Texter im Nebenjob – Erfahrungsbericht

Das Thema “Texter und Textportale” wurde hier ja schon intensiv diskutiert.

Vor kurzem bin ich mit einem netten Menschen in Kontakt gekommen, der als Nebenjob Texte schreibt und da habe ich doch gleich mal die Gelegenheit ergriffen und ein Interview mit ihm geführt.

Darin geht es um seine Tätigkeit als freier Texter, seine Erfahrungen, um Kundenfindung usw.

Ich denke, dass Interview ist sehr interessant für alle geworden, die selbst überlegen vom “Texte schreiben” zu leben und z.B. auch mit Billigangeboten zu kämpfen haben.

Viel Spaß und ich freue mich über eure Erfahrungsberichte.

1. Hallo Herr Schleese. Bitte stellen Sie sich meinen Lesern vor.

Mein Name ist Yanneck Schleese, ich bin 20 Jahre alt und bin bis vor kurzem noch zur Schule gegangen. Noch während meiner Schulzeit habe ich angefangen als freier Autor im Internet zu arbeiten. Im kommenden Monat werde ich meinen Zivildienst beginnen.

2. Welche “Schreib-Dienstleistungen” bieten Sie an?

Was die Dienstleistungen anbelangt bin ich relativ offen für alles was mich interessiert. Hauptsächlich handelt es sich jedoch um SEO-Texte, also Texte die für Suchmaschinen optimiert worden sind und um Blogbeiträge.

Zudem habe ich kurze Zeit als Linkbuilder gearbeitet, was mir jedoch nicht sonderlich zugesagt hatte, da ich das Gefühl hatte das Internet zuzumüllen. Natürlich kommt es immer darauf an, wie man das Linkbuilding betreibt, aber für mich war das ganze einfach nichts. Außerdem war die Bezahlung mit 1€ pro Link nicht wirklich gut im Verhältnis zum Aufwand.

3. Wie sind Sie dazu gekommen, professionell zu texten? Braucht man dafür eine spezielle Ausbildung?

Das war eher zufällig. Während meiner Schulzeit war ich, wie fast jeder andere Schüler auch, chronisch pleite und auf der Suche nach einem Nebenjob. Da man in der Oberstufe jedoch relativ wenig Zeit hat, um einem Nebenjob nachzugehen war ich auf der Suche nach einer Alternative, bei der ich selber bestimmen kann wie viel ich arbeite und vor allem wann. Die klassischen 400€ Minijobs kamen also nicht in Frage und ich habe mich im Internet auf die Suche gemacht.

Ein weiterer wichtiger Faktor zu der Entscheidung professionell zu texten war mein im Mai 2009 ins Leben gerufener Blog (www.moutfish.de).

Ich habe angefangen beinahe täglich zu schreiben und bekam eines Tages per E-Mail eine Anfrage, ob ich Lust hätte eine andere Webseite gegen einen kleinen Geldbetrag vorzustellen. In diesem Moment bin ich erstmals auf die Idee gekommen, dass ich mit bloggen Geld verdienen kann. Das andere Blogger dies bereits mehr oder weniger erfolgreich taten war mir zwar bewusst, jedoch hatte ich nicht gedacht, dass mein kleiner Blog interessant genug wäre um damit Geld verdienen zu können.

Ich hab mich dann auf die Suche gemacht nach weiteren möglichen Interessenten und bin fündig geworden. Ich habe immer versucht nur Themen zu nehmen, die mich interessieren und die einen Mehrwert für meine Besucher hatten. Doch bei meiner Suche nach Kunden habe ich festgestellt, dass es eine ganze Menge weiterer Möglichkeiten gibt Geld mit dem Verfassen von Texten zu verdienen. Speziell Jobbörsen wie bloggerjobs.de und seojobboerse.de machten einen guten Eindruck. Dort habe ich mich dann bei den ersten Auftraggebern beworben und kam an die ersten Auftrage.

