5 Geschäftsmodelle für Selbstständige im Internet

5 Geschäftsmodelle für Selbstständige im InternetWenn man als Selbstständiger eine Website startet, um damit Geld zu verdienen, sollte man sich vorher darüber klar sein, welches Geschäftsmodell man verfolget.

Davon hängt nicht nur ab, welche Maßnahmen man zur Vermarktung einsetzen muss, sondern auch wie man den Erfolg misst.

In diesem Artikel stelle ich 5 verschiedene Geschäftsmodelle vor, die primär im Internet anzutreffen und für Selbstständige geeignet sind.

Warum sollte man ein Geschäftsmodell wählen?

Die Auswahl eines Geschäftsmodells für die eigene Website ist eine wichtige Entscheidung.

Dabei sollte man nicht einfach wild irgendwie die eigene Website planen und dann hoffen, dass man damit Geld verdient. Von der Wahl eines der Geschäftsmodelle hängen unter anderem die folgenden Dinge ab:

  • Auswahl der Marketing-Maßnahmen (Online und Offline)
  • Finden und Ansprache der Zielgruppen
  • Benötigte Technik auf der Website (z.B. Online-Zahlungssysteme)
  • Aufwand für die Erstellung und Pflege der Website
  • Art der Erfolgsmessung
  • und vieles andere mehr

Nur wenn man sich im Vorfeld genug Gedanken über das eigene Geschäftsmodell für die Website gemacht hat, kann man die eigenen Ressourcen optimal einsetzen.

Die Auswahl eines Geschäftsmodells

Die Geschäftsmodelle kann man grob in 5 unterschiedliche Arten aufteilen. Dabei muss man allerdings beachten, dass es sich um Geschäftsmodelle handelt, also um Monetarisierungs-Arten, nicht um Website-Modelle. Unterschiedliche Arten von Website-Modellen (z.B. klassische Website, Blog, Forum, Community etc.) lassen sich mit unterschiedlichen Geschäftsmodelle verknüpfen.

So hätte eBay sich damals auch entscheiden können, den Auktionsservice kostenfrei anzubieten und dafür Werbung zur Finanzierung zu schalten. Wichtig ist nur, dass man genau die Möglichkeiten und das Potential der eigenen Website analysiert. Denn in der Regel wird es ein Geschäftsmodell geben, welches im eigenen speziellen Fall besser funktioniert, als die anderen.

Allerdings ist es auch kein Problem, “unterwegs” das Geschäftsmodell zu wechseln. Es gibt eine Reihe von Websites, die nach einer Weile das Geschäftsmodell gewechselt haben. So z.B. AOL, die von einem Provider-Anbieter mit festem Kundenstamm zu einem reinen Content-Anbieter mutiert sind. Paypal war am Anfang kein Zahlungsdienstleister und Apple wurde erst durch Steve Jobs zu dem Smartphone-Gigant, den wir heute kennen.

Natürlich gibt es noch weitere Geschäftsmodelle für Websites, aber die folgenden sind gerade für Einzelunternehmer am verbreitetsten.

5 Geschäftsmodelle im Internet

Folgend ein kurzer Überblick über 5 Geschäftsmodelle im Internet, die für Existenzgründer interessant sind.

Werbefinanzierter Content
Geschäftsmodell Online-WerbungEin häufig anzutreffendes Geschäftsmodell ist immer noch der werbefinanzierte Content. Es handelt sich also um Websites oder Blogs, die mehr oder weniger hochwertigen Inhalt kostenlos anbieten. Um damit Geld zu verdienen, wird auf diesen Websites Werbung geschaltet.

Dabei kann es sich um klassische Werbebanner oder z.B. Layer handeln. Ebenfalls beliebt sind contextbasierte Werbeeinblendungen, wie sie z.B. von Google AdSense angeboten werden. Hier im Blog nutze ich Werbe-Banner, die ich an Firmen vermiete und früher habe ich auch Google AdSense eingesetzt.

Um mit kostenlosem Content Geld zu verdienen, sollte man auf einige Dinge achten. Das sind unter anderem:

  • gute Suchmaschinen-Optimierung
  • viele Besucher, da Online-Werbung nur bei hohem Traffic auch hohe Einnahmen verspricht
  • eine möglichst homogene Leserschaft, die interessant für Firmen ist
  • hochwertige Inhalte, die so nirgends sonst zu finden sind
  • mehrere Werbepartner, da man so das Ausfallrisiko mindert
  • verschiedene getestete Werbeplätze und -arten für optimale Ergebnisse

Werbefinanzierter Content ist mit das verbreitetste Geschäftsmodell im Internet. Das liegt auch daran, dass es mit relativ wenig Aufwand umgesetzt werden kann. Dafür kann man sich entweder auf Banner-Marktplätzen, wie schaltplatz.de, anmelden, oder selbst Werbebanner vermieten, indem man eine “Hier werben” Seite erstellt.

