Die Traffic-Lüge und worauf es bei den Besuchern wirklich ankommt

Die Traffic-Lüge und worauf es bei den Besuchern wirklich ankommtIch schreibe ja hin und wieder über Methoden, mit denen man den eigenen Traffic steigern kann und ich möchte gleich voraus schicken, dass die Steigerung der Besucherzahlen natürlich wichtig ist.

Doch wenn man sich viele Artikel im Web anschaut, dann scheint es kaum etwas anderes zu geben als Traffic. Es geht immer nur darum, mehr und mehr Besucher anzuziehen, egal mit welchen Mitteln. Und genau hier machen viele Blogger und Website-Betreiber einen großen Fehler. Sie fallen auf die Traffic-Lüge rein.

Was das Problem ist und auf was ihr wirklich achten sollte, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Die Traffic-Lüge

Ich sehe leider immer wieder die Blogs, die für Traffic alles tun. Dabei wird oft auf Content gesetzt, der kurzfristig viel Traffic bringt, am Ende aber mehr schadet, als er hilft.

Denn was bringt es irgendwelche Besucher auf den eigenen Blog zu ziehen. Dieser Traffic ist nicht langfristig, da die meisten Besucher einmal kommen und dann nie wieder.

Zudem ist dieser schnelle Traffic qualitativ oft nicht sehr hochwertig. Es handelt sich also nicht um eine bestimmte Zielgruppe, sondern um eine ganz heterogene Masse, die kaum mit Werbung, Affiliate-Angeboten etc. erreichbar ist.

Problematisch ist ebenfalls, dass der Content, mit dem dieser Traffic generiert wird, in der Regel nicht sehr hochwertig ist. Wir kennen alle diese Klatsch-Themen, mit denen man mal die ein oder andere Woche viel Traffic bekommt. Solche Inhalte schaden dem Profil und Vertrauen eines Blogs, wenn es sich nicht gerade um einen Boulevard-Blog handelt.

Wenn ich sehe, wie manche fach-Blogs z.B. bestimmte Promi-Themen verarbeiten, dann rate ich gleich zu Abmeldung der Domain, da das auf Dauer eh nichts werden wird.

Woher kommt die Traffic-Lüge?

Es ist ja eigentlich ganz normal, dass man mehr Leser möchte. Es wäre teilweise auch ein schlechtes Zeichen, wenn man bei seiner Leserschaft stagniert. Wenn die potentielle Leserzahl steigt, weil zum Beispiel immer mehr Senioren ins Web gehen, wäre es ein schlechtes Zeichen, wenn die Traffic-Zahlen im eigenen Senioren-Blog nicht steigen.

Die alleinige Anpreisung des Traffics als Allheilmittel hat seine Ursachen allerdings woanders und ist problematisch.

Die meisten Inhalte im Web sind Müll. Und damit meine ich nicht die Sachen, die gut gemacht sind, aber mich nicht interessieren. Ich meine richtigen Müll, wie z.B. schnell dahingeschusterte “Made for AdSense”-Seiten, Spinner-Texte und so weiter.

Auf solchen Website geht es nicht um gue Inhalte, da diese entweder sowieso geklaut sind oder gar nicht wirklich existieren. Da diese Websites keinen Trust bei Google und den Lesern haben und auch nicht zum Wiederkommen verleiten, benötigen die Betreiber dieser Sites extrem viel neuen Traffic.

Das ist wie bei den täglichen SPAM-Mails, die in meinem Postfach landen. Auch hier ist die Conversion-Rate unterirdisch. Also versucht man mehr und mehr Traffic zu generieren, um wenigsten ein paar Sales zu generieren. In genau diese Richtung geht die alleinige Fokussierung auf viel Traffic.

Doch wer langfristig erfolgreich sein möchte, der sollte sich von dieser alleinigen Ausrichtung auf Traffic lösen, denn diese führt in eine Sackgasse.

Wie misst du den Traffic auf deiner Website?

Ergebnis anschauen

Schluss mit der Traffic-Jagd

Wie schon gesagt, Traffic ist nicht unwichtig, aber viel wichtiger ist, was für Traffic man hat.