Eine spezielle Ausbildung braucht man denke ich nicht. Man sollte jedoch zumindest der deutschen Sprache mächtig sein und Informationen aus Quellen schnell und vor allem richtig wiedergeben können. Englischkenntnisse sind besonders bei technischen Texten von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Auf der anderen Seite kommt es natürlich auch darauf an, ob man interessant schreiben kann und die Leser die eigenen Texte gerne lesen.

Trotz der Tatsache, dass man keine Ausbildung braucht, habe ich viele Bücher zum Thema “wie schreibe ich verständlich” gelesen. Hier kann ich das Buch “Deutsch für Profis: Wege zu gutem Stil” von Luis Murschetz empfehlen, das viele gute Hinweise zum Verbessern des eigenen Schreibstils gibt.

4. Sie sind noch recht jung. Spielt das Alter eine Rolle für Auftraggeber?

Ich habe nie ein Geheimnis aus meinem Alter gemacht. Auch die Tatsache, dass ich anfangs noch zur Schule ging habe ich immer erwähnt, da man auf Grund von Klausuren häufig eingeschränkte Kapazitäten hat. Das Feedback der potenziellen Kunden war jedoch sehr unterschiedlich. Manche Auftraggeber reagierten etwas verhalten und konnten sich nicht vorstellen, dass ich mit 19 schon in der Lage sei ihren Ansprüchen gerecht zu werden und wieder andere waren total begeistert, dass ich mich frühzeitig so engagiert zeige. Doch genau diese unterschiedlichen Reaktionen waren für mich immer wieder Anreiz besser zu werden und nicht aufzugeben.

Nach und nach konnte ich immer mehr Referenzen sammeln, was es deutlich erleichtert hat neue Aufträge zu bekommen. Ab diesem Zeitpunkt spielte das Alter und mein Schülerdasein auch keine Rolle mehr, da ich genügend gute Referenzen vorweisen konnte.

Ich denke es ist einfach wichtig am Ball zu bleiben und sich von kleinen Rückschlägen nicht unterkriegen zu lassen. In letzter Zeit konnte ich jedoch feststellen, dass besonders bei den Jobbörsen auch nach jungen Textern gesucht wird. Wahrscheinlich auch deswegen, weil diese keine großen Ansprüche an die Bezahlung stellen … 😉

5. Wie reagiert Ihr Umfeld auf Ihre Arbeit. Wird man überhaupt ernst genommen?

Viele meiner Freunde gingen während der Schulzeit typischen Nebenjobs nach: Im Supermarkt an der Kasse sitzen, beim Bäcker arbeiten oder Zeitungen austragen. Als ich das erste mal erzählt habe, dass ich nun als freier Texter tätig bin, haben mich viele unglaubwürdig angeguckt, waren jedoch auch interessiert. Sie konnten sich einfach nicht vorstellen, dass man mit dem Schreiben von Texten im Internet Geld verdienen kann.

Es war jedoch nicht einfach meinem Umfeld klar zu machen, dass man keine Zeit zum Telefonieren oder Feiern hat, obwohl man zu Hause ist. Aus diesem Grund habe ich mir angewöhnt Instant Messenger während ich arbeite auszuschalten, da diese sehr von der Arbeit ablenken können.

6. Stichwort: Textportale. Texte sind zum “Ramschartikel” im Web geworden, so sehen es jedenfalls viele. Was bedeutet diese Konkurrenz für Sie?

Ich halte mich von Textportalen fern, da die Bezahlung dort oft sehr gering ist. Außerdem ist mir der persönliche Kontakt zu meinem Auftraggeber sehr wichtig. Aus diesem Grund stellen sie für mich keine Konkurrenz dar. Ich habe mir zwar auch das eine oder andere Textportal angeschaut und auch dort Texte geschrieben, jedoch hat mir das Ganze nicht zugesagt. Sollte man sehr viele freie Kapazitäten haben, dann findet man dort schnell neue Aufträge und wird zuverlässig bezahlt. Wirklich viel Geld lässt sich dort meiner Meinung nach aber nur mit schnell geschriebenen und minderwertigen Texten verdienen. Wer hochwertige Texte sucht, sollte lieber versuchen sich einen festen Texter zu suchen.

