Aufbau von Passive Income und Erfolgsfaktoren – Interview

Im heutigen Interview widme ich mich dem Thema meiner aktuellen Artikelserie “Passive Income“.

Im Gespräch mit dem Unternehmensberater Axel Schröder geht es um die Chancen und Möglichkeiten von “Passive Income”.

Wie realistisch ist dieses und auf welche Faktoren kommt es bei dessen Aufbau am meisten an?

Zudem nennt Herr Schröder Beispiele und gibt Tipps.

Hallo Herr Schröder. Bitte stellen Sie sich meinen Lesern vor.

Hallo Herr Wandiger, vielen Dank für die Einladung zum Interview über das spannende Thema “passives Einkommen”.

Meine Leidenschaft ist die Betriebswirtschaftslehre und ich bin mit Herzblut Unternehmer. Ich habe BWL studiert, bin also Diplom-Kaufmann und berate als Unternehmensberater Selbständige, Handwerker und kleinere Mittelständler.

Dabei treffe ich oft auf zwei Welten, die traditionellen Unternehmen aus der “analog-Welt” und die Unternehmer, die sich wesentlich oder ganz auf ein Online-Business fokussieren. Meine Erfahrung dabei ist, wenn sich beide Welten miteinander verbinden, dabei noch ein paar wesentliche Erkenntnisse aus der BWL und der Unternehmensführung beachten, wird praktisch immer ein Erfolg daraus.

Genau hier versuche ich mit meinem Beratungsangebot Unternehmern und Selbständigen zu helfen. Traditionellen Unternehmern die Möglichkeiten des Online-Business zu erklären, gemeinsam ein Konzept zu erarbeiten, umzusetzen und den Erfolg zu überwachen (Controlling) gehört dabei genauso zu meinen Aufgaben als Unternehmensberater wie Online-Unternehmern zu verdeutlichen, daß Lebenszyklen von Produkten, Konkurrenzanalysen, Controlling und Buchhaltung eben auch zu einem Online-Business gehören. Auch wenn sich das zunächst ziemlich trocken anhört und nicht den Wind des Web 2.0 in sich trägt, macht es doch ziemlich viel Spaß.

Privat lebe ich in Bayreuth im schönen Oberfranken.

Welche Erfahrungen konnten Sie bisher mit “passive Income” sammeln?

Meine erste Erfahrung als Unternehmensberater ist, daß derzeit unter dem Stichwort “passive Income” viele Glücksuchende im Internet nach der nie versiegenden Quelle ewigen Geldes suchen. Das ist natürlich ein Trugschluß. Die Prinzipien des “passive Income” sind – und hier tritt vermutlich bei den meisten Glücksrittern Ernüchterung ein – seit der Industrialisierung im ausgehenden 19. Jahrhundert bekannt.

Meine zweite Erfahrung ist, daß die Mühen, die Zeit und die unternehmerischen Risiken, die man auf sich nehmen muß, um sogenanntes “passive income” zu erzeugen, praktisch immer unterschätzt werden.

Passives Einkommen ist eben nicht die sich selbst vermehrende Quelle dauerhafter Einnahmen, sondern nur ein neues Modewort für ein Prinzip, daß viele Unternehmer in der Tat sehr reich und erfolgreich gemacht hat, aber letztlich alter Wein in neuen Schläuchen ist.

Es geht ja im Kern nur darum, die betriebliche Leistungserstellung von seiner eigenen Person zeitlich begrenzt abzukoppeln und im weitesten Sinne Kopien eines Prototyps zu verkaufen, die industriell hergestellt werden können.

Warum zeitlich begrenzt? Weil man als Unternehmer sehr wohl weiter an seinem Unternehmen arbeiten muß. Wenn man als Online-Unternehmer von jetzt auf gleich die Arbeit einstellt, wird man sicher noch eine Zeit lang Einnahmen über Werbung, Affiliate-Links oder andere Vermarktungskonzepte bekommen, aber irgendwann lässt mangels frischem Content, mangels neuer Links oder wegen dem Verschlafen neuer Trends der Besucherstrom nach und damit auch die Einnahmen.

