Google Analytics nutzen, um mehr Traffic zu bekommen – 2. Nutzungserlebnis verbessern

Google Analytics nutzen, um mehr Traffic zu bekommen - NutzungserlebnisWenn man die Bestrebungen von Google auf einen Begriff herunterbrechen sollte, dann wäre das meiner Meinung nach “Nutzungserlebnis”.

Immer wieder weist Google darauf hin, dass man als Website-Betreiber vor allem die Besucher im Auge haben sollte.

In diesem Artikel gebe ich Tipps, wie man Google Analytics Auswertungen und Daten nutzen kann, um das Nutzungserlebnis der Besucher zu analysieren, zu verbessern und damit den Traffic zu steigern.

Google Analytics nutzen, um mehr Traffic zu bekommen

Google Analytics ist weit mehr als nur Besucherzahlen und Seitenaufrufe.

Mit dem sehr umfangreichen kostenlosen Tool kann man eine Menge über die eigene Website und die Besucher lernen.

Das kann man dann wiederum nutzen, um den Traffic zu steigern.

[the_ad id=”18183″]

2. Nutzungserlebnis verbessern

  • Verweildauer auf einzelnen Artikeln
    Je länger die Besucher auf der eigenen Website sind, umso besser scheint ihnen der Inhalt wohl zu gefallen.

    Die Verweildauer auf einzelnen Artikeln/Seiten findet man in Google Analytics unter “Verhalten > Website-Content > Alle Seiten”. Dort wird die “Durchschnittliche Besuchszeit auf Seite” angegeben.

    Je länger Nutzer auf einer Seite verweilen, umso eher scheinen sie den Text wirklich zu lesen. Das ist natürlich ein gutes Zeichen.

    Deshalb macht es zum einen Sinn, sich hier anzuschauen welche Artikel(-Themen) die Nutzer besonders lange lesen. Das ist ein guter Hinweis darauf, dass diese Themen nicht nur interessant für die Leser sind, sondern auch noch genau das sind, was sie suchen und erwarten.

    Weitere Artikel zu diesen Themen sind da meist eine gute Idee.

    Aber man kann anhand der Verweildauer auch Probleme erkennen. Hat eine Seite zwar viele Aufrufe, aber nur eine kurze Verweildauer, sollte man sich diese genauer anschauen.

    Gibt es dafür keine guten Gründe (AdSense, Affiliate-Links, viele interne Links), dann sollte man prüfen, ob der Inhalt vielleicht nicht das ist, was die Leser erwarten und ob es Möglichkeiten gibt diesen zu optimieren.

    Unter “Verhalten > Website-Content > Aufschlüsselung nach Content” finden all diejenigen noch interessante Infos, die Kategorien in der URL bzw. Seiten-Strukturen nutzen.

    Hier werden die Aufrufzahlen und die Verweildauer entsprechend gruppiert. So sieht man z.B., welche Kategorie welche durchschnittliche Verweildauer hat.

  • Absprungrate vs. Ausstiege
    Die zwei Werte Absprungrate und Ausstiege werden oft verwechselt, sind aber beide sehr interessant.

    Die Absprungrate ist ein Prozentwert, der angibt, wie viele Besucher nach nur einer Seite die Website wieder verlassen. Das ist oft kein gutes Zeichen, zumindest für Content-getriebene Websites, die ja meist mehr Seitenaufrufe haben wollen, weil sich das z.B. positiv auf die Werbeeinnahmen auswirkt.

    Unter “Verhalten > Website-Content > Alle Seiten” gibt es eine Spalte, in der die “Absprungrate” steht. Hat eine Seite einen besonders hohen Wert, sollte man sich diese genauer anschauen. Gibt es hier ebenfalls keine guten Gründe, sollte man diese Seite optimieren bzw. daraus die Lehre ziehen, dass dieses Thema für die eigene Zielgruppe nicht optimal ist.

    Andererseits sind Seiten mit besonders niedriger Absprungrate natürlich sehr gut. Diese Themen sollte man ausbauen.

    Ganz besonders wichtig ist die Analyse der Absprungrate bei den Zielseiten, die man unter “Verhalten > Website-Content > Zielseiten” findet. Das sind die Seiten und Artikel, über die die Leser auf die eigene Website gelangen. Deshalb sollte man diese Seiten besonders gut optimieren, damit neue Leser nicht gleich wieder abspringen.

    Eine realistische Absprungrate kann man übrigens wie in diesem Artikel beschrieben einrichten. Dann werden nur Leser in diese Statistik aufgenommen, die weniger als X Sekunden auf der Website waren. Wer einen Artikel 3 Minuten liest, würde ich nämlich nicht in die Absprungrate einbeziehen, auch wenn er nur den einen Artikel liest und dann wieder geht.

    Der Wert Ausstiege gibt dagegen an, wie viel Prozent der Leser einer Seite danach die Website verlassen haben.

    Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die Person vorher schon 2 oder 10 Seiten angeschaut hat.