Ich finde es auch immer sehr schade, wie viele Texter sich deutlich unter Wert verkaufen. Teilweise sieht man bei den Jobbörsen Texter, die für unter einem Cent pro Wort schreiben. Dabei handelt es sich nicht einmal um SEO-Texte mit wenig Rechercheaufwand, sondern um aufwändige Blogbeiträge. Ich frage mich dann immer wie wohl der Stundenlohn dieser Texter aussieht oder welche Qualität diese Texte dann letzten Endes haben. Diese Texter schaden vielen anderen, da sie den Preis deutlich nach unten ziehen und man seinen eigenen Preis auch senken muss um konkurrenzfähig bleiben zu können. Doch mit dem sinkenden Preis verringert sich auch die Qualität der Texte, da man deutlich mehr Texte liefern muss, um auf einen angemessenen Stundenlohn zu kommen.


7. Wie präsentieren Sie sich gegenüber Kunden? Wie sieht Ihr Selbstmarketing aus?

Ich suche stets das Gespräch und den direkten Kontakt. Zudem finde ich es sehr wichtig immer ehrlich gegenüber meinen Kunden zu sein und sage rechtzeitig Bescheid, wenn Texte nicht pünktlich fertig werden könnten. Dies kommt zwar sehr selten vor, kann aber passieren. Gerade bei langfristigen Zusammenarbeiten ist es wichtig, dass ausreichend Kommunikation stattfindet und man einander vertrauen kann.

Ansonsten präsentiere ich mich immer mit meinen Referenzen und eventuell mit Probetexten.


8. Wie gelangen Sie an neue Kunden? Nutzen Sie Online- und/oder Offline-Instrumente und wenn ja welche?

An neue Kunden gelange ich über die bekannten Texter-Jobbörse (bloggerjobs.de, seojobboerse.de, texterjobboerse.de). Dort kann man sofort sehen, was verlangt wird und man kann sich unkompliziert für den Auftrag bewerben.

Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt nach Beendigung eines Auftrages nach Folgeaufträgen zu fragen. Häufig kommt man an interessante neue Aufträge und wird auch besser bezahlt, da der Auftraggeber sich ja bereits von den eigenen Qualitäten überzeugen konnte.

Ich habe von Anfang an versucht langfristige Zusammenarbeiten anzustreben, was den Vorteil hat, dass man nicht ständig nach neuen Aufträgen suchen muss. Außerdem kann man so nach einer gewissen Zeit ebenfalls mehr Geld für seine Texte verlangen, wenn die Qualität der Texte entsprechend gut ist.

Ansonsten nutze ich auch hier die Möglichkeiten der Texter-Jobbörsen kostenlos Angebote zu inserieren. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass man mit einem Gesuch nur sehr selten an neue Aufträge kommt und das sich der Aufwand in der Regel kaum lohnt.

Ich verfüge auch nicht über eine eigene Webseite, auf der ich gezielt nach neuen Kunden suche, da ich es deutlich einfacher finde mich direkt mit den entsprechenden Referenzen auf Angebote zu bewerben. Trotzdem habe ich schon häufig darüber nachgedacht mir eine entsprechende Webseite einzurichten, da sie wie eine virtuelle Visitenkarte ist und zudem für eine gewisse Seriosität des Texters spricht.

Offline-Instrumente zur Kundengewinnung nutze ich kaum, da ich eigentlich immer genügend Aufträge hatte. Ich habe mir zwar Visitenkarten drucken lassen, aber neue Auftraggeber konnte ich damit noch nicht gewinnen.


