Erfolgsrezept Internet – Buchbesprechung

Heute veröffentliche ich zum ersten mal ein Gast-Buchreview hier im Blog. Wer Lust hat, etwas ähnliches zu machen, sollte sich bei mir einfach melden.

Mein Name ist Michael Kirchner und ich beschäftige mich seit 1993 mit der Gestaltung von Webseiten.

Ich arbeite als Fotograf in Heidelberg und bin für FOTOGRAFR – Magazin für Fotografie verantwortlich.

Im Folgenden möchte ich ein Buch besprechen, das durch seinen interessanten Titel meine Aufmerksamkeit erregt hat.

Erfolgsrezept Internet

“Einfach zu mehr Umsatz, Zeit und Freiheit”, so heißt der Untertitel des Buchs “Erfolgsrezept Internet” von Johann Fischler.

Das Internet bietet genügend Möglichkeiten für jedermann, innerhalb einer absehbaren Zeit (Fischler spricht von ca. einem Jahr) ein Geschäftsmodell aufzubauen, das als Einkommensquelle ausreicht, eine volle Arbeitskraft zu finanzieren.

Und nach einem Jahr trägt sich das Internet-Projekt dann fast ganz von alleine, denn die entsprechenden Inhalte bleiben ja im Netz und sorgen für einen zuverlässigen und dauerhaften Einkommensstrom.

Wie das geht, möchte der Autor seinen Lesern in seinem Buch vermitteln.

Seriöse Tipps oder Schaumschlägerei?

Kritische Leser werden jetzt erst einmal genervt abwinken. Vermeintlich sichere Erfolgsrezepte, ein sogenanntes “passives Einkommen” aufzubauen, gibt es im Internet selber an vielen Stellen (meistens als eBook) für wenig Geld zu kaufen.

Der einzige, der von solchen eBooks profitiert, ist meistens der Verkäufer. Und einer der Tipps, die in solchen eBook zu lesen ist, ist häufig “Verkaufen Sie eBooks” …

Immerhin hat Johann Fischler selber den Weg zum Internet-Unternehmer erfolgreich beschritten. Nach einem Jura-Studium und einer Karriere als Bankberater beschloss er, sein Wissen über die Abläufe in der Finanzwelt der Allgemeinheit zugänglich zu machen und erstellte nach seinen Angaben eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Finanzwebsites und daraus folgend ein entsprechendes Einkommen.

Was rät der Autor?

Die wesentlichen Tipps des Autors an seine Leser sind:

  • Investiere den Hauptanteil der Aufwände in die Erstellungen hochwertiger Inhalte.
  • Verschwende keine Energie dadurch, Backlinks durch Linktausch oder andere zweifelhafte Methoden aufzubauen.
  • Arbeite vielmehr daran, so wertvolle Inhalte zu generieren, dass die Backlinks von ganz alleine kommen.
  • Verzichte auf Suchmaschinenoptimierung, denn die Suchmaschinen erkennen hochwertige Inhalte auch ohne manipulative Maßnahmen.

Inhalt des Buchs

Der Hauptanteil des Buchs besteht darin, das entsprechende Grundlagenwissen zu vermitteln, wie im Internet Webseiten aufgesetzt und bekannt gemacht werden, wie ein Usertracking durchgeführt wird und wie das gesamte Projekt monetarisiert wird.

Das geht von der Erläuterung der technischen Grundlagen wie Content Management Systemen bzw. Website Baukästen über Webanalyse bis hin zur Erstellung von Backups.

Der Autor geht ausführlich darauf ein, welche Inhalte sinnvoll sind und welche sogar rechtlich vorgeschrieben sind und wie man seinen Inhalt bestmöglich strukturiert und mit Metatags ausstattet.

Sehr hilfreich ist das Kapitel “Erste Hilfe”, in dem beschrieben wird, was man tun kann, wenn man von Google “bestraft” wurde oder wenn die eigene Website gehackt wurde.

Fallbeispiele

In einem separaten Kapitel sind ein halbes Dutzend Fallbeispiele genannt, die leider alle fiktiver Natur sind.

