Was sind hochwertige Inhalte für Websites? 15 Merkmale hochwertigen Contents

Was sind hochwertige Inhalte für Websites? 15 Merkmale hochwertigen ContentsImmer wieder hört und liest man, dass hochwertige Inhalte auf Websites ein wichtiger Faktor für gute Google Rankings und hohe Besucherzahlen sind.

Doch was sind hochwertige Inhalte eigentlich? Wie erstellt man tollen Content? Die Meinungen darüber gehen stark auseinander.

In diesem Artikel analysiere ich, was hochwertige Inhalte eigentlich sind und liste 15 Merkmale hochwertigen Contents auf.

Was sind hochwertige Inhalte für Websites?

Der Spruch “Content ist King” ist älter, als die Suchmaschinenoptimierung selbst. Bill Gates hat diese Formulierung 1996 in einem Artikel geprägt. Der Microsoft-Gründer hat damals seine Vision vom Geld verdienen im Internet geschilderz und die basierte vor allem auf der Veröffentlichung von Inhalten.

Heute wird dieser Spruch etwas anderes verwendet. Damit wird immer wieder darauf hingewiesen, dass man vor allem hochwertige Inhalte braucht, um langfristig in Google weit oben zu stehen und Erfolg im Internet zu haben.

Während es früher noch möglich war, mit offensichtlich schlechten Inhalten durch SEO-Maßnahmen sehr weit nach oben in den Google-Rankings zu gelangen, so wird dies in letzter Zeit schwieriger. Google hat in den letzten Jahren mit vieleb Updates seines Suchmaschinen-Algorithmus vor allem Websites mit minderwertigen Inhalten abgestraft. Über den Erfolg der Maßnahmen kann man allerdings streiten, wenn man sich heute viele Suchergebnisse anschaut.

Hochwertig oder erfolgreich? Was ist wichtiger?

Dennoch herrscht allgemein ein breiter Konsens über die Bedeutung hochwertigen Contents und doch ist es beinahe unmöglich zu definieren, was hochwertige Inhalte eigentlich genau sind. Hier hat wohl fast jeder Website-Betreiber und Online-Autor eine andere Vorstellung/Meinung.

Schaut man sich große und erfolgreiche Portale an, z.B. Bild.de oder andere eher, sagen wir mal, “seichte” Informationsanbieter, so wird recht schnell klar, dass mit hochwertigen Inhalten nicht wirklich primär eine hohe inhaltliche Qualität gemeint ist. Es gibt sehr viele Website, die ich nicht gerade als hochwertig bezeichnen würde und die dennoch sehr erfolgreich sind.

Was die Merkmale für hochwertige Inhalte wirklich sind und worauf Websitebetreiber bei der Erstellung von Inhalten (vor allem von Texten) achten müssen, erfahrt ihr im Folgenden.

Nur für die Leser schreiben?

Bevor ich zu den Merkmalen komme, möchte ich auf die Frage eingehen, ob “hochwertige Inhalte” bedeutet, dass man ausschließlich für die Leser schreiben sollte. Genau das ist ja immer die gleiche Aussage von Google und irgendwie haben sie damit recht, als auch unrecht.

Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass dies nicht so ist. Natürlich erreicht man mit seiner Website oder seinem Blog einen gewissen Teil der Leser direkt. Diese kommen z.B. als Feed-Abonnenten direkt zum Artikel und man muss diese mit dem Artikel optimal ansprechen, damit sie diesen lesen.

Am Ende sollten die eigenen Leser natürlich gern den Content lesen und wiederkommen.

Allerdings kommt heute der Großteil der Leser über die Suchmaschine von Google und damit haben wir einen “Zwischenhändler”, der sich selbst eine Meinung zu den Inhalten bildet und diese dann entsprechend seiner Meinung weiter oben oder weiter unten in den Suchergebnissen platziert.

Diese “Zwischenhändler” gibt es in vielen anderen Bereichen auch. Kino-Kritiker, Musik-Redakteure, Spiele-Tester etc. stehen zumindest für einen Teil der potentiellen Kundschaft zwischen Erzeuger und Konsument. Auch dort muss man versuchen sowohl diesen “Zwischenhändler”, als auch die eigentliche Zielgruppe zu überzeugen und zufrieden zu stellen.