9. Welche Formalitäten und bürokratischen Wege muss man als Autor vorher erledigen?

Als erstes sollte man seine freiberufliche Tätigkeit dem Finanzamt melden. Man beantragt eine Steuernummer und beschreibt kurz, was man eigentlich machen möchte. Anschließend erhält man einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, auf dem man einige Angaben zu den erwarteten Einkünften und dergleichen machen muss. Außerdem wird mit diesem Fragebogen auch geklärt, ob man unter die Kleinunternehmer-Regelung fällt oder nicht. Verdient man im Gründungsjahr weniger als 17500€, dann ist man nach §19 Absatz 1 des UStG von der Umsatzsteuer befreit.

Für mich als ehemaliger Schüler war diese Grenze natürlich nicht zu erreichen und somit war klar, dass ich unter die Kleinunternehmer-Regelung falle. Zudem ist es wichtig auf den aktuellen Freibetrag zu achten, da sonst das Kindergeld wegfallen kann. Seit 2010 liegt dieser Betrag bei 8004€ und war für mich nicht zu erreichen. Schließlich hätte ich 667€ pro Monat verdienen müssen, was als Schüler in die Abiturzeit nur schwer möglich gewesen wäre.

Völlig überraschend kam jedoch ein Brief der GEZ. Da ich meinen Computer nun gewerblich nutzen würde, sollte ich entsprechende Gebühren dafür bezahlen. Da ich jedoch auf dem Niveau eines Minijobs arbeite, habe ich einen Antrag auf Befreiung der Gebühren gestellt und muss nun nicht doppelt zahlen. Ich habe mich jedoch gewundert einen Brief von der GEZ zu erhalten, da ich nie im Leben auf die Idee gekommen wäre während meiner Arbeitszeit die Angebote der öffentlich rechtlichen Sendeanstalten zu nutzen.

Außerdem ist es bei vielen Krankenkassen so, dass man ab einer gewissen Grenze Abgaben zahlen muss. Da ich momentan noch über meine Eltern versichert bin, darf ich den Betrag von 400€ pro Monat nicht überschreiten. Es empfiehlt sich jedoch in einem persönlichen Gespräch mit einem Berater der eigenen Krankenkasse zu klären, wie hoch dieser Freibetrag ist. Im Allgemeinen sollte man sich bei den bürokratischen Formalitäten ausreichend beraten lassen und sich nicht nur auf Foren im Internet verlassen. Natürlich können diese grobe Richtwerte geben, aber wer auf der sicheren Seite sein will, spricht lieber persönlich mit seinem Berater.


10. Zum Abschluss des Interviews noch die Frage, welchen wichtigen Tipp Sie angehenden Textern mitgeben würden.

Verkaufe dich niemals unter Wert und quäle dich nicht mit Texten über Themen die dir nicht liegen, nur weil sie gut bezahlt werden.


Danke Yanneck

für deine interessanten Antworten.

Gerade den letzten Tipp “Verkaufe dich niemals unter Wert” sollte sich wohl jeder Selbständige zu Herzen nehmen. Gerade in der Anfangszeit ist das aber auch nicht gerade einfach.
Dazu schreibe ich demnächst auf jeden Fall mal einen Artikel.

Peer Wandiger

30 Gedanken zu „Texter im Nebenjob – Erfahrungsbericht“

  1. Ein Beitrag, der mir aus der Seele spricht! Ich schreibe zwar in Leerlaufzeiten durchaus auch für Textagenturen, aber nur für solche, die wenigstens halbwegs anständig zahlen. Auch das kann sich lohnen, denn meiner Erfahrung nach fallen durchaus anspruchsvollere und besser bezahlte Arbeiten für einen ab, wenn die Agentur merkt, dass man viel und vor allem sehr gut schreibt.