Ich verdiene mit Werbeschaltungen auf meinen Blogs seit vielen Jahren gutes Geld. Solange man eine für Unternehmen attraktive Zielgruppe hat, funktioniert das gut.

Affiliate-Marketing
Geschäftsmodell Affiliate-MarketingSicher, Affiliate-Marketing ist dem vorherigen Geschäftsmodell sehr ähnlich. Allerdings gibt es auch ein paar fundamentale Unterschiede.

Affiliate-Marketing funktioniert eigentlich ganz einfach. Man bewirbt oder empfiehlt ein bestimmtes kostenpflichtiges Produkt (virtuell oder physisch) oder eine Dienstleistung. Sollte der Website-Besucher daran interessiert sein, dann klickt er auf den Link zu diesem Produktanbieter oder Dienstleister.

Und hier liegt der große Unterschied. Man verdient erst Geld, wenn der Besucher auf der Website des Online-Shops/Services eine bestimmte Aktion durchgeführt hat. Das kann eine Anmeldung für einen Newsletter, der Download eines bestimmten Dokumentes oder (der Klassiker) der Kauf eines Produktes sein.

Der Unterschied zur Online-Werbung ist ganz klar. Man hat nicht alles selbst in der Hand. Man leitet die eigenen Besucher “nur” weiter und muss hoffen, dass diese dann die gewünschte Aktion auch ausführen. Dieser Nachteil wird in der Regel durch höhere Provisionen pro Besucher belohnt.

Um mit Affiliate-Marketing erfolgreich zu sein, sollte man unter anderem die folgenden Punkte beachten:

  • unterstützt die Affiliate-Banner oder -Links mit redaktionellem Content, der Vertrauen und Interesse schafft
  • versucht glaubwürdig zu sein und lobt nicht alles über den grünen Klee
  • auch hier ist viel Traffic notwendig, der aber auch thematisch passen und möglichst ein Kaufinteresse beinhalten sollte
  • testen, testen und nochmals testen ist hier wichtig, um die besten Ergebnisse (Klickrate und Conversionrate) zu erzielen

Man kann sich einerseits direkt bei einem Unternehmen, das Affiliate-Marketing betreibt (Inhouse-Partnerprogramm), anmelden oder man nutzt eines der zahlreichen deutschsprachigen Affiliate-Netzwerke:

  • Amazon Partnerprogramm – Millionen Produkte und großes Vertrauen bei den Käufern
  • Check24 Partnerprogramm – Sehr gutes Partnerprogramm für Strom, Gas, DSL und mehr
  • AdCell – Affiliate-Netzwerk mit viele spannenden Partnerprogrammen
  • Belboon.de – Ebenfalls ein sehr gutes Affiliate-Netzwerk
  • SuperClix – Hier kann man mit der Anmeldung sofort auf hunderte Partnerprogramme zugreifen

Die Affiliate-Netzwerke bieten viele Vorteile. Man hat mit einer Anmeldung Zugriff auf viele Partnerprogramme aus diversen Branchen. Die Abrechnung erfolgt über einen Anbieter, so dass man sich nicht mit diversen einzelnen Afiliate-Programmen auseinander setzen muss. Die Bereitstellung von Links, Bannern etc. ist standardisiert. So kann man schnell und einfach ein neues Partnerprogramm in die eigene Website einbinden.

Mittlerweile ist das Affiliate Marketing meine stärkste Einnahmequelle. Es gibt sehr viele interessante Partnerprogramme und durch den Einsatz vieler Partnerprogramme senkt man das Risiko und erhält ein stabiles Einkommen.

bezahlte Inhalte
Geschäftsmodell bezahlte InhalteSchwerer umzusetzen, aber dafür auch profitabler, ist der Aufbau einer kostenpflichtigen Website. Vor allem im englischsprachigen Raum gibt es viele kostenpflichtige Websites, sowohl von ganz großen Anbietern, als auch kleinen Nischenwebsites.

Wichtig ist hier, dass man einer konkreten Zielgruppe sehr hochwertige Informationen bereitstellt. Oft sind dies Informationen, die ebenfalls wieder genutzt werden können, um Geld zu verdienen. Deshalb sind viele bereit dafür zu zahlen. Aber auch andere nützliche Informationen können Nutzer finden, die bereit sind dafür zu zahlen.