Ich habe pro Monat hier im Blog rund 200.000 Visits und 350.000 PageViews. Das ist natürlich nicht schlecht, liegt aber unter den Zahlen anderer großer Websites und Portale. Trotzdem verdiene ich mit dem Blog mehr, als viele Blogs und Websites, die deutlich mehr Traffic haben.

In meinem Mikrofon-Blog habe ich nur wirklich passende Inhalte veröffentlicht und verdiene mit knapp 10.000 Seitenaufrufen im Monat gutes Geld.

Der Grund dafür liegt unter anderem an der Qualität meines Traffics. Nicht einer meiner Artikel war der Versuch mit völlig themenfremden Inhalten auf Traffic-Jagd zu gehen. Hätte ich das getan, dann hätte ich wahrscheinlich auch mehr Besucher und PageViews, wahrscheinlich aber auch weniger Einnahmen.

Qualitativ guter Traffic ist die Basis für den Verkauf von Werbeplätzen. Firmen möchten sicher sein, dass sie ihre Zielgruppe in einem Blog oder auf einer Website erreichen und da ist ihnen meist Qualität wichtiger als Quantität.

Auch Affiliate-Programme funktionieren bei einer genaueren Zielgruppe deutlich besser, da man die Inhalte und Argumente auf genau diese Zielgruppe anpassen kann. Ebenso eigene Produkte, wie eBooks.

“Aber bei mir funktioniert die Traffic-Jagd”
Nun wird der ein oder andere sagen, dass er oder sie mit massig Traffic vielleicht eine viel schlechtere Conversionrate hat als ich, durch die Masse aber trotzdem mehr verdient.

Und da kann ich dann auch gar nicht widersprechen. Doch im Gegensatz zu solchen Projekten, hat ein Blog oder eine Website mit hochwertigen Inhalten für eine bestimmte Zielgruppe eine deutlich längere Lebensdauer.

Und ehrlich gesagt fühle ich mich auch besser, wenn ich das Web nicht mit Müll, sondern halbwegs sinnvollen Inhalten fülle. 🙂

Am Ende muss aber jeder seinen eigenen Weg finden, den man gehen will.

So findet ihr den richtigen Traffic

Es ist eigentlich ganz einfach den richtigen Traffic zu bekommen. Das ist keine Zauberei.

Wählt ein Thema für euren Blog und bleibt bei diesem Thema. Wenn ihr vorher gut recherchiert habt und wisst, dass es dafür eine Zielgruppe gibt, dann wird sich das auch auszahlen.

Natürlich solltet ihr euch auch schlau machen, wie stark die Konkurrenz ist, welche Monetarisierungsmöglichkeiten es in diesem Themen-Bereich gibt und was ihr besser als die Konkurrenz machen könnt.

Mit den folgenden Tipps und Hinweisen werden ihr zwar nicht über Nacht zum Großverdiener, schafft euch aber auf lange Zeit ein wertvolles Standbein im Web:

  • Bleibt beim Thema. Natürlich entwickelt sich ein Blog und so kann sich auch das Blog-Thema weiterentwickeln. Sorgt trotzdem dafür, dass alle Posts zum Thema des Blogs passen.
  • Verlinkt auf passende Websites und sorgt auch für passende Backlinks.
  • Nutzt Social Networks wie Facebook, aber achtet auch dort auf Themenrelevanz.
  • Monetarisiert entsprechend eurer Zielgruppe. Werbepartner, Affiliateprogramme etc. müssen zum Thema und zu eurer Zielgruppe passen.
  • Habt eine Vision für euren Blog/ eure Website, aber hört auch in eure Community rein. Nicht jeder Leserwunsch muss und sollte umgesetzt werden, aber oft bekommt man wertvolle Hinweise.
  • Beschäftigt euch mit Usability und Conversion-Rate. Regelmäßiges Testen ist die Basis von Erfolg.