Einen Beweis, dass die eigene Erfolgsstory einfach auf andere Personen übertragbar ist, bleibt der Autor damit schuldig.

Realistisch oder nicht?

Auch wenn Fischler immer wieder darauf hinweist, dass die Grundlage des Erfolgs konsequente Arbeit ist, so klingen die Äußerungen in seinem Buch doch etwas sehr euphorisch und es wird der Eindruck vermittelt, dass es kein Problem sei, innerhalb kurzer Zeit Internet-Projekte zu erstellen, die mehrere Tausend Euro Einnahmen pro Monat erzeugen.

Mein Fazit

Die Informationen zur Webseiten-Erstellung und Vermarktung sind fundiert und nützlich.

Ob sich die Aussagen zu entsprechenden Verdienstmöglichkeiten tatsächlich einfach umsetzen lassen, darf zumindest bezweifelt werden.

Peer Wandiger

11 Gedanken zu „Erfolgsrezept Internet – Buchbesprechung“

  1. wow… klasse… Ich hab mir das Buch gerade mal bestellt. Gibts auch gute Tipps um den Content gut zu vermarkten, sprich über Bookmarks und Netzwerke zu teilen?!

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  2. Gerade in Zeiten von Panda (wenn man denn sein Geschäftsmodel auf Suchmaschinentraffic aufbaut) bin ich etwas skeptischer geworden 🙁

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  3. Danke für den Hinweis auf das Buch. Ich hab mal bei Amazon reingeblättert, denk aber dass es für mich zu “basic” ist um noch viel Neues zu erfahren.
    Weiss jemand, mit welcher Finanz-Seite der Autor denn den Grundstein für seinen Erfolg gelegt hat?

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  4. Dem kann ich vollkkommen zustimmen.
    Das einzige wo ich denke das er etaws zu optimistisch ist – ist der Zeitraum, meine Erfahrung zeigte mir das etwa 2-3 Jahre notwendig sind um zumindest einen dreistelligen Betrag pro Tag zu erreichen.
    Das bedeutet also mindestens 100 Euro am Tag, das ja schon mal ein guter Beginn ist. Wer dann weiter kontinuirlich an der Sache dran bleibt wird es auch zu einem vierstelligen und später vielleicht auch fünfstelligen Betrag am Tag schaffen – je nach Thema und Bereich…

    Aber ohne viel Arbeit wird es natürlich eher nicht gehen.

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  5. Hab das Buch auch schon vor ca. 3 Wochen gelesen. Es ist interessant geschrieben, liest sich leicht und schnell. Ein paar Tipps sind auch ganz gut und nützlich.

    Beim Autor merkt man ganz klar, daß ihm Content das Wichtigste ist und danach lange nichts kommt. Konzentration auf den Inhalt ist in Ordnung und richtig, aber was mich persönlich stört ist die komplette Ablehnung (negative Haltung) von allem was nur ansatzweise nach Suchmaschinenoptimierung aussieht. Seine Vorgehensweise und Erfolgs-Rechnungen sind hier aus meiner Sicht etwas naiv.

    Typo3 und Joomla sind bei ihm komplett out, nur Blogger und WordPress zählen und dies wird im Buch auch so rübergebracht. Das ist übrigens die Webseite zum Buch: http://www.fischler.cc. Aus meiner Sicht auch etwas mager.

    Mein Fazit: Das Zielpublikum sind klar Anfänger, welche die erste Webseite starten möchten und die ersten Schritte machen. Diese Anfänger probiert er zu motivieren und den richtigen Weg zu weisen. Wer schon etwas Ahnung hat und selbst Webseiten betreibt hat erfährt im Grunde nicht mehr als in diesem Artikel beschrieben steht.

    LG Jürgen

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  6. Hallo,
    erstmal klasse Idee mit der Buchbesprechung.
    Auch ich hab mir das Buch im Online Shop genauer angesehen, allerdings muss ich Michael zustimmen, dass es kein Erfolgsgarant ist. Es ist zwar sehr gut aufgebaut und hat viele Tipps, jedoch weiß ich auch jetzt schon, wie man guten Content oder eine Website erstellt. 😉 Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass es gerade für Einsteiger sehr nützlich sein könnte.