    Was ich allerdings als echte Krankheit empfinde, ist der auch hier verwendete Begriff der Kapazitäten. “Texter hat noch Kapazitäten frei” ist eine beliebte Floskel, gerade auch auf den oben erwähnten Jobbörsen. Ich finde das grauenhaft. Es klingt nach “Ich hab grad eine Arbeitslücke und erweise darum IHNEN die Gunst, diese Lücke zu füllen”. Oder einfacher gesagt: Es klingt ziemlich geschwollen dahergeredet und genau den Eindruck sollte man als Texter besser nicht erwecken. Ich persönlich vermeide den Begriff. Aber natürlich ist das jedem selbst überlassen 😉

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  2. Die Qualität ist immer das wichtigste, sowohl für den der gewisse Arbeiten leistet, als auch für Webseitenbetreiber die damit Geld verdienen wollen, daher sollte man nur und ausschliesslich auf Qualität wert legen, denn sonst wird man nie etwas oder gar sehr viel erreichen können.

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  3. @ Yanneck: Danke für die Tipps und die Weitergabe deiner Erfahrungen. Vieles kann ich gut nachvollziehen. Ich wünsche dir weiterhin gutes Gelingen in deiner Arbeit!

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  4. Vor allen die Aussage das manche Ihre Texte für Dumpingpreise verkaufen ist wichtig. Wer Texte für unter ein Cent anbietet der braucht sich nicht zu wundern wenn die gesamte Branche nur noch billig will.

    Gott sei Dank gibt es noch Auftraggeber die für Qualität angemessen bezahlen wollen. Übrigens aktuell suche ich Texter. Wer Interesse hat findet den entsprechende Artikel dazu.

    Keine Angst es geht hier nicht um Ramschpreise.

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  5. Sehr schöner Artikel. Vielleicht probiere ich auch mal einen Textauftrag zu bekommen. Vorteilhaft ist es sicherlich, wenn man bereits andere Geldquellen erobert hat und das Texten dazu kommt. So braucht man sich nicht auf Dumpinglöhne einlassen.

    Ich glaube ja auch, dass viele Nutzer von Textbörsen die im Artikel genannten Alternativen nicht kennen. Sonst würden die Preise ja steigen und nicht bei 1 Cent pro Wort liegen.

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  6. @Texterla

    Texter hat noch Kapazitäten frei” […]”Es klingt nach “Ich hab grad eine Arbeitslücke und erweise darum IHNEN die Gunst, diese Lücke zu füllen””

    Nö, das klingt nach gar nichts. Es sagt schlicht und einfach, dass der Texter noch Kapazitäten frei hat. Dass “SIE begünstigt sind hierfür”, sagt diese Aussage eigentlich mitnichten.

    Oder?

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  7. Danke für den Beitrag. Ich überlege auch schon eine ganze Weile, ob es sich lohnt in diesem Bereich etwas zu machen. Der Beitrag zeigt zumindest, dass ein gewisses Potential vorhanden ist – auch wenn die (derzeitige) Marktlage nicht so rosig wirkt.

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  8. kann meinem vorposter nur recht geben…man sollte sich den spaß mal machen und einen probetext von den 1-cent-pro-wort-textern anfordern, die texte sind absolut nicht zu gebrauchen

    wer also wenigstens etwas qualität haben möchte, der sollte bei den einschlägig bekannten portalen schon 5 cent pro wort investieren

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  9. Danke Peer und Yanneck für das interessante Interview. Das zeigt doch mal wieder, dass Talent und Können nichts mit dem Alter zu tun haben müssen. Das Alter wird meiner Ansicht nach in Deutschland völlig überbewertet. Ich selbst habe auch schon mit Anfang 20 als freiberufliche Journalistin gearbeitet. Und so kann ich als 30-jährige auch berechtigt sagen, dass ich 10 Jahre Berufserfahrung habe – das glauben mir zunächst nur die wenigsten.

    Allerdings muss ich sagen, dass meine “Eintrittskarte” damals über Vitamin B kam. Aber hier hat das Internet heute – wie Yannecks Beispiel zeigt – viele Demokratisierungseffekte erzielt.

