Freizeit für Selbständige – Möglich oder nicht?

Freizeit für Selbständige - Möglich oder nicht?Das Thema Freizeit kommt bei vielen Selbständigen und Existenzgründern etwas zu kurz.

Meist ist nur wenig Zeit dafür, aber wie sinnvoll ist Freizeit für Selbständige eigentlich?

Und ist eine ausgeglichene Arbeit/Freizeit-Balance überhaupt möglich?

Darauf gibt es Antworten und ich schildere meine Erfahrungen.

Freizeit für Selbständige

Zu Weihnachten bietet sich für viele Selbständige die Möglichkeit mal etwas kürzer zu treten und ein wenig mehr Freizeit zu genießen.

Für viele ist es sogar die einzige Zeit des Jahres, wo sie wirklich mal länger abschalten.

Die Realitiät sieht bei den meisten so aus, dass sie fast nur arbeiten und selbst danach noch die Arbeit im Kopf haben. Gerade bei Selbtändigen im Netz ist Arbeit und Privatleben zudem oft nicht so einfach zu trennen.

Doch ist das einfach nur Kopfsache oder ist Freizeit für Selbständige einfach nicht möglich?

Gesundheit

Bevor ich die Frage beantworte ein paar Worte zu den möglichen Folgen.

Man sollte auf Dauer nicht nur arbeiten, sondern der Körper braucht Erholungsphasen. Man muss Energie tanken und sich ausruhen, um wieder Höchstleistungen vollbringen zu können.

Viele Selbständigen im Netz fehlt z.B. die Bewegung und das schadet auf Dauer sehr.

Durch zu wenig Erholung leidet aber auch der Geist und die Kreativität sinkt.

Und wer nur noch arbeitet, weiß am Ende gar nicht mehr so richtig wofür. Schließlich sollte man Arbeiten um zu Leben und nicht umgekehrt.

Am Ende gefährdet man womöglich noch das eigene Business, denn ohne einen selbst läuft meist nichts mehr.

Freizeit ist eine Entscheidung!

Die Frage war, ob ausreichend Freizeit für Selbständige überhaupt möglich ist.

Viele würde diese Frage verneinen, aber ich glaube, dass man nicht so hilflos ist.

Freizeit ist wie so vieles eine Entscheidung. Statt darauf zu warten, dass die Arbeit weniger wird und man Freizeit machen kann, weil es einfach nichts auf Arbeit zu tun gibt, muss man aktiv frei machen. Man muss sich für die Freizeit entscheiden.

Alle die denken, dass es ohne sie nicht geht, merken nach ein paar Tagen krank im Bett, dass die Welt doch nicht zusammengebrochen ist.

Es ist in allererster Linie Kopfsache. Also einfach mal einen Zeitpunkt für den Feierabend festlegen und sich daran halten.

Meine Erfahrungen

Zu Beginn meiner Selbständigkeit hatte ich nur wenig Freizeit. Ich musste mir erstmal ein Einkommen aufbauen und habe dafür fast jede wache Minute gearbeitet.

Nachdem meine Gesundheit darunter gelitten hat, habe ich mehr Freizeit genommen und mich aktiv dafür entschieden weniger zu arbeiten.

Ich bin zwar auch heute noch in meiner Freizeit immer wieder mal am überlegen, was ich noch für die Arbeit machen könnte, aber es klappt insgesamt sehr gut.

Man muss aber auch sagen, dass es bei Selbständigen auch nicht so einfach ist, klar zwischen Leben und Arbeit zu trennen. Viele sehen es als ihren Lebensstil an und haben viel Spaß bei der Arbeit.

Das ist Okay, aber man sollte dennoch darauf achten, dass man seinem Körper und seinem Geist genug Erholung ermöglicht.

Eure Meinung

Wie steht ihr zum Thema “Freizeit für Selbständige”?

Was haltet ihr von Freizeit?

  • Freizeit ist mir sehr wichtig. Nur dann kann ich wieder richtig arbeiten. (57%, 221 Stimmen)
  • Je nach Auftragslage kann ich mir Freizeit leisten oder nicht. (27%, 105 Stimmen)
  • Freizeit für Selbständige? Das gibt es nicht! (16%, 60 Stimmen)

Teilnehmerzahl: 386 (max. 1 Stimmen)

Welche Erfahrungen konntet ihr diesbezüglich sammeln?

