Desktop Nutzer vs. mobile Nutzer – Auswertung und Erkenntnisse

Desktop Nutzer vs. mobile Nutzer - Auswertung und ErkenntnisseVor nicht allzu langer Zeit habe ich eine Umfrage zur Verteilung der Desktop- vs. Mobil-Nutzer auf Websites gestartet.

Diese Umfrage möchte ich heute auswerten.

Zudem blicke ich auf meine Erfahrungen diesbezüglich und gehe der Frage nach, ob es aus finanzieller Sicht einen Unterschied macht, mit welchem Gerät die Nutzer auf der eigenen Website oder dem eigenen Blog unterwegs sind.

Desktop Nutzer vs. mobile Nutzer

Die mobile Nutzung vieler Websites hat deutlich zugenommen. Ob nun mit dem Smartphone auf der Straße oder mit dem Tablet auf der Couch, der Anteil der klassischen Desktop-Nutzer ist gesunken.

Das bemerke ich nicht nur an meinen eigenen Statistiken, die sich langsam aber stetig in diese Richtung bewegen.

Auch in vielen anderen Website-Reports kann man diesen Trend ablesen.

Auswertung

Aus diesem Grund habe ich vor einer Weile eine Umfrage gestartet, in der ich nach dem aktuellen Anteil der Desktop-Nutzer am Gesamt-Traffic gefragt habe.

Wie viel Prozent der Nutzer eurer Website/Blog sind per Desktop unterwegs?

  • 61-70% (21%, 44 Stimmen)
  • mehr als 90% (16%, 34 Stimmen)
  • 71-80% (16%, 33 Stimmen)
  • 81-90% (13%, 26 Stimmen)
  • 51-60% (10%, 20 Stimmen)
  • weniger als 11% (8%, 16 Stimmen)
  • 41-50% (7%, 15 Stimmen)
  • 31-40% (3%, 7 Stimmen)
  • 21-30% (3%, 6 Stimmen)
  • 11-20% (3%, 6 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 207 (max. 1 Stimmen)

Auf der rechten Seiten seht ihr das Ergebnis.

Bei 21% der Teilnehmer liegt der Desktop-Anteil bei 61-70%. Das ist zwar immer noch der absolute Großteil, aber es bedeutet auch, dass 30-39% der Nutzer auf Smartphone oder Tablet unterwegs sind. Keine wirkliche Minderheit mehr.

Aber es gibt auch noch die Websites, die vor allem von Desktop-Nutzern genutzt werden. Rund 45% der Umfrage-Teilnehmer hat angegeben, dass die Desktop-Nutzer einen Anteil von 71% oder mehr haben.

Eine wichtige Erkenntnis ist aber auch, dass bei rund 25% der Umfrage-Teilnehmer die Desktop-Nutzer 50% oder weniger ausmachen.

Es kommt hier sicher sehr stark auf 2 Punkte an. Zum einen spielt natürlich die Art der Website eine wichtige Rolle. So wird ein Restaurant-Guide sicher eher unterwegs genutzt, als ein Fachblog mit langen Artikeln.

Der zweite Einflussfaktor ist die mobile Optimierung, die natürlich im wesentlichen von dem angepassten Design abhängt.

Bevor man also die eigenen Zahlen versucht zu interpretieren, sollte man analysieren, ob man überhaupt eine mobile Zielgruppe hat. Im zweiten Schritt kann man dann über die notwendigen Anpassungen nachdenken.

Macht das einen Unterschied?

Die eigentliche Frage lautet aber, ob es überhaupt einen Unterschied macht, ob die Nutzer per Desktop, Tablet oder Smartphone auf unseren Seiten unterwegs sind.

Zum einen kann man sich hier die Statistiken anschauen. Da sehe ich bei meinen Blogs z.B. schon einen Unterschied. Desktop-Nutzer sind tendenziell länger bei mir unterwegs und schauen sich mehr Seiten an.

Wobei dies auch davon abhängt, ob das Layout entsprechend angepasst wurde. So hat sich die mobile Nutzung auf Blogprojekt.de schon verbessert, seit ich dort ein neues responsive Design verwende. Allerdings darf man hier auch keine Wunder erwarten. Ich biete vor allem längere Artikel an und das ist nicht gerade die typische mobile Nutzungsvariante.