    Mach weiter so, Yanneck!

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  10. Ob “Kapazitäten” nun die beste Bezeichnung ist sei mal dahingestellt. Ich finde es aber wichtig potentiellen Kunden gegenüber ehrlich zu sein. Es gibt genug Dienstleister die alles machen, auch wenn sie gar keine “Kapazitäten” mehr haben. Und dann bekommt man es zu spät oder gar nicht.

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  11. Auch von meiner Seite ein Danke, für den tollen Artikel. Ich dachte immer Yanneck sei von “Blogshrott”?
    Wie auch immer, sein Schreibstil gefällt mir. Hab mir gleich das Buch bestellt (vom link), bin darauf gespannt. Auch ich blogge und schreibe sehr lange und ich beneide manche wegen ihrem Schreibstil, aber nicht viele haben einen beeindruckenden Schreibstil.
    Bei Basic Thinking war mal ein guter Schreiber, der jetzt für die PC-Bild schreibt,… hmm, mir fällt sein Name nicht mehr ein.
    Auf jeden Fall gibts Schreiber, deren Texte Spaß machen. Möchte das auch mal erreichen:roll:

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  12. Ah Leute, hängt euch bitte nicht an dem Wort “Kapazitäten” auf 🙂 Ich denke man kann es nicht als Urteil darüber betrachten, was ein Texter wirklich taugt. Und dass manche Werbung machen, obwohl sie gar keine Zeit haben, kann ich mir gut vorstellen. Deshalb finde ich es auch durchaus sinnvoll, zu betonen, dass man auch jetzt gerade wirklich Zeit hat und nicht erst in zwei Monaten. Ich habe bei diesem Begriff nur irgendwie den Eindruck, dass einer das Wort benutzt hat, andere es unglaublich kreativ gefunden und aufgegriffen haben. Ich bin Fremdwörtern gegenüber grundsätzlich ein bisschen kritisch eingestellt, vielleicht auch, weil es Leute an der Uni gab, die mit so etwas nur um sich schmissen. Und dadurch kommt dann bei mir in vielen Fällen schnell der Eindruck auf, dass da nur einer zeigen will, was für tolle Worte er kennt. Das heißt aber nicht, dass ich den Autor hier für einen Schwätzer oder sonst etwas halte.

    Im Gegenteil, dem Rest der gemachten Aussagen kann ich ja nur zustimmen. Es ist ein Fakt, dass diese 1 Cent Texter die Preise ruinieren, denn würde sich keiner so billig verkaufen, würde auch keiner diese Preise verlangen. Die wissen meist einfach nicht, wo sie was besseres herbekommen oder dass es überhaupt etwas besseres gibt.

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  13. Tipp für Später: Die Künstlersozialkasse beteiligt sich an den Sozialabgaben. Und auch die Mitgliedschaft in Journalistenverbänden wie dem DJV kann ich sehr emfehlen.

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  14. Was ich im Interview ganz vergessen habe zu erwähnen ist, dass mich positives Feedback bezüglich meiner Texte auch sehr motiviert hat weiterzumachen. Dieses kam nicht immer in Form von Geld, sondern häufig einfach mal mit einem Lob. 🙂

    Nochmal was zu dem Wort “Kapazitäten”:
    Auf der einen Seite klingt es wirklich etwas gestelzt, aber auf der anderen Seite beschreibt es einfach die Tatsache, dass man noch freie Zeit hat in der man gerne arbeiten würde. Ich hab mir beim Antworten auf die Frage schon gedacht, dass das Wort manchen negativ aufstoßen wird.

    Schonen Tag allen noch und Danke für die motivierenden Worte!

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  15. Toll, Yanneck, du traust dich ‘was. Ich finde es bemerkenswert, dass du deinen eigenen Kopf hast und dich nicht von billigen Textportalen ködern lässt, die mit dir den ganzen Cash einsacken 😎

    Das Interview sollten sich ca. 90% der Suite101- und Trigamiautoren auf der Zunge zergehen lassen!

