So nutzen Unternehmen kostenpflichtige Nachrichtenportale effektiv

Passend zum heute schon erschienenen PR-Interview gibt es in diesem Artikel Tipps zur Nutzung von kostenpflichtigen Nachrichtenportalen.

Alexandra Wagner, die Autorin dieses Artikels, arbeitet seit mehreren Jahren als freie Webtexterin und erstellt Ebooks, Fachartikel und Pressemitteilungen für Printmedien und Nachrichtenportale.

Um sich als Unternehmen in den Weiten des World Wide Web zu positionieren, ist eine professionelle Website nötig, die wiederum muss durch gezielte Werbung einen Bekanntheitsgrad erreichen, der viele Besucher und damit potentielle Kunden auf die Seite führt.

Neben verschiedenen anderen Methoden bietet sich die Veröffentlichung von Pressemitteilungen auf Nachrichtenportalen als adäquates Werbemittel an.

Presse- und Nachrichtenportale im Internet

Im Internet kursiert eine große Anzahl an Presseportalen viele davon sind kostenlos, so dass jeder dort eine Pressemitteilung veröffentlichen kann. Die Meldungen werden zum Teil vor der Veröffentlichung redaktionell geprüft, teilweise aber auch ohne Kontrolle veröffentlicht.

Mit der Veröffentlichung einer Pressemitteilung in einer oder in mehreren dieser Presseportale schafft man sich als Unternehmen eine Internetpräsenz, aber nicht alle der Portale sind geeignet, die Ziele, die man mit der Veröffentlichung verfolgt, zu erreichen:

  1. Sichtbarkeit in den Suchmaschinenergebnissen
  2. Aufbau von Backlinks zur Suchmaschinenoptimierung
  3. Die Aufmerksamkeit von Journalisten erregen

Während Punkt eins und Punkt zwei von guten kostenlosen Presseportalen durchaus geleistet werden können, ist die Auffindbarkeit für Journalisten in der Regel nicht gegeben.

Für Unternehmen bietet sich deshalb die Veröffentlichung von Pressemitteilungen in kostenpflichtigen Nachrichtenportalen an. Auch hier gibt es eine große Anzahl von Anbietern, die Ergebnisse in unterschiedlicher Qualität liefern.

Teilweise aufwendige Programmierungen der Portale und vor allem der Presseverteiler sorgen dafür, dass eingestellte Pressemitteilungen schnell und vor allem in großem Umfang im Internet verteilt werden und auch auf den Tisch der Journalisten gelangen.

Dabei bedienen sich kostenlose wie kostenpflichtige Nachrichtenportale unterschiedlicher Methoden, zum Beispiel:

  • Verteilung über den Dienst von Google News
  • Verteilung über einen internen Newsletterversand
  • Verteilung von Überschrift und Teaser per RSS-Feed (dadurch wird die Erzeugung von Double Content vermieden)

Wie genau ein Nachrichtenportal funktioniert, behalten die Betreiber für sich. Deshalb ist es auch schwer, im Voraus die Qualität zu beurteilen, zumal die Angaben über die Reichweite eines Portals von Seiten der Betreiber verständlicherweise nur sehr vage formuliert sind.

Auch die Frage, ob und wenn ja in welchem Umfang, Journalisten die Pressemitteilungen lesen, lässt sich nur schwer beantworten. Angaben über Reichweiten und Verteilergrößen der Nachrichtenportale besitzen deshalb nur eine geringe Aussagekraft.

Hinzu kommt, dass es nicht nur auf das Nachrichtenportal selbst, sondern ebenso auf die Qualität der Pressemitteilung ankommt.

Die perfekte Pressemitteilung

Eine Pressemitteilung hat gleich mehrere Aufgaben zu erfüllen. Sie soll auf positive Art und Weise ein Unternehmen bekannt machen und gleichzeitig für ein Produkt oder eine Dienstleistung werben.