Das gilt auch für eine Fabrik, die Zündkerzen herstellt oder einen Malermeister, der seine Gesellen die Wände von Kunden streichen läßt. Stellt der Unternehmer oder der Vorstand oder ein Geschäftsführer die Arbeit ein, werden bestehende Aufträge noch abgearbeitet, aber irgendwann wird es dann weniger und irgendwann ist auch mal Schluß. Im ungünstigsten Fall nennt man das Pleite oder Insolvenz.

Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach passives Einkommen für den langfristigen Erfolg?

Ich denke, so ganz einfach kann man das nicht beantworten. Was versteht man denn unter Erfolg? Wenn es darum geht, auskömmliche Einnahmequellen zu haben, von denen die Familie gut leben kann, muß man sich nicht unbedingt um ein “passive income” bemühen. Ich kenne einige Rechtsanwälte oder Ärzte, die als Freiberufler ihre Leistung persönlich erbringen und einen sehr gehobenen Lebensstandard pflegen.

Natürlich wird von diesen Berufsgruppen das verdiente Geld in eine eher passive Anlageform überführt und Immobilien oder Wertpapiere spielen dabei eine große Rolle. Aber zwingend notwendig für den langfristigen Erfolg ist dabei passives Einkommen nicht.

Wenn es natürlich darum geht, eine Marktführerposition mit seinem Unternehmen einzunehmen, oder die Grenzen üblicher Vermögensverhältnisse bei weitem zu sprengen und man Milliardär werden will, dann kommt man um die Prinzipien des passiven Einkommens nicht herum.

Dieses Prinzip ist aber nicht die Überführung von Erträgen in eine passive Anlageform, sondern die Schaffung von Strukturen, in einem industriellen Fertigungsprozess Kopien eins Ausgangsproduktes zu erstellen und zu verkaufen. Dieses Prinzip gilt online wie offline. Es ist letztlich egal, ob ich Software per Download vermarkte oder ob ich in einem automatisierten Fertigungsprozess Autos baue. Vermarkten und Kunden suchen muß ich in beiden Fällen und in beiden Fällen steht der Unternehmer nicht am Band bzw. im Online-Shop.

Langfristiger unternehmerischer Erfolg ist daher nicht unbedingt eine Frage, ob man passives Einkommen erzielt oder nicht, sondern eher die Frage, ob man als Unternehmer die richtigen Entscheidungen trifft, die richtigen Prioritäten setzt und sich über wesentliche Mechanismen in einem Markt und der Betriebswirtschaft Gedanken macht.

Wer sich also im Rahmen eines systematischen Risikomanagements überlegt, was sein Unternehmen gefährden kann und ob er dieses Risiko bewußt tragen will oder eine Sicherung dafür suchen muss, wer sich über seine Strategie im Klaren ist, wer seine Konkurrenz kennt, wer seine betrieblichen Abläufe dokumentiert und damit auch einer systematischen Verbesserung zugängig macht, der wird als Unternehmer langfristigen Erfolg haben. Dabei ist es völlig unerheblich, ob es sich um den 1-Personen-Online-Unternehmer oder um einen Mittelständler mit 1000 Mitarbeitern handelt.

Was sind die häufigsten Missverständnisse/falsche Vorstellungen bzgl. passiven Einkommen?

Wie bereits angesprochen, viele Glücksritter glauben, an schnell verdientes Geld zu kommen. Aber sind wir doch ganz ehrlich, wieviele Online-Shops dümpeln im Internet ohne nennenswerte Umsätze, wieviele Online-Marketer stellen täglich Blogs mit hochprämierten Affiliate-Links ein, die dann keiner anklickt.