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  7. Hallo beisammen,

    vielen herzlichen Dank für die konstruktive Besprechung und Kritik meines “Erstlings”.

    Mir ging es in erster Linie darum, mein Wissen einfach verständlich weiterzugeben. Fürs Geld braucht man kein Buch über einen Verlag zu veröffentlichen 😉 die Tantiemen sind Peanuts.

    Natürlich sind die Web-Verdienstmöglichkeiten im Finanzbereich überdurchschnittlich hoch, dennoch bin ich davon überzeugt, dass man die von “Experimentiert” erwähnten 100 Euro pro Tag (das war auch meine Schallmauer, obwohl ich auch mit weniger auskommen würde) auch in anderen Branchen binnen eines Jahres erreichen kann.

    Generell geht es mir aber weniger um das Thema “Geld verdienen mit der eigenen Webseite” als “dank eigener Webseite erfolgreich selbständig sein”. Ich möchte selbständigen Unternehmern das nötige Rüstzeug mitgeben, um vom Internet profitieren zu können.

    @Selcuk: Gerade durch Panda sollte man meiner Meinung nach von Qualität und selbst geschriebene Inhalten profitieren können.
    @Marco: Google einfach nach meinem Namen 😉
    @Jürgen: fischler.cc baue ich gerade auf – das Buch ist eben erst in seiner ersten Auflage erschienen, und fischler.cc ist die Begleitseite dazu. Zum Thema SEO: Ich denke tatsächlich, dass SEO mehr schadet als nützt, vor allem, wenn man bei den (mal mehr, mal weniger hochwissenschaftlichen) Maßnahmen nur die Suchmaschine im Kopf hat. Klassische Promotion, um neue (humanoide) Besucher anzusprechen, führt mit Sicherheit zu besseren Ergebnissen im Ranking. Und lässt mich besser schlafen.

    LG
    Johann

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  8. Hallo Johann,

    deine Worte:
    “Zum Thema SEO: Ich denke tatsächlich, dass SEO mehr schadet als nützt, vor allem, wenn man bei den (mal mehr, mal weniger hochwissenschaftlichen) Maßnahmen nur die Suchmaschine im Kopf hat. Klassische Promotion, um neue (humanoide) Besucher anzusprechen, führt mit Sicherheit zu besseren Ergebnissen im Ranking. Und lässt mich besser schlafen.”

    sagt bereits alles.

    Ich selbst handle auch so und kann bestätigen das SEO mehr schadet als es bringt.
    Konzentriert euch einfach auf eure Inhalte oder angebotenes Service und versucht euch damit von der Konkurrenz abzuheben und dann braucht es nur noch die Zeit um damit wirklich gut zu verdienen.

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  9. “Ich selbst handle auch so und kann bestätigen das SEO mehr schadet als es bringt.”

    Wenn es schadet, dann hast Du vielleicht was falsch gemacht? SEO ist sicher kein Allheilmittel und für sich alleine bringt es nichts, aber in der richtigen Mischung (natürlich mit gutem und sinnvollen Content, der immer an erster Stelle kommt) bringt SEO sehr wohl großen Nutzen und gehört in der heutigen Zeit einfach dazu – so zumindest meine Erfahrung. Wenn ihr andere Erfahrungen gemacht habt ist das in Ordnung. Jeder macht seine eigenen und geht den Weg den er für richtig hält.

    LG Jürgen

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  10. SEO gehört eindeutig dazu, sonst würde Google es nicht empfehlen und u.A. für Webmaster das eBook “Einführung in Suchmaschinenoptimierung” veröffentlichen. Dort kann man in den Einleitungstext schon lesen, warum SEO nützlich ist. Und Google sollte es am besten wissen.

    Außerdem ist SEO != SEO … jeder macht es anders und natürlich kann es schaden, wenn man es falsch macht, übertreibt oder schlechten Content hat.

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