Wichtige Tipps für die Arbeit von zu Hause und typische Gefahren!

Wichtige Tipps für die Arbeit von zu Hause und typische Gefahren!Selbstständige haben nicht nur mit Konkurrenten, Kunden, Behörden und dem Papierkram zu kämpfen. Wer zu Hause arbeitet hat, auch wenn er ein eigenes Büro im Haus oder in der Wohnung besitzt, mit einer Vielzahl von Ablenkungen zu kämpfen bzw. setzt sich ganz besonderen Gefahren aus.

Wie man als Selbstständiger damit umgeht, um auch im Heimbüro effektiv zu arbeiten, erläutert dieser Artikel. Dabei gebe ich praktische Tipps und schildere meine Erfahrungen zur Arbeit zu Hause.

Wichtige Tipps für die Arbeit von zu Hause

Ich arbeite schon viele Jahre von zu Hause aus und habe in dieser Zeit viele eigene Erfahrungen diesbezüglich sammeln können. Seit langem läuft dies sehr gut, aber das war nicht von Anfang an so.

Ich hatte selbst mit vielen Ablenkungen zu kämpfen und auch mein Umfeld musste ich erst “erziehen”.

Im Folgenden gebe ich wichtige Tipps, die nach meiner Erfahrung dafür sorgen, dass man erfolgreich von zu Hause arbeiten kann.

Tipps, Gefahren und Probleme im Heimbüro

  • Ablenkungen (offline) vermeiden

    Gerade wenn man von daheim arbeitet, gibt es viele Ablenkungen, denen sich Selbstständige ausgesetzt sehen.

    Das Wohnzimmer mit Fernseher und Spielekonsole lockt, die Küche samt Kühlschrank enthält viele Leckereien, der Rasen müsste auch mal wieder gemäht werden usw..

    Aber auch Besuche von Familie und Freunden können ablenken, genauso wie private Anrufe oder der Postbote.

    Nicht alle diese Ablenkungen kann man abstellen. Es kommt eher darauf an, eine eigene Einstellung zu finden, in der man die privaten Dinge von den beruflichen trennt. Wer die richtige Einstellung entwickelt, wird sich tagsüber als Selbstständiger “auf Arbeit” fühlen und erst nach Feierabend an Ablenkung und Zerstreuung denken.

    Dabei hilft es natürlich, wenn man Spaß an seiner Arbeit hat und sich nicht zwingen muss, die Aufgaben zu erledigen. Je mehr Spaß die Arbeit macht, umso weniger lässt man sich ablenken.

    Über die Einstellung von Selbstständigen, die zu Hause arbeiten, werde ich in diesem Artikel noch mehrmals sprechen, da dies in meinen Augen der Schlüsselfaktor ist.

  • Ablenkungen (online) vermeiden

    Aber es gibt auch genug Ablenkungspotential im Internet. In Zeiten von Twitter, Facebook und natürlich auch eMail treffen ständig neue Nachrichten ein, die von der Arbeit ablenken können. Aber auch YouTube, Instagram, andere Blogs usw. können dafür sorgen, dass man den ganzen Tag nichts anderes macht, als sich damit zu beschäftigen.

    Mit diesen Ablenkungen kann man etwas leichter umgehen, da man den Kühlschrank nicht tagsüber verschwinden lassen kann, die Twitter-Website aber schon.

    Ich checke morgens meine eMails, meinen Feedreader und meinen Twitter-Client. Das kann zwar etwas dauern, aber danach mache ich Feedreader aus und verlasse die Social Media Seiten. Selbst das eMail-Progamm schließe ich dann erstmal.

    Natürlich gehört hier etwas Selbstdisziplin dazu, denn mit einem Klick sind diese Programme wieder eingeschaltet bzw. Seiten aufgerufen. Deshalb sollte man sich eine gewisse Routine schaffen. Also z.B. morgens Mails, Feeds und Tweets checken und dann bis Mittag ausmachen. In der Mittagspause kann man diese Services dann nochmal checken und dann wieder ausstellen, bis zum Feierabend.

    Diese Einstellung zur Arbeit und diese Selbstdisziplin mag zwar anfangs schwer fallen, aber wer regelmäßige Rituale daraus macht, wird sich daran gewöhnen.

  • Technik

    Man sollte auch im Heimbüro darauf achten, dass man einen schnellen DSL-Zugang und einen halbwegs aktuellen und flotten Computer nutzt. Auch zwei Monitore sind für mich mittlerweile Pflicht.

