Google Analytics für mehr Traffic nutzen – 3. Besucher kennenlernen und Potentiale finden

Google Analytics für mehr Traffic nutzen - 3. Besucher kennenlernen und Potentiale findenOft werden die Besucher einer Website nur als Zahlen wahrgenommen.

Doch natürlich stecken hinter den Gesamtwerten echten Menschen und Google Analytics bietet die Möglichkeit etwas mehr über diese zu erfahren.

In diesem Artikel zeige ich, wie man die bestehenden Besucher besser kennenlernt und wie man Potentiale für neue Besucher erkennt.

3. Besucher kennenlernen und Potentiale finden

Oft sind Website-Betreiber nur daran interessiert neue Leser anzulocken. Daran ist zwar an sich nichts falsch, aber dabei werden die bestehenden Besucher oft vernachlässigt.

Deshalb zeige ich heute, wie man mit Hilfe von Google Analytics die eigenen Besucher besser kennenlernt und wie man Traffic-Potentiale erkennt und nutzt.

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Die Besucher kennen lernen

Fangen wir mit den Besuchern an, die wir schon haben. Diese sollte man besser kennenlernen, denn das hat ein paar Vorteile:

  • Google Analytics bietet eine ausführliche Auswertung der demografische Daten an, mit deren Hilfe man herausfinden kann, welches Alter die eigenen Leser haben und welchen Anteil Männer und Frauen ausmachen.

    Das sind natürlich recht allgemeine Daten, aber es hilft schon dabei die eigenen Leser etwas besser kennenzulernen.

    Gerade das Alter ist nützlich, wenn man bestimmte Inhalte, aber z.B. auch Vermarktungsmethoden darauf basierend auswählt.

  • Wer möchte nicht die Interessen der eigenen Leser kennenlernen? Google Analytics bietet dazu seit kurzem die Möglichkeit.

    Mit den Daten kann man erfahren, zu welcher Interessensgruppe wie viel Prozent der eigenen Leser gehören. Diese einzelnen Gruppen können dann noch nach verschiedenen Kriterien analysiert werden, z.B. welche davon die meisten Umsätze macht.

    Damit findet man zum einen mehr über die Interessen der Leser heraus, was bei der inhaltlichen Gestaltung hilft. Aber auch die Steigerung der Einnahmen kann man auf Basis der Daten unterstützen.

  • Aber auch der Bereich Technologie lässt sich in Google Analytics sehr gut auswerten. Damit kann herausfinden, mit welcher Technik die Leser unterwegs sind, um ob es bei bestimmten Gruppen Probleme gibt.

    Gerade für Online-Shops eine sehr wichtige Auswertung, um potentielle Probleme zu erkennen.

Im Grunde kann man also durch die demografische, Interessen-basierte und technologische Auswertung viel genauer Potentiale und Probleme erkennen.

Demographische Merkmale und Interessen nutzen

Bevor man diese Daten nutzen kann, muss man diese Funktion in Google Analytics aktivieren. Dazu muss man unter anderem den Google Analytics Tracking Code ein wenig anpassen.

Datenbasis und Datenschutz
Noch ein Hinweis. Aus Datenschutz-Gründen will/muss Google verhindern, dass man von den demografischen Angaben auf einzelne Besucher schließen kann. Deshalb gibt es Grenzwerte. Liegen in bestimmten Bereichen zu wenig Daten vor (also von zu wenigen Lesern), dann werden diese gefiltert.

Wer also generell zu wenig Traffic hat, kann diese Auswertung evtl. nicht nutzen.

Datenbasis und DatenschutzEine weitere Einschränkung gibt es durch die Erhebung der Daten. Nicht immer kann Google Analytics erkennen, um wen es sich handelt.

Das bedeutet, dass auch bei größeren Websites nur Teile der Nutzer analysiert werden können.

So sieht man z.B. bei mir, dass die Auswertung nach Affinitätskategorien aktuell nur auf 51,06% aller Besuche basiert. Das ist aber statistisch gesehen völlig ausreichend.

Trotz dieser Einschränkungen finde ich die Auswertungen sehr interessant und da es sich wirklich nur um Gruppen handelt, kann man auch nicht auf einzelne Leser schließen. Das geht in Google Analytics aber auch generell nicht, in keiner Statistik.

Demographische Merkmale nutzen

Demographische Merkmale nutzen
Altersstruktur der eigenen Besucher im Zeitverlauf

Die Auswertung nach den demografischen Merkmalen ist zwar nicht so umfangreich, aber dennoch interessant.

Man findet sie unter “Zielgruppe > Demografische Merkmale”.

Dort sieht man, welche Altersgruppen auf der eigenen Website unterwegs sind und wie sich dies hinsichtlich der Geschlechterverteilung verhält.