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  16. Super Interview, hat mir sehr gefallen. Ich habe vor Kurzem noch über Textbroker einige Texte in Auftrag gegeben für ein neues Projekt. Das war das erste Mal, dass ich Texte in Auftrag gab und ich war doch sehr überascht von der doch hohen Qualität der Texte, hätte ich so in der Form nicht gedacht voher.

    Die Einstellung, sich und seine Leistungen nicht unter Wert zu verkaufen finde ich klasse und stimme hier zu 100% zu, denn das ist auch meine Philosohpie! 😉

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  17. Qualität kostet immer was. Da ist das Texte schreiben keine Ausnahme. Umso mehr ich bezahle, umso besser wird die Qualität. Zumindest wenn man mit dem Texter direkt Kontakt hält. Anonyme Textportale sind da anders. Auch wenn man eine hohe Qualitätsstufe wählt und deshalb viel bezahlt, bekommt man meist nur Schrott.

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  18. “Wie reagiert Ihr Umfeld auf Ihre Arbeit. Wird man überhaupt ernst genommen? ”

    Ich bin gespannt wann diese Frage mal gestellt werden kann, ohne das man von Internet unerfahrenen Usern die Frage gestellt bekommt: “Wie im Internet? Das ist doch überhaupt kein Job.

    Tolles Interview, ich lese gerne Berichte von Personen die auf der anderen Seite stehen. Ich habe mittlerweile mehrere Texter, die wirklich gute Arbeit leisten. Da erhöhe den Preis pro Wort auch gerne mal von alleine, wenn der ROI der Texte stimmt.

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  19. Kleiner Tipp: Das Buch “Deutsch für Profis: Wege zu gutem Stil” hat nicht Luis Murschetz geschrieben. Der Luis hat nur ein bisschen drin rumgemalt. Geschrieben hat es natürlich Wolf Schneider.

    Ansonsten ein Super-Tipp. Ich bin sogar der Meinung, dass jeder Texter entweder “Deutsch für Profis” oder “Deutsch für Kenner” – auch von Wolf Schneider, gelesen und verinnerlicht haben sollte.

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  20. @Frederik
    [und dich nicht von billigen Textportalen ködern lässt, die mit dir den ganzen Cash einsacken]
    Ich glaube du irrst! Auf den genannten Portalen kann jeder seine Preise selbst bestimmen. Ich verlang z.B. 4 Cent je Wort. Zudem ist die Nutzung vollkommen kostenlos. Da wird kein Cash eingesackt?! Erstmal informieren, dann posten…

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  21. Für das was manche Texter bieten rechnet es sich nicht einmal 1cent zu zahlen. Die Leistung und der Preis müssen schon in Relation stehen. Leider bewahrheitete es sich aber auch nicht, dass wenn man mehr zahlt man auch eine bessere Qualität bekommt. Ich habe schon mit Autoren gearbeitet die 8-10 cent bekommen haben, dann aber eine Qualität geliefert haben die der günstigsten Stufe der Textportale entsprach! Dann darf man sich nicht wundern wenn keiner mehr etwas bezahlen möchte, gleiches gilt für Zuverlässigkeit!

    Gott sei dank haben wir seit kurzem, nach der gefühlten, 10. Station scheinbar einen zuverlässigen und sich qualitativ in einem guten Rahmen bewegenden Partner gefunden…

    Sollte sich sich jemand mit Joomla! gut auskennen und sich in der Lage fühlen zum Thema zu texten hätten wir noch bedarf – einfach bei mir melden (siehe Impressum)… 😉

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  22. Kennt sich jemand von euch mit dem neuen Portal content.de aus? Dort sind anscheinend sehr viele neue Texter untergekommen und bislang habe ich dort nur positives gehört.
    Ich möchte dafür ganz sicher keine Werbung machen, bin aber als Betreiber von mehreren Portalen immer auf guten Content angewiesen.