Der große Unterschied zu Google ist allerdings, dass es sich bei den eben genannten ebenfalls um Menschen handelt, die in der Regel aus der Zielgruppe stammen und dieser sehr ähnlich sind. Deshalb kann man sowohl Kritiker, Redakteure, Tester etc., als auch die eigentlichen Käufer mit denselben oder zumindest ähnlichen Argumenten überzeugen.

Bei Google sieht das anders aus, denn Google ist dumm.

Google ist dumm

Google ist eine Maschine (oder besser gesagt eine sehr komplexe Software) und die “tickt” nun mal völlig anders, als ein Mensch. Natürlich versucht Google seine Algorithmen menschlicher zu machen. Damit sollen die Bewertungskriterien von Website-Inhalten immer mehr einen menschlichen Charakter bekommen. Allerdings ist man da auch heute noch sehr weit von entfernt.

Ein Mensch schaut sich z.B. nicht an, wie viele und welche Links ein Artikel hat, um dessen Qualität zu beurteilen, sondern ein Mensch erfasst den Inhalt und beurteilt ihn. Suchmaschinen können zwar auch einige Dinge direkt aus dem Text rauslesen, aber Google ist dennoch auf viele andere Signale angewiesen.

Trotz der vielen Updates, die Google in letzter Zeit veröffentlicht hat und die zum Ziel hatten, die Qualität der Suchergebnisse zu erhöhen, funktioniert eine Suchmaschinen noch immer ganz anders, als ein Mensch.

Das bedeutet, dass die eigenen Inhalte sowohl für Leser, als auch für Google hochwertig erscheinen müssen. Dies ist teilweise ein Spagat, da Google zwar immer wieder betont, dass man einfach gute Inhalte für die Leser erstellen muss und dann klappt es schon mit Google. Doch dies entspricht nicht zu 100% der Wahrheit und wer wirklich das Optimum heraus holen möchte, der muss beiden (Google und den Lesern) gerecht werden.

15 Merkmale hochwertigen Contents

Mit dem Bewusstsein, dass man Inhalte liefern muss, die sowohl Google, als auch der Zielgruppe gefallen, kann man die Kriterien für hochwertige Inhalte vor allem in 2 Bereiche aufteilen:

Harte Faktoren für hochwertige Inhalte

Unter harten Faktoren verstehen ich Maßnahmen und Kriterien, die relativ gut messbar und steuerbar sind. Es handelt sich deshalb auch um Kriterien, die primär von Suchmaschinen wahrgenommen und bewertet werden können. Für menschliche Leser sind diese teilweise ebenfalls von Bedeutung, aber viel stärker noch für Google.

Warum? Weil Google, ich hatte es schon erwähnt, dumm ist. Es ist eine Maschine. Eine clevere zwar, aber eben nur eine Maschine. Und deshalb kann sie mit den folgenden harten Faktoren viel mehr anfangen, als mit den weiter unter aufgeführten weichen Faktoren.

Hier ein paar der wichtigsten harten Faktoren:

  1. Unique

    Eines der wichtigsten Kriterien ist, dass Inhalte einzigartig sein müssen. Dabei geht es nicht darum, in jedem Artikel das Rad neu zu erfinden, das geht ja auch gar nicht. Aber die Texte müssen in der Form einzigartig sein. Wer einfach nur Inhalte fast 1:1 übernimmt bzw. genau das gleich publiziert wie viele andere, wird nicht weit kommen. Für Leser ist einzigartigkeit zudem ebenfalls wichtig, denn wenn sie dieselben Inhalte auch überall sonst finden, ist es nicht so interessant.

  2. OnPage SEO

    Generell spielt der Bereich der OnPage-Optimierung eine wichtige Rolle. Semantische Begriffe, Ankertexte, interne Verlinkung usw. sollten weder vernachlässigt, noch übertrieben werden. In einem gesunden Maß wirkt sich diese Optimierungen positiv auf die Wahrnehmung des Textes durch Google aus.

  3. Backlinks

    Dieses Offpage-Kriterium ist nahezu ausschließlich für Suchmaschinen interessant. Selten werden Leser sagen: “Oh, dieser Artikel hat Links von Spiegel.de, Focus.de und Wikipedia. Dann muss er ja gut sein.” Google dagegen legt immer noch viel Wert auf Backlinks, um dadurch indirekt die Qualität eines Artikels abzuleiten.