Im Optimalfall enthält sie so interessante Inhalte, dass Journalisten aufmerksam werden und die Pressemeldung als Print- oder Onlineversionen veröffentlichen.

Für den größtmöglichen Erfolgt sollte die Meldung von einem Profitexter verfasst sein, der weiß, worauf es ankommt:

  • Die Headline – kurz und knackig mit maximalem Informationsgehalt
  • Optional folgt die sogenannte Subline als Unterzeile, die die Headline ergänzt.
  • Die sechs W-Fragen: Wer? Wo? Was? Warum? Wann? Wie? gehören an den Anfang der Pressemitteilung und verschaffen dem Leser einen Überblick über den Inhalt.
  • Anschließend folgt der Fließtext mit Informationen, die die angeschnittenen Themen im Lead vertiefen und genauer erläutern. Dieser Fließtext sollte in Abschnitte gefasst und mit Zwischenüberschriften gegliedert werden.
  • Am Ende der Mitteilung steht ein Unternehmensprofil, anschließend folgen die Kontaktdaten.

Die perfekte Pressemitteilung langweilt den Leser nicht, sondern führt ihn Satz für Satz immer weiter durch den Text – dies beginnt schon bei der Überschrift, die für den Leser das Tor zur Pressemitteilung darstellt – ob er hindurchgeht, entscheidet die Headline.

Dort sollten Wörter verwendet werden, die Spannung erzeugen: brisant, durchschlagen, genial, Geheimtipp, neu oder spektakulär, das alles sind Wörter, die Interesse wecken und zum Weiterlesen animieren. (Aber bitte auch nicht übertreiben – Anmerkung des Bloginhabers)

Wiedererkennungswert und Wiederholungseffekt

Kostenpflichtige Nachrichtenportale arbeiten mit verschiedenen Preismodellen, einige bieten eine sogenannte Flatrate an. Gegen eine monatliche oder jährliche Gebühr kann der Kunde, der sich als Autor registriert hat, beliebig viele Pressemeldungen erstellen und veröffentlichen, in der Regel ist die Einarbeitung von ein bis zwei Backlinks möglich.

Das Nachrichtenportal übernimmt die Veröffentlichung auf der Plattform und die Weiterverteilung per Newsletter, RSS-Feed oder Nachrichtendienst.

Dieses Modell ermöglicht es dem Unternehmen, sich den Lesern immer wieder neu in Erinnerung zu bringen, indem im regelmäßigen, engen Turnus Pressemitteilungen veröffentlicht werden.

Inhalt sollten dabei möglichst aktuelle News über das Unternehmen sein. Jede Pressemitteilung sollte für den Leser Informationen bereithalten und ihm damit einen Mehrwert bieten.

Als Richtwert in der Werbung gilt, dass ein potentieller Kunde ein Unternehmen oder eine Dienstleistung mindestens dreimal gelesen bzw. gesehen haben muss, bevor sie ihm im Gedächtnis bleibt und der Wunsch entsteht, sich das Angebot einmal genauer anzusehen.

Wie wirksam ist meine Pressemitteilung – Google Analytics gibt Auskunft

Nutzt man kostenpflichtige Nachrichtenportale, ist es besonders interessant, die Resonanz der veröffentlichten Pressemitteilung zu ermitteln. Die ist zum Beispiel mit dem kostenlosen Google Tool “Google Analytics” möglich.

Über dieses nützliche Statistik-Werkzeug lässt sich ablesen, von wo aus und in welcher Anzahl Internetuser die eigene Webseite besucht haben. Der Effekt der Pressemitteilung lässt sich damit gut nachvollziehen.

Wer übrigens Google Analytics auf seiner Internetseite nutzt, ist verpflichtet, einen Datenschutzhinweis auf der Webseite bereitzustellen, alternativ kann der Dienst Piwik verwendet werden, der ohne Datenschutzhinweis auskommt.