Finanzielle Unterschiede
Man kann und sollte als professioneller Betreiber aber auch mal nach den finanziellen Unterschieden schauen. Eine sehr interessante Auswertung dazu gibt es auf pinchofyum.com (dort etwas weiter runter scrollen)

Auf diesem Foodblog werden unter anderem eigene Produkte vertrieben (eBooks). Die Betreiber haben sich mal angeschaut, wie viele davon von Desktop-Nutzern und wie viele von mobilen Nutzern gekauft werden.

Das Ergebnis ist erstaunlich eindeutig. Im Mai wurden insgesamt 129 Sales generiert. Davon entfielen auf die Desktop-Nutzer (die rund 39% aller Nutzer ausmachen) ganze 126 Sales, also fast alle.

Smartphone-Nutzer gibt es genauso viele (ebenfalls 39% am Gesamttraffic), aber da kamen 0 Sales zustande.

Und die Tablet-Nutzer (rund 22%) haben immerhin für 3 Sales gesorgt.

Nun ist das zwar sicher keine allgemein repräsentative Statistik, aber sie zeigt recht gut, dass die mobile Nutzung schon eine deutlich andere ist, als bei Desktop-Nutzern.

Das hängt unter anderem damit zusammen, dass man auf dem Smartphone eher aufwändige Zahlungsabwicklungen nicht gern durchführt.

Als Fazit wurde in diesem Artikel festgehalten, dass man sich ggf. auf der mobilen Website-Version eher auf die Gewinnung von Newsletter-Lesern konzentrieren sollte, da das direkte Verkaufen schlecht funktioniert.

Eigene Erfahrungen
Bei mir liegt z.B. die AdSense Klickrate bei mobilen Nutzern deutlich unter den Werten von Desktop-Nutzern.

Auch da macht es sicher Sinn darüber nachzudenken, ob man mobilen Nutzern andere Einnahmequellen anzeigt oder z.B. auf die Gewinnung von Newsletter-Abonnenten geht.

Wie sind da eure Erfahrungen?

Fazit

Diese Umfrage-Auswertung hat mir 2 wesentliche Erkenntnisse gebracht.

Zum einen wird der Anteil der mobilen Nutzer weiterhin steigen, auch wenn es von Website zu Websites Unterschiede gibt. Dennoch sollte man sich damit beschäftigen.

Zum anderem kann man die Methoden zum Geld verdienen nicht einfach 1:1 von der Desktop-Website auf die mobile Variante übertragen. Hier gilt es neue Möglichkeiten auszuprobieren und zu testen.

Peer Wandiger

12 Gedanken zu „Desktop Nutzer vs. mobile Nutzer – Auswertung und Erkenntnisse“

  1. Interessanterweise sind auf mobilen Geräten nicht mal Werbeblocker verbreitet, und dennoch ist die Clickrate dort viel geringer. Hat vermutlich mit den manchmal knappen Volumenlimiten im Mobile-Bereich zu tun.. ich bin ja mal gespannt, ob sich das Userverhalten bei größeren Volumina ändern wird.

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  2. Hallo Peer,

    Ein durchaus interessantes, aber wenig überraschendes Ergebnis. Zu den längeren Texten und der mobilen Nutzung: Ich denke gerade bei Fachblogs wie diesem hier kann es sich lohnen eine mobile Version anzubieten, zumal das ja mit WordPress nicht allzu viel Arbeit machen würde. Es ist sehr mühsam nicht optimierte, lange Artikel auf dem Smartphone lesen. Deutlich bequemer ist das mit einer entsprechenden mobilen Version der Website.

    Bei den Klick-Raten habe ich ähnliche Erfahrung gemacht. Auch bei mir klicken die Desktop-Nutzer deutlich häufiger auf Werbeanzeiger als es Nutzer mit Smartphones tun.

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  3. Die Nutzung mobiler Engeraete wird deutlich zunehmen. Besonders das Teilen von Fotos oder Kurznachrichten ist damit einfach immer bequemer moeglich und ich glaube es nutzt heutzutage ja eigentlich fast jeder das Internet mobil.