Das ermöglicht unter anderem die folgenden Optimierungen:

  • Inhalte ausrichten
    Vor allem die Altersstruktur der eigenen Besucher hilft dabei die Inhalte entsprechend auszurichten. Für jüngere Leser sind einfach andere Themen interessant, als wenn diese 40+ sind.

    Allerdings kann man hier auch erkennen, welche Zielgruppen eher unterrepräsentiert sind. Deshalb könnte man versuchen Inhalte zu veröffentlichen, die bestimmte Zielgruppen stärker anlocken.

  • Mehr für Frauen oder Männer
    Hat man mehr Männer oder mehr Frauen unter den eigenen Besuchern? Gerade im eCommerce-Bereich unterscheidet sich die Ansprache da schon recht stark.

    Interessant ist hier, dass man Altersstruktur und Geschlecht auch gemeinsam auswerten kann. So sieht man z.B. wie die Altersstruktur bei Männern oder Frauen ist. Umgekehrt kann man sich anschauen, wie die Geschlechterverteilung bei bestimmten Altersgruppen ist.

  • Umsatzstärkste Gruppen
    Richtig spannend wird es, wenn man sich anschauet, wie die Conversion-Rate und die Umsätze je nach Alter und Geschlecht sind.

    Damit können Online-Shops sehr gut die profitabelsten Besucher-Gruppen identifizieren, aber auch feststellen, bei welchen es Probleme gibt.

  • Bessere Werbung mit AdWords
    Die demografischen Daten kann man auch in Google AdWords bei der Ausrichtung der eigenen Anzeigen nutzen. So kann man z.B. nur den Zielgruppen AdWords-Werbung zeigen, die eine sehr gute Conversion-Rate haben.

    Damit setzt man das eigene Werbebudget besser ein.

  • Vermarktung
    Generell ist es natürlich ein Unterschied, ob ich 20-jährige oder 50-jährige online erreichen will.

    Die Ausrichtung der Vermarktungsmaßnahmen auf die einzelnen Zielgruppen kann man auf Basis der demografischen Daten besser vornehmen.

Interessen nutzen

Interessen nutzen
Die Interessen der eigenen Besucher

Für welche Themen interessieren sich die eigenen Besucher und was kaufen Sie am liebsten?

Diese und andere Fragen bekommt man im Punkt “Zielgruppe > Interessen” in Google Analytics beantwortet.

Dort sind insgesamt 3 Auswertungen verfügbar:

  • Affinitätskategorien
    In dieser Auswertung findet man bestimmte Interessengruppen und wie stark diese auf der eigenen Website vertreten sind.

    Leider gibt es keine Erläuterungen der englischsprachigen und teilweise nicht so eindeutigen Bezeichnungen. So habe ich durch googlen herausgefunden, dass “Shutterbugs” Leute sind, die sich für Fotografie interessieren.

    Diese Werte sind natürlich sehr gut nutzbar, um neue Inhalte zu planen.

    Ebenfalls interessant ist die Auswertung hinsichtlich der Website-Struktur. Hauptkategorien könnte man nach den wichtigsten Interessengruppen strukturieren.

    Ganz neue Bereiche könnte man aufbauen, wenn bestimmte Interessen stark vertreten sind.

    Natürlich kann man auch hier wieder auswerten, wie gut diese Gruppen konvertieren und welchen Umsatz sie bringen.

  • Segment mit kaufbereiten Zielgruppen
    Die zweite Auswertung gibt an, wie sich die kaufbereiten Zielgruppen verteilen. Hier geht es also speziell um das Interesse an Produktkategorien.

    Das ist für Online-Shops natürlich sehr spannend, aber auch für normale Websites. So könnte man die Partnerprogramme entsprechend ausrichten oder auch eigene Produkte dazu entwickeln.

  • Andere Kategorie
    Die dritte Auswertung basiert darauf, was die Besucher konkret angesehen haben auf der eigenen Website und wie häufig. Natürlich ebenfalls thematisch ausgerichtet.

    Diese Auswertung ist für mich am wenigsten interessant, da man hier durch die Auswertung der Seitenaufrufe einzelner Artikel doch ein genaueres Bild bekommt.

    Dennoch ist es nicht uninteressant, da man je nach Thema unter anderem auch die Absprungrate, Seiten pro Besuch und die Besuchsdauer angezeigt bekommt.

    Auf diese Weise kann man grobe Themen-Bereiche identifizieren, die insgesamt besser ankommen und bei denen die Besucher länger bleiben. Gerade für Websites, die Werbung schalten, eine interessante Auswertung.

Alles in allem bekommt man durch diese Auswertungen ein etwas besseres Bild von den eigenen Lesern und ihren Interessen.