    Ablenkung und Motivationsprobleme entstehen oft auch dadurch, dass die Technik nicht so will oder viel zu langsam ist. Wer auf seinen Rechner warten muss, der schweift in Gedanken ab und das lenkt natürlich dann von der Arbeit ab.

    Zudem glaubt man gar nicht, wie viel Zeit viele Angestellte mit Warten verbringen. Wer eine schnelle Technik hat, der arbeitet auch viel schneller seine Aufgaben ab und kommt so auch schneller zu Erfolgserlebnissen.

  • geregelter Arbeitstag

    Für viele Selbstständige, die anfangen von daheim zu arbeiten, ist die Vorstellung sehr verlockend, im Morgenmantel am PC zu sitzen oder vom Bett aus zu bloggen. Auch wenn natürlich jeder seinen Weg finden muss, halte ich das für einen Fehler.

    Nach meiner Erfahrung ist ein geregelter Arbeitstag ein wichtiges Element, um erfolgreich von zu Hause zu arbeiten.

    Dabei muss der Arbeitstag natürlich nicht so aussehen, wie in einer Firma als Angestellter. Manch einer arbeitet lieber nachts und schläft dafür aus. Andere sind morgens effektiver und machen dafür Nachmittag eher frei. Ich arbeite morgens sehr gern, nehme mir dann Nachmittag Zeit für die Familie und setze mich Abends noch mal vor den Computer.

    Hier sollte man seine Vorlieben herausfinden, dann aber regelmäßig dabei bleiben. Hat man regelmäßige Arbeitszeiten, dann ist es auch einfacher sich an die Arbeit zu setzen, wenn man mal nicht so viel Lust hat.

  • Arbeitszeiten

    Die Arbeitszeiten hängen natürlich mit dem Arbeitstag zusammen. Aber gerade Selbstständige im Netz haben oft das Problem, dass sie kein Ende finden. Jede freie Minuten wird gearbeitet.

    Und auch wenn dies manchmal unumgänglich ist, sollte man auch die Tür des Heimbüros zumachen können und Feierabend machen. Da hilft es natürlich sehr, wenn man ein separates Büro hat und nicht in der Wohnzimmerecke arbeitet.

    Zu lange Arbeitszeiten sorgen oft für Konzentrationsschwächen und das Burnout Syndrom ist leider auch recht verbreitet.

    Nach den ersten 2-3 Jahren sollte sich eine Selbstständigkeit so entwickelt haben, dass man mit normalen Arbeitszeiten genug zum Leben verdienen kann.

  • unprofessionelle Außenwirkung

    Ein Heimbüro kann auf manche Kunden unprofessionell wirken. Der Selbstständige mag mittlerweile sehr gut in seinem Schlafzimmer in einer Ecke sein “Büro” eingerichtet haben und effektiv arbeiten. Einen Kunden will man dort aber nicht haben.

    Wenn man also regionale Kunden hat, sollte man in so einem Fall immer zum Kunden fahren und Besprechungen etc. dort führen.

    Hat man ein eigenes Büro in der Wohnung oder im Haus, sollte man Business- und Privatbereich getrennt halten. Der Eingang könnte, wenn das möglich ist, getrennt vom Privateingang sein oder zumindest sollte man nicht erst durchs ganze Haus müssen, um zum Büro zu kommen.

    Zudem sollte man darauf achten, die persönlichen und privaten “Elemente” im Büro zu minimieren.

  • Büroeinrichtung und Platz

    Und da sind wir schon beim Thema Büroeinrichtung. Auch wenn man verständlicherweise nicht viel Geld am Anfang ausgeben will, sollte man sich in seinem Büro nicht nur wohlfühlen, sondern die Büroeinrichtung sollte auch klar als Büro erkennbar sein. Schreibtisch, Regal etc. sollten sich von der restlichen Wohnungseinrichtung klar unterscheiden.

    Dies hilft dabei eine Arbeitseinstellung zu entwickeln und eine klare Linie zwischen Arbeit und Freizeit zu ziehen.

    Auch der Platz im Büro spielt eine Rolle. Ein Abstellraum mit 3 Quadratmetern mag im Grunde genügend Platz für Schreibtisch, Stuhl und PC bieten, aber da wird man wohl kaum glücklich werden. Man muss auch kein Großraumbüro nutzen, aber man sollte sich schon drehen können und die Augen zum Beispiel durch ein Fenster auch mal weiter schweifen lassen.

    Gerade dem Fenster kommt besondere Bedeutung zu, da Tageslicht viel besser für das Wohlbefinden, Psyche und damit die Motivation ist, als Kunstlicht.

