Wie du dein Online-Business auf den Urlaub vorbereitest

Wie du dein Online-Business auf den Urlaub vorbereitestIrgendwann ist jeder einmal dran, auch wenn man sich selbst zu den freizeitarmen Workaholics zählt.

Urlaub, und damit Abstand vom täglichen Geschäft, ist nicht nur wichtig um sich zu erholen und neue Kraft zu tanken, sondern auch um sich inspirieren zu lassen.

Nun ist das mit dem Urlaub ja gerade in der beruflichen Selbständigkeit so eine Sache. Niemand zahlt einem Urlaubsgeld, man meint ständig erreichbar sein zu müssen und hat ohnehin immer etwas zu tun. Trotzdem, mindestens ein- bis zweimal im Jahr sollte man sich eine längere Auszeit vom Geschäftsalltag gönnen, auch wenn man sonst immer artig seinen “freien” Tag einhält. Erst mehrtägige Auszeiten führen zu spürbarer Erquickung von Geist und Körper.

Doch der theoretisch schönste Urlaub nützt rein gar nichts, wenn man in Gedanken immer beim Business ist. Und das wiederrum ist vor allem dann der Fall, wenn man die eigene Abwesenheit nicht ausreichend vorbereitet hat. Deshalb behandelt dieser Artikel die wichtigsten Punkte, die genauso zur Urlaubsvorbereitung gehören wie das Kofferpacken.

Warum eigentlich Vorbereitungen?

Muss ich meinen Blog oder mein Portal, mein Facebook- oder Twitter-Profil eigentlich mit Inhalten versorgen, wenn ich im Urlaub bin?

Grundsätzlich natürlich nicht, aber man sollte sich schon die Frage stellen, ob dies sinnvoll ist. Ein klassisches Internetangebot, das beispielsweise Wissen zum Thema Rosenzucht bereitstellte, kann sicherlich ohne große Folgen eine Sommerpause einlegen.

Das Blog hingegen ähnelt mehr der Zeitung, in der regelmäßig erscheinende Artikel im Fokus stehen. Und wie eine Zeitung lebt ein Blog nicht nur von den Gelegenheits- und Zufallsbesuchern, sondern auch stark von Abonnenten. Bleibt neuer Content ungewöhnlich lange aus, könnten beispielsweise Nutzer von Feedreadern ihr Abo lösen. Gleiches gilt zum Beispiel auch für Twitter, wo besonders schnell entfolgt wird.

Auch Suchmaschinen haben es gerne, wenn regelmäßig neuer Content nachkommt. Allerdings wird auch niemand gleich im Ranking abgestuft, nur weil mal zwei Wochen Funkstille herrscht. Wer längere Reisen plant sollte diesen Aspekt aber im Hinterkopf behalten.

Ein kluger Kompromiss ist es oftmals, die Artikelzahl zu reduzieren. Wer normalerweise täglich einen Blogartikel veröffentlicht, der kann die Zahl während seiner Erholungsphase beispielsweise halbieren und nur noch alle zwei Tage publizieren.

Im Sommer kämpf das Internet genauso wie jedes andere Medium mit dem Konsumentenrückgang. Mitunter kann die Reduktion von Neuveröffentlichungen in dieser Zeit deshalb sowieso sinnvoll sein.

In jedem Fall sollte man sich während der besucherknappen Sommermonate überlegen, welche Artikel man veröffentlicht. Texte mit großem Potential sollten lieber dann publiziert werden, wenn ihnen die höchstmögliche Leseraufmerksamkeit gesichert ist.

Wessen Internetangebot einen Mindestanspruch an Aktualität hat oder eben ein Blog ist, der wird ohnehin nicht gänzlich auf neuen Content verzichten wollen. Und das muss auch niemand, selbst wenn er im Urlaub seine Ruhe haben möchte.

Content vorproduzieren

Für alle, die sich dazu entschließen ihr Internetangebot während der eigenen Abwesenheit nicht brachliegen zu lassen, ist die Vorproduktion von Content der wohl wichtigste Planungspunkt. Wer es selbst nicht schafft neben dem normalen Tagespensum einige Grafiken, Texte oder Videos vorzuproduzieren, der kann diese natürlich auch einkaufen oder nutzt die Möglichkeit Gastbeiträge zu veröffentlichen.

Ganz unabhängig vom Urlaub sollte man nach Möglichkeit immer ein wenig zeitlosen Content “auf Lager” haben. Wer zum Beispiel krank wird muss sich so keine größeren Sorgen machen.

Es muss auch nicht immer gleich die Krankheit sein, die einem einen Strich durch die Redaktionsplanung macht. Manchmal winkt auch “nur” ein lukrativer Auftrag, den man gerne mitnehmen möchte.

Gut, wenn einem vorgefertigte Artikel die Annahme ermöglichen und dafür sorgen, dass das eigene Internetangebot unter der spontanen Arbeit für Dritte nicht leidet.

