Warum sollte man Youtube überhaupt nutzen? Vorteile und Nachteile

Warum sollte man Youtube überhaupt nutzen?Bevor es zu meinen Tipps und Anleitungen rund um YouTube geht, stellt sich erstmal die Frage, warum man YouTube überhaupt nutzen sollte.

Wo liegen die Vorteile und Möglichkeiten der populären Videoplattform und was sind die möglichen Nachteile und Probleme, die diese mit sich bringt.

Darüber erfahrt ihr im Folgenden mehr.

>>> Dieser Artikel ist Teil meiner YouTube-Artikelserie.

Warum man Youtube nutzen sollte – Vor- und Nachteile

YouTube ist im Grunde nur ein Marketing-Kanal, wie viele andere auch. Und genau wie bei der Google-Suche, Facebook oder anderen Plattformen, stellt sich die Frage, ob das Aufwand/Nutzen-Verhältnis von YouTube für die eigenen Ziele passt.

Die Möglichkeiten von Youtube sind sicher verlockend. Immer wieder hört man von YouTube Millionären und Videos, die riesige Aufrufzahlen vorweisen können. Bei vielen scheint die Erwartung vorzuherrschen, dass man über Nacht reich und brühmt werden könnte. Doch natürlich ist das in den allermeisten Fällen nicht so.

Stattdessen bedeutet auch YouTube viel Arbeit und Ausdauer, um dort Erfolg zu erzielen. Zudem gibt es weitere Nachteile, deren man sich auf jeden Fall bewusst sein sollte. Aber erstmal zu den Vorteilen.

YouTube ist riesig

Fangen wir mir den Vorteilen an und da ist vor allem die Größe von YouTube zu nennen. Mehr als 1 Milliarde Nutzer gibt es laut eigenen Angaben weltweit. YouTube gibt es in 76 Sprachen und damit werden rund 95% aller Internetnutzer erreicht.

Leider gibt es keine konkreten Nutzerzahlen für Deutschland, aber die Schätzungen liegen bei 4 bis 8 Millionen aktiven Nutzern. Das sind solche, die z.B. selber Videos erstellen und hochladen.

Insgesamt soll es bis zu 35 Millionen deutsche Nutzer geben, die zumindest hin und wieder dort Videos anschauen. Damit liegt YouTube fast auf Augenhöhe mit Facebook.

Von allen Google-Diensten liegt YouTube mit an der Spitze. Selbst die Google-Suche ist nicht so populär, wie die Videoplattform, wie man an dem folgenden Umfrage-Chart sehen kann:

zur Statistik

Gerade bei jüngeren Nutzern gehört YouTube zu den Lieblings-Internetangeboten. Es ist zwar nicht so angesagt, wie Snapchat und Co., aber für rund zwei Drittel liegt YouTube mit ganz vorn:

zur Statistik

Diese Zahlen zeigen sehr gut, wie groß das Potential von YouTube ist. Es ist nicht mehr nur ein Trend oder der Tummelplatz für bestimmte Nutzer. Stattdessen ist YouTube, ähnlich wie Facebook, zum Massenphänomen auch in Deutschland geworden.

Über YouTube erreicht man große Teile der Bevölkerung und fast jedes Thema wird dort behandelt bzw. findet Zuschauer. Das macht es natürlich auch für Selbstständige und Unternehmen interessant.

“Suchmaschine” YouTube

Auch wenn YouTube zu den großen Social Media Plattformen gehört, ist es auch die zweitwichtigste Suchmaschine der westlichen Welt. Viele Nutzer suchen mittlerweile einfach in YouTube nach den Dingen, die sie interessieren. Das bedeutet, dass man allein über Google nicht mehr alle Nutzer erreicht.

Um in YouTube allerdings vorn zu ranken bei den gewünschten Suchbegriffen, muss man ebenfalls SEO-Maßnahmen vornehmen. Die Konkurrenz in YouTube ist groß.

Als Bonus tauchen YouTube-Videos in der normalen Google-Suche mit auf, was eine weitere Möglichkeit bietet die eigene Zielgruppe zu erreichen.

YouTube wird von Unternehmen unterschätzt

Trotz der rosigen Zahlen und der großen Reichweite wird YouTube noch von vielen Unternehmen und Selbstständigen vernachlässigt.