Also, ich kann jedem ganz klar mit auf den Weg geben:

  1. Niemand hat was zu verschenken! Es gibt nichts umsonst, auch wenn es auf den ersten Blick kein Geld kosten mag. Schon gar nicht im Internet. Wer das verspricht, lügt einen glatt an.
  2. Tragfähige Strukturen für ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen, kostet viel Mühe und Zeit und in den meisten Fällen auch Geld. Wer wenig Zeit mitbringt, muß mehr Kapital mitbringen. Man sollte sich darüber im Klaren sein, daß der Aufbau eines Unternehmens nicht mit einer 36-Stunden-Woche vereinbar ist. Ein Unternehmen als Nebentätigkeit zum eigentlichen Beruf aufzubauen ist noch schwerer. Man sollte das in jedem Fall mit seiner Familie, mit seinem Partner klären, bevor man anfängt.
  3. Zu jedem Unternehmen gehört mehr, als nur eine Geschäftsidee. Sich nach einem frustrierenden Gespräch mit seinem Chef im “Normal-Angestellten-Leben” zu überlegen, was man im Internet verticken könnte, reicht bei weitem nicht aus. Man braucht neben seiner Geschäftsidee auch eine ganz gehörige Portion Know-How. Sowohl was das eigentliche Produkt angeht, als auch was die Unternehmensführung angeht. Die meisten Ausbildungswege, die auf eine Unternehmensführung vorbereiten, also Meister-Ausbildung im Handwerk, Studium der Betriebswirtschaft an den Hochschulen, verlangen nicht umsonst einige Jahre Paukerei ab.
  4. Das Internet und seine Geschäftsmodelle sind keine Spielwiese mehr wie in den Anfangszeiten um die Jahrtausendwende. Es ist eine hochprofessionelle Branche, die absolutes Können voraussetzt, wenn man Erfolg haben will.
Wie geht man den Aufbau von passiven Einnahmen am Besten an? Wie findet man als Selbständiger Möglichkeiten ein passives Einkommen aufzubauen?

Die Möglichkeiten des passiven Einkommens findet man nicht, die schafft man sich durch eine strukturierte Vorgehensweise. Große Unterstützung bietet hier das klassische Geschäftsprozessmanagement.

Man sollte ich überlegen, von welchem Produkt man eine beliebige Anzahl von Kopien herstellen kann, die verkauft werden können oder welche Strukturen immer wieder verwendet werden können. Hierfür eignen sich natürlich in besonderem Maße digitale Produkte wie Software, EBooks, digitalisierte Musik, Bilder oder Pay-per-Click-Werbung . Der Fantasie sind hier fast keine Grenzen gesetzt.
Es eignen sich aber auch traditionelle Produkte, die industriell mit einem hohen Automatisierungsgrad gefertigt werden können. Denken Sie als jüngstes Beispiel an die Backautomaten in Supermärkten. Das ist eigentlich auch “passive income”.

Anschießend sollte man seinen Prozess der betrieblichen Wertschöpfung von Anfang bis Ende detailliert aufschreiben und dabei vermerken, wer für welche Aktionen notwendig ist. Wer muß also was machen, damit es zum Umsatz kommt.

Hat man das geschafft, versucht man die Aktionen, die man selbst zur Erzielung eines Umsatzes durchführen muß und damit einen Engpass im Sinne der Betriebswirtschaft darstellen, durch eine Struktur zu ersetzen, die man beliebig erweitern kann. Automatisierung und Skalierung der Produktion ist da das Stichwort, bzw. auslagern, wenn man es nicht automatisieren kann. Da fallen mir im Online-Business grad wieder die Content-Broker als Beispiel für Auslagerung ein…

Welche Fehler sollte man dabei möglichst vermeiden?

Zunächst sollte man die rosa-Brille abnehmen!

