Vom Konsument zum Produzent – Das Geheimnis des Erfolgs im Web

Die Informationen aus dem Web erschlagen einen mittlerweile.

Unmengen an News, Infos, Tipps, Tricks, Fakten etc. strömen täglich auf uns ein.

Zum einen hat dies natürlich Vorteile, aber bei vielen sorgt gerade das dafür, dass sie nicht von der Stelle kommen.

Im heutigen Artikel geht es deshalb darum, wie man vom Konsument zum Produzent und im Web erfolgreich wird.

Konsumieren

Besonders durch das Social Web ist der Informationsoverkill alltäglich geworden.

News per Twitter, geteilte Links von Facebook und Google+, aktuelle Artikel im RSS-Feed, volles eMail-Postfach etc.

Wer heute all die Informationen aufnehmen will, die einen erreichen, der kommt mit 24 Stunden am Tag kaum hin.

Trotz aller Interaktionsmöglichkeiten und der Tatsache, dass man heute im Internet einfacher als je zuvor selber Dinge veröffentlichen kann, sind wir vor allem zu Konsumenten geworden.

Ich freue mich natürlich selber auch über viele Infos, an die man früher nur schwer, spät oder gar nicht gekommen wäre. Aber leider führt dieser Informationsüberfluss auch dazu, dass viele gar nicht mehr mit dem Konsumieren fertig werden.

Warum man nicht selber loslegt

Dieser Informations-Überfluss führt nach meiner Erfahrung auch dazu, dass viele nicht selber loslegen.

Viele potentielle Existenzgründer oder Blogger konsumieren nur und setzen das Gelernte aber kaum um.

Gründe für das Warten mit der Umsetzung der eigenen Ideen gibt es viele. Weil sie sich z.B. nicht sicher sind, ob es was wird, weil einfach noch die innere Einstellung zur Umsetzung fehlt oder weil man das Gefühl hat, morgen bekomme ich noch eine wichtige Info, ohne die ich nicht loslegen will.

Die Angst vor Fehlschlägen oder das Warten auf die große Idee gehört genauso dazu, wie auch die eigene Bequemlichkeit, da Konsumieren natürlich auch einfacher und problemloser ist, als selber zu produzieren.

Oft ist dafür der Informationsüberfluss Schuld und wenn man dem entgehen will, muss man selber aktiv werden.

Nicht morgen, sondern heute!

“Hören Sie auf zu lesen! Fangen Sie an es zu tun!”

Das halte ich für eines der wichtigsten Erfolgsgeheimnisse, nicht nur im Internet. Natürlich lese auch ich viel, online wie offline, und ich liebe es neue Informationen zu bekommen.

Der Knackpunkt aber ist, dass man das Konsumieren in Grenzen halten muss.

Wer jeden Blog aus seinem Themengebiet ließt, jeden Podcast hört und zudem noch jeder anderen Ablenkung des Webs nachgibt, wird es nie zu etwas bringen.

Vom Konsument zum Produzent

Der Schlüssel zum Erfolg ist eigentlich recht einfach. Man muss von Konsumenten zum Produzenten werden.

Ich kenne einige erfolgreiche Internet-Unternehmer. Natürlich informieren diese sich auch über ihre Branche, lesen interessante Artikel etc. Aber sie haben sich innerlich dafür entschieden, selber aktiv zu werden.

Dazu bedarf es natürlich vor allem der Selbstdisziplin, den eigenen Informations-Konsum einzuschränken.

Ich habe schon mal ein paar Tipps gegeben, wie man die Informationsflut eindämmen kann.

Man wird einfach produktiver, wenn man sich z.B. auf wenige Twitter-User beschränkt, denen man folgt. Ich folge aktuell nur rund 30 Leuten auf Twitter. Das sorgt dafür, dass meine Timeline am Morgen nur 20-30 Einträge hat und auch tagsüber eine überschaubare und schnell lesbare Menge annimmt.

Ähnlich handhabe ich es mit Google+. Auch dort gibt es in meinen Kreisen nur rund 30 Personen. Entsprechend schnell kann ich neue Beiträge sichten.

Ich habe erst kürzlich bei meinen Newsletter-Abo’s aufgeräumt und folge bei meinen RSS-Feeds noch immer der Regel “Fire the Bottom 10% of Your RSS Feeds!”. Regelmäßig die 10% schlechtesten der abonnierten Feeds zu löschen bewahrt mich davor, in News und Artikeln zu ersticken.