Gründe gibt es dafür viele. So wird zum Beispiel oft vermutet, dass die eigene Zielgruppe nicht auf YouTube anzutreffen ist. Das mag in einem Teil der Fälle auch so sein, aber wie man an den Daten weiter oben schon erkennen konnte, ist die Reichweite von YouTube heute weit größer, als noch vor ein paar Jahren.

Zudem wird der große Aufwand bei der Erstellung von Videos als Grund genannt, diesen Marketing-Kanal zu meiden. Da ist etwas dran, denn professionelle und interessante Videos zu erstellen, fällt gerade starren Marketing-Abteilungen von Firmen schwer. Das bedeutet aber auch, dass man gerade als Selbstständiger hier gute Möglichkeiten hat, mit ehrlichen und PR-losen Videos den Nerv der Zielgruppe zu treffen.

Geld verdienen mit YouTube

Mit der größte Reiz für Viele liegt aber in der Möglichkeit direkt auf YouTube Geld zu verdienen. Neben den Werbemöglichkeiten direkt auf YouTube, bieten sich noch weitere Einnahmequellen an, die dafür sorgen, dass es mittlerweile YouTube-Millionäre gibt.

Aber selbst wenn man nicht reich wird, so kann man gutes Geld auf YouTube verdienen, was aber Zeit und Arbeit voraussetzt. Die heute erfolgreichen YouTuber sind schon mehrere Jahre dabei und habe sich in einer Nische über lange Zeit einen Namen gemacht.

Ich habe mal ein paar Beispiele für realistische YouTube-Einnahmen zusammengetragen, um zu zeigen, was möglich ist und was vielleicht falsche Erwartungen sind.

Ich möchte euch damit nicht demotivieren, denn auch heute ist es noch möglich erfolgreich auf YouTube zu werden. Wie aber bei Websites und Blogs auch, geht das in aller Regel nicht über Nacht. Das hat aber auch einen wichtigen Vorteil. Wenn ihr wirklich dabei bleibt und Durchhaltevermögen an der Tag legt, könnt ihr was erreichen.

Wie viel verdient ihr im Schnitt pro Monat auf YouTube?

  • Gar nichts (31%, 81 Stimmen)
  • Ich bin auf YouTube nicht aktiv. (27%, 72 Stimmen)
  • Unter 10 Euro (11%, 30 Stimmen)
  • Zwischen 10 und 50 Euro (8%, 21 Stimmen)
  • Mehr als 2000 Euro (7%, 19 Stimmen)
  • Zwischen 50 und 100 Euro (3%, 9 Stimmen)
  • Zwischen 1000 und 2000 Euro (3%, 8 Stimmen)
  • Zwischen 100 und 200 Euro (2%, 6 Stimmen)
  • Zwischen 400 und 700 Euro (2%, 6 Stimmen)
  • Zwischen 200 und 400 Euro (2%, 6 Stimmen)
  • Zwischen 700 und 1000 Euro (2%, 5 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 263 (max. 1 Stimmen)

Nicht für alles ideal

Neben all den positiven Aspekten und Vorteilen von Youtube, muss man auch sagen, dass YouTube nicht in jedem Fall ideal ist bzw. Nachteile bietet.

So erreicht man zwar viele Menschen, aber nicht alle. 2015 waren vor allem die 18-29 jährigen in YouTube unterwegs (bei den jüngeren werden es wohl noch mehr sein). Von den über 50-jährigen waren es aber nur 8% (Quelle: absatzwirtschaft.de). Man sollte also genau schauen, wer die eigene Zielgruppe ist und ob sich für diese YouTube lohnt.

Ebenfalls nicht so ideal eignet sich YouTube als Traffic-Quelle. Nur wenige YouTube-Nutzer klicken von YouTube aus zu einer Website, zumindest deutlich weniger als bei anderen Social Networks.

Das kann ich auch bei meinen eigenen Websites beobachten, was aber nicht tragisch ist. Man sollte YouTube als zweites wichtiges Standbein sehen, um die eigene Zielgruppe zu erreichen, aber nicht als Traffic-Bringer für die eigene Website. Wobei man hier auch sagen muss, es kommt natürlich auf den Einzelfall an. Wer z.B. auf YouTube besondere Schnäppchen oder ähnliches promotet, der wird sicher viel mehr Klicks auf die Links zu den Schnäppchenartikeln auf der eigenen Website bekommen.