Bitte fangen Sie nicht, bereits angesprochen, einfach an, sondern überlegen Sie sich, was Sie wollen und wie man es umsetzen könnte. Dazu gehören eine unternehmerische Vision und eine daraus abgeleitete Strategie, die man aufschreibt und jederzeit überprüfen kann.

Die oftmals verhassten Business-Pläne, die Kapitalgeber oft verlangen, haben auch ihr Gutes. In ihnen steht, wie man sein Unternehmen organisieren will, wo man hin will und bis wann man was erreicht haben will. Bei der Erstellung eines Business-Planes ist man gezwungen, sich Gedanken über seine Selbständigkeit zu machen.

Bei einem stürmischen Wachstum seines Online-Business wie auch seines traditionellen Unternehmens und guten Gewinnen darf man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen.

Mit dem Wachstum kommen andere Probleme, die man, als man klein war, nicht beachtet hat oder selbst schnell miterledigt hat. Man denke hier an ein Support-Team bei Anfragen durch Kunden, an ein Team, daß sich neue Produkte ausdenkt, an eine leistungsfähige Buchhaltung und vieles mehr.

Man sollte sich auch ganz ehrlich eingestehen, wo man seine Stärken und seine Schwächen hat. Nicht jeder Mensch ist gleich, man hat unterschiedliche Interessen, Neigungen und Talente. Das muß man berücksichtigen. Wer ein guter Tüftler ist und sich eine tolle Lösung für ein Problem ausdenkt, muß kein Marketing-Gott sein, den man auf die Menschheit loslassen kann. Umgekehrt gilt das Gleiche. Wer ein klasse Verkäufer ist und wertvolle Beziehungen zu Kunden aufbauen kann, kann eine technische Niete sein und keinen Nagel in die Wand bekommen.

Holen Sie sich für die Bereiche professionelle Hilfe, in denen Sie Ihre Schwächen haben. Lassen Sie sich das Theme Ihres Blogs von einem Profi machen, wenn sie selber kein Programmierer sind, lassen Sie sich Ihr Logo gestalten, wenn sie kein Gestalter sind und lassen Sie sich in der Unternehmensführung helfen, wenn Sie kein Manager sind. Hilfe anzunehmen ist keine Schande, auch wenn viele das so darstellen.


Können Sie 3 interessante Beispiele für passives Einkommen im Internet nennen?

Das wohl bekannteste und erfolgreichste Gründerpaar sind Larry Page und Sergey Brin, die Gründer von Google. Die beiden haben es echt verstanden, eine Idee im Internet umzusetzen und mit einem unvergleichlichen unternehmerischen Gespür zu einem gewaltigen Konzern auszubauen. Sie selbst haben sich ein recht auskömmliches passives Einkommen zu erarbeitet. Erarbeitet, weil ich mir gut vorstellen kann, daß es ziemlich viel Arbeit für die beiden war, dahin zu kommen, wo Google jetzt steht.

Ein anderes gutes Beispiel ist mymuesli.de Die Gründer haben begonnen, Bio-Müsli über das Internet zu vertreiben. Die Idee kam an und das junge Unternehmen wurde professionell aufgezogen. Als sie an ihre Grenzen bei der Produktion und dem Mischen von Müsli kamen, würde Forschung betrieben, wie man diesen Engpass durch eine Automatisierung und damit Skalierung beseitigen konnte. Und siehe da, erfunden wurde die Müsli-Misch-Maschine…

Dies waren jetzt nur zwei, zugegeben extrem unterschiedliche Beispiele, aber ich hoffe, das dahinterliegende Prinzip, wie ich es eingangs erläutert habe, ist den Lesern von Selbständig im Netz klarer geworden.


Zum Schluss würden mich noch ihre wichtigsten Tipps zu den passiven Einnahmen interessieren.

Mein wichtigster Tipp? Schreiben Sie auf, was Sie tun und was Sie tun wollen!