Wer diese Grundregeln beachtet und ein vernünftiges Wachstum hinlegt, der wird meist auch Erfolg haben. Aber wie im Leben, gibt es auch im Internet keine Garantien.

Ein Wort an die Traffic-Liebhaber

Ich wollte mit diesem Artikel eine Alternative aufzeigen, keinesfalls Websites mit viel Traffic pauschal schlecht machen.

Doch es gibt nach meinen eigenen Erfahrungen viele Blogs und Websites, die so krampfhaft nach mehr Besuchern jagen, dass sie die wichtigeren Dinge (Qualität, Zielgruppe, Conversion Rate, Trust) aus den Augen verlieren.

Allerdings: Von gutem Traffic kann es gern auch mehr sein. 🙂

Peer Wandiger

5 Gedanken zu „Die Traffic-Lüge und worauf es bei den Besuchern wirklich ankommt“

  1. Hi Peer,

    ich bin ziemlich neu auf deinem Blog, aber eine Sache muss ich auf jeden Fall loswerden:

    Wie schaffst du es, über 2800 Artikel auf deinem Blog in so einem Tempo zu veröffentlichen?

    Das ist echt ne Menge Stoff.

    Wenn ich jemanden treffe der so viel schreibt, dann glaube ich ihm, dass er das Bloggen liebt.

    Bleibt weiterhin fleißig. 😉

    Alex

    Antworten
  2. Okay, danke für die schnelle Antwort, aber ich lass nicht locker und komme noch auf die Frage zurück. Bestimmt machst du etwas anders als ich oder andere Blogger. 😀

    Antworten
    • Ich blogge in Vollzeit. Das ist meine Selbstständigkeit. Und da habe ich natürlich mehr Zeit und schaffe mehr Artikel, als jemand, der das nur in seiner Freizeit macht.

      Zudem wird man mit der Zeit einfach schneller beim Schreiben, was ganz normal ist. Ansonsten gibt es eigentlich keine Geheimnisse.

      Durch die Blog-Artikel schreibe ich aber sonst nicht viel. So bin ich auf Facebook und Co. oder auch in Foren nicht sehr ausführlich. Wenn man schon den ganzen Tag bloggt, dann hat man nicht so große Lust auf anderen Plattformen noch lange Texte zu verfassen. 🙂

      Antworten
  3. Klasse Artikel! Beschreibt leider ganz genau das was aktuell abgeht.

    Traffic, Traffic, Traffic. Um jeden Preis. Dabei sind informative, gute Inhalte doch was richtig Gutes.

    Ich versuche eigentlich immer dem Leser etwas zu bieten. Das hat bisher immer gut funktioniert. In meinen Nischen konnte ich damit bis zu 1.000 Besucher pro Tag erreichen, teilweise Plätze 1-10 bei Google zu diversen Keywords erreichen.

    Der Aufbau dauert länger, aber man baut sich eine Community auf. Das macht dann wirklich Spaß.

    Leider kann ich Deine Erfahrung hinsichtlich der Firmen nicht teilen, meine Erfahrungen sahen ganz anders aus. Vielleicht lag es am Themengebiet.

    Bei den Anfragen die ich erhalten habe, wurde tatsächlich nicht auf Qualität geschaut. Die Unternehmen meinten, dass die Besucher zu wenig sind. Die Argumentation der haargenauen Zielgruppe traf auf taube Ohren.

    Es ist leider (immernoch!) vermehrt so, dass einige Firmen meinen mehr Reichweite ist mehr Umsatz. Da wurden Vergleiche mit anderen Seiten gezogen, wo ich vom Glauben fiel, ob das tatsächlich ernst gemeint war. Die vermeitlichen Konkurrenten waren Bannerfarmen, gebrochen Deutsch, Inhalte ohne wirklichen Mehrwehrt. Hauptsache die Keywords kommen im Text vor. Richtig schlecht teilweise.

    Ich setze weiter auf Qualität, auch wenn die Artikel dann mal 5-10 Stunden Arbeit verbunden sind. Bin da wohl ähnlich wie Du veranlagt und kann es nicht mit mir vereinbaren 😉

    LG
    Ronny

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