Content zeitversetzt veröffentlichen

Dank moderner Software muss man sich im Urlaub noch nicht einmal mehr mit dem Veröffentlichen des vorbereiteten Contents beschäftigen. Bei WordPress und den meisten anderen Content Management Systemen können Artikel wie gewohnt von zu Hause aus eingepflegt werden. Statt sie sofort zu publizieren gibt man das gewünschte Datum und die Uhrzeit ein. Selbständig und zuverlässig sorgt das Programm dafür, dass der Text zum Wunschtermin veröffentlicht wird.

Wer seinen Content über Social-Media-Kanäle wie Facebook und Twitter bewirbt, der kann auch hier zeitversetzt posten und tweeten. Facebook bietet seit letztem Jahr sogar selbst eine entsprechende Funktion an. Für Twitter lässt sich beispielsweise TweetDeck empfehlen.

Übrigens bietet auch jeder halbwegs anständige Dienst den programmierten Versand von Newslettern an.

Archiv ausschöpfen

Die Funktionen zum Vorplanen von Social-Media-Beiträgen lassen sich natürlich nicht nur zum Promoten von neuem Content nutzen, sondern auch, um Anhänger auf ältere Artikel, Grafiken oder Videos aufmerksam zu machen.

Gerade Blogs, in denen Artikel meist chronologisch erscheinen, haben das Problem, dass aufwendig erstellte Texte schnell in der Versenkung verschwinden. Wie wenig geblättert wird weiß jeder, der Google nutzt.

Gerade der möglicherweise artikelärmere Urlaub oder auch eine längere Sommerpause bieten sich an um seinen Facebook- und Twitter-Anhängern einige dieser versunkenen Perlen ans Herz zu legen.

Diese kann man im Vorfeld bequem auswählen und entsprechende Social-Media-Einträge vorbereiten. Natürlich gilt es bei der Auswahl darauf zu achten, dass die Artikel zeitlos oder zumindest noch immer aktuell sind. Die Empfehlung für eine längst beendete Ausstellung möchte natürlich keiner mehr lesen.

Abwesenheitsnachricht für Eigenwerbung nutzen

Wer sich schon die Mühe macht und Content vorproduziert, der sollte auch die Tage unmittelbar nach dem Urlaub bedenken. Meist ist man gut damit beschäftigt, Liegengebliebenes abzuarbeiten, zum Beispiel den Wust an E-Mails. Da kann es sicherlich nicht schaden noch ein bisschen Stoff in der Hinterhand zu haben. So wird die Erholung nicht gleich wieder nach der Rückkehr vom Stress aufgefressen.

Apropos E-Mails. Wenn man diese längere Zeit nicht bearbeiten möchte, dann gehört eine Abwesenheitsnachricht zum guten Ton. Wer schlau ist nutzt die automatische Antwortmail nicht nur dazu, um den Sender über seine Abwesenheit zu informieren, sondern auch um für sein Internetangebot zu werben. Ein kecker Spruch samt passendem Link lockt sicherlich den einen oder anderen, der auf seine Antwort warten muss (Beispiel: “Sind auch Sie bald im wohlverdienten Urlaub? Hier meine Tipps zum Kofferpacken!”).

Ob man übrigens publik machen sollte, dass man in den Urlaub fährt, ist fraglich. Bei der Abwesenheitsbenachrichtigung ist dies sicherlich weniger problematisch, wer das aber auf seinem Internetangebot oder über soziale Netzwerke tut, der läuft Gefahr damit das Interesse von Einbrechern zu wecken.

Wer es dennoch tun will, um seinen Besuchern im Vorfeld die verringerte Aktivität und Interaktion zu erklären, der sollte vielleicht lieber von einer Sommerpause sprechen und die Flugreise für sich behalten.

Internet am Urlaubsort

Auch wenn es um die Urlaubsbuchung selbst geht sollte man einige Punkte beachten. So gut vorbereitet man auch ist, niemand der im Internet sein Geld verdient wird wohl gänzlich auf einen Internetzugang verzichten können.

Schon alleine um wenigstens ab und an Kommentare freischalten zu können. Dafür gibt es nämlich bisher nicht wirklich eine zufriedenstellende Urlaubslösung. Und auch seine E-Mails sollte man hin und wieder zumindest überfliegen. Vielleicht steckt zwischen den ganzen Nachrichten, die auch mal ein paar Tage liegen bleiben können, doch mal die eines potentiellen Kunden, den man sich trotz Urlaub nicht entgehen lassen möchte.

Man sollte deshalb vor einer Buchung prüfen, ob die Wunschunterkunft einen Internetanschluss anbietet und wie viel er kostet, wenn er nicht ohnehin inklusive ist.

Wer auch aus dem Urlaub ein wenig arbeiten möchte, der sollte natürlich auch darauf achten, dass es das angepriesene WLAN nicht nur in der lauten Empfangshalle, sondern nach Möglichkeit auch auf den Zimmern oder in zugänglichen Arbeitsbereichen gibt. Kundenbewertungen auf entsprechenden Portalen geben Aufschluss darüber, wie schnell und stabil die Internetverbindung ist. Nichts lässt schneller Stress aufkommen als eine lahme und ständig zusammenbrechende Internetverbindung.