  • Nur so haben Sie die Chance, Ihr Handeln in der gleichen Qualität zu wiederholen, was gerade beim passiven Einkommen als hoch automatisiertem Fertigungsprozess enorm wichtig ist.
  • Nur wenn Sie Ihre betrieblichen Abläufe dokumentieren, können Sie sie analysieren und verbessern.
  • Nur wenn Sie aufschreiben, wo und wie Sie aktiv sind, können vertrauensvolle Personen ihr Geschäft weiterführen, wenn Sie aus Krankheit oder sonstigen Gründen lange ausfallen.
  • Nur wenn Sie aufschreiben, warum Sie etwas tun, können Sie Mitarbeiter qualifiziert einarbeiten und für Ihre Idee begeistern.
  • Nur wenn sie aufschreiben, bis wann Sie was erledigt und erreicht haben wollen, können Sie hinterher überprüfen, ob Sie es geschafft haben.

Eine saubere betriebliche Dokumentation ist der Beginn eines jeden erfolgreichen Geschäfts!


Danke Herr Schröder

für das sehr interessante Interview.

Peer Wandiger

16 Gedanken zu „Aufbau von Passive Income und Erfolgsfaktoren – Interview“

  1. Ein sehr schönes und sehr interessantes Interview. Mit einigen Sichtweisen, die erst mal Gewöhnungsbedürftig sind, aber durchaus Sinn machen, wenn man sie sich genauer anschaut. Allerdings fürchte ich, dass bei dem einen oder anderen hier Lesenden wohl nun ein Kartenhaus zusammenfallen wird, die Hoffnung, dass man mal eben so, nebenher, die Quelle des Geldes für ein passives Einkommen findet, hat das Interview wohl glatt zerstört 🙂 Obwohl es sicherlich Glücksfälle gibt, bei denen man wirklich mal so nebenher auf die “Nische” tritt (oder eher stolpert) – aber auch die gilt es dann, wird hier auch deutlich, zu verteidigen.

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  2. Ich mag den Tipp mit der Dokumentation. Sie wird ja allgemein eher als Blockade gesehen und nicht als Triebkraft für Fortschritt und Wachstum. Ich muss mich da auch immer selbst dran erinnern, zumal es sehr schwer ist, Dinge überhaupt angemessen zu dokumentieren. Danke, dass ihr das nochmal so deutlich hervorgehoben habt.

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  3. @Rico: Das stimmt sicherlich beides bei meiner Gründung habe ich sehr stark gemerkt wie unterschiedlich die Auffassung ist wie ein Businessplans (Dokumentation) auszusehen hat. Hier bin ich der Meinung das die Idee sicherlich sehr genau ausgearbeitet werden sollte, genau wie die Finanzierung. Eine Prognose ist dabei leider nur sehr schwer zu erstellen. Oder sagen wir es mal so eine realistische Prognose ist dabei sehr schwer zu erstellen.

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  4. Ich denke mal, dass es klar sein sollte, dass es kein Geld vom Himmel regnet und dass es keine Abkürzungen gibt. Aber über Vorgänge theoretisch bescheid zu wissen, heißt nicht, dass auch die Umsetzung klappt. Nur weil jemand BWL studiert und welchen Abschluss auch immer in der Tasche hat, heißt das nicht, dass er eine bessere Eignung für die Geschäftsgründung aufweist, als ein Autodidakt oder Quereinsteiger. Damit beziehe ich mich jetzt nicht auf Herrn Schröder aber in manchen Teilen des Textes kommt es so rüber, als wäre die Qualifikation auf dem Papier das Entscheidende. Gerade bei selbstständiger Arbeit ist das aber nicht so. Da zählt das tatsächliche Können.