Man sollte auch keine Angst davor haben, etwas total wichtiges zu verpassen. Zum einen gibt es eigentlich nichts, was so wichtig ist, dass man scheitert, wenn man es nicht liest. Zum anderen habe ich es so gemacht, dass ich erstmal alles mögliche aus einer Branche abonniert und gelesen habe, dann aber bis auf die wichtigsten alle wieder aus meinem Feedreader, Twitter-Account etc. raus geschmissen habe. Regelmäßig prüfe ich dann noch, ob es etwas wichtiges neues gibt, dass ich abonnieren sollte. Aber ich versuche mich da sehr zurück zu halten.

Dadurch bleibt die Masse an News übersichtlich und ich bekomme das Wichtigste mit.

Fazit

Wer denkt, er müsste nur genug RSS-Feeds lesen, Fachbücher kaufen, Newsletter abonnieren oder Twitter-Usern folgen um erfolgreich zu sein, befindet sich auf dem Holzweg. Das schadet eher, als dass es hilft.

Das Erfolgsgeheimnis ist meiner Meinung nach, sich beim Konsumieren selber zu beschränken und mehr Zeit darauf zu verwenden, selber aktiv zum Produzenten zu werden. Nur dann wird man sich im Web etwas aufbauen und erfolgreich sein.

Peer Wandiger

15 Gedanken zu „Vom Konsument zum Produzent – Das Geheimnis des Erfolgs im Web“

  1. Die Überschrift macht schon mal mächtig Eindruck – könnte man glatt als Buchtitel verwenden 🙂 Ich denke die Sache mit dem Informations-Overflow ist in der Tat eine Hürde. Selbst wenn man sich aber ‘einschränkt’ wird der Weg zum ‘verdienenden’ Produzenten ein langer werden. Viele haben den langen Atem auch finanziell nicht, und am Ende des Tages sind es auch nur ein paar, die es wirklich schaffen erfolgreich ‘Informations-Produzent’ zu sein / zu werden.

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  2. Sehr guter Artikel.

    Ich würde noch ergänzend sagen, wenn es zuviel wird, einfach zu Begin die tägliche Zeit beschränken fürs gucken. So eine Stunden Aufnahme, dann produzieren gehen. 🙂

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  3. Wohl wahr. Sehr gut auf den Punkt gebracht. Aber auch wenn man es weiß, man muss selbst dafür sorgen das es umgesetzt wird.
    Informationsmanagement ist eine herausfordernde Übung, die letztlich jeder heutzutage meistern muss. Sonst geht er unter.
    Eigentlich sollte man fast nur noch diese Art Beiträge lesen. Sozusagen der Tritt um endlich loszulegen.

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  4. Das sind allesamt echt sehr gute Tipps, die man sich eigentlich monatlich auf Wiedervorlage legen sollte: Immer wieder RSS-Feeds abbestellen, Twitter-Accounts entfolgen, bei Newslettern abmelden etc.

    Zusätzlich habe ich sehr gute Erfahrungen damit gemacht, im Email-Eingang radikal Filter zu setzen, was mit Gmail recht gut funktioniert. Ich nutze mittlerweile mindestens 30 Filter, die neue Nachrichten entweder in entsprechende Labels sortieren, gleich archivieren, oder einfach sofort löschen, wenn bestimmte Bedingungen in Betreff, Absender oder Text erfüllt sind. Im Ergebnis ist das Postfach (fast) immer überschaubar und vermittelt nicht das Gefühl von Anfragen, Infos etc. überflutet zu werden.

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  5. Wenn es mit der Selbstdisziplin hakt, kann man sich auch von der Technik helfen lassen. Viele Router haben eine konfigurierbare Firewall (z.B. iptables + crontab). Wenn man weiß, dass man zu viel Zeit auf Facebook, Youtube, Twitter, Google+ etc. verbringt, dann kann man sich selbst den Zugriff darauf limitieren, z.B. täglich nur eine Stunde zur Mittagszeit. In der restlichen Zeit kickt der Router sämtliche Verbindungen mit diesen Servern.

    Natürlich sind solche Firewallregeln auch nicht unveränderbar in Stein gemeißelt. Die psychologische Hemmschwelle, so eine zur Selbsterziehung eingerichtete Firewallregel wieder zu löschen oder via VPN zu unterlaufen, ist meistens doch erheblich höher, als mal eben schnell ganz kurz auf Facebook zu klicken.