Peer Wandiger

15 Gedanken zu „Freizeit für Selbständige – Möglich oder nicht?“

  1. Freizeit ist absolut wichtig. Man muss auch mal den Kopf frei kriegen und neue Kraft tanken. Unter ständiger Arbeit leidet in meinen Augen die Produktivität und die Qualität der Arbeit.

    Die Mischung macht es am Ende: Sich Freizeit gönnen, um dann wieder intensiv arbeiten zu können.

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  2. Die Frage im Titel ist garnicht pauschal zu beantworten. Es kommt immer darauf an, “wie” man selbstständig ist. Ein Unternehmer, der jeden Tag in die Firma muss und wo scheinbar ohne den Boss nix läuft, hat natürlich weniger Freizeit.
    Hingegen ein Online-Unternehmer mit gut aufgestelltem Business (Automatisierung, Cloudlösungen usw.) da deutlich flexibler ist.
    Wenn man als Internet-Unternehmer sein Geschäft geschickt installiert und plant, dann kann man sich sogar über sehr viel Freizeit freuen. Und das zu Zeiten, in denen man einfach Bock darauf hat.

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  3. Mir hilft ungemein eine Arbeitsliste (echte Liste, Notizzettel, etc.) zu haben. Mit dieser lege ich das fest was ich gerne lösen, erledigen möchte oder muss. Ist das abgearbeitet kann man noch ein Krönchen aufsetzen, sollte aber auch als sowas gesehen werden. Oder man arbeitet vor.

    Das gelingt aber bei weitem nicht immer da natürlich Erfordernisse während des Tages dazu kommen und man das nicht immer steuern kann. Daher gibt es Tage an denen ich nicht richtig zur Ruhe komme obwohl ich “Feierabend” habe. Da setze ich mich nochmals nachts an den PC. Doch die Erfahrung zeigt dass man dort nicht besonders produktiv ist und im Grunde Zeitverschwendung ist.

    Besser wäre es tatsächlich nichts zu tun was man mit Arbeit verknüpft, denn auch hier lehrt die Erfahrung – es wird schon.

    Allerdings gibt es einen philosophischen Aspekt. Manchmal ist Arbeit auch Freizeit, zum Beispiel wenn man zum Beispiel Fotoreportagen über das Angeln schreibt. Dann sieht die Gestaltung der Zeit ganz anders aus.

    Will sagen: Denkt man Arbeit ist Mühsal dann sollte man tatsächlich strikt darauf achten eine Entspannungsphase zu haben, diese sogar fest zu definieren.

    Ist die Arbeit aber der Lebenstraum, die Verwirklichung, dann wird man das anders handhaben. Aber auch hier gilt, das Hirn braucht gegensätzliche Reize und die bekommt man eben nur durch Abstand zu einer Tätigkeit.

    Man muss sich bei der Betrachtung Arbeit / Freizeit vielleicht auch von diesen Begriffen trennen denn diese Worte an sich tragen schon Eigenschaften in sich die Emotionen wecken und beeinflussen.

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  4. Ich glaube auch das man hier stark differenzieren muss. Einem Einzelhändler ohne Angestellte bietet sich in meinen Augen schon ein recht starker Zwang zumindest zu den Öffnungszeiten immer präsent zu sein – ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit. Da sich diese Zeiten – um konkurrenzfähig zu bleiben – auch immer stärker ausdehnen und es mit der reinen Öffnungszeit nicht getan ist, kann hier schon ein sehr schnell drehendes Hamsterrad entstehen.