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  4. Ich finde nicht nur aus Gründen der Lesbarkeit sollten derartige Seiten eine Anpassung für mobile Endgeräte haben. Oft lese ich im Zug neue Beiträge. Nur die wenigsten Seiten sind so großzügig und liefern den gesamten Text aus, sodass ich im Feedreader lesen kann (Cashys Blog ist da einer der wenigen, positiven Ausnahmen). Ich finde es nicht schlimm, dann die Seite selbst aufzurufen – wenn die dann aber nicht für mobile Endgeräte optimiert ist, dann nervt das vor allem aufgrund der Ladezeiten enorm. Aber wenn ich das richtig gelesen habe, ist für SiN ja glücklicherweise etwas passendes geplant sein.

    Bisher habe ich nur eine Kundenseite mit Responsive Webdesign umgesetzt (eigenes Template für ein CMS), das Feedback der Kundes-Kunden war sehr positiv. Dennoch sind die Verweildauer, Seiten/Sitzung etc. bei Besuchern mit mobilen Geräten niedriger, die Absprungrate höher. Zumindest was die Werte angeht, hatte die Responsive-Variante nichts geändert.

    Mag aber daran liegen, dass bei der reinen Informationsseite auf der Startseite bereits ausreichend Informationen enthalten sind, um direkt anzurufen. Was derartige Statistiken ja ebenfalls nicht mit sich bringen, ist, wie viele der Besucher dann später noch mal auf dem PC die Seite aufrufen.

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  5. Hallo Peer,
    vielen Dank für diese Auswertung! Leider kann ich Dir mit eigenen Zahlen und Daten nicht wirklich weiterhelfen, da ich derzeit keine detaillierten Auswertungen angestellt habe.
    Aber ich hohle das – so bald wie möglich – nach.
    Beste Grüße aus Berlin, Alex

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  6. Wir brauchen endlich eine funktionierende und für den Endverbraucher ganz leichte Micropayment-Lösung. Da ist es dann egal, wie die Werbung auf welchen Geräten konvertiert. 10 cent (Beispiel) pro Artikel mit einem Klick bezahlen und fertig. Das funktioniert dann auf dem Handy und auch aufm Desktop. Facebook wäre dazu in der Lage, da fast jeder ein Account dort hat und ohnehin schon eingeloggt ist. Wird aber wohl noch eine Weile dauern. Paypal ist da schon zu kompliziert, da man noch mit Passwort die Bezahlung bestätigen muss.

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  7. Hallo Peer,

    ich konnte die Erfahrung machen das ein drittel meiner Besucher einer Nischenseite mit mobilen Endgeräten vorbei schauen.
    Von den Leuten die etwas bestellen, kommen gerade mal 5 % vom Handy und Co.

    Ich selber bestelle aus Bequemlichkeit auch nicht übers Smartphone oder Tablet.

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  8. Bei meinen beiden Blogs ist die Verteilung Desktop : Tablet : Smartphones ähnlich der Umfrage.
    Bei der Klickquote (Google Adsense) liegen die Tablets vor den Desktops und Smartphones. Die ersten beiden liegen dicht beieinander. Smartphones bringen nur die Hälfte.

    Mag an den jüngsten neuen Blog-Templates liegen, die bereits für Tablets optimiert sind. Oder auch am Werbeformat?

    LG
    Bernd

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  9. Diese Statistik überrascht mich doch ein wenig, ich finde das die meisten Leute nur noch Mobile Online unterwegs sind. Deshalb ist es sehr wichtig, seine Seiten auf Mobile Geräte zu optimieren.

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  10. Ich vermute, bei mobiler und Desktopnutzung hat man einfach unterschiedliche Zielgruppen. Vermutlich eignet sind ein mobiles Angebot nicht wirklich zur direkten Monetarisierung, sondern ist eher ein ‘Beiprodukt’ oder ‘Teaser’ einer ‘Desktop-Seite’. Zumindest ich betrachte das mobile Lesen von Blogs eher Ergänzung, um Wartezeiten oder Nicht-Verfügbarkeit eines anständigen Desktops zu überbrücken. Aber vielleicht fehlt mir auch einfach nur die Phantasie und irgendjemand kommt mit einem interessanten Geschäftsmodell um die Ecke 😉

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  11. Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass doch mehr Besucher mit Smartphone, Tablets usw. auf der Seite sind. Aber kommt es zum kauf, wird doch wieder auf den Desktop gewechselt. Der Grund dafür ist wohl die Bezahlung. Viele fühlen sich scheinbar beim Desktop immer noch sicherer als über Smartphone usw.
    LG
    Frank

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