    Auch hier muss man unterscheiden. Will man, dass die Leute die eigene Website verlassen, weil man z.B. Affiliate-Links und -Banner eingebaut hat? Ist das nicht der Fall, sollte man Seiten mit einem hohen Ausstiegswert genauer analysieren. Evtl. kann man die interne Verlinkung, die Ladezeit oder einen anderen Aspekt verbessern.

    Unter “Verhalten > Website-Content > Ausstiegsseiten” finden man die Seiten, von denen die Leser am häufigsten die eigene Website verlassen.

  • Ladezeit
    Die Ladezeit einer Website bzw. einzelner Seiten hat großen Einfluss auf die Nutzungszufriedenheit. Studien belegen, dass längere Ladezeiten für häufige Absprünge sorgen.

    Unter “Verhalten > Website-Geschwindigkeit > Übersicht” findet man Informationen über die Ladezeit der eigenen Website.

    Neben Gesamtwerten findet man z.B. Angaben für einzelne Browser. Sticht hier ein Browser negativ heraus, sollte man sich mal anschauen, ob es da spezielle Probleme gibt.

    Unter “Verhalten > Website-Geschwindigkeit > Seiten-Timings” kann man sich die Ladezeiten für einzelne Unterseiten anschauen und auch deren Entwicklung. Sind hier einzelne wichtige Seiten besonders langsam, sollte man diese analysieren und die Ladezeit optimieren. Man bekommt sogar Optimierungs-Empfehlungen für einzelne Seiten.

  • In Page Analyse
    Ein interessantes Analyse-Tool findet sich unter “Verhalten > In-Page-Analyse”. Hier zeigt Google Analytics direkt auf der eigenen Website an, wie viele Klicks die einzelnen Links bekommen haben.

    So kann man sehen, wohin die Leser klicken und welche Links sie vielleicht gar nicht wahrnehmen. Eine gute Grundlage für die Usability-Optimierung.

    Zudem wird anzeigt, welchen Teil der Website wie viel Prozent der Besucher sofort sehen. Wichtige Elemente sollte man innerhalb dieses Bereiches platzieren.

    Mittlerweile ist Google Analytics dazu in der Lage einen Link, der mehrmals auf einer Seite vorkommt, separat zu tracken. Dafür muss man nur die Erweiterte Linkzuordnung aktivieren.

Fazit

Google Analytics bietet einige Möglichkeiten das Nutzungserlebnis der Besucher zu analysieren und zu optimieren.

Auch hier gilt aber wieder, dass man die Erkenntnisse dann auch in die Tat umsetzen muss. Allein die Auswertung verbessert noch nichts.

So geht es weiter

Im nächsten Teil dieser Artikelserie geht es um neue und alte Besucher.

Ich zeige, wie man mit Google Analytics neue Besucherquellen findet, aber auch die eigenen bestehenden Leser besser kennenlernt.

Peer Wandiger

5 Gedanken zu „Google Analytics nutzen, um mehr Traffic zu bekommen – 2. Nutzungserlebnis verbessern“

  1. Hallo Peer,
    danke für den informativen Artikel. Ich hätte mir als Laie allerdings etwas präzisere Angaben gewünscht. Beispielsweise beim Thema Ladezeiten, hätte mich interessiert, ab wann du von langen Ladezeiten sprechen würdest.

    mfg
    Stephan

    Antworten
  2. Hi Peer,

    interessanter Input zu Analytics. Ich habe mich letzter Zeit vermehrt mit dem Punkt der Verweildauer auf den einzelnen Artikeln beschäftigt. Das ist finde ich schon wichtig, sobald die Seite/der Blog mal läuft. Man kann dann auch gegebenenfalls inhaltliche Korrekturen der Ausrichtung des Blogs vornehmen.

    Etwas schwieriger finde ich es, Ladezeiten zu optimieren, da ich nie genau weiß, ob ich beispielsweise einfach schlechte Plugins nutze und diese die Ladezeiten negativ beeinflussen, oder beispielsweise ein mieses Theme.

    Beste Grüße

    Antworten
  3. @ Stephan und Alex
    So tief kann man hier natürlich nicht drauf eingehen. Ich habe schon länger eine Artikelserie über die Ladezeiten-Optimierung in Planung. Die werde ich dann wohl demnächst mal starten.

    Antworten
  4. Hi Peer,

    ich gebe dir volkommen recht. Bei Analytics kann man schauen, welche Artikel am meisten gesehen werden. Wenn man den Artikel dann noch weiter optimiert z.b Adsense Anzeigen o.ä so kann man extrems Profit machen. Bei den weniger besuchten Artikel kann man ebenfalls optimieren und nach einigen Monaten schauen, ob die optimierung was gebracht hat 🙂

    Antworten
  5. Wie mal ein schöner Artikel. Analytics bietet ja unglaublich viele Informationen, wenn man sich da mal etwas durch die einzelnen Bereich wühlt. Und ich freue mich schon auf deine Artikel-Serie zur Ladezeitoptimierung. Ich denke da kann man auch viel für die eigene Webseite rausholen…

    Antworten

Schreibe einen Kommentar