    In unserem Geschäft sehe ich die Aufgaben woanders, die Anfangszeit ist sicherlich extrem arbeitsreich, aber mit der Zeit entstehen auch Freiräume die andere Geschäftsbereiche nicht bieten können. Natürlich muss man sich die auch nehmen. Das was ich ständig erlebe ist jedoch, das es gerade in der selbstgenommenen Freizeit sehr schnell zu Ideen kommt und man dann doch schnellstens einen Rechner, ein Pad, Handy in die Hand nimmt um diese weiter zu spinnen. Selbst und ständig ist da sicher die richtige Bezeichnung. Meinen Bewegungsdrang würde ich davon aber nicht beeinflussen lassen, gerade als Einzelgänger sind Rituale wichtig um den inneren Schweinehund zu besiegen. Wecker stellen – auch wenn man nicht muss, feste Bürozeiten und möglichst feste Zeiten für Bewegung, Freunde und Co. Natürlich besteht die Freiheit diese Routinen auch mal beiseite zu legen, eine Grundstruktur ist für mich jedoch immer zu empfehlen.

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  5. Super Beitrag Peer,

    das ist richtig anstregend manchmal, da gebe ich dir Recht. Gerade wenn es einem Spaß macht, die Arbeit zu verrichten, ist es durchaus schwierig sich davon auch mal zu trennen. Ich zum Beispiel habe es teilweise gehasst zu arbeiten, wenn ich irgendwo angestellt war. Da war die 40 std. Woche schon zu viel. Heute wo die Arbeit mir Spaß macht habe ich ne reine 70-80 Std. Woche. Ich muss dazugestehen, manchmal bis tief in die Nacht hinein, teilweise 3-4 Uhr. Naja jedenfalls gut das man sich mal Gedanken darüber machen sollte, wie viel Zeit man wirklich darfür investiert und ob nicht etwas anderes darunter leiden könnte.

    Super Beitrag Peer Wandiger 🙂

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  6. Mir als Selbständiger Web Designerin ist es fast unmöglich Freizeit zu genießen…. Weil einfach das eigene Leben daran hängt ohne Moß nichts los. Immer ist der Gedanke bei der arbeit, auch wenn ich es leidenschaftlich betreibe…

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  7. Ich finde Freizeit auch ungemein wichtig. Es kommt aber sicher auch auf den Beruf an.

    Für Selbstständige ist es – denke ich – normal, wenn sie die ersten ein bis zwei Jahre über ihre Grenzen hinaus gehen. Dann sollte man aber soweit sein, zurückzurudern. Wer seine Arbeit gut gemacht hat, sollte seinen Stundensatz so angehoben haben, dass er nicht rund um die Uhr arbeiten muss.

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  8. Durch das Geld verdienen im Internet habe ich persönlich die Möglichkeit, mir meine Freizeit besser einzuteilen.

    Es gibt durch aus Zeiten, bei denen man als Selbständiger mehr Freizeit in die Projekte steckt, als sich aus dem Haus zu bewegen, aber im allgemeinen kann ich meinerseits behaupten, das ich mir genügend Freizeit nehmen kann.

    Dies kann man aber eben gar nicht so pauschalisieren. Man betrachte zum Beispiel, Menschen die einen Blog führen, ein Inhaber eines Supermarktes sind oder wie auch immer etwas anderes auf selbständiger Basis durchführen.

    Beim Thema Geld verdienen im Internet, kann ich persönlich meine Aufgaben teilweise sehr stark “automatisieren”. Das heißt, das meine Interessenten und Kunden auch dann informiert werden, wenn ich auch mal zwei Tage mir frei nehmen würde.

    Grundsätzlich habe ich noch nie einen komplett freien Tag gehabt, an dem ich mich nicht an den PC saß und irgendetwas gearbeitet habe.

    Ich muss aber auch dazu sagen, das ich zum Beginn meiner Selbständigkeit auch sehr viel Freizeit in meine Projekte und meinem Unternehmen gesteckt habe. Neben meinem damaligen Hauptjob in dessen ich über 9 Stunden oftmals mich aufhielt, investierte ich nebenbei selbständig dann oftmals auch noch zusätzlich 2-3 Stunden am Tag.

    Dies führte mich dann auch kurz vor einem absoluten Burnout. Ich bin immer noch nicht ganz erholt davon. Aber ein paar pflanzliche Medikamente konnten mich wieder in die Höhe bringen.

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  9. Im Prinzip ist es meiner Erfahrung nach zwar möglich, als Selbstständiger – gerade im Online Marketing Bereich – Freizeit zu haben, jedoch ist es gerade am Anfang sehr problematisch. Wirklich ganz los von der Arbeit komme ich eigentlich nie, denn wenns bei nem Kunden mal kritisch wird, muss eben auch der Sonntag hin und wieder dran glauben.