Ein weiterer Trend sind hier dauerhafte Zahlungen, z.B. per Patreon. Die Inhaltsersteller veröffentlichen dabei z.B. regelmäßig neue Podcast-Episoden, die nur für finanzielle Unterstützer hörbar sind. Das kann sich sehr lohnen.

Bei bezahlten Inhalten sollte man besonders achten auf:

  • eine klare Darstellung, was der bezahlende Leser alles für sein Geld bekommt
  • exklusive Inhalte, die man so nirgendwo anders erhält
  • kurze Kündigungsfristen
  • positive Kundenmeinungen und Empfehlungen
  • kostenloser oder günstiger Testzeitraum
  • Bonusangebote

Die Schwelle für Internet-Nutzer einen kostenpflichtigen Dienst in Anspruch zu nehmen ist sehr hoch und man sollte möglichst einen Nerv bei der angepeilten Zielgruppe treffen. Dabei muss die Zielgruppe nicht so groß sein, wie bei den auf Werbung basierenden Geschäftsmodellen. Man kann hier mit deutlich weniger Nutzern sehr gutes Geld verdienen.

Die Verwaltung eines solchen Angebotes ist allerdings recht aufwendig. Man muss die Rechnungslegung durchführen, angemeldete Leser verwalten, säumige Zahler mahnen, den Datenschutz sicherstellen usw.. Hier sollte man den Aufwand nicht unterschätzen und dies in die Preise des kostenpflichtigen Angebotes mit einrechnen. Oder man nutzt alternativ einen externen Anbieter.

Wichtig ist, dass man ein solches Projekt nicht einfach zwischendurch, wenn man keine Lust mehr hat oder nicht der erwartete Erfolg eintritt, abbrechen kann. Man hat zahlende Nutzer und diese haben quasi einen Vertrag mit einem geschlossen, den man erfüllen muss. Insofern ist es zu überlegen, ob man nur monats- oder quartalsweise abrechnet und nicht ein Jahr im Voraus.

Bisher habe ich selbst keine kostenpflichtigen Inhalte, die ich mit dauerhaften Zahlungen monetarisiere. Allerdings plane ich dies in Zukunft mal für einen Podcast zu probieren, der sich sehr gut entwickelt.

Online-Verkauf
Geschäftsmodell Online-ShopDie Erstellung eines eigenen Shops ist für viele Selbstständige eine verlockende Idee. Ob man nun virtuelle Produkte (eBooks, Software, Hosting etc.) oder physische Produkte verkauft, ist dabei relativ egal und macht nur bei Lagerung und Versand der Produkte einen Unterschied.

Der eigentliche Aufwand einen Shop zu betreiben ist sehr hoch und sollte nicht unterschätzt werden. Man muss unter anderem an die folgenden Dinge denken:

  • Man muss den Shop auf dem aktuellen rechtlichen Stand halten, sonst drohen Abmahnungen
  • Ein ausführliches Warenwirtschaftsystem ist wichtig
  • Man braucht personelle Ressourcen, um säumige Besteller und Rücksendungen zu verwalten
  • Der Versand der Waren nimmt Zeit in Anspruch
  • Online- und Offline-Vermarktung des Shops sind sehr wichtig

Laut Umfragen hat die Mehrzahl der deutschen Shop-Besitzer bereits Abmahnungen erhalten. Hier sollte man nicht die Kosten scheuen und einen Anwalt zu Rate ziehen.

Besonders interessant ist ein Online-Shop für Hersteller von Produkten. Diesen bietet ein Online-Shop die Möglichkeit die eigenen Produkte auf einem weiteren Vertriebskanal an den Mann oder die Frau zu bringen. Allerdings sehe ich immer wieder, dass viele Shopbetreiber den Aufwand unterschätzen. Sowohl die Erstellung, als auch die spätere Pflege (ganz wichtig) eines Online-Shops ist sehr aufwändig. Hier ist es mit “Der Online-Shop ist drin, und nun fließt das Geld!” nicht getan.

Eine Alternative ist die Nutzung eines Dienstleisters. So verkaufe ich ein eBook über Digistore24. Der Service übernimmt die gesamte Abwicklung und ich muss mich um gar nichts kümmern. Dafür ist die Verkaufs-Gebühr völlig angemessen und ich zahle sie gern.

Eigene Produkte zu verkaufen ist eine sehr gute Möglichkeit hohe Einnahmen zu erzielen. Zudem macht man sich von anderen Einnahmequellen unabhängig. Nicht unterschätzen sollte man allerdings die rechtlichen und logistischen Anforderungen.