    Backlinks - Hochwertige Inhalte

  4. Aktualität

    Natürlich müssen nicht alle Inhalte aktuell sein, aber in vielen Bereichen spielt Aktualität eine wichtige Rolle, was sowohl von Google, als auch von den Lesern wahrgenommen wird. Neue Inhalte bzw. aktualisierter Content ist dashalb wichtig.

  5. Text-Qualität

    Damit ist nicht die inhaltliche Qualität eines Textes gemeint, sondern solche Dinge wie Rechtschreibung, Grammatik und Lesbarkeit. Letzteres kann durch bestimmte Algorithmen ermittelt und damit auch von Suchmaschinen ausgewertet werden. Die Text-Qualität ist aber auch für die Leser wichtig.

  6. Artikel-Struktur

    Ebenso spielt die Artikel-Struktur eine wichtige Rolle. Absätze, Hervorhebungen, Listen, Zwischenüberschriften etc. sorgen nicht nur dafür, dass Suchmaschinen die Inhalte besser analysieren und bewerten können, sondern natürlich auch für ein angenehmeres Leseerlebnis der Besucher.

  7. Umfang

    Der Umfang von Inhalten spielt ebenfalls eine Rolle. Sehr kurze Inhalte können sowohl für Suchmaschinen (zu wenig zum Auswerten), als auch für Leser (fehlende Infos) unbefriedigend sein. Allerdings gibt es Themenbereiche, wo sehr kurze News oder kompakte Tipps von Lesern gewünscht sind. Sehr lange Inhalte können ebenfalls gut oder schlecht ankommen, je nach Situation. Hier muss man die eigene Zielgruppe kennen und den Text-Umfang deren Wünsche und Bedürfnissen anpassen. Dennoch fällt auf, dass Google tendenziell längere Inhalte eher mag.

  8. Weitere Medien

    Neben dem Text sind inzwischen auch andere Medien sehr wichtig geworden. Video, Audio, Fotos, Grafiken und Bilder ergänzen den Text und sorgen dafür, dass der Inhalte noch hochwertiger wird. Diese Faktoren kann Google sehr gut beurteilen, aber auch die Leser wissen es oft sehr zu schätzen, wenn man zusätzliche Medien ergänzt.

Weiche Faktoren für hochwertige Inhalte

Die folgenden weichen Faktoren sind dagegen eher für die Leser von Bedeutung. Es handelt sich um Kriterien, die zur individuellen Wahrnehmung eines Textes beitragen und von Google nur schwer bis gar nicht messbar sind. Zumindest nicht direkt. Google erfasst diese indirekt zum Beispiel durch die Klickrate in den Google Suchergebnisse oder durch die Absprungrate auf Websites.

Wichtige weiche Faktoren:

  1. Interessen der Zielgruppe

    Inhaltlich sollte man sich vor allem an den Interessen der Zielgruppe ausrichten. Worüber wollen die Besucher etwas lesen? Was interessiert diese besonders? Wenn die eigenen Inhalte das Interesse der Leser wecken, ist das die halbe Miete.

  2. Erwartungen

    Aber die zum Beispiel durch die Headline geweckten Erwartungen müssen dann auch im Text erfüllt werden. Dabei kommt es gar nicht darauf an ein begnadeter Schriftstellen zu sein, aber inhaltlich müssen die Erwartungen erfüllt werden.

    So kann einfach geschriebener und objektiv recht oberflächlicher Promi-Klatsch genauso die Erwartungen erfüllen, wie ein tiefgehender und fachlich hochwertiger Artikel über ein wissenschaftliches Spezialthema. Es kommt eben auf die Zielgruppe und deren spezielle Erwartungen an. Bedürfnisse, Probleme, Wünsche und mehr spielen hier mit rein.

  3. Nutzen

    Die Leser müssen am Ende des Artikels idealerweise einen Nutzen verspüren, der ihnen durch den Artikel vermittelt wurde. Das kann ein Informationszuwachs sein, genauso wie gute Unterhaltung oder gespartes Geld.

  4. Mehrwert

    In dieselbe Kerbe schlägt der Mehrwert. Dieser ist nicht zwingend notwendig, kann einen Artikel aber besonders wertvoll in den Augen der Leser machen. Wenn man mehr liefert, als die Leser erwartet haben, ist das natürlich besonders positiv.