    LG

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  10. Ich halte es mit der Freizeit wie mit anderen lebenswichtigen Dingen (Essen, schlafen,…). Wenn man es braucht bzw. verspürt zu brauchen, dann macht man es. Wobei Freizeit bei mir automatisch Sport bedeutet. Und Sport zählt bei mir zu den Grundbedürfnissen bzw. zu Körperhygiene und hat denselben Stellenwert wie duschen, Zähne putzen usw.. Sport und Freizeit reinigt nämlich die Seele und macht frei im Kopf!

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  11. Meiner Meinung nach ist ein Ausgleich zur Selbständigkeit zwingend notwendig. Was bringt es mir, wenn es beruflich gut läuft, ich aber total “verbrannt” bin und das Leben wiederum nicht genießen kann?

    Gerade als Selbständiger ist man manchmal auch besser in der Lage, z.B. Freizeitaktivitäten wie Sport zu organisieren. Als Angestellter kann ich nichtmal eben so leicht von 11-12 ins Studio trainieren gehen. Als Selbständiger schon eher. Finde das schon sehr vorteilhaft!

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  12. Arbeiten und Freizeit gehört zusammen, unabhängig davon ob man selbstständig im Netz ist, oder ohne Netz ist ^^ Hält man sich nämlich nicht an ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit, dann büßt die Leistungsfähigkeit auf Dauer ein und im schlimmsten Fall, kann man sogar noch krank werden.

    Selbstständigkeit hat auch NICHT wirklich was mit mehr oder weniger Freizeit zu tun, sondern ehr mit: AUF WELCHEN LEVEL man Selbstständig im Netz ist -> Sprich Verdienst, verdient man gut, dann kann man für Ausgleich sorgen, oder sorgen lassen, verdient man schlecht, ok, dann hat man eben auch weniger Freizeit, weil man mehr arbeiten muss, das hat dann aber nicht wirklich was mit Selbstständig im Netz zu tun, denn jeder Arbeitgeber, der schlecht verdient, muss sich was dazu verdienen, sei es mit Überstunden, per FreeLancer, oder per 450 € Job….

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  13. Guter Artikel und ein Thema was auch mich stark beschäftigt hat. Ich habe häufig Stress und keine Freizeit gehabt, weil Kunden oft unnötigen Druck machen und ich anfangs nicht damit umgehen konnte. Beispiel: Es werden Termine zur Fertigstellung einer Website vereinbart. Der Kunde liefert aber (wie so oft) nicht rechtzeitig seine Hausaufgaben ab, z.B. die Lieferung der Bilder und Texte für die Website. Nun habe ich noch andere Kunden die ich auch rechtzeitig bedienen muss. Es ist dann für den säumigen Kunden oft schwer nachvollziehbar, dass sich die Termine dann sehr lange verzögern können, sogar noch länger als er selbst getrödelt hat. Jedenfalls habe ich des öfteren trotz der „Schlampigkeit“ des Kunden viele Nachtschichten eingelegt um den Termin dennoch halten zu können. Auf Kosten meiner Gesundheit. Eine Sache die ich mittlerweile gelernt habe und durch schriftliche Vereinbarungen absichere.

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  14. Schöner Beitrag. Ich finde den Spruch “Selbständige arbeiten selbst und ständig” irgendwie etwas daneben. Wer meint, er müsse 14-Stunden-Tage reissen, der macht irgendetwas falsch. Wie lange will man das durchhalten? Ich gebe zu, ich habe auch schon einige Monate solche “Auswüchse” gehabt, aber mit den Jahren sollte man sich dann irgendwann in den Griff bekommen und auch mal etwas ausserhalb der Arbeit machen. Meistens ist man danach auch wieder viel besser drauf und kann effektiver arbeiten. In diesem Sinne: Lasst es euch gut gehen!
    Viele Grüße!

    Jens

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  15. Meiner Meinung nach ist es das wichtigste zu wissen, wann abends Schluss ist. Die Gedanken abschalten zu können ist das schwierigste. Und sich auch mal ein Wochenende frei nehmen als Dank an sich selbst für das was man geleistet hat.

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