    Erst kürzlich habe ich ein Interview mit dem Inhaber einer erfolgreichen SEO-Agentur gesehen, in dem er ganz klar betont, dass jemand in beratender Funktion, der Dienstleistungen erbringt, die das Unternehmen eines Kunden nach vorne bringen sollen, auch immer eigene Projekte betreuen muss, um die nötige Praxiserfahrung zu haben und zu wissen, ob seine Taktiken wirklich fruchten. Und so sehe ich das auch. Dass darauf hingewiesen wird, dass passive Einkommensströme nicht von heute auf morgen zu realisieren sind und nicht bedeuten, keine Arbeit investieren zu müssen, finde ich richtig. Ich möchte aber noch ergänzen, dass es mit reinem theoretischen Wissen auch nicht getan ist.

    Meiner Meinung nach ist es für die Entwicklung und Umsetzung einer erfolgreichen Geschäftsidee in erster Linie wichtig, sich selbst zu kennen. Wenn man weiß, welche Fähigkeiten man hat und wo die eigenen Schwächen liegen, wenn man weiß, wie gut man sich in der angestrebten Branche auskennt und wenn man die Planung bis ins letzte Detail gewissenhaft durchgezogen hat, dann kann man die Risiken sowie die zu erwartenden Umsätze schon ganz gut einschätzen. Wenn man natürlich nicht gewillt ist, vor der Unternehmensgründung Zeit für Marktforschung, Zielgruppen – und Konkurrenzanalyse, Business – und Ablaufplan zu investieren, dann ist es wirklich sehr wahrscheinlich, dass am Ende kein Erfolg stehen wird.

    Im Bereich Internetmarketing würde ich Blogs und Seiten, die sich auf Affiliatemarketing spezialisiert haben aber etwas anders betrachten. Da man dabei keine Investitionen hat, eignen sich diese Felder meiner Meinung nach dafür, nebenbei den Einstieg zu wagen und während des Projektes zu lernen. Eine “richtige” Geschäftsgründung, für die man Kapital in die Hand nimmt und die am Ende die Haupteinkommensquelle darstellen soll, von der man leben will, ist natürlich eine ganz andere Sache. Da würde ich schon ganz klar unterscheiden.

    Den abschließenden Tipp mit der Dokumentation finde ich sehr gut =). Wieder mal ein interessantes Interview.

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  5. Da siend viele wahre Worte dabei wie ich finde. Schon lange kein so spannendes Interview mehr gelesen. Wer sein Einkommen so Aufbauen möchte hat nicht nur jede Menge arbeit, sondern auch einen langen weg vor sich. Schnell wird der Erfolg nicht sichtbar sein. Wer es aber schafft der hat vermutlich für lange Zeit ausgesorgt. Siehe die Beispiele der Google Gründer.

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  6. Schön, dass du auch mal solch ein Interview veröffentlichst. Bei deinen bisherigen ging es ja nur am Rande um Erfahrungswerte oder “Tipps” für Selbständige, hier beschäftigen sich fast alle Fragen mit einer Thematik, mit der Selbständige etwas anfangen können. Sehr gelungen.

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  7. Wenn man keine ordentliche Dokumentation hat dann bekommt man später im Projektverlauf immer Probleme, deshalb ist es enorm wichtig alles korrekt und ordentlich zu archivieren und schon im Vorfeld zu planen.

    Lg Lars

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  8. Wow! Wirklich ein ganz tolles Interview! Normalerweise überfliege ich Interviews ja ganz gerne und versuche Interessantes “rauszufiltern”, aber bei diesem kam ich nicht drumrum es vollständig durchzulesen. Es steck enorm viel Wahrheit hinter den Worten von Herr Schröder und vor allem mit der “rosa-Brille” trifft er den Nagel auf den Kopf!

    Ich selbst erlebe es nur zu häufig, dass mich Leute euphorisiert von der Vorstellung sich ein passives Einkommen im Internet aufzubauen kontaktieren, sich jedoch nie wirklich Gedanken über die damit verbundene Arbeit und die zu bringenden Opfer machen. Sich ein passives Einkommen aufzubauen ist definitiv möglich – wie Herr Schröder das hier bereits ganz deutlich dargestellt hat -, jedoch baut sich dieses nicht passiv auf! Es bedarf enorm viel unternehmerisches Können und eine ganze Portion an Durchhaltevermögen, Lernbereitschaft und Fingerspitzengefühl.