Website mit Dienstleistungen
Geschäftsmodell DienstleistungenEine indirekte Monetarisierung einer Website oder eines Blogs ist für die Anbieter von Dienstleistungen sehr interessant. In diesem Fall verdient man nicht direkt mit der eigenen Website Geld.

Man nutzt die Website, um eine Dienstleistung zu vermarkten, die man dann auf einem anderem Weg (egal ob Online oder im realen Leben) erbringt.

Dieses Geschäftsmodell kann sehr erfolgreich sein, da es einen großen Vorteil hat. Man hat keine Werbung etc. auf der eigenen Website. Am besten ist es dabei, nicht mit der Tür ins Haus zu fallen, sondern sich mit den Website-Inhalten als Experte für bestimmte Probleme und deren Lösung zu präsentieren. Wenn man diesen Eindruck bei den Besuchern hinterlässt, dann stehen die Chancen sehr gut, dass diese die Dienstleistung in Anspruch nehmen möchten.

Wichtig ist es hierbei, die richtigen Besucher zu finden. Hier zählt Klasse mehr als Masse. Dies gilt umso stärker, da dieses Geschäftsmodell gerade für regional begrenzt tätige Unternehmen und Dienstleister interessant ist.

Mit der eigenen Website muss man deshalb Vertrauen schaffen. Man sollte sich die eigene Website wie einen Außendienstmitarbeiter vorstellen, der persönlich mit potentiellen Kunden redet und auf deren Wünsche und Sorgen eingeht. Schafft man es dieses Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu wecken, dann wird man auch erfolgreich Dienstleistungen an den Mann oder die Frau bringen.

Früher habe ich als Webdesigner gearbeitet und mit meiner eigenen Firmenwebsite für meine Dienstleistungen geworden. Dabei haben unter anderem die Referenzen geholfen neue Interessenten anzulocken, die dann teilweise zu Kunden geworden sind.

Was solltet ihr beachten?

Um eure Website erfolgreich mit einem der Geschäftsmodelle auszustatten, solltet ihr die folgenden Dinge beachten:

  • Plant das Geschäftsmodell gut voraus und recherchiert viel.
  • Installiert eine Erfolgskontrolle, um z.B. negative Entwicklungen frühzeitig zu erkennen.
  • Prüft, ob für eure Website eine Mischung von Geschäftsmodellen in Frage kommt.
  • Legt viel Wert auf Vermarktung, denn nur mit genügend Besuchern funktionieren die Geschäftsmodelle.

Welches Geschäftsmodell nutzt du vor allem auf deiner Website?

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Peer Wandiger

6 Gedanken zu „5 Geschäftsmodelle für Selbstständige im Internet“

  1. Ich habe mal das Optimierungsplugin für JavaScript und CSS gewechselt. Das stand sowieso auf meinem Plan. Funktioniert es jetzt?

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  2. Eine gelungene Übersicht über die wichtigsten Möglichkeiten, eine Website zu monetarisieren. Nach mehreren Jahre mit eigenen Webseiten habe ich festgestellt, dass ein Mix der oben genannten Geschäftsmodelle am besten funktioniert. Damit “streut” man gewissermaßen das geschäftliche Risiko – und hat zugleich die Chance, sich in die verschiedenen Bereiche einzuarbeiten. In Ergänzung zu den 5 genannten Punkten würde ich auch noch “VG Wort” hinzufügen. Es ist zwar nicht unbedingt ein klassisches oder sehr bekanntes Geschäftsmodell für das Internet, doch mit genügend Texten und Besuchern, kommen für die Urheberrechte an Texten im Internet jährlich schon recht interessante Beträge zusammen. Auch wenn diese, vielleicht nich so hoch sind wie die Erträge aus anderen Monetarisierungsoptionen, kann man damit sicherlich die ein oder anderen Ausgaben für die eigene Selbständigkeit begleichen.

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  3. Eine Kombination aus den ersten beiden Arten der Einnahmeerzielung dürfte für die meisten Website-Betreiber wohl am sinnvollsten und natürlich auch am rentabelsten sein 🙂
    LG

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  4. Sehr ausführlicher Artikel wie ich finde. Meiner Meinung und meinen Erfahrungen nach bietet Affiliate Marketing vor allem Anfängern in Sachen Selbstständigkeit/Geld verdienen im Netz einen guten Start, da hier mit vergleichsweise wenig Investitionen schon gutes Geld verdient werden und man die Basics des Online-Marketings lernen kann.

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