Was oft unterschätzt wird, ist die große Öffentlichkeit auf YouTube. Wer dort aktiv ist, muss sich eine dicke Haut zulegen, zumindest in vielen Themenbereichen. Leider ist die Diskussionskultur von vielen Nutzern nicht gerade die beste. Dessen sollte man sich ebenfalls bewusst sein.

Aufwand und Kosten

Ebenfalls nicht unterschätzen sollte man den Aufwand bei der Videoerstellung. Ich selber habe an die 100 Videos erstellt und so langsam entwickelt sich ein gewisser Workflow, der den Aufwand etwas senkt. Dennoch dauert es insgesamt länger ein gutes und professionell gemachtes Video zu erstellen, als einen Artikel zu schreiben oder einen Podcast aufzunehmen.

Von der Planung, über die technische Umsetzung, bis hin zur Nachbearbeitung und Veröffentlichung sind eine Menge Schritte notwendig. Zudem ist es deutlich schwieriger Fehler in einem Video nachträglich zu beheben, als in einem Artikel oder einem Podcast.

Der technischen Herausforderungen und des zeitlichen Aufwandes sollte man sich also bewusst sein. Was auf jeden Fall hilft ist Regelmäßigkeit. Wer nur alle paar Wochen ein Video erstellt, wird jedesmal deutlich mehr Zeit benötigen, als wenn man es mehrmals die Woche macht. Auch hier hilft Routine und Know How dabei, schneller zu guten Ergebnissen zu kommen.

Lohnt sich YouTube generell?

Sicher nicht. YouTube ist kein Selbstläufer, auch wenn die Videoplattform von Google viel Potential besitzt.

Man sollte sich vorher genau darüber Gedanken machen, welche Ziele man erreichen will und welche Zielgruppe dabei im Mittelpunkt steht. Wenn YouTube dafür passt, gilt es Erfahrungen zu sammeln und Workflows zu entwickeln, um den Aufwand für die Videoerstellung möglichst gering zu halten und die Qualität zu maximieren.

Zudem kommen Vermarktungsmaßnahmen, wie Video-SEO oder andere Social Networks, hinzu, um den eigenen Videos die größmögliche Aufmerksamkeit zu sichern.

Genau das zeige ich in den nächsten Teilen meiner YouTube-Artikelserie.

Peer Wandiger

9 Gedanken zu „Warum sollte man Youtube überhaupt nutzen? Vorteile und Nachteile“

  1. Der innere Monk in mirwar mit der Sortierung der Umfrage nicht glücklich 😀 wirklich viel springt bei YouTube bei mir nicht rum^^ da hab ich mehr durch die Gratis-Spiele die ich durch meinen Gaming-Channel bekomme^^

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      • die wird dir nicht wirklich helfen vermute ich 😉 einfach mal FreshFries auf YouTube eingeben. Da findest du meinen Gaming-Kanal ; ) Let’s Game ist ein Gaming-Blog von mir 😉 also wieder ein anderes Projekt 😉 aber danke für den Besuch^^

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        • Oh jeh… Das Internet ist klein. Stichwörter: letsplayforum, Damakash und “Herr” Ironfist ist glaube ich auch ein gemeinsamer Bekannter von uns.
          Wie dem auch sei.
          Ich denke SEO und andere “Vermarktungsmassnahmen” sind nicht alles. Für Youtube braucht man auch ein gewisses “Talent” das nicht jedem gegeben ist.
          Stefan zum Beispiel hat es, Ich nicht. Aber vielleicht ist 33 auch einfach zu alt für einen “Gaming-Youtuber” ^^

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          • das Internet ist ein Dorf 😉 Vermarktung ist gut man muss aber halt auch mehr können. Am Ende bringt es ja auch nichts wenn du 100.000 Aufrufe hast aber dann halt niemand abonniert weil du beispielsweise mit einer monotonen Stimme redest. Zu alt ist man übrigens nie (siehe Marmeladen-Oma).

  2. YouTube ist eine gute Sache und man kann da eigentlich mit relativ überschaubarem Aufwand relativ gute Erfolge erzielen. Es kommt einfach aufs Video an und wie es dort einschlägt. Ich glaube, dass deine Fans eher textorientiert sind, denn dein YT-Kanal scheint irgendwe wesentlich weniger Leute anzuziehen als dein Blog – der ja echt mega gut läuft. Und, du hast so ein wenig die “Fessel” einer Nische an den Beinen. Dein Thema scheint als Video nicht so zu laufen, wie im normalen Web.