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  6. Interessante Sichtweise, werde mir das mal zu Herzen nehmen. Ich glaube ich bin zur Zeit noch mehr Konsument als Produzent, aber ich arbeite daran 🙂

    Man liest und liest und im Endeffekt hat man mehr Zeit damit verbracht sich durch etliche Artikel und Tweets zu wühlen und merkt dann erst, dass man in der Zeit selbst gut und gerne 3 Artikel hätte schreiben können.

    Danke Peer, für den Augenöffner!

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  7. Letztlich gesehen hängt es ja auch immer mit der Relevanz zusammen. Also wie soll einer zum Produzenten werden wenn er nicht selbst Relevanz besitzt?
    Auch muss prinzipiell bedacht werden, dass man sowohl geben als auch nehmen sollte. Wenn also ein Produzent meint nur produzieren zu können, aber nicht auch fremde Artikel konsumiert, so wird er es zukünftig schwer haben selbst produzierte Artikel an den Mann zu bringen!
    Um auf das oben genannte Beispiel einzugehen mit Twitter… meistens ist es ja auch so, dass wenn man Follower einer Person ist, oftmals diese Person auch ein Follower seiner eigenen Artikel wird. Von daher denke ich, dass es sehr hilfreich ist das goldene Mittelmaß zu finden, zwischen Konsument und Produzent.

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  8. Dem stimme ich voll zu, ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage das man überhaupt nichts zuvor Konsumieren muss um Erfolgreich zu werden.
    Ich selbst habe bis heute kein einziges Fachbuch zum Thema Internet gelesen.
    Oft werde ich gefragt was ich so lese, wenn dann immer die Antwort kommt, das ich bisher nichts gelesen hat, sind die Reaktionen sehr unterschiedlich von unglaubwürdig bis voller Bewunderung.
    Mein Leitsatz: “Learning by doing”
    Dadurch lernt man sehr sehr viel.
    Die ganze SEO Industrie – wo jährlich Millionen investiert und umgesetzt wird, hat mich bisher nicht sonderlich interessiert.
    Heute als erfolgreicher Internetunternehmer nehme ich mir manchmal etwas Zeit und lese nach was es da alles gibt, muss mich aber sehr oft über deren Komplexität und vielerlei Thesen doch sehr wundern…. aber ok – gibt eben viele Ansichten.

    Das natürlich der Grossteil immer Konsument sein wird und nie zum Produzenten wird, ist ja auch normal, es kann eben nur wenige Produzenten geben, die auch denn Willen dazu haben.

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  9. Der Informationsoverload im Web ist wirklich extrem – da muss man wirklich aufpassen und sich auf eine Sache konzentrieren …

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  10. Hallo Peer,

    ich habe gerade nach dem Fire the Bottom 10% of Your RSS Feeds! Button im Google Reader gesucht und nicht gefunden. Beim nochmaligen Lesen ist mir aufgefallen, dass du gar nichts von Button geschrieben hattest (nur Bottom). Wäre aber ein nettes Feature! 😉

    Viele Grüße aus Mannheim
    Gerald

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  11. @Guido: Das ist eine ziemlich gute Idee. Am besten das root-PW dann von einer Vertrauensperson ändern lassen und schwupps, forcierte Selbstkontrolle des inneren Schweinehunds. Klar hat man bei Problemen dann eine zusätzliche Person, an die man sich wenden muss, aber würde ich die Firmware nicht hin und wieder updaten, würde mein Router seit Jahren ohne Fremdeinfluss brav vor sich hin werkeln, ich denke also, Probleme, die direkt Eingriffe am Router erfordern, sind eher die Ausnahme bei den meisten.

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  12. Dazu fallen mir doch glatt 2 Sprichwörter ein: “Versuch macht Kluch” & “Probieren geht über studieren”. Dem kann ich nur 100% zustimmen. Wer etwas erreichen will, sollte einfach loslegen, aus seinen Fehlern lernen und es danach besser machen 🙂

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  13. Ich denke, dass, was Du schreibst, sehr richtig ist. Umso mehr stellt sich das Problem, wie man auf der Konsumseite aus dem Gegebenen sinnvoll selektiert und qualitativ hochwertige neue Konsummöglichkeiten nicht verschläft.

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  14. Wichtiger und guter Beitrag! Solche Ablenkungen eignen sich auch prima um unangenehme Aufgaben vor sich her zu schieben.
    Nutze selbst nur die Mittagspause und evtl. die Zeit abends auf der Couch, um zu “konsumieren”.

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