    Vielen Dank euch Beiden für dieses sehr gelungene und höchst interessante Interview.

    Beste Grüße,
    Alex Bellon

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  9. Gutes Interview mit einigen Interessanten Gedanken. Ich denke auch das Risiken zu oft unterschätzt werden. Gerade im Internet muss man doch einiges an rechtlichem KnowHow aufweisen können um den Ansprüchen irgentwie gerecht zu werden. Sonst kommt die Abmahnung ganz schnell ins Haus.

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  10. Gute Interview.

    Vor allen mit den Tipp die eigene stärken zu nutzen. Daher sind die zahlreiche “wie werde ich Reich” eBooks und Anleitungen der Internet Marketer meist nur eines – raus geschmissenes Geld.

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  11. Also ich denke mir ja, dass man das als Internetunternehmer alles nicht so ernst nehmen muss mit der klassischen BWL. Aber ich bin auch nicht unbedarft, sondern habe BWL studiert. Daher habe ich einige Prinzipien möglicherweise schon verinnerlicht und für Leute, die wirklich keine Ahnung von Tuten und Blasen haben, ist es wirklich nicht dumm, sich ein wenig mit den betrieblichen Abläufen und Erfolgsvorraussetzungen zu beschäftigen. So oder so: Buchhaltung bleibt nur ein notwendiges Übel 🙂

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  12. Meiner Ansicht nach ist dieses Interview ein wertvoller und wichtiger Beitrag, um die Realität in Bezug auf passives Einkommen nicht aus den Augen zu verlieren. Danke dafür!

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  13. Mit dem passiven Einkommen ist es so wie mit dem heiligen Gral: es ist ein Mythos, dem viele auf der Spur sind, aber letztendlich keinen Erfolg haben. Passives Einkommen aufzubauen bedeutet viel Arbeit, und wenn es mal da ist, hat man ebenso viel Arbeit, den Einkommensstrom am Leben zu halten.

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  14. Hallo,

    ein passives Einkommen zu erwirtschaften ist doch der große Traum von vielen Menschen, die im Internet ihr Geld verdienen wollen. Leider denken immer noch sehr viele “Träumer” es würde im Internet ganz einfach sein und schnell gehen. Das wird ja auch häufig genug von irgendwelchen sogenannten Internetgurus gepredigt. Na, ja, damit verdienen die Ihr Geld.:neutral:

    In der Realität ist so, und da muss ich Herr Schröder recht geben, dass man Kentnisse und Einsatz braucht. Ob man sich wirklich ausführlich mit BWL auseinerandersetzen muss, sei mal dahin gestellt. Ein Studium braucht man sicherlich auch nicht.

    Aber natürlich benötigt man die Kenntnisse, die man in jedem anderen Geschäft auch braucht. Zwar muss man die Buchhaltung nicht unbedingt selbst machen (outsourcen) aber man sollte schon rechnen können und kaufmännische Kenntnisse haben oder sich aneignen.

    Letztendlich gelten für Firmen im Internet ähnliche Gestzte wie in der offline Welt. Sicherlich sind die Kosten, um sich ein Internetgeschäft aufzubauen, meist erheblich geringer als in anderen Bereichen.

    Aber auch hier gilt ohne Fleiß kein Preis. Ein passives Einkommen, wie oft geträumt, wird natürlich auch wenn es mal läuft eine gewisse Arbeit mit sich bringen (natürlich weniger als zu Beginn).

    Auch ändern sich Moden/Zeitgeist etc, was heissen soll, dass man immer am Ball bleiben muss, um zu sehen ob der eigenen Markt noch funkioniert oder ob und was geändert werden muss.

    Gruß
    Volker

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