. Vielleicht schaffen die es ja auch nochmal den Facebook-Pixel rechtlich so sauber zu gestalten, dass man ihn bedenkenlos einsetzen kann.
    Gruß

    Antworten
  3. Also ich traue mich aktuell NICHT, pixel zu schalten. Das ist zwar technisch kein Problem, ABER datenschutztechnisch der SUPERGAU! Da werden Daten zu facebook übermitteln von denen keiner weiß, welche und was damit passiert… Das kann abmahntechnisch schnell recht teuer werden.

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  4. Sehr schöner und verständlicher Artikel.
    Mit Werbung über Facebook habe ich mich bisher noch nicht so auseinandergesetzt, klingt aber interessant.

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  5. Interessanter Artikel. Wie viele Fälle sind denn bekannt bei denen das Instalieren des Pixels zu Datenschutzproblemen geführt sind denn bekannt?

    Antworten
  6. Servus Dennis,
    wir suchen gerade selbst nach einer präziseren Definition unserer Zielgruppe im Netz. Dein Artikel hat hierbei sehr gut geholfen. Deine Strategien und Vorgehensweisen sind für uns wirkungsvoll.
    Vielen Dank für eure sehr gute Website!
    Harald Pöttinger

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  7. Unser Unternehmen macht auch Werbung auf Facebook, allerdings erreichen wir immer die falschen Leute. Bis jetzt war Facebook überhaupt nicht erfolgreich.

    Danke für die hilfreichen Tipps und die Screenshots (sehr hilfreich!). Ich versuche jetzt nochmal eine Werbeanzeige zu schalten und werde alles berücksichtigen was hier geschrieben wurde. Mal sehen, ob es erfolgreich wird 😉 Wenn nicht muss ich wohl auf AdWords zurückgreifen. Oder habt ihr noch andere Vorschläge für Werbung?

    LG Efa

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  8. Vielen Dank für den umfangreichen Artikel.

    Leider ist mir etwas unwohl bei der Pixel Geschichte. Hatte schon mal Probleme mit Datenschutzrichtlinien und weiß nur zu gut, wie schnell es in die falsche Richtung gehen kann. Deswegen bin ich da etwas zögerlich und will mich eher zurückhalten. Mal schauen…

    Gruß

    Christian

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  9. Ich nutze seit knapp 5 Tagen Facebook-Werbung, um unsere Fangemeinde für unseren Blog zu vergrößern. Und ich kann nur sagen, ICH LIEBE ES. Ich habe über Google Analytics die demografischen Merkmale ausgewertet und sie auf meine Facebook-Werbung angepasst. Nun generieren wir durchschnittlich 200 neue Fans (Gefällt mir) pro Tag zu einen Preis von rund 0,20 € pro Like. Desweiteren beteiligen sich die neuen Fans an unseren geteilten Beiträgen, was noch mehr Leser und Fans mit sich bringt. Natürlich ist das aktuell für uns noch ein Minusgeschäft, was das Geld betrifft. Ich sehe das ganze aber als langfristige Investition. Daran erkennt man mal wieder, wie wichtig gut platzierte Werbung ist.

    Liebe Grüße

    Mathias Will

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