  • professionelles Umfeld

    Nicht zuletzt sollte man dafür sorgen, dass das eigene Umfeld professionell mit der eigenen Selbstständigkeit umgeht. Familienmitglieder tendieren oft dazu, die Arbeit von zu Hause mit der Tatsache “Der/Die ist doch zu Hause” zu verwechseln.

    Ich habe mir angewöhnt zu sagen: “Ich bin auf Arbeit”, wenn jemand tagsüber was von mir will etc.. Das mag manchmal auf Unverständnis stoßen, aber es ist sehr wichtig, dass Familie, Freunde usw. verstehen, dass man einer geregelten Arbeit nachgeht, auch wenn man das von zu Hause tut.

    Dass man dann natürlich trotzdem flexibler ist als ein Angestellter auf Arbeit, ist doch klar. Aber wenn man es erstmal einreißen lässt, dass man immer und ständig erreichbar und verfügbar ist, dann wird das zu einem Problem.

Die Einstellung als Selbstständiger ist das Entscheidende!

Neben praktischen Tipps habe ich auch immer wieder von der Einstellung gesprochen. Und diese ist in meinen Augen das wichtigste Element für eine erfolgreiche Selbstständigkeit von daheim.

Ich habe zwar auch etwas gebraucht, aber nach einer Weile war es für mich kein Problem mehr, tagsüber nicht zum TV oder zur Konsole zu rennen. Tagsüber bin ich auf Arbeit und da gibt es kein Wohnzimmer und keinen Kühlschrank (außer Mittags :-).

Diese Einstellung habe ich aber auch nur dadurch richtig entwickeln können, indem ich mich an die oben genannten Tipps gehalten habe. Also einen geregelten Arbeitstag, Ablenkungen vermeiden, Duschen und Anziehen, als würde ich normal auf Arbeit gehen, meinem Umfeld klar gemacht, dass ich tagsüber richtig arbeite usw..

Auch meine Kinder wissen inzwischen, dass der Papa im Büro richtig arbeitet und dabei hilft es natürlich sehr, dass ich ein eigenes abgetrenntes Büro habe, wo ich die Tür zumachen kann. Zudem habe ich ja noch ein externes Büro, dass ich ebenfalls nutze.

Wer es nicht schafft, über kurz oder lang eine richtige Einstellung für seine Selbstständigkeit aufzubauen, der wird es schwer haben, effektiv von zu Hause zu arbeiten.

Eure Tipps für die Arbeit von zu Hause

Ich komme sehr gut zurecht im Homeoffice und bin sehr produktiv, aber das geht nicht allen so, gerade jenen, die zur Arbeit zu Hause gezwungen sind.

Du arbeitest erfolgreich von zu Hause? Welche Tipps kannst du geben, damit dies funktioniert? Wie hast du dein Büro eingerichtet?

Oder hast du es von zu Hause versucht, es hat aber nicht geklappt? Was waren die Gründe und welche Alternative hast du gewählt?

Peer Wandiger

3 Gedanken zu „Wichtige Tipps für die Arbeit von zu Hause und typische Gefahren!“

  1. Hallo Peer, ich stimme dir in allem zu. Nur sind meine Kinder noch zu jung, um die geschlossene Bürotüre dauerhaft zu akzeptieren. Das habe ich im Frühjahr dann doch stark gemerkt.

    Mir hilft übrigens ein einfacher Trick, um nicht immer auf sozialen Medien rumzuschwirren: wenn das Passwort jedes Mal eingegeben werden muss, ist das eine gute Hürde 🙂

    Mehr dazu habe ich hier geschrieben: (gilt auch für alle, die nicht schwanger sind…) https://ichgebaere.com/2020/06/30/7-tipps-stressfrei-ohne-facebook/

    Beste Grüße, Katharina

    Antworten
    • Dito. Sie verstehen das einfach noch nicht und wollen dann doch gefühlt alle zwei Minuten schauen, was Papa da macht. Was ein Problem ist, weil Papa dann gar nicht machen kann. 🙂

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  2. Das stimmt, man wird leicht schnell abgelenkt und das Arbeiten fällt ins Wasser. Hier ist es wichtig sich selbst gut organisieren zu können!

    Ich nutze als Hilfe To-Do-Zettel bzw. mache mir einen groben, kleinen Plan, was ich auf meinem Blog z.B. machen will, welchen Artikel veröffentlichen usw. Das hilft, um wenigstens etwas gebacken zu bekommen.

    Liebe Grüße!

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