    Bei mir z.B. rentiert sich YT wesentlich mehr als der Blog. Texte schreiben ist echt mühsam und dann landet auch nicht jeder Inhalt in den Suchmaschinen auf einem guten Platz. 90% meiner Artikel in den letzten 7 Jahren waren also voll für den Arsch. Dieses Privileg hast Du hier mit der Seite, aber die meisten anderen eben nicht. Im Gegensatz dazu habe ich ein paar meiner erfolgreichsten Viedeos in einer Zeit von 1-3 min mit ner Handykamera aufgenommen und per Screen-Recorder. So leicht habe ich im Leben noch nicht Geld verdient. Und selbst die komplizierteren Videos. Die brauchen nicht so viel Zeit und das Schneiden und bearbeiten usw. mache ich nebenbei am PC, während ich mir etwas im Fernsehen anschaue.

    Was mich an YT ärgert ist, dass die Einnahmen wahnsinnig eingebrochen sind. Meine Aufrufe haben sich inden letzten 2 Jahren verdoppelt, während meine Einnahmen sich halbiert haben. Die Kunden hauen leider ab zu Facebook. Das war ein harter Schlag, denn ich habe eine Zeitlang fast schon dreistellig im Monat verdient und jetzt bin ich weit davon entfernt. Kleines Taschengeld wäre wohl der richtige Ausdruck…

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  3. Ich finde das ist ein sehr guter Artikel und meiner Meinung nach sollte man auf allen social media Kanäle vertreten sein nicht nur auf Facebook und Instagram egal ob man im online oder offline Business tätig ist den das potenzial um sein unternehmen / Marke bekannt zu machen ist enorm.

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  4. Hi Peer,
    das hier ist ein kurzer aber guter Artikel zum Thema “Youtube-Marketing”.
    Wenn man es richtig nutzt und guten Content (Videos) erstellt/produziert, ist es eine relativ einfache und effektive Plattform für den Marketing-Mix.

    Beste Grüße Daniel

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  5. Hallo Peer,

    mal wieder ein super Beitrag von Dir. Vielen Dank erstmal dafür.

    Habe gerade mindestens 20 Artikel von Dir gelesen und schaue immer generell etwa 1 bis 2 mal im Monat bei Dir gerne vorbei. Für mich bist Du einer der Vorbilder im Online-Marketing, vor allem auch auf moralischer und ethischer Sicht, was leider alles andere als selbstverständlich in der Branche ist.

    Kurz zum Thema Youtube, möchte ich gerne 3 Dinge ergänzen.

    Meiner Ansicht nach hat Youtube noch 3 weitere wichtige Vorteile zu bieten:

    1. Die persönliche Ebene. Wohl kaum eine andere Plattform erlaubt es so einfach eine Beziehung mit den Menschen aufzubauen und somit natürlich auch Vertrauen, welches wiederum auf die Conversions positiven Einfluss nehmen kann.

    2. Youtube kann offenbar – nach meinen Erfahrungen – auch die Rankings einer Webseite verbessern. Zu einem indirekt durch die höhere Verweilzeit, als auch ggf. direkt durch die Einbindung.

    3. Im Social Media habe ich bisher mit Abstand auf Youtube die besten Viralen Verbreitungen erzielt. So wurde bspw. diesen Monat ein Video von mir an nur einem Tag 115 mal über Whatsapp geteilt. Übrigens dazu, falls Dich das möglicherweise interessiert, auch ein Einblick im Blog.

    Ansonsten ist auch mein Traffic allgemein über Youtube – von den Aufrufen her – sehr bescheiden. Auch Leads generiere ich mit Youtube erst nach Google und Facebook. Ich persönlich betrachte daher Youtube im gesunden Marketing-Mix und dabei weniger als reine Trafficquelle, sondern vor allem als Beziehungsbildende Ebene.

    Liebe Grüße aus Schwerin und einen angenehmen Tag

    Matthias

    PS: Ürigens, cooles Tool welches Du vorgestellt hast: tubebuddy .Kannte ich bisher auch noch nicht. Kann zudem VidlQ empfehlen, ebenfalls eine gratis Google Cromeerweiterung.

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