Fazit

Wer im Vorfeld seines langverdienten Urlaubs einige Punkte beachtet und ein wenig Zeit in Vorbereitungen investiert, der kann die schönste Zeit des Jahres in vollen Zügen genießen. Gut vorbereitet werden die Besucher noch nicht einmal merken, dass der Betreiber des Internetangebots im Urlaub weilt.

Wer dafür vor seiner Reise keine Zeit hat, der sollte es positiv sehen. In traumhafter Umgebung erledigt sich manche Arbeit wie von selbst. Und Inspiration gibt es meist obendrauf.

11 Gedanken zu „Wie du dein Online-Business auf den Urlaub vorbereitest“

  1. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass das Vorarbeiten meist doch nicht in dem Maße klappt, wie man es gerne hätte. Ich habe gute Erfahrungen mit dem genannten “Archiv ausschöpfen” gemacht. Es muss allerdings auf das jeweilige Angebot des Blogs/Seite passen. Ich habe es so gehandhabt, dass ich es offen gekennzeichnet habe, dass hier ein Artikel aus dem Archiv erneut veröffentlicht wurde: “Perle aus dem Archiv” o.ä. 🙂 . Viele Besucher können sich denken oder akzeptieren es, dass man auch mal im Urlaub ist.

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  2. Schöner Beitrag. Es ist sehr wichtig sein Business auf seine Abwesenheit vorzubereiten. Ganz egal ob Online oder Offline. Man ist deutlich entspannter, wenn man weiß, dass wenn man wiederkommt nicht alles am Boden liegt und unzählige Probleme auf einen warten.

    Wenn man nicht gerade einen Shop betreibt und auf die Umsätze verzichten kann, dann ist das vorproduzieren von Inhalten wirklich super. Ich empfehle einfach externe Texter zu beauftragen. Im CMS dann einfach den Veröffentlichungszeitpunkt festlegen und fertig.

    Grüße

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  3. ist das eine vorbereitung für dein urlaub peer? aufjedenfall: sehr gute infos. danke das ist natürlich top zusammen gefasst.

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  4. Sehr gut geschriebener und schöner Beitrag. Da ich mich gerade in der Gründungsphase befinde, ist allerdings an Urlaub überhaupt nicht zu denken, leider! 🙂

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  5. Ich betreibe einen Shop und da ist ein Urlaub leider sehr schwer mit zuvereinbaren. Besonders wenn man also Sologründer unterwegs ist. Aber trotzdem ein netter Artikel.

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  6. Sehr schöner Artikel! Ich bin zwar grade aus dem Urlaub zurück, freue mich aber darüber, dass ich scheinbar fast alles richtig gemacht habe.

    Nur zum Thema Abwesenheitsmitteilung hätte ich eine Frage: Ich habe recht viele Newsletter abonniert, um auf dem Laufenden zu bleiben. Bei den meisten ist eine Abwesenheitsmitteilung kein Problem, allerdings hatte ich nach meiner Rückkehr eine Beschwerde im Posteingang von einem, dessen Newsletter ich abonniert habe (der Newsletter wird über eine Gmail-Adresse verschickt, obwohl die dazugehörige Website ansonsten recht professionell ist) und der eben täglich meine Abwesenheitsmitteilung bekommen hat, mit der Bitte, ich solle das doch abstellen.

    Nun ja, dieser Bitte bin ich nicht nachgekommen, da ich erst nach meiner Rückkehr wieder Mails gelesen habe – ich wollte wirklich mal zwei Wochen Abstand und nichts von Arbeit und Zuhause wissen. Aber wie kann ich beim nächsten Mal verhindern, dass sowas wieder passiert? Ich mag jetzt nicht unbedingt den Newsletter vorher abbestellen – im Zweifelsfall bin ich für denjenigen dann eben als Abonnent verloren.

    Wie geht ihr mit sowas um?

    Vielleicht noch als Anmerkung dazu: Ich nutze Thunderbird als E-Mail-Client, musste die Abwesenheitsmitteilung also über die Weboberfläche bei meinem Hoster machen und nicht über das Mail-Programm.

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  7. Sehr schöner Artikel – zum Glück muss ich nicht regelmäßig neuen Content auf meinen Seiten posten. Bei mir reicht es in der Regel einen Internetanschluss im Hotel zu haben, in dem ich mich gerade aufhalte, um neue Kommentare und Bestellungen freizuschalten.

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  8. Letzten Urlaub hab ich erst gemerkt was es heißt selbstständig zu sein. Man war quasi gezwungen tgl. seine Emails abzurufen und zu bearbeiten. Das ich noch nen kleinen Shop betreibe hat die Sache nicht einfacher gemacht.

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  9. Sehr guter Artikel! Schön zusammengefasst. Ich bin der Meinung, dass es kein Problem darstellt ab und zu einen externen Texter zu beauftragen. Sollte natürlich nicht zu häufig werden. Hin und wieder sollte man sich ja schon Urlaub gönnen 😉

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  10. @Sascha

    Dann solltest du möglichst schnell daran arbeiten, dass du zumindest einen Teil deines Tagesgeschäfts pausieren oder durch jemand anderen bearbeiten lassen kannst. Was willst du sonst machen, wenn du z.B. mal krank wirst?

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