  5. Glaubwürdigkeit

    Eine grundsätzliche Glaubwürdigkeit hilft sehr. Dadurch werden die Inhalte von vornherein positiver aufgenommen und die Zweifel sinken. Google nutzt z.B. Backlinks, um das Vertrauen in eine Website zu beurteilen. Leser selber sind da natürlich indifferenter und jeder Leser nimmt dies anders wahr.

  6. Stil

    Ebenfalls ein Punkt, der primär den Lesern auffällt, wenn auch eher unbewusst. Ein guter und angenehmer Stil ist oft der Unterschied zwischen 2 Websites mit im Grunde denselben Informationen.

  7. Nutzungserlebnis

    Die genannten Faktoren bilden zusammen das Nutzungserlebnis, wenn eine Personen eine Website besucht. Das ist natürlich ganz individuell und schwer in Zahlen zu fassen. Aber Google kann dies indirekt durch das Verhalten der Besucher eben doch bis zu einem gewissen Grad beurteilen.

Die Summe macht hochwertige Inhalte

In der Summe führen die oben aufgelisteten Faktoren zu einer wahrgenommenen Qualität der Inhalte durch die Leser. Dieser Gesamteindruck ist für Leser sehr wichtig und entscheidet oft darüber, ob ein Leser länger bleibt bzw. ob er wiederkommt.

Für Suchmaschinen ist diese wahrgenommene Qualität dagegen kaum zu beurteilen, zumindest nicht direkt.

Interessant ist dabei, dass Google solche weichen Faktoren explizit auflistet und empfiehlt, diese meiner Meinung nach aber selber kaum wirklich bewerten kann. Die Nutzerfreundlichkeit wird seitens Google immer wieder betont und Kennzahlen wie EAT, also Autorität, Expertise und Vertrauen, sollen sehr wichtig sein. Auch setzt man verstärkt auf künstliche Intelligenz.

Schaut man sich allerdings die Qualität viele Suchergebnisse an, dann kommen einem schon Zweifel.

Der Spagat macht’s

Hochwertige Inhalte müssen also weder akademische Texte sein, noch muss man eine journalistische Ausbildung und ein Hochschulstudium abgeschlossen haben.

Hochwertige Inhalte definieren sich nach meiner Erfahrung aus 2 “Zutaten”:

  1. Die recht eindeutigen harten Faktoren, die primär für Google relevant sind und die für alle Website-Betreiber mehr oder weniger gleich sind.
  2. Die weichen Faktoren, die primär für die Leser relevant sind und von Zielgruppe zu Zielgruppe und von Thema zu Thema sehr unterschiedliche Ausprägungen haben können.

Wer diese beiden “Zutaten” für seine eigene Website am besten zusammenbringt, der wird meiner Meinung nach hochwertige Inhalte produzieren, die sowohl die Leser begeistern, als auch Google zufriedenstellen.

Fazit

Als Fazit dieses Artikels kann man festhalten, dass es nicht die EINE Definition von hochwertigen Inhalten gibt, sondern man muss die Inhalte optimal an die jeweilige Leserschaft und an Google anpassen.

Wichtig ist aber auch, dass die Inhalte nicht allein über den Erfolg einer Website entscheiden, auch wenn sie sehr wichtig sind. Es gibt noch eine Reihe von weiteren Faktoren (z.B. Ladezeit, Usability, Layout, Marketing, Community etc), die zum Erfolg einer Website beitragen.

Ich hoffe trotzdem, dass ich mit diesem Artikel ein wenig Licht in das Thema “hochwertige Inhalte” bringen konnte und das ihr in Zukunft besser beurteilen könnt, was gute Inhalte wirklich sind.

Natürlich freue ich mich über eure Kommentare. Feedback, Meinungen, Erfahrungen und auch konstruktive Kritik sind gern gesehen.

In Kürze gibt es einen weiteren Artikel, in dem ich Tipps zum Schreiben hochwertiger Inhalte gebe.

Peer Wandiger

1 Gedanke zu „Was sind hochwertige Inhalte für Websites? 15 Merkmale hochwertigen Contents“

  1. Hi Peer,

    Was ich noch als wichtigsten Punkt ergänzen würde. Hochwertiger Content erfüllt zu 100% den Suchintent der abgegebenen Suchanfrage.

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