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Peer Wandiger

9 Gedanken zu „So nutzen Unternehmen kostenpflichtige Nachrichtenportale effektiv“

  1. Fraglich ob Pressemitteilungen bei kostenpflichtigen Diensten tatsächlich den Weg zu Journalisten finden. Bei kostenlosen Portalen kann man sich dagegen so gut wie sicher sein dass sie es nicht werden…

    Danke für die Tipps zum Schreiben einer Pressemitteilung.

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  2. Laut den Empfehlungen des (zugegebenermaßen nicht unumstrittenen) “Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD)” soll man, um Piwik datenschutzkonform zu machen, ein Widerspruchsformular auf der eigenen Website einbauen. Wie das funktioniert habe ich in einem Artikel beschrieben -> http://www.webmaster-zentrale.de/webmaster-tools/piwik-datenschutzkonform-machen/

    Es ist also nicht ganz richtig, dass man beim Einsatz von Piwik keinen Datenschutzhinweis braucht. Trotzdem würde ich den Einsatz von Piwik bevorzugen, da die Daten dann auf dem eigenen Server gespeichert werden und nicht bei Google in den USA.

    Ich hätte aber auch noch eine Frage zu den Pressemitteilungen. Macht ein kostenpflichtiges Nachrichtenportal auch dann Sinn, wenn man als kleine Firma vielleicht nur 1-2x im Jahr eine Pressemitteilung verschickt?

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  3. ich sehe das ähnlich wie Marcel. Auch kostenpflichtige Portale sind keine Garantie, dass beim Multiplikator (Journalist) auch wirklich etwas ankommt. Wer aber weniger darauf wert legt sondern eh mehr auf den Link, dem reichen wohl die kostenlosen Portale aus.

    Aber es sind auf jeden Fall sehr interessante Infos gerade für Neulinge wie mich. danke schön

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  4. Es reicht auch bei Google News aufgenommen zu werden, dann wird man sogar mehr Aufmerksamkeit erregen und Backlinks automatisch bekommen, da viele Blogger und Newsportale von Google News die Infos für eigene Publikationen holen und auf die Quellartikel verweisen. Das Problem ist eben die Aufnahme bei Google News, die Aufnahmebedingungen sind sehr streng…

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  5. Ich muss Marcel Recht geben, was die kostenlosen Portale betrifft: Man macht sich die Mühe, stundenlang die perfekte Pressemitteilung zu schreiben, aber der Effekt ist gleich Null. Mag sein, dass ich mir die falschen Portale ausgesucht hatte, aber es nochmal zu probieren, darauf hätte ich keine Lust.
    Als Journalist würde ich vermutlich auch nicht auf solche Quellen zurückgreifen. Es gibt einfach zu viel Schrott im Netz. (Meine Pressemitteilung war aber kein Datenmüll, sondern echter Mehrwert, das wollte ich hier nur erwähnt wissen.)

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  6. Moin,

    jetzt mal eine ganz altbackene Frage, ist es nicht das Ziel bei Presseportalen, dass man irgendwie in die Medien gerät? Heißt für mich eigentlich Zeitung, Fernsehen, etc.
    Hat man interessante Homepages kommen die Presseanfragen zu den einschlägigen Themen eigentlich automatisch. Problem ist immer nur, dass die dann nicht die Domains mit abdrucken, wenn ihnen die Interview-Antworten nicht gefallen 😀

    Gruß

    Marc

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  7. Presseportale mögen nicht schlecht sein, aber es geht einfach nichts über “selbst erstellte”. Soll einfach heißen, dass ein Unternehmen – wenn es denn ab und an Mitteilungen ins Web stellen will – sich eine eigene Seite hierzu einrichtet. Hat auch den Vorteil, dass (im Gegensatz zum Presseportal) die User den Wiedererkennungswert beim Aufruf der Webseite haben 😎

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  8. @Peer
    Nein, natürlich nicht. Ich meine nur, dass ein eigener Bereich für News besser ist, als externe Seiten. Wobei die Externa natürlich wieder gut in punkto SEO sind, von daher 😉

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