Und man bekommt wichtige Hinweise zur inhaltlichen Gestaltung und zur Monetarisierung der eigenen Website.

Technologie

Technologie
Technologie

Unter “Zielgruppe > Technologie > Browser und Betriebssystem” findet man für einzelne Browser die Absprungrate, Seiten/Besuch und die Besuchsdauer.

Somit kann man dort schnell Probleme erkennen, die bei bestimmten Browsern auftreten. Das könnte darauf hindeutet, dass die Website in einem bestimmten Browser nicht korrekt funktioniert.

Ebenso finden sich dort Angaben zur Conversion-Rate und zu Umsätzen. Auch das sollte man im Auge behalten, um eventuelle technische Probleme zu identifizieren.

Bei jedem Browser kann man sich zudem die Werte nach einzelnen Programm-Versionen anzeigen lassen.

Interessant ist ebenfalls die Auswertung nach der Bildschirmauflösung. Hier sieht man, welche Auflösungen man unterstützen sollte.

Neue Besucher-Potentiale

Neue Besucher-Potentiale
Woher kommen die “besten” Besucher

Aber nicht nur die bestehenden Besucher kann man mit Hilfe von Google Analytics besser kennenlernen, sondern man kann auch Besucher-Potentiale herausfinden.

Unter “Akquisition > Channels” sieht man die grundsätzliche Verteilung der Besucher auf die Haupt-Traffic-Quellen. Bei den meisten wird hier “Organic Search”, also Suchmaschinen, ganz vorn stehen.

Unter “Akquisition > Alle Zugriffe” sieht man dann genauer, von welchen Websites die Besucher kamen. Diese Auswertung ist interessant und ermöglicht es interessante Besuchergruppen zu entdecken.

Findet man z.B. eine Traffic-Quelle (Social Network oder eine bestimmte Website), die besonders gute Werte aufweist (hoher “Seiten pro Besucher”-Wert oder niedrige Absprungrate), dann scheinen von dort genau die richtigen Leser zu kommen. Hier kann es sich lohnen die Kooperation zu verstärken oder überhaupt erstmal eine Kooperation anzustreben.

Ebenso interessant ist ein Blick auf die Conversion-Rate und die Umsätze. Kaufen die Besucher von einer bestimmten Website besonders stark im eigenen Online-Shop ein? Dann sollte man dort z.B. stärker Werbung schalten.

Auch bei den generellen Vermarktungs-Maßnahmen sollte man sich auf das Social Network verstärkt konzentrieren, welches Besucher mit hoher Verweildauer und geringer Absprungrate bringt. Dort sind anscheinend die richtigen Zielgruppen zu finden.

Wer Google AdWords nutzt, sollte seine Anzeigen (vor allem im Content-Netzwerk) auf die Seiten beschränken, von denen die Besucher mit den höchsten Umsätzen und besten Conversion-Rates kommen.

Fazit

Durch Google Analytics bekommt man einen besseren Überblick über die eigenen Besucher und deren Interessen. Zudem kann man auch die Besuchergruppen identifizieren, die besonderes lukrativ sind.

Natürlich ist die Auswertung nicht perfekt, aber dennoch sollte man sich diese Möglichkeit nicht entgehen lassen.

Im nächsten Artikel zeige ich, wie man die Google Webmaster Tools Daten in Google Analytics nutzen kann.

Peer Wandiger

3 Gedanken zu „Google Analytics für mehr Traffic nutzen – 3. Besucher kennenlernen und Potentiale finden“

  1. Ich frage mich zur Zeit wie Google diese Information gewinnt? Ich meine wie findet Google heraus wie alt ich bin? Ob ich Männlich oder Weiblich bin? Wenn ich mit einem Google Account unterwegs bin ok aber bei den Leuten die keinen Google Account haben? Woher soll man die Daten nehmen?

    Antworten
  2. @Willi Ich denke, dass die Daten aus den google accounts tatsächlich von google interpoliert und hochgerechnet werden. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht, wie google an die Daten kommen sollte. Im Prinzip macht man ja bei Umfragen auch nichts anderes, man befragt ein paar 1000 Leute und rechnet die Daten dann auf die Bevölkerung eines ganzen Landes hoch. Bei Wahlumfragen kann man sehen, dass das oft erstaunlich gut hinhaut. Eine gewisse Fehlertoleranz bleibt natürlich.

    Antworten
  3. Um an diese Informationen zu kommen, hilft es auch sehr eine facebook-Seite zu haben. Die Informationen dort scheinen mir etwas vertrauenswürdiger, eben weil nicht wirklich klar ist, wie Google an diese Daten kommt, während es bei facebook offensichtlich ist.

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