    Antworten
    • Bei content.de herrscht im Moment eine Art Aufnahmestopp für Autoren.

      Die webpage schreibt, dass “die Neuregistrierungen wurden vorübergehend ausgesetzt” sind.

      Weiter informiert sie:

      “Wir bitten Sie darum, davon abzusehen, eine Registrierung als Auftraggeber vorzunehmen. Texte können ausschließlich über einen Autorenaccount verfasst werden.”

      Und:

      “Eine Anmeldung wird voraussichtlich in einigen Wochen wieder möglich sein. Einen genauen Zeitpunkt können wir Ihnen leider nicht nennen.

      Wir danken für Ihr Verständnis.”

      Die schreibt sie seit schon einigen Wochen nun.

      Antworten
      • Das ist wenig überraschend. Nach dem Launch von ChatGPT haben sich sicher viele dort angemeldet, um mit generierten Texten Geld zu verdienen.

        Antworten
        • Das ist wahr, in so vielen Bereichen wird im Moment viel eingestellt, aber – es bleiben nach meiner Wahrnehmung höchstens 1/3 der Neueingestellten wirklich dabei. Ist also eine Frage nur der Zeit.

          Antworten
        • Und Wortroboter werden sich, zumindest in näherer Zukunft, sicher nicht durchsetzen, dazu tickt der Mensch zu “,menschlich”, the human factor eben.

          (ChatGPT scheint mir eine computeranimierte (Werbe)Sprache zu sein. Andererseits sind die besten maschinenbetriebenen Schachprogramme heute vielen menschlichen Gegnern überlegen.)

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  23. Durch das eigene Führen von Web-Seiten ist das Schreiben von Texten bzw. das erstellen von Contend kein Neuland für mich. Und wen man mal ein wenig Zeit übrig hat, schreibt man auch mal für Contend.de und Co. – Aufträge erhielt ich hier jedoch zur meiner eigenen Preisvorstellung noch nicht, so dass hier zu niedrig Preisen verkauft wird. Der Vorteil ist aber nach wie vor, selbst bestimmen zu können wie viel und wann ich schreiben möchte.

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  24. Also Franz – bei der Rechtschreibung wundert ich das aber auch nicht 😉

    Ansonsten: Netter Artikel. Ich bin selbst Ghostwriter, und akquiriere einiges an Kunden durch die Texterbörsen, kann mich daher einiger Kommentare hier nicht anschließen. Was aber bleibt, ist: Schuster, bleib bei Deinen Leisten! Nicht jeder ist zum Texter geboren, nur weil er Abi hat, oder sonst irgendwie ein paar Sätze am Stück fehlerfrei setzen kann. Etwas mehr gehört da schon dazu. Dass kategorisch jeder 2-Cent-Texter aber gleich auch ein schlechter ist, das halte ich für eine ziemlich unnötige, weil falsche, Unterstellung. Auch, dass sie die Marktpreise ruinieren. Wer die Preise ruiniert, das sind offensichtlich höherpreisige Texter, die in den unteren Regionen grasen, weil die eigene nichts hergibt – ergo, automatisch Texte abliefert, die zu gut für die jeweilige Gehaltsklasse sind. Klar, dass da dann der Kunde keinen Grund sieht mehr zu bezahlen.

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  25. “Deutsch für Profis, Wege zu gutem Stil” – stammt von dem Autor Wolf Schneider, der Illustrator ist Luis Murschetz.

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  26. Mein persönlicher Tipp: “Sag es treffender” von dem Autor A. M. Textor, davon besitze ich eine überarbeitete Fassung aus dem Jahr 1973, mit über 2000 Stichworten und Verweisen auf circa 70000 Synonyme. Dieses Buch
    hat mir immer geholfen, das richtige Wort zu schreiben.

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