Wie verdient Google eigentlich Geld?

Google setzt seit Jahren sein Wachstumskurs fort und verdient mittlerweile unglaubliche Summen.

Doch wie genau verdient Google eigentlich Geld?

Zudem stellt sich die Frage, wie das in Zukunft aussehen wird und ob es Risiken gibt.

Was verdient Google?

Durch die Quartalsberichte, die Google als Aktienunternehmen herausgeben muss, gibt es einen sehr genauen Einblick in die Einnahmen von Google.

Im 3. Quartal 2013 konnte man Einnahmen von insgesamt 14,9 Milliarden Dollar verbuchen. Das sind rund 11 Milliarden Euro und ein Anstieg von rund 12% gegenüber dem Vorjahr.

Dem stehen Ausgaben von 11,4 Milliarden Dollar im dritten Quartal gegenüber. Google macht hier also einen satten Gewinn.

Die Entwicklung ist insgesamt weiter positiv, auch wenn natürlich nicht mehr die Steigerungsraten erreicht werden, die es früher mal gab.

Wie verdient Google sein Geld?

Doch woher stammen diese Einnahmen nun eigentlich genau?

Auch hier hilft ein Blick auf die Google-Berichte.

12,5 Milliarden Dollar und damit rund 84% der Einnamen stammen von Werbung. 3/4 davon von den Google-eigenen Seiten (AdWords-Anzeigen) und rund 1/4 aus dem Google Network (unter anderem AdSense).

Interessanterweise stagnieren die Werbe-Einnahmen aus dem Google Network seit einiger Zeit. Hier scheint Google die Möglichkeiten schon recht gut ausgeschöpft zu haben.

Weitere 1,2 Milliarden Dollar (8%) hat die Google-Tochter Motorola eingenommen. Die Entwicklung des Technik-Konzerns sieht zudem nicht so gut aus. 33% weniger Einnahmen als im Vorjahreszeitraum sind kein guter Wert. Allerdings hat Google Motorola vor allem wegen der Patente gekauft.

Der Rest der Einnahmen (1,2 Milliarden Dollar = 8%) stammt von sonstigen Einnahmequellen. Darunter fallen unter anderem Lizenzeinnahmen durch eigenen Patente.

Mobile Einnahmequellen

Interessant ist die Entwicklung des mobilen Marktes. Dieser boomt ja gerade und auch Google stellt seine Services vermehrt auf die Nutzung mit Smartphones um.

Wie hoch der Anteil der Einnahmen aus der mobilen Internetnutzung ist, kann man zwar nicht in Erfahrung bringen, aber in dieser Infografik bekommt man zumindest eine gute Übersicht über die mobile Monetarisierung durch Google.

Dort findet man für alle mobilen Google Apps und für mobile Geräte von Google eine Analyse zu den Einnahmen.

Risiken für Google

Würde eine normale Website mehr als 80% der Einnahmen aus einer Einnahmequelle beziehen, würde ich dringend dazu raten weitere Einnahmequellen aufzubauen.

Ganz so einfach ist es bei Google natürlich nicht, da die 84% Werbeeinnahmen zwar komplett aus dem AdWords/AdSense-Gespann stammen, aber Google diese ja auf diversen Plattformen einsetzt und natürlich auf den hunderttausenden AdSense-Websites. Insofern ist das Risiko nicht so groß, dass diese Einnahmequelle auf einmal wegbricht.

Dennoch ist zu bemerken, dass die Einnahmen pro Klick bei Google seit einer Weile sinken. Werbekunden müssen also pro Klick weniger bezahlen und deshalb verdient natürlich auch Google weniger und muss dies mit mehr Traffic und mehr Klicks wieder kompensieren.

Wenn man das weiß, ist es kein Wunder, dass Google immer mehr AdWords-Anzeigen in den Suchergebnissen anzeigt.

Ein Grund für die sinkenden Klickpreise ist der Wandel von der Desktop- zur mobilen Internetnutzung. Auf Smartphones sind die Klicks oft einfach weniger Wert. Zudem ist die Werbefläche für Google auf Smartphones auch deutlich geringer und es können weniger Anzeigen angezeigt werden.

Auch Facebook macht sich mittlerweile bemerkbar. Das Social Network vergrößert seinen Anteil am “Werbekuchen”.

Und nicht zuletzt schwebt über Google weiterhin das Damoklesschwert der staatlichen Regulierung. In den letzten Jahren gab es immer mal wieder Ärger und das ist bei der Monopolstellung von Google auch für die Zukunft nicht ausgeschlossen.

Fazit

Google ist sehr werbelastig, steht meiner Meinung nach aber dennoch auf einem sehr stabilen “Einnahme-Fundament”.

Es ist aber nicht zu übersehen, dass Google nach weiteren Einnahmequellen sucht, denn wie lange das Wachstum der Werbeeinnahmen noch so anhält, ist fraglich.

Peer Wandiger

11 Gedanken zu „Wie verdient Google eigentlich Geld?“

  1. Sehr interessant, aber dass die Einnahmen durch Werbung nicht mehr steigen könnte aber auch/unter anderem daran liegen das sich Adblocker immerweiter verbreiten. Böse Zungen behaupten ja auch immerwieder das Google am Datenhandel beiteiligt sei was naturlich nich nachzulesen währe. Ich für meinen Teil mag Google und die vielen Möglichkeiten die es bietet und ich würde mir Sorgen machen wenn die Gewinne zurückgehen.

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  2. Richtig spannend wird das Thema erst, wenn man mit einbezieht, das sich die Adblocker, ebenfalls von Firmen bezahlen lassen …

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  3. Kennt jemand das Voice-to-Transcript-Feature von Google Talk? Mich würde dich Technologie dahinter interessieren. Das wäre super um günstige Transkripte von Podcasts zu erstellen. Dann hätte man Video-/Audio und Text auf der eigenen Website.

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  4. Das sind ja wirklich nette Zahlen, die Google zu bieten hat 😉 Das angesprochene Thema der Adblocker, von Mario, finde ich auch schlimm. Habe darüber vor Kurzem eine Dokumentation gesehen. Mitlerweile wird ja überall abgezockt 🙁

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  5. Ich nutze keine Adblocker. Das wäre nicht fair gegenüber Blogs aus denen ich meine Informationen ziehe und die darauf angewiesen sind dass man doch ab und an auf eine Anzeige klickt.
    Zudem nutzen Adblocker nichts wenn in einer Mail Adsense mit eingebaut ist (soviel ich weiß).
    Blenden Adblocker auch die Werbung bei den Suchergebnissen der Googlesuchmaschine aus?
    Soweit meine Meinung zu Adblockern und dem Signal das man gegenüber Bloggern aussendet die sich redlich Mühe geben. Anmerkung: Ich selbst habe keine Googlewerbung auf meinen Seiten.

    Google macht das doch ganz anders um ihre Honigtöpfe zu verteidigen.
    Google weiß genau welche Stellung es hat und wie Webmaster versuchen Google zu gefallen um ganz nach oben zu kommen.
    Wenn Google ständig mit Abstrafungen gegenüber anderen Werbemaßnahmen kommt, werden diese “ausgetrocknet”. Als Werbepartner bleibt also nur wieder Google übrig.
    “Bist du nicht willig, dann brauch ich Gewalt” – das könnte ein guter Googleslogan sein.

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  6. Google muss bei immer mehr Anzeigen oberhalb und neben den Suchergebnissen aufpassen. Schließlich können diese Anzeigen den eigentlichen Grund, warum man Google benutzt, aushebeln. Es sollte also weiter ein sehr großer, eventuell sogar noch größerer, Wert auf den Qualitätsfaktor bei Adwords gelegt werden. Teilweise haben die Anzeigen nämlich nicht viel mit dem zu tun, was man eigentlich gesucht hat. So verliert Google Such-Kunden!

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  7. Also ich mache mir da keine Sorgen was das künftige Wachstum von Google angeht – werde meine Aktien halten. Am Beispiel von Google Shopping sieht man wie Google auch das Werbeinventar massiv ausgeweitet hat. Früher konnten die Shops ihre Produkte dort kostenlos einstellen – nun wird pro Klick bezahlt. Dass die Kosten pro Klick sinken kann ja auch heißen dass Google den Longtail immer besser vermarktet (gerade eben auch bei Google Shopping).
    Und vor kurzem hat Google ja auch damit begonnen erste Banner einzublenden, wenn jemand nach einem Firmenname sucht. Damit geligt es Google jetzt auch Branding Budgets zu erschließen.
    Alles in allem sind das kluge Schachzüger… aber in der Tat ist es schon grenzwertig, wenn mann erst mal scrollen muss um mehr als einne organischen Treffer sehen zu können.

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  8. Interessanter Beitrag. Genau das Thema hat mich auch vor kurzem beschäftigt, als ich für meinen damaligen Arbeitgeber Adwords Anzeigen geschaltet habe. Ich kannte bisher die Zahl dazu nicht, aber das es 3/4 aller Einnahmen sind wundert mich wenig, es ist wirklich wahnsinn was die Unternehmen monatlich für diese Werbung raushauen und der Erfolg ist dafür noch nichtmals garantiert, was bei uns der Fall war. Ich kannte mich vorher auf dem Gebiet wenig aus, aber es interessiert mich mehr und mehr, zumal google wahnsinnige Dimensionen angenommen hat.

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  9. Es soll ja auch gemunkelt werden, dass Google an einer eigenen Gaming Console arbeitet. Aber ob das was wird steht in den Sternen. Ich denke Google wird zukünftig in weitere